Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mittwochsfrage #70: Ich bin zu alt für diesen Kram

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Mittwochsfrage #70: Ich bin zu alt für diesen Kram



    Heute morgen am Frühstückstisch: meine Mutter, 57.
    "Es ist echt furchtbar. Ich lese gerade das Buch, das du mir gegeben hast."
    "Oh, so schlimm?"
    "Nein, aber ... ich kann einfach nicht aufhören. Dabei ist das ein Teenie-Roman! Ich bin doch viel zu alt für sowas.“


    Kennt ihr das auch, dass ihr manchmal auf Bücher steht, die für eine völlig andere Zielgruppe geschrieben oder so überhaupt nicht euer Genre sind und euch trotzdem so fesseln, dass ihr das Buch nicht weglegen könnt?
    Was glaubt ihr, besitzen diese Bücher – was macht sie besonders?
    "Alles, was wir brauchen, ist Glaube, Vertrauen und Feenstaub."
    (Peter Pan)

    #2
    Klar. Ich lese oft Sachen, bei denen ich nicht die klassische Zielgruppe bin.

    Klassisches Beispiel: Harry Potter. Zumindest die ersten Bücher sind eindeutig Kinderbücher, aber ich liebe sie. In der Mitte war dann das Genre etwas... unklar? Und das letzte war dann wieder ein Jugendbuch (hat mir aber auch nicht gefallen.)

    "Tintenherz" fand ich gut, und das ist ja auch eher für ältere Kinder oder Jugendliche (da habe ich aber die Fortsetzungen nicht mehr gelesen.)

    "Ruby in the Smoke" und die weiteren Sally Lockhart-Bücher von Philipp Pullman, und auch "The Golden Compass" plus Fortsetzungen würde ich als Jugendbücher einstufen, habe sie aber trotzdem sehr gerne gelesen.

    "Die drei ???" würde ich auch nach wie vor verschlingen - ich würde sie nicht mehr kaufen, weil ich sie halt in 1 Stunde durchgeleseh habe, aber wenn z.B. im Wartezimmer eines herumläge...

    "Twilight" habe ich NICHT gerne gelesen, aber doch mit einer gewissen Faszination des Grauens, und konnte es nicht weglegen. Und das ist die Teenie-Schmonzette schlechthin.

    Und eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe, ist "Sommersprossen auf den Knien" von Maria Parr. Ein modernes Kinderbuch, und einfach nur klasse. Habe ich sogar schon ein paar Mal verschenkt - an kinderlose Erwachsene.


    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Sophie
      Sophie kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      In deiner Liste kann ich einige "typische Verdächtige" finden, die ich auch gerne gelesen habe bzw. vermutlich auch wieder lesen würde. Scheinen also kein Einzelfall zu sein.

      Ist dir etwas aufgefallen, was diese Bücher für dich trotz "nicht klassischer Zielgruppe" so besonders macht?

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Bei der Potter-Serie, Tintenherz und den Pullman-Büchern würde ich sagen, dass sie zwar Kinder-/Jugendbücher sind, aber eine durchaus tiefergehende Geschichte und/oder Anspielungen haben, die man erst als Erwachsener richtig versteht. Sie sind primär für ein jüngeres Publikum gemacht, aber man bleibt als Erwachsener doch dabei.
      Es ist ähnlich wie bei Kinderfilmen - die, die nur für Kinder gemacht sind, sind für Erwachsene unterträglich (Teletubbies). Die, die so gemacht sind, dass jeder in der Familie etwas "für sich" entdeckt, kann man auch als Erwachsener gucken (Disneys Aladdin mit der Erdbeben-Anspielung z.B.).

      Wenn ich so drüber nachdenke, dann fällt auch das Buch von Maria Parr unter diese Kategorie "für jeden was dabei". Es ist ein Kinderbuch durch und durch, aber hat auch sozialkritische Aspekte und Szenen, über die man v.a. als Erwachsener schmunzelt.

      Die drei ??? finde ich eher aus Nostalgie noch toll, weil ich sie als Kind so mochte.

