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Klappentext = Langeweile?

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    Klappentext = Langeweile?

    Ich verfolge ja viele Autoren über soziale Netzwerke wie Twitter. Und da kriege ich natürlich auch Werbematerial mit, wie Klappentexte und Beschreibungen der Handlung und da fällt mir eines auf: Muss das wirklich immer so klischeebeladen öde sein? Ich möchte hier gerne ein Beispiel nehmen, will aber direkt festmachen das ich weder eine Ahnung habe, wer diese Autorin ist, noch wie sie schreibt, aber dass ihr Bild von ihr selbst öffentlich geteilt wurde und zum Thema passend ist. Ich will sie nicht diskreditieren, denn die Probleme ihres Werbematerials ist quasi das Problem aller Werbematerialien.

    [Bild wurde wegen Urheberrechts-Verletzung entfernt. Den Klappentext findet ihr aber hier. - Julestrel]

    Mir geht es um den Text. Der ist doch kacke, oder nicht? Da ist quasi alles uninteressante drin!
    • Mysteriöse, dunkle Mächte.
    • Flucht vor dem Schicksal
    • Kein Entkommen
    • Geheimnisvolle Kräfte
    • Das Blatt wenden
    • bedrohliche Lage
    Erst der letzte Satz, dass er in Remy mehr sieht als ein Freund, nämlich den Teil seiner Seele ist für mich interessant. Aber der Rest? Gibt es irgendwie einen "Random-Klappentext-Generator" oder so? Das ist doch noch austauschbarer als Elfen und Orks!

    Wie seht ihr das? Wie würde euer Klappentext aussehen? Was haltet ihr von solchen Klischee-gesabbel? Macht euch sowas heiß auf ein Buch? Worauf achtet ihr bei solchen Zusammenfassungen? Was findet ihr gut?
    Zuletzt geändert von Julestrel; 22.11.2016, 17:52. Grund: Beitrag angepasst. Thema von "Kreatives Schreiben" nach "Rund ums Veröffentlichen" verschoben.

    #2
    Ich möchte direkt mal ein gutes Beispiel dagegen bringen. Einen Werbetext, der mich tatsächlich ziemlich positiv überrascht hat:

    My name is Jubal-lun-Sul, of House Sul, whose name is known and heard throughout the Scathing Bay and the Nine times Nine Thrones. Our lord is High Alma Jaroon, of House Jaroon, whose city is the First City of the New North, where all who Went Under from Landfall settled and made peace with the Worm, when we were not Eighty and One separate peoples but One, carrying the tibrols on our backs together and cutting tunnels by the light and heat that all mer wore, with equal dust in every mouth. My family’s name comes from the first child born in the Velothiid, Haeko-dol-Sul, and, like him, we are salt merchants. Our crest is the tusk of the bat-tiger. Our bloodline is registered by C0DA.The Digitals say we come from another star, but so many have forgotten. I have not, for my lineage granted me audience with Memory, and I have spoken with the Wheels of Lull. I have seen proof, as any who come Up during Landfall Season, when the winds die down enough Above that all may make pilgrimage under the banner of Vehk and Vehk. Though many Above have renounced Memory, they too remember.

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    • Arynah
      Arynah kommentierte
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      Das hat mit Faulheit nichts zu tun, finde ich. Wieso sollte ich etwas lesen, was mich absolut langweilt oder abschreckt? Wenn die ersten beiden Zeilen schon schlecht sind, geht man nicht davon aus, dass der Rest besser ist. Der Schreiber dieser Zeilen hat dann einfach in seiner Aufgabe versagt, dafür zu sorgen, dass man alles liest. Es ist Zeit, die man damit verschwendet. Und Zeit bekommt man leider nicht zurück. Ich habe so viele Bücher und Serien angefangen und nicht weiter gelesen oder geguckt, weil sie einfach langweilig wurden und ich einfach besseres zu tun hatte, als mich durchzubeißen bis es besser wird. Und gerade ich als KDrama Fan weiß, dass es sich oft eigentlich lohnt, das doch zu tun xD Aber leider fliegt man auch gerne damit aufs Maul.

