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Ethnische Merkmale beschreiben, ohne jemandem auf die Füße zu treten

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    #16
    Olivfarbene Haut z.B. für einen Indianer
    Wuuuus? Ich dachte immer, darunter versteht man die Hauttöne aus dem Mittelmeerbereich. Italien und Griechenland und so. Amerikanische Ureinwohner sind doch eher... Kupferfarben. Rotbraun, nicht grünbraun.

    Zu dem Thema "Fällt ihr das überhaupt auf?"
    Ich glaube Menschen werden immer Notiz davon nehmen, wie jemand aussieht. In meinem Szenario dann nur eben wertungsfrei. So wie wir jetzt Haar- oder Augenfarben wahrnehmen.
    Davon abgesehen ist es mir, wie gesagt, wichtig, diesen Default-to-white-Effekt so weit es geht zu vermeiden.

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    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Ja, der Hautton ist ja recht gleich. Mir fällt es eben immer besonders bei Beschreibungen zu Indianern auf.

    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
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      Olivfarben kenne ich auch für den Mittelmeerraum, weil dort der Hautton eher in dieses "Grünliche" geht, wohingegen Indianer glaube eher zum Rötlichen tendieren.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Natürlich nehmen Menschen Notiz vom Aussehen, aber eben von hervorstechenden und wichtigen Merkmalen. Das mir an der Ostsee nur Weiße über den Weg laufen, nehme ich unterbewusst wahr, aber würde das nicht in einer Erzählung erwähnen, weil's eben der Normalfall hier ist. Natürlich sehen die so aus, unterschieden werden die Leute an Frisuren und Brillen etc. Deswegen würde ich in meinem Text eben erklären, was der Normalfall in meiner Welt ist und das im üblichen Stil des Erzählers, um dann die Identifikationsmerkmale der einzelnen Figuren hervorzuheben.
      Beschreibungen wie "dunkle/schwarze/rote/grüngestreifte Haut" finde ich als Weißer politisch unproblematisch.

      Ich muss ja auch gestehen: Ich als Leser vergess die Aussehensbeschreibung sowieso immer, weshalb ich als Autor wohl auch weniger wert auf sowas lege.

    #17
    Das anthropologische Inventar übersteigt sicherlich bei weitem das, was man im Roman verwenden könnte, aber neutral-wissenschaftliche Begrifflichkeiten der modernen Humanbiologie und Anthropologie, die sich der Deskription bedienen, können vielleicht helfen? Ich persönlich finde es zwar distanziert, von spindelförmigen oder tropfenförmigen Augen mit doppelt geschwungener Augenbraue zu schreiben, aber warum nicht, wenn es sich um das hervorstechende Merkmal des Gegenüber handelt. Oder die stark gewölbte Stirn, die kurzen Beine, die schmale Nase? Haar- und Bartwuchs(formen und -ausmaß) gibt's auch noch. Körperbautypen.
    Trainingszustand, Alter. Mimische Falten. Gesichtsausdruck.
    Zuletzt geändert von Dodo; 17.08.2016, 15:38.

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      #18
      Ich glaube nicht, dass in diesem Zusammenhang bestimmte Vokabeln diskriminierend sind*, sondern schlicht die Tatsache, dass in den allermeisten Fällen nur Schwarze als schwarz bezeichnet werden, nicht aber Weiße als weiß. Da steht dann z.B. "Im Zugabteil saß eine Afro-Deutsche", aber niemand schreibt: "An der Bushaltestelle warteten zwei weiße ältere Damen." Solange du also bei all deine Figuren gleichermaßen das Äußerliche beschreibst, machst du deine Sache also schon besser als viele andere.

      Die Begriffe "Schwarz" und "Weiß" würde ich in deinem Setting wahrscheinlich nicht verwenden, da sie ja auch sehr kulturspezifisch und historisch geprägt sind, genau wie "afrikanisch" oder "asiatisch". Du könntest dir überlegen, wie deine Figuren selbst Äußerlichkeiten bewerten und aus dieser Perspektive heraus beschreiben. Dass es irgendwann mal eine Kultur gibt, in der äußerliche Unterschiede komplett unwichtig sind, kann ich mir nämlich schwer vorstellen. Welche Schönheitsideale gelten denn in deinem Setting? Gibt es Merkmale, die besonders selten und deshalb erwähnenswert sind oder von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden?

      _____
      * damit meine ich nicht Beleidigungen, sondern Vergleiche wie "mandelförmig", "olivfarben", "schokobraun" etc.

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      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Ich denke, dass man in einem europäischen Setting die Damen an der Haltestelle nicht explizit als "weiß" beschreibt liegt daran, dass es eiben immer noch die Mehrheit ist. Merkmale zu beschreiben, die auf einen Großteil der Bevölkerung zutreffen, haben keinen großen Wert. Man schreibt ja auch nicht "sie hatten jede zwei Arme und zwei Beine" weil hey, es gibt ja auch Amputierte! Die werden diskriminiert, wenn ich ihre fehlenden Gliedmaßen so extra erwähne! Nein, werden sie nicht. Es ist einfach ein Merkmal, das sie von der Masse abhebt, wie dunkle Haut in Mitteleuropa oder weiße Haut in Afrika oder rote Haare in Asien.

        Beim Rest stimme ich zu. Gerade, wenn die seit 800 Jahren auf Raumschiffen leben, ist eine Einteilung in Kontinente irgendwie unangebracht. Und ab einer gewissen Durchmischung ist die Hautfarbe glaube ich ziemlich zu vernachlässigen, da die ja in allen Schattierungen existiert und sich auch "mischt", so dass der "Standard" ein helleres braun sein dürfte. Da sind Merkmale wie Augenfarben oder eben eine ungewöhnlich dunkle ODER ungewöhnlich helle Haut besser.
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