    #3
    Eigentlich lese ich alles mal ein wenig. Bin nicht wirklich ein Genre-Leser ...
    Ich bin dem Autoren und seinem Stil treu und lese da eigentlich fast alles, sofern er seinem Stil ebenfalls treu bleibt. Mir ist egal, ob ich Zielgruppe bin oder nicht. Dem Autoren bestimmt auch, wenn ich nur das Buch kaufe.
    Ich habe gerade den Eindruck, als wäre Stil für mich wichtiger als die Story. Möglich, dass die Bücher, für ich definitiv nicht Zielgruppe wäre und die ich trotzdem mag, mich mit ihrem Schreibstil überzeugen. Mit der Story sicher nicht (Ausnahme: "Die unendliche Geschichte", finde ich nicht schön geschrieben, aber die Geschichte ist so ... unendlich).
    Andersherum gibt es Bücher / Filme, für die ich Zielgruppe wäre - und mit denen man mich jagen kann, wenn der Stil oder Inhalt mir nicht gefällt.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      (Ausnahme: "Die unendliche Geschichte", finde ich nicht schön geschrieben, aber die Geschichte ist so ... unendlich).
      Genau!
      Den Anfang fand ich toll, aber diese Drogen-Wüsten-Szene … da hab ich das Buch weggepackt.

    #4
    Ich halte mich selten an Zielgruppe. Wenn etwas spannend klingt, les ich es. "Zu alt" finde ich da unsinnig. Ich liebe die TV-Serie "Phineas & Ferb", aber für 30jährige ist die nicht bestimmt. So what? Spaß ist doch nicht altersabhängig.

    Genre machen da schon stärkere Grenzen auf, die ich aber auch regelmäßig ignoriere. Ich bin kein Sci-Fi-Fan, aber den Manga "Saikano" liebe ich dennoch abgöttisch. Da geht es weniger um tolles Technikschickschnack, sondern wie die Menschen damit oder trotzdem ihr Leben bestreiten, wie sie sich Freude erhalten obwohl Krieg herrscht etc. Das Sci-Fi-Element soll die menschliche Tragik deutlich hervorkehren, das mag ich.
    Bei Genre ist es wohl wichtig, dass die Genre-Elemente der Geschichte dienen und Mehrwert geben, statt einfach nur hübsch oder als Verkaufsstrategie gedacht zu sein.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

    Kommentar


    • Milch
      Milch kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Bei den Jugendserien bin ich mir sicher, dass die Macher auch eine Ebene für ihre erwachsenen Zuschauer einbauen.

    #5
    Was genau bedeutet denn zu alt? Das Buch ist zielgruppenmäßig für 12 jähriger Mädels ausgelegt und ich fast 40 jähriger Knacker lese es? Na, da passt dann weder Zielgruppenalter noch Geschlecht. Irgendwo wird jetzt wohl ein Heuschreckenschwarm in die Höh steigen und ganze Ernten vernichten oder Frösche regnen vom glutroten Himmel.

    Anders herum finde ich es eher wichtig, das aufgepasst wird, das ein 12 Jähriger nicht unbedingt ein Stephen King Buch liest o.a.. Das hatte ich gemacht und mich totgegruselt im Urlaub (würde es heute aber bestimmt genauso wieder machen). Außerdem hatte ich nur die Hälfte der Geschichte verstanden und es dann in meinen 20igern erneut gelesen und es war nur noch halb so unheimlich.

    Daher: Ließ was Spaß macht, auch wenn es nur Betriebsanleitungen für einen Kühlschrank sind. Hauptsache lesen.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    Kommentar


      #6
      Ähem. Ich lese manchmal Pixi-Bücher. Das sagt wohl alles.

      Ansonsten lese ich nur wenige Jugendbücher, weil ich über dieses Genre einfach kaum stolpere. Was ich daran allerdings immer gemocht habe, das waren der Realitätsbezug und die Einblicke in andere Welten (ich hab immer Reality-Romane gern gelesen über Mobbing, Drogen, Alkoholmissbrauch, Essstörungen und was wir sonst so in der Schule durchgenommen hatten, und das mitunter authentischer und schonungsloser als in Erwachsenen-Romanen).