    • Scribere
      Scribere kommentierte
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      Ich bin glaube ich am schnellsten ausgestiegen. Nämlich direkt bei "Jubal-lun-Sul". So einen Namen will ich nicht mehrmals im Buch lesen, das ist mir einfach zu viel. Und als ich dann gesehen habe, wie der erste Satz weiterging.. Ich habs nicht bis zum zweiten Satz geschafft.

    • DreamBell
      DreamBell kommentierte
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      Ich bin ebenfalls beim Namen bereits ausgestiegen. Als jemand, der keine der beiden Genre liest, liegt das aber an ganz einfachen Dingen;
      - so einen Namen nehme ich nicht für voll. Er wirkt zu kontruiert, nicht wie einer, den Eltern geben würden. Aber ich bin Europäerin. Keine Ahnung wie es in Asien aussieht
      - es ist in der "Ich"-Fassung geschrieben. Ich will keine Biographie lesen als Klappentext. Auch nicht bei einer Biographie.
      - Zu viele Eigennamen
      - Englische Rechtschreibung bye bye, seit wann werden Zahlen groß geschrieben?

      Den anderen Text, ja, er ist generisch - aber man kann ihn lesen und es wirkt nicht wirklich konstruiert. Aber gut, ich gehöre auch nur zum faulen Autorenpack, das sich denkt "Hey, vergraulen wir den Leser doch nicht bereits bei Satz 0.5"

    #3
    [Weiteres Klappentext-Beispiel ist hier zu finden. - Julestrel]
    Zuletzt geändert von Julestrel; 22.11.2016, 17:56.

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      #4
      Was du nicht siehst ist, dass du nicht die Zielgruppe von obigem Beispiel bist. So lange es die Zielgruppe anspricht, kann es der Autorin (oder wer immer für ihr Marketing zuständig ist) egal sein, ob DU das öde findest,

      Abgesehen davon fand ich den Text zumindest besser zu lesen als dein Beispiel. Bei dem bin ich nach der zweiten Zeile ausgestiegen, weil das einen so mit Namen zuschmeißt, ohne dass es irgendwas erklärt. Was kümmert mich, ob irgendwessen Name in der Scathing Bay bekannt ist, wenn ich weder ihn noch diese Gegend irgendwo einordnen kann? Offenbar bist du hier die Zielgruppe, wenn du das Beispiel toll findest, von daher mag der Autor hier den richtigen Ton getroffen haben, sofern er tatsächlich auch schreibt, was du gern liest. Aber daran sollte dir auch deutlich weden, dass es nicht den ultimativen Klappentext gibt, der alle anspricht, sondern bestenfalls einen, der die Leute anspricht, die das Buch dahinter auch lesen würden.

      Edit:
      Nach fast einem Jahrzehnt blutiger Kämpfe und Milliarden Toten waren die letzten Überlebenden – die Soldaten der Koalition der ordentlichen Regierungen und ein paar wenige Zivilisten -, gezwungen, ihre eigenen Städte zu vernichten und ihre gesamte Zivilisation zu opfern
      Und hier bin ich auch schon wieder raus. Zu viel Gemetzel, interessiert mich einfach nicht. Wer auf Egoshooter steht, wirds vielleicht mögen.
      Ist allerdings flüssiger zu lesen als der Jubal-lun-Sul-Text.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

      Kommentar


      • Arynah
        Arynah kommentierte
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        Bei mehreren PoV sollte das Szenario die Charaktere immer verbinden oder zumindest in einen Punkt zusammenführen

      • Davebones
        Davebones kommentierte
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        Das wird mit den meisten PoV in den Gears büchern auch getan, aber nicht mit allen. Manche existieren außerhalb der anderen Storys sogar Jahrzehnte in der Vergangenheit

      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Davebones offenbar reizt mich das Szenario aber nicht, bzw das Szenario allein ist zu wenig, um mich für das Buch zu interessieren. Wenn ich einen guten Konflikt und/oder einen interessanten Charakter präsentiert bekomme, dann nehme ich vielleicht auch so ein Szenario mit. Aber daraus, dass es hier so prominent vorgestellt wird schließe ich, dass es dieses Szenario ist, das mich hauptsächlich locken soll, und das tut es einfach nicht.

