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Mittwochsfrage #85 - Kamel oder Kolibri

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    Mittwochsfrage #85 - Kamel oder Kolibri

    Ich bin ein Kamel. Stoisch schreibe ich Szene für Szene, chronologisch. Ich überspringe da nichts. Laufe von A nach B Richtung C. Von anderen Autoren weiß ich, das sie durch ihre Geschichte flattern, von B nach Z und zurück nach W mit einem kleinen Umweg über K(olibri).
    Mir scheinen die Kolibris deutlich flotter voran zu kommen, oder es ist nur ein subjektiver Eindruck, weil sie schon bei Z sind während ich noch bei C rumdümple und mein Hirn zergrüble wie ich diese dämliche Überleitung nach D schaffe.

    "Na, dann schreib doch einfach eine Szene die Dir spaß macht. Die Überleitungen bekommst Du später noch hin."
    "W A S? Niemals! Dann verliehre ich doch total den Faden. Um Gottes Willen!"
    "Ja, aber den findest Du beim überarbeiten doch wieder?"
    "Das bezweifle ich. Außerdem möchte ich alle möglichen Details jetzt schon in meiner Geschichte drin haben. Gehe ich aber jetzt zu M, wird diese Szene keinen Bestand mehr haben, wenn ich stoisch dort tatsächlich anlange, denn meine bereits geschriebene Geschichte verändert die künftigen Szenen ... Butterfly Effect. Ändere ich ein Detail, ändert sich lawinenartig alles darauffolgende. Außerdem; Meine Figuren wandeln sich mit jeder Szene, oder ich lerne sie einfach besser kennen, oder ihnen fallen Gegenstände in die Hände die ich nicht geplottet habe und dann haben sie die und das muss ich doch in D, E, F berücksichtigen ..." Schnappatmung. (Kurz vor Panikattacke)
    "Aber, schreibst Du Dich so nicht in eine Blockade?"
    "Manchmal ja. Verlierst Du nicht die Übersicht?"
    "Manchmal ja."

    Und so weiter.


    Und Ihr? Kamele oder Kolibris?
    Worin seht ihr die Stärken Eures Systems und wo die Schwächen?
    Währt ihr lieber das jeweils andere "Tierchen"?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Ich weiß nicht, ob die Kolibri-Methode schneller geht, wenn man entdeckender Schreiber ist.
    Szenen vorzuschreiben, hilft mir, nicht alles bei Szene XY abzulassen. Wenn man den Anfang hat, hat man eher Ideen für das Ende, der Teil dazwischen ist schwierig.
    Manchmal schreibe ich auch chronologisch.

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    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Das ist natürlich eine gute Methode @
      Szenen vorzuschreiben, hilft mir, nicht alles bei Szene XY abzulassen.
      Das fördert vermutlich eine gewisse Gewichtung in den Szenen, so dass einige nicht zu schwer und andere nicht zu leicht werden?

    #3
    Kamel. Eindeutig.
    Alles der Reihe nach. Schritt für Schritt. (Und ganz ohne Verb )

    Wenn ich eine Serie gucke, springe ich ja auch nicht zwischen den Staffeln herum, sondern gucke alles von Anfang bis Ende.

    Hm, Stärken und Schwächen? Das hast du schon ganz gut dargestellt.
    Man schreibt zwar strukturierter und geplanter, muss aber anhalten, wenn es mal klemmt.

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      #4
      Oh, das hast Du aber schön formuliert. Kamel oder Kolibri, das passt gut.

      Ich bin definitiv ein Kolibri. So ganz grob arbeite ich mich zwar dem Plot entlang voran, aber wenn mich ein Geistesblitz packt, dann muss ich von einer späteren Szene zumindest das Grundgerüst ganz schnell runtertippen. Und was ich immer mache: den Anfang schreibe ich zuletzt. Auch bei Kurzgeschichten.

      Für mich hat die Methode den Vorteil, dass ich mehr meiner Stimmung entsprechend schreiben kann. Ist mir heute nach ruhiger, romantischer Szene, oder nach Action? Nach dramatischem Cliffhanger oder einem nachdenklichen Intermezzo? Welchen Char möchte ich heute schreiben? Inspiration und Schreiblust kommen so leichter.

      Kann sein, dass damit auch der Rohentwurf schneller geschrieben ist als es bei einem stoischen Kamel der Fall wäre. Aber: je flatterhafter ich von Szene zu Szene springe, umso mehr muss ich hinterher überabeiten. Ganz viele Details müssen hinterher angepasst werden, und das dauert Stunden - Tage - Wochen. Und es entstehen beim Kolibri-Stil viele Szenen, die ich später schweren Herzens komplett streichen muss. Auch das passiert einem Kamel wahrscheinlich nciht so oft?
      Always avoid alliteration.

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      • weltatlas
        weltatlas kommentierte
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        Hm, mir passiert es tatsächlich seltener, da ich mir die Szenen zuvor wirklich gaaaaaanz genau überlege und was ich vermitteln will/muss. Es kann sein, dass ich einige Passagen in der Szene rausnehme oder komplett umschreiben muss, aber ganz rausgenommen habe ich bisher(!) keine. (Abgesehen davon das ich die erste Fassung meiner Geschichte komplett über Bord geworfen habe.)

      #5
      Isch bin dann wohl ein Kolibri . Ich plotte nur grob, aber wenigstens das, und dann schreibe ich, was mir unter den Fingerspitzen brennt. Die große Gefahr dabei ist, dass ich dann die primär weniger interessant wirkenden Szenen dazwischen solange vor mir herschiebe, dass ich keine Lust mehr darauf habe. Andererseits weiß ich, dass die Story dann zerbricht. Ich MUSS das Pflichtprogramm also schreiben, weil ich die Belohnung der vollständigen Geschichte haben will.
      Allerdings muss ich meine Figuren sehr gut kennen, damit ich weiß, wohin ihre Reise geht. Daher brauche ich im Vorfeld vielleicht etwas länger, meine Figuren zu erfinden. Und manchmal finden sie auch mich noch unterwegs.
      Die Kamel-Methode hilft, in die Geschichte hineinzufinden. Aber sobald ich drin bin, wird los- und weitergeflattert. Für mein Gaslampenprojekt arbeite ich gerade als Kamel, und das ist irrsinnig anstrengend. Ich habe allerdings eine schöne Kolibriszene an den Horizont gesetzt, da muss ich hin.
      Ich bin als Kolibri definitiv schneller als als Kamel. Ich hab eine Hauptblüte und ein paar Nebenblüten, die ich ansteuer, hol hier was, bastel dort was dran, langweile mich nicht, verzweifle nicht SOOOO leicht an Ideenlosigkeit (*lüg*) und komme "unkoordiniert" voran.
      Und ja, man muss viel heftiger überarbeiten, aber das gehört für mich zum Spaß dazu. Wenn ich Dinge ändere oder gar streiche und es alles besser wird, dann schlägt mein Kolibri einen Looping.
      Ich kann besser etwas Vorhandenes ändern, als alle Wege vorab durchzugehen und mich für einen Weg zu entscheiden.

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      • Mona
        Mona kommentierte
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        -- "Die Kamel-Methode hilft, in die Geschichte hineinzufinden. Aber sobald ich drin bin, wird los- und weitergeflattert." --
        Ja, so in der Art geht es mir auch. Anfangs gerne chronologisch (und seit geraumer Zeit sogar brav mit Tabellen-Plotten).
        Aber dann wird dazugedichtet, dort ausgebessert, da ausgebessert ... Kolibri eben

      #6
      Ich bin dann wohl ein Kolibri. Und trotzdem ein entdeckender Schreiber. Dann rollt die Lawine von Gipfel M halt nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts auf der anderen Seite den Berg runter. Will sagen, wenn in Szene M wichtige Dinge passieren, dann kann ich die nachher in Szene D schon andeuten bzw. anbahnen.

      Klar wird es manchmal schwieriger, die losen Enden zu verbinden, wenn die weißen Flecken zwischen den bereits existierenden Szenen kleiner werden. Aber geht das nicht allen Discoverywritern so? Bei den chronologischen Schreibern findet das Geradebiegen dann eben am Ende Richtung Höhepunkt statt. Bei mir sind solche wichtigen Szenen fix und prima und mit Lust geschrieben, und das Rumgebiege verlege ich auf weniger wichtige Zwischenszenen.