      Aber eigentlich bin ich da eher Serien und Filmen für jüngere Leute verfallen, die ziehe ich mir gern als Ausgleich fürs Schreiben und Lesen von "schweren" Themen rein. Es lebe E.T.! *_*

      Kommentar


        #7
        Bei mir kommt das eher selten vor, aber manchmal eben doch.

        Ich habe ja die drei Staffeln von "Outlander" gesehen, was an sich schon erstaunlich ist, da ich ganz selten an einer Serie dran bleibe und mir hat es recht gut gefallen. Nicht alles daran, aber so, dass ich doch am Ball geblieben bin. Es hat mich sogar dazu bewegt die ersten beiden Bände der "Highland-Saga" zu lesen und ich habe auch vor irgendwann noch die restlichen zu lesen. Muss ich allerdings in der Stimmung zu sein.
        Dabei mag ich weder historische Romane noch Romanzen. Von daher eigentlich eine Reihe, um die ich einen großen Bogen mache, normalerweise. Und hätte es die Fernsehserie nicht gegeben, hätte ich diese Reihe auch nicht näher betrachtet. Doch als ich in die erste Staffel reingeschaut habe, war ich sofort von den Figuren fasziniert. Besonders der Bösewicht hat es mir angetan. War ja klar. XD
        Aber auch das Hauptpairing, einfach zwei starke Charaktere.

        Mich muss eben irgendetwas packen, damit ich meine Komfortzone verlasse. Ich mag zum Beispiel auch gar kein Science-Fiktion, bin aber ein großer Fan von "Stargate SG 1" und oh wer hätte es gedacht, weil ich die Gruppe um Jack O`Neille liebe.

        Bei Büchern ist das eher schwierig, aber ich experimentiere ab und zu gerne mal, weshlab es schonmal dazu kommen kann, dass ich etwas lese, wo ich normalerweise sonst nicht einmal einen Blick darauf verschwende. ^^

        Kommentar


          #8
          Ich bin immer dann die Zielgruppe, wenn ich mehrere spannende Charaktere vorfinde und einen ausgetüftelten, komplexen Spannungsplot.
          Das muss dann kein Thriller sein, sondern kann auch unter Fantasy, Historie oder Sci Fi fallen.

          Bei Romance und YA kommen o.g. Kriterien zwar auch vor, aber da nerven mich fast immer andere, genretypische Zutaten. Grundsätzlich gibt's natürlich kein "zu alt". Wenn's gefällt, gefällt es. Mir persönlich gefallen Sachen aus dem YA-Genre nur sehr selten.
          and it's not what we think
          rather the opposite
          it's staring at the end of you.

          Kommentar


            #9
            Wenn ich so drüber nachdenke habe ich schon als Kind immer außerhalb der Zielgruppe gelesen. (Außer bei Pferdebüchern für 9-13jährige, da bekenne ich mich schuldig, absoluter Durchschnitt gewesen zu sein.) Aber ich habe als Kind viele Bücher "für Erwachsene" oder "für Jugendliche" gelesen, also schon als wirklich kleines Kind. Vielleicht hole ich die Kinderbücher jetzt deshalb nach...?
            Always avoid alliteration.

            Kommentar


              #10
              Solange man nicht nur Kinder- und Jugendbücher liest, ist es okay, wenn Bücher liest, bei der man nicht direkt zur Zielgruppe gehört.
              Zuletzt geändert von Milch; 11.07.2018, 11:40.

              Kommentar


              • Milch
                Milch kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ein Nicht vergessen.

              • Peter
                Peter kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                An welcher Stelle?

              • Zwielicht
                Zwielicht kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Peter

              #11
              Bücher von Erich Kästner, Astrid Lindgren oder Enid Blyton lese ich (wenn ich Zeit hätte). Ich hab aber auch Spaß an Bücher für Jüngere. "The Gruffalo" oder "The Snail on the Whale" lese ich nicht nur vor, weil ich "muss", sondern weil ich diese Bücher tatsächlich mag.