        Die Frage wäre jetzt, ob dich dieser Text überhaupt zum Lesen verleitet hätte, wenn es nicht um eine Spielereihe ginge, die du sowieso schon kennst und magst. Sprich, hast du das Buch wegen dem Klappentext gelesen oder weil vorne fett Gears of War draufsteht? Wenn ersteres: Wie oft stöberst du durch Amazon oder einen Buchladen und liest einfach mal Klappentexte um zu sehen, was du als nächstes lesen könntest? Und worauf springst du da an?

      #5
      Gut, was ich aktuell erfahre ist also:

      Ich bin nicht die Zielgruppe von Gay-Romance

      Autoren sind stinkend faul was lesen angeht

      Autoren sind angezogen von unkreativität

      Kommentar


      • Davebones
        Davebones kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ja, aber wieso gibt es überhaupt Leute, die von solchen Klischee-Texten angezogen werden?

      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Weil sie gerne solche Klischee-Bücher lesen wahrscheinlich

      • Peter
        Peter kommentierte
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        The Wheel of Lull, das geheime Feuer von Udun, etc.
        Das sind doch alles solche Worthülsen, die nach was klingen sollen. Um ehrlichzu sein, fällt das für mich auch unter Klischee.

        Wobei etwas Klischee beim KT ist doch gar nicht schlecht. Ein Klischee ergibt sofort ein Bild, mit dem der Leser etwas anfangen kann und sich hingezogen fühlt, oder halt nicht. Hilft bei der Auswahl.

      #6
      Davebones

      Hast du bei allen Texten und Bildern nach den Urheberrechten gefragt?


      Kommentar


      • Davebones
        Davebones kommentierte
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        Mhh nö. Verpeilt. Hau mal den Thread raus.

      #7
      Ob du Zielgruppe von Gay Romance bist, musst du schon selber wissen.

      Es ging doch um Klappentext oder nicht?

      Der KT, den du bemeckert hast, wäre bei mir auch durchgefallen, weil er nichtssagend und voller Klischees ist.

      Die beiden Texte, die du als gelungen anführst, haben mit Klappentext auch wenig zu tun. Der Erste ist voll mit irgendwelchen Begriffen, die kein Leser versteht, der das Buch noch nicht gelesen hat. Ob die jetzt Frieden mit dem Wurm gemacht und das Rad von Lull befragt haben, ist doch völlig irrelevant, wenn ich nach einem Buch suche.
      Der Zweite wird als Vorgeschichte zu irgendwas bezeichnet. Beides sehe ich eher als Infodump, aber nicht als Klappentext.

      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Und Spaß entspannt dich nicht?

        Warum diskreditiert man ein Medium, wenn es einen entspannt? Wir reden hier von Unterhaltungsliteratur, und Leute haben verschiedene Vorstellungen, was sie unterhaltsam finden. Die einen haben Langeweile und wollen Action, die anderen haben ihm Alltag genug Stress und wollen was ruhigeres. Hat beides seine Berechtigung. Nur weil etwas dir nicht zusagt, sprichst du ihm gleich seinen Wert und seine Existenzberechtigung ab? Soviel ich weiß bist du jemand, der noch kein volles Dutzend Bücher im Leben gelesen hat. Ich wäre mir nicht so sicher, ob du dich damit zum Hüter des Mediums aufspielen solltest

        Mag ja sein, dass die Handvoll, die du gelesen hast, für dich ein wertvoller Schatz ist, aber glaub mir, abgesehen davon dass Geschmäcker sowieso verschieden sind, gibt es auch einen Haufen Mist da draußen. Wer viel liest, muss automatisch irgendwann anfangen auszusieben, du kannst nicht jedem Buch ne Chance geben, wenn du lesen willst, was dir Spaß macht, und dafür brauchst du eben Kriterien. Vielleicht fällt hier und da mal ne Perle nintenrunter, weil das Buch zwar gut, aber der Klappentext aus irgendeinem Grund Scheiße ist, aber das ist immer noch besser, als sich durch 10 öde Bücher zu quälen, bevor man mal wieder ne Perle bekommt.

        Ich persönlich lese übrigens am liebsten Bücher, die mir empfohlen wurden. Die treffen meinen Geschmack meist am ehesten, weil die Leute wissen, was ich mag bzw. mir genug infos geben können, bis ich weiß, ob ich es mögen könnte oder nicht. Wenn ich auf Klappentexte zurückgreifen muss, dann schaue ich entweder nach bekanntem (kenne ich den Detektiv, der ermittelt?), oder zumindest nach Stichworten und Inhalten, die ich interessant finde. Kann man immernoch dabei reinfallen. Wenn allerdings so ein Text wie dein 2. Beispiel kommt, wo mich schon der Stil des Klappentextes nervt, indem er mir vor lauter name-dropping nichtmal sagt, worum es eigentlich geht, kann ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Inhalt des Buches mich genauso mit Begriffen zuschmeißen wird, und dass ich keinen Spaß an dem Buch haben werde.

      • Davebones
        Davebones kommentierte
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        Ankh Spaß ist für mich mannigfaltig. Ich habe spaß an entspannten Games wie Rayman, aber auch an herausfordernden Krampf-Games wie Dark Souls

        Das Medium wird dadurch diskreditiert, weil zu viele auf diesen Entspannungstripp draufgehen. Ist Dune entspannend? Hell no. Es ist voll mit Namen, Orten, Gesetzen etc und genau deswegen auch so gut. Es ist philosophisch, gesellschaftskritisch, und fantastisch. Etwas, da sman in der Generation von "#FolgeDeinemHerzen" nicht mehr bringen kann.

        Und natürlich spreche ich ihm, FÜR MICH und NUR FÜR MICH die Existenzberechtigung ab. Alles was ich Poste spiegelt nur mich und meine Meinung wieder, es sei denn, ich poste eine Quelle. Habe ich das schon mal geschrieben?

      • Lasjajel
        Lasjajel kommentierte
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        Davebones dass du nur deine Meinung etc wiedergibst hattest du schon öfter erwähnt...., aber wie sagte nicht Erich Fromm (ich glaube zumindest, dass er es war) "Ein Gespräch nach dessen Ende alle noch die Gleichen sind wie zuvor, war kein Gespräch."

        Wenn man sich immer darauf zurückzieht und sagt, dass alles ja nur für einen selbst gilt, dann läuft die Gesellschaft Gefahr, dass man nur noch aneinander vorbei redet.

        Positionen sind so gut wie immer hinterfragbar und angreifbar... ich neige in diesem Themengebiet (Unterhaltungsliteratur) zu einem qualitativen Utilitarismus, obwohl ich eigentlich kein Freund des Utilitarismus bin, und stehe reiner Unterhaltungsliteratur im Allgemeinen (es gibt Ausnahmen) eher kritisch gegenüber.
        Wie Mill sagen würde, sollte man denjenigen, die eine andere Meinung haben und diese äußern, dankbar sein, da man dadurch die Gelegenheit hat die eigene Begründung der eigenen Meinung zu verbessern oder zu prüfen.