      Und nö, Faden verliere ich nicht, dazu kenne ich die Geschichte dann doch zu gut, bzw. ich mach mir ja auch mal Notizen Wenn sich allerdings eine Entwicklung steigern soll, dann muss ich die entsprechenden Szenen natürlich schon irgendwann mal chronologisch lesen und anpassen. Aber spätestens, wenn die letzte Lücke geschlossen ist, liest man das Teil ja mal am Stück durch (mache ich übrigens zwischendurch auch schon) und merkt, wo was hängt oder fehlt oder ne Schleife dreht.


      Der Vorteil besteht für mich darin, dass ich 1. selten gar keine Szene finde, auf die ich Lust oder für die ich Ideen habe, also irgendwie im Fluss bleibe. 2. bauen Dinge ja aufeinander auf, daher kann ich einen kompletten eskalierenden Nebenstrang runterschreiben und den später einweben, oder ein Motiv schonmal an die richtigen Stellen setzen, damit ich es gleich einbinden kann, wenn ich die entsprechenden Szenen drumherum schreibe, und 3. gehen Ideen nicht verloren, nur weil sie noch nicht "dran" sind. Wenn mir ein guter Endgegner-Dialog einfällt, warum soll ich den nicht gleich aufschreiben? Spart später Arbeit und ich weiß eh, dass ich sonst an der Stelle dasitzen würde und mich ärgern, dass es nie wieder so gut wird wie damals bei meinem Geistesblitz. Und wenn's doch besser wird, schreib ich's einfach um.

      Schwächen des Systems sind ganz klar, dass man manchmal Lücken hat, die ziemlich öde zu schließen sind, und das man schnell das Gefühl für das Tempo der Geschichte verliert. Da ist dann manchmal wie Überarbeitung gefragt.


      Ob ich lieber ein Kamel wäre? Nee, mach ich gerade bei der aktuellen Version, und ich hasse es. Inzwischen bin ich schon wieder so weit, dass ich fleißig schonmal Textfetzen zu zukünftigen Kapiteln verschiebe, aber die schon "erledigten" erstmal nicht mehr anzufassen, auch wenn ich teilweise schon weiß, dass sie nicht gut sind, macht mich echt nervös. Denn wenn ich da im nächsten Durchgang was ändere, schreibe ich vielleicht doch wieder irgendwas um, was ich mir jetzt noch mühsam aus den Fingern sauge ... *Nervenzusammenbruch*

      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #7
        Ich neige eher zum Kamel.
        Allerdings schreibe ich da meine Rohfassung eindeutig schneller als ich sie als Kolibri fertigbekommen würde. Selbst wenn ich durch die Szenen spränge, fiele mir irgendwann auf, dass es Logiklücken gibt und die brächten mich ins Stocken, was zu Zeitverlust führte.

        Aber ich brauche eben auch keine Zeit beim Schreiben, um die Überleitung von C nach D schaffe, denn die habe ich zu dem Zeitpunkt längst geplottet.

        Ich glaube, grundsätzlich ist keine der beiden Seiten schneller, der eine braucht die Zeit beim Plotten, der nächste im Schreibprozess, wieder ein anderer in der Überarbeitung. Und dann gibt es da noch die ganzen Mischformen aus diesen drei.
        Ich komme aus Ironien.
        Das liegt am sarkastischen Meer.

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          #8
          Naja, beim Plotten imitiere ich eine zarte Elfe und hüpfe von Blüte zu Blüte, je nachdem, wo es gerade bunt und duftig erscheint.

          Wenn der Plot steht, wird der geradlinig abgearbeitet. Auf diese Art arbeite ich mich zum Showdown hin, statt das weniger Interessante andauernd vor mir herzuschieben. Irgendwann sind alle Leckerlis gegessen und es liegt nur noch der Brokkoli auf dem Teller. Wenig motivierend.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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          • Peter
            Peter kommentierte
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            VickieLinn

            Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli.

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Schonmal Brokkoli mit Schokosoße probiert?

          • Peter
            Peter kommentierte
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            Dodo

            UH, Gänsehaut, ganz viel. Schon bei dem Gedanken. Bäh.

          #9
          Ich bin eindeutig ein Kolibri.
          Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass ich häufig den Plot reflektiere (meistens im Supermarkt an der Kassa, haha, warum auch immer). Dadurch fallen mir dann neue Dialoge, neue Szenen, etc. ein. Wenn ich dann in Stimmung für diese Szenen bin (was meistens der Fall ist, wenn ich spontan Ideen habe und darüber länger nachdenke), schreibe ich sie auch schnell nieder.
          Ich finde nämlich kaum etwas lähmender, als "falsche" Szenen zum "falschen" Zeitpunkt zu schreiben. Das mag daran liegen, dass ich mich sehr in die Charaktere hineinversetze. Es gibt eine Szene, deren Überarbeitung ich bislang erfolgreich vor mir herschiebe, weil sie mir momentan zu heftig ist. Deshalb schreibe ich mal (quasi zirkelförmig) alle Szenen rundherum. ^^
          Wenn ich dann manchmal nen stressigen Tag hatte, schreib ich zum Runterkommen nur Szenen, die eine eher entspannte Atmophäre oder einen ruhigen POV-Charakter aufweisen (und diese Erfahrung ist echt spannend, käme hier aber vom Thema ab).
          Wenn ich fitter bin und sowieso hibbelig, dann geh ich an die actionreicheren Szenen ran.
          Dieses Aussuchen kann ich mir natürlich auch nicht immer erlauben, dann muss ich mich eben dazu zwingen, die ein- oder andere Szene auch ohne passende Laune dafür zu schreiben.
          Aber wenn ich es mir aussuchen kann, schreibe ich an der Szene, die mir gerade am leichtesten fällt und wo ich gerade am kreativsten bin.
          Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich aus verschiedenen POVs schreibe. Und an manchen Tagen kann ich mich einfach besser in den einen als in den anderen Charakter hineinversetzen. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich in Richtung Scanner-Persönlichkeit hin tendiere - also jemand, der, vereinfacht ausgedrückt, Abwechslung beim Lernen oder im Job benötigt. Da ist eintönige Chronologie mitunter etwas einengend (das Leben an sich verläuft eh schon chronologisch genug. Warum dann nicht wenigstens im Roman zeitreisen können ?)

          Zwei Nachteile gibt es natürlich:
          1.) Der Schneeball- bzw. Dominoeffekt. Ja. Ich hasse diese Effekte und könnte zeitweise den Laptop aus dem Fenster schmeißen.
          2.) Manche Szenen schreiben sich so nur sehr schwer, aber irgendwann muss man sich dann so oder so dazu durchringen.

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            #10
            Kamel, eindeutig.

            Wobei ich manchmal zwischendurch auch kurze Szenen schreibe, die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen wollen und weil sie dann am besten gelingen. Ich weiß nicht, mit welcher Methode man schneller vorankommt, aber ich kenne mich. Wenn ich ständig in der Chronologie der Geschichte hin und her hüpfe, entsteht irgendwann Chaos, bzw würd ich mich dann dauernd um die Stellen drücken, die ich weniger gern schreiben möchte. Daher: Erst das Gemüse, dann der Nachtisch. Alles schön der Reihe nach. Zumal die Kolibri Methode mit Discovering writing für mich nicht wirklich funktioniert.
            Zuletzt geändert von Nachtmahr; 24.10.2018, 19:22.
            "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
            "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
            "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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              #11
              Trampeltier.

              Ich brauche keine Lust auf eine bestimmte Szene, denn alle Szenen in meinen Geschichten sind großartige Szenen, sonst würde ich sie ja nicht schreiben Außerdem haben meine Szenen meist alle einen dunklen, tragischen Unterton; manchmal mit Sex gewürzt. Was Lustiges schreibe ich eh nicht, selbst wenn ich dafür in Stimmung wäre. Aber das ist gar nicht der Grund.
              Ich kann schlicht und ergreift nicht außerhalb der Chronologie schreiben. Springe ich vor, blockiert mich das. Ich will dann wissen, was davor war. Warum sind die Leute hier? Was reden die für einen gequirlten Mist? Und warum zur Hölle muss ich mir das antun? Wenn ich die Geschichte chronologisch schreibe, weiß ich das alles. Meine Neugier hält mich schlicht ab, hin- und herzuspringen.
              Das ist auch etwas, was mich beim Plotten manchmal ein bisschen aufhält. Ich weiß, wo die Reise hingehen soll, aber mehr als drei Szenen weiter kann ich nicht mit angenehmen Detail plotten. Für mich ist die Handlung nämlich erst fest, wenn sie auf dem Papier steht, bis dahin ist alles im Fluss und grundsätzlich alles möglich. Erst wenn ich den Beziehungsstreit geschrieben habe, weiß ich die Details zur Versöhnung.

              Sollte mir zwischendurch doch einmal etwas Tolles einfallen, das später drankommt, notiere ich mir das in Stichpunkten an der richtigen Stelle. Das reicht. Bis ich bei der Szene angekommen bin, habe ich meine Pläne meist eh schon fünfmal über den Haufen geworfen.
              Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
              to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
              A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
              You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                #12
                Kamel ...

                ... hauptsächlich, weil ich mit dem Gedanken nicht klar komme, dass man eine Geschichte durcheinander aufschreibt. Selbst als Plotter kann ich nicht sagen, was genau in Szene A im Detail vorkommt, also kann ich doch nicht einfach Szene B vorher schreiben. Ich ... also, ich ... nee

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                • Amilyn
                  Amilyn kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ankh Ich möchte eine Kaugummimaschine!!

                • Kuro
                  Kuro kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich glaube ja, der Unterschied zwischen Plottern und Drauflosschreibern besteht lediglich darin, dass die Drauflosschreiber in ausformulierten Sätzen in Erzählzeit plotten ...
                  Nicht ganz.
                  Ich habe weniger Arbeit damit, das einerseits wieder zu sortieren, weil ich nur in meinem Kopf schieben muss und nicht seitenweise Text habe (ich kann Scrivener nicht ausstehen und habe noch kein anderes Schreibprogramm getestet) und andererseits nicht auch massenweise wieder neu schreiben, nur der Logik und Reihenfolge wegen. Das Umschreiben für Stil und Co. kommt ja dann noch oben drauf.

                  Und ich kolibriere (das Wort mag ich ) beim Plotten auch, da bin ich ... ähm, Discovery Thinker.

                • Ankh
                  Ankh kommentierte
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                  Amilyn Schreib dir halt eine

                #13
                Was das Schreiben angeht bin ich ein Kamel.
                Ich gehe meist in meinen Szenen auf Dinge ein, die vorher geschehen sind. Oder Informationen bauen aufeinander auf sowie Emotionen. Und ich brauche selbst eine Bindung zu dem Geschehenen. Ich leide mit meinen Charakteren (oder freue mich mit ihnen) und ihre Stimmungen nicht gefühlt nachvollziehen zu können, reißt mich immer stark aus dem Geschriebenen heraus, weswegen ich sogar chronologisch überarbeite.

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                  #14
                  *Schnappatmung*
                  *kurz vor der Panikattacke*
                  Kamel, Kamel, Kamel!

                  Ich schreibe stoisch vom Anfang bist zum Ende (also, gesetzt den Fall, dass ich am Ende tatsächlich ankomme). Wenn ich anfangen würde zu springen, hätte ich genau das Problem, das weltatlas im Eingangspost angesprochen hat: Die Charaktere entwickeln sich in eine andere Richtung oder irgendetwas anderes passt dann nicht mehr. Und ich will auch lieber von Anfang an so viel wie möglich gut und richtig machen, sonst kriege ich die Krise bei der Überarbeitung. Früher habe ich mal beim Geschichten schreiben auch einzelne Szenen geschrieben, die eigentlich viel später erst hätten kommen sollen. Weil ich so Lust drauf hatte oder durch irgendwas inspiriert wurde ... letztendlich hat sich das aber nicht bewährt. Bei meinem aktuellen Projekt merke ich auch ganz stark, wie sehr meine ursprüngliche grobe Planung bereits ab dem vierten Kapitel (ungefähr) von der tatsächlichen Geschichte abweicht. Wenn ich da schon geschriebene Szenen gehabt hätte, hätte ich einiges umschreiben müssen. Da kriegt mein Perfektionismus definitiv Schnappatmung.

                  Das einzige, worauf ich mich nebenbei einlassen kann, ist beispielsweise eine Charakter-Challenge oder irgendeine andere Schreibübung, in deren Rahmen ich meine Charaktere besser kennenlernen oder Storyelemente erproben kann. Dafür schreibe ich ja auch manchmal Szenen, aber die müssen nicht unbedingt konkret mit dem Roman zu tun haben. Also die Szenen schreibe ich abseits von der Hauptgeschichte und sie kommen dann im Roman nicht vor (in 99% der Fälle).

                  Ich will nicht behaupten, dass ich alle Kamel-Geschichten beendet habe (das habe ich nicht), aber von den Kolibri-Geschichten ist nicht eine einzige fertig geworden. Ein paar fertige Kamel-Geschichten habe ich dafür aber Ich fahre also damit definitiv besser. Und ich bewundere ein bisschen die Kolibris, die einfach so kreuz und quer durch ihre Geschichten springen können und das schreiben, worauf sie Lust haben und am Ende trotzdem eine funktionierende, fortlaufende Geschichte zustande bekommen.

                  Auf der Arbeit läuft es bei mir allerdings ab und an kolibrimäßig, interessanterweise. Das hatte ich heute erst wieder bei einem Text über plastische Chirurgie, bei dem ich einen Absatz geschrieben habe, bevor die beiden Absätze drüber fertig waren, einfach weil ich das gerade im Kopf hatte. Die Texte für Arbeit sind aber selten länger als 2.000 Wörter und daher nur schwer mit einer Geschichte vergleichbar. Aber meist schreibe ich auch die nonfiktiven Texte von Anfang bis Ende runter.
                  Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

                  Kommentar


                  • Alys II.
                    Alys II. kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Nö, jede Szene, ich die ich geschrieben habe, bringt mich weiter. Wenn ich sie später aus der Geschichte rauslöschen muss... macht nichts, ich habe trotzdem die Stimmung und die Charaktere so besser kennengelernt. Deshalb mag ich ja auch solche Spin-offs wie unser Halloweenspecial oder diese "was macht Dein Char wenn"-Spielchen so gerne, weil sich daraus neue Situationen mit meinen Chars entwickeln.
                    Ankh, hat mir mal geraten an einem Punkt, wo ich nicht weiterkam, eine FanFiction zur eigenen Geschichte zu schreiben. Und das hat den Knoten echt aufgelöst. Auch wenn diese Szene niemals im Manuskript vorkommen wird hat sie dennoch das Gesamtbild geradegerückt.

                  • Dodo
                    Dodo kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Eben in der U-Bahn hat der Gedanke an eine solche Szene, die ich geschrieben, aber nicht verwendet habe, gerade die Idee für ein neues Projekt hervorgebracht. ... Aber ich darf mich nicht ablenken lassen ...

                  • Alys II.
                    Alys II. kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Oh, Plotbunnies in der U-Bahn! Das sind die gemeinsten.

                  #15
                  Also ich würde eigentlich sagen, ich bin beides. Ich schreibe den Rohentwurf und korrigiere hinterher chronologisch. Aber mir geht es da wie Alys II., wenn ich einen Gedankenblitz habe, muss ich den aufschreiben und oft plotte ich auch, indem ich Schlüsselszenen oder zumindest die Dialoge schon schreibe. Da die aber noch roher sind als die Rohfassung und manchmal auch schon während des Schreibens entstehen kommen die immer in das jeweilige Plotnotizbuch und werden dann, wenn sie chronologisch dran sind abgetippt und zu großen Teilen anders geschrieben.
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                  • Alys II.
                    Alys II. kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Bei mir kommen die schon in das Manuskript, aber halt am Ende. Da steht dann irgendwo als Überschrift "Szene: Zweite Unterrichtsstunde", und als Inhalt der Szene nur "blah, blah, blah.... geniale Idee... Schüler muss XXX antworten um Schlagfertigkeit zu demonstrieren..." und das war's. Aber gerade solche Dialogfetzen muss ich immer gleich notieren, sonst sind sie auf ewig weg aus meinem Gedächtnis.
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