              Wofür ich zu alt bin, sind junge New Adults. Man sollte sich in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern können. Aber meine Pubertät ist schon ein Weilchen her, sodass ich mich nicht in Bella Swans (stellvertretend für alle Protagonistinnen von diesem Schlag) hineinversetzen kann … Mal ein bisschen weniger schmachten und ein bisschen mehr denken, kommt mir beim Lesen in den Sinn. Aber mit 13 war ich ja auch so. Backstreet Boys hinterherschmachten und so.

              Kommentar


              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Unbedingt!

              • Alys II.
                Alys II. kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich hab Gregs Tagebuch bisher immer gemieden, weil ich es für einen Abklatsch von Adrian Mole gehalten habe. (Und die Serie ist super.) Kann Greg wirklich was?

              • Milch
                Milch kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Mit Adrian Mole kann man es nicht vergleichen, eher mit Berts gesammelte Katastrophen.
                Adrian Mole ist für mich eher der Vorgänger von Harry Potter. Schaut euch mal die Serie dazu an: Adrian Mole sieht Harry Potte ihne Narbe erstaunlich ähnlich.
                Ich fand es teilweise wirklich witzig, aber nicht unbedingt die neuen Bände.

                Von den anderen Comicromanen fand ich viele nicht gut. Ausnahme: Spotz- Troll über Bord.

                Zu Bella Swan, ich glaube, es lag nicht nur am Alter, sondern eher daran, dass sie sehr amerikanisch in ihrem Wertesystem ist.

              #12
              Ich sehe es wie wohl alle hier: wenn es mir gefällt, gefällt es mir zielgruppenunabhängig.

              Wofür ich mich aber oft zu alt fühle, sind Young/New Adult-Bücher, in denen um-die-20-Jährige Probleme wälzen und nie wieder dies-und-jenes machen wollen, weil ihnen letztes Jahr mal einer auf's Füßchen getreten ist. Das ist mir stellenweise echt zu hoch. Dann lieber über Teenieprobleme lesen.

              Kommentar


                #13
                Also ich lese gerne Jugendbücher, solange mich der Plot und der Schreibstil anspricht, ist mir die Zielgruppe relativ egal.
                Weniger Interesse habe ich an Romanzen (wenn, dann lustig). Ich mag mehr Mystery oder Krimis.

                Nebenbei gibt es eben die Klassiker wie Hanni&Nanni, Bill & Zottel oder die Werke von Erich Kästner.
                ~ We know the songs the sirens sang
                See us dream every tale true ~

                T. Holopainen

                Kommentar


                  #14
                  Ich habe mich noch nie an Zielgruppen gehalten In der 6. oder 7. Klasse habe ich neben altersgerechten Literatur auch Säulen der Erde, der Medicus und Nebel von Avalon gelesen – und es dann Klassenkameraden voller Begeisterung ausgeliehen, die davon dann völlig verstört waren

                  Und warum sollte ich in meinem jetzigen Alter keine Bilder-, Kinder- und Jugendbücher mehr lesen? Da gibt es echt tolle Sachen.
                  »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

                  Kommentar


                    #15
                    Aktuell "passiert" mir das häufiger bei Serien & Filmen (Steven Universe, My Little Pony, die Richtung ) als bei Büchern, aber ich denke, wenn genug drinnen steckt, kann jede Geschichte, unabhängig von Zielgruppe, interessant sein. Nur weil es eine Geschichte für Kinder ist, heißt es nicht, dass sie keinen Tiefgang haben kann - es wird zwar sehr wahrscheinlich kein Gemetzel geben, aber Zwischenmenschlich gibt es so vieles, das für Kinder wie für Erwachsene noch Spannung bietet, oder gerade für Erwachsene durch die Augen eines Kindes spannender wird.

                    Und es ist zwischendurch auch mal angenehm, ein Happy End erwarten zu dürfen.

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X
                    Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung