Klappentext = Langeweile?

[Kady]

Hmm, finde ich ehrlich gesagt zu lang. Da ist mir zu wenig Durchschlagskraft drin.
Den ersten Absatz, wie gesagt, würde ich immer noch streichen. Er ist an dieser Stelle unwichtig. Du willst den Leser ja bei den Ohren packen und dafür sorgen, dass er sich wenigstens die Leseprobe anschaut.

"Theo, ein Forstmanne, ist auf der Suche nach seinem Kameraden, der auf seiner Jagd nach einer Fleischbestie in den Tiefen des Waldes verschwunden scheint. Im Dorf Conwar trifft er auf Nonoko Kyoda, die Tochter des Hauptmannes der Jägerzunft. "

Das wäre jetzt mein Vorschlag. Wobei nach Jägerzunft noch etwas kommen müsste, was mir zeigt, was der Hauptkonflikt ist, was mich das Genre erahnen lässt. Ich will wissen, worauf ich mich einlasse.

Der Hinweis, dass eine unerfahrene Jägerin ihn in einen Wald führt, den er ewig nicht betreten hat, ist nett, aber für mich nicht wichtig und reicht mir auch nicht als Hook. Das einzige, was mich daran vielleicht stutzig machen würde, wäre die Formulierung "den er seit Jahrhunderten nicht betreten hatte." Theo muss wirklich alt sein.

[Ankh]

Man könnte auch noch ein paar Sachen streichen, die irrelevant sind:

Zum Schutz der Menschen wurde die Zunft der Forstmannen vor 5.000 Jahren, vom ehemaligen Leibwächter Bleyd gegründet. Durch Mutationen und einer unmenschlichen Ausbildung bilden diese tapferen Männer und Frauen den ersten und den letzten Schutzwall zwischen der Zivilisation des Landes und den Monstern.

Der Forstmanne Theo, ein Forstmanne, ist auf der Suche nach seinem Kameraden [Name?], der für einen Auftrag in das Dorf Conwar, im Skaphon-Wald geschickt wurde und sich seit dem nicht mehr gemeldet hatte. Dieser Wald ist bekannt dafür, dass Monster aller Art dort hausen. In Conwar erfährt Theo von einer Fleischbestie, auf die sein Kamerad [Name] Jagd machte gemacht hatte, bevor er verschwand. Im DrofDort trifft Theo auch auf Nanoko Kyoda, die Tochter des Hauptmannes der Jägerzunft. Diese lebensfrohe, junge Frau träumt seit ihrer Kindheit davon, eine Forstfrau zu werden, und wie es der Zufall so will sucht Theo einen Jäger, der ihn ist bereit, Theo durch den Wald führt zu führen.

[Davebones]

Zum Schutz der Menschen wurde die Zunft der Forstmannen vor 5.000 Jahren gegründet. Durch eine unmenschliche Ausbildung bilden diese tapferen Männer und Frauen den ersten und den letzten Schutzwall zwischen der Zivilisation des Landes und den Monstern.

Der Forstmanne Theo ist auf der Suche nach seinem Kameraden Ghewin der für einen Auftrag in das Dorf Conwar geschickt wurde. Im Dorf erfährt Theo von einer Fleischbestie, auf die Ghewin Jagd gemacht hatte, bevor er verschwand. Dort trifft Theo auch auf Nanoko Kyoda, die Tochter des Hauptmannes der Jägerzunft. Die junge Frau träumt seit ihrer Kindheit davon, eine Forstfrau zu werden, und ist bereit, Theo durch den Wald zu führen.

Klingt doch geil!

[Dodo]

Ich könnte keine allgemeingültigen Kriterien festlegen, wie ich einen Klappentext erwarte. Betont lustige, betont seriöse, betont katastrophenrührige, belehrende oder gar persönlich aufrüttelnde ("Was würdest Du machen?") finde ich doof. Fehlt nur als Schlusssatz ein "Na, klingt das guuuut?"
Die Texte zu meinen Lieblingsbüchern finde ich doof. Ich fände wahrscheinlich sogar den Klappentext zu einem eigenen Buch doof.
Am besten fand ich noch immer die, die mir ruckezuck nur die Ausgangssituation schildern und nichts weiter verraten, die meine Fantasie anregen und mich neugierig machen, wie es wohl der Autor gelöst hat. Wenn dann noch, launeabhängig und die grobe Suchrichtung erfüllend, ein paar richtige Stichworte fallen, dann blättere ich im Buch herum. Erste Seite. Mittendrin. Letzte Seite eigentlich nur, wenn ich denke, es könnte ein blödes Ende haben. Und dann wird gekauft. (Oder nicht).

[Victoria]

Wie schreibt man einen guten Klappentext?

Stilistisch:

• Der Ton muss zum Genre passen. Der Leser muss wissen, was auf ihn zukommt.
  Wenn in der Geschichte heftige Szenen vorkommen, sollte es mit (dem Cover und) dem Klappentext deutlich werden.
• Der Ton muss zum Duktus des Autors passen. Der Leser muss wissen, auf was für einen Stil er sich einlässt.
  Wenn der Roman im fantasyverträumten Schachtelsatz-Stil geschrieben wird, sollte im KT nicht kurz, frech, modern geschrieben werden. Wenn zum Beispiel in mehreren Perspektiven geschrieben wird, kann es auch deutlich gemacht werden.
• Präsens!
• Konkrete Benennung und kein schwammiges Pseudo-Drama. Show don't tell.
  Das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte, trifft ein. → Petras gewaltätiger Mann schlägt im Alkoholrausch sogar die Kinder.

Inhaltlich

• Protagonist muss genannt werden.
• Kernkonflikt/Thema muss genannt werden.
• Am besten mit dem Wendepunkt (Plot Turn und nach Geschmack auch der Pinch) anfangen.
• Keine Spoiler!
• Kein Infodump!

[Dodo]

Höchst bewundernd. Selbst-ver-ständ-lich.

[Milch]

Vor allen Dingen muss man das Buch lesen wollen,

[Victoria]

Vielen Dank, Milch, dass du die Frage noch einmal als Aussagesatz formuliert wiederholst.

[DreamBell]

Hm, welcher Klappentext regt mich an, ein Buch zu kaufen... schwierig.

Ich selber bin ein simpler Mensch - ich möchte die Ausgangssituation, ich möchte den Konflikt und ich möchte evtl. einen oder zwei Charaktere haben, auf die ich mich beziehen kann. Das sind so die "Must Haves"

Für mich selber ist aber eher wichtig, wie der Klappentext zu dem Thema passt, welches ich suche. Ich lese Bücher meistens nach einem bestimmten Thema, wo die sich interessant anhören. Dementsprechend muss da mehreres Stimmen - Thema, grobes Genre (obwohl ich beim passenden Thema seeehr breit gefächert bin), Klappentext.