      #8
      Um mich zu Hooken, muss direkt Plot oder Atmosphäre im Klappentext eingebaut werden. Zum Beispiel wie bei "Bartimäus" Band 1 von Stroud. Dort weiß ich schon vom Klappentext, was für ein Szenario mich erwarten wird und ob ich es verfolgen möchte oder nicht.
      Dort hat man im ersten Satz gleich die beiden Protagonisten und wie sie zueinander stehen. Nat, ein Zauberlehrling, der Bartimäus beschwört und versklavt. Dann warum und somit gleich der Plot des Buches und natürlich die Andeutung, dass es schief geht.
      Selber Autor, dieses Mal "Lockwood & Co" Band 3.
      Erster Satz gibt das Setting an und stellt die Protagonisten vor. Da ist mein Interesse schon zumindest für den Klappentext gefangen. Dann wird wieder das Szenario vorgestellt samt Nebenplots, welche wieder Interesse wecken. Zumindest bei mir.

      Da sieht man gleich, wo ich zumindest meinen Fokus lege. Genre, Figurenkonstellation, Setting und Plot. Irgendwelche "mythischen" Andeutungen und "große, unbekannte Gefahren" interessieren mich nicht. Wenn man mich ködern will, muss man mit den Karten auf den Tisch. Ohne einen mit Informationen zu überhäufen oder zu viel zu verraten.

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        #9
        Es ist viel wahres dran, dass ein Klappentext erstmal die Zielgruppe ansprechen muss. Ich kenne so viele schlechte Klappentexte, sowohl von SPlern als auch von Verlagen, wo ich mir denke: Euer Ernst? Zurück. Neu.
        Aber zum Beispiel im Fantaygenre wollen Leute die zehntausendste Geschichte um ein magisches Schwert mit Krieg, usw. Die meisten guten Klappentexte finde ich oft in der allgemeinen Bellertristik, denn da geht es of tum eine Idee und diese will im Klappentext konkretisiert werden.

        Diese Idee muss mich ansprechen. Es gibt ein paar Schlagwörter, bei denen ich aufhorche, aber auch einfach abstruse Verknüfpfungen, die den Humor eines Buches widerspiegeln. Jedoch genauso viele Schlagwörter die sofort alles wieder kaputt machen können.
        Insgesamt weckt ein Klappentext bei mir selten richtiges Interesse, sondern ist nur eine Vorentscheidung, ob ich mir das Buch überhaupt näher ansehe. Erst der erste Satz, Abschnitt, das erste Kapitel weckt wirklich meine Neugierde.

        Deshalb bin ich mit Klappentexten auch oft genug auf die Nase gefallen. Eine gute Idee, heißt eben noch lange kein gutes Buch.

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          #10
          Ich finde den Klappentext weder besonders gelungen noch besonders schlecht. Wie Peter schon sagt, liegt die größte Schwierigkeit wohl darin, dass er extrem vage bleibt und bis zum letzten Satz eigentlich dutzende Bücher beschreiben könnte. Es entsteht so ein bisschen dieser Paranoia-Eindruck, den Leser bloß nicht zu spoilern.

          Deine beiden Klappentexte machen mich aber auch nicht an Man verliert sich da sofort drin und wenn ich mich bereits konzentrieren muss, um dem Inhalt einigermaßen zu folgen, dann ist mir die Lust auf den Text zwischen den Buchdeckeln bereits vergangen. Ein Klappentext sollte ganz klare und einfache Bezüge des Plots herstellen und auf gar keinen Fall ausschweifend werden.
          Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

          So nah, so fern.

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            #11
            Wenn man mich ködern will, muss man mit den Karten auf den Tisch. Ohne einen mit Informationen zu überhäufen oder zu viel zu verraten.
            Geht mir ganz genauso.
            Schwammige Formulierungen schrecken mich ab, vor allem wenn sie so demonstrativ versuchen, Spannung zu erzeugen.

            Ganz gleich bei welchem Genre, ich brauche im Klappentext eine Figur, die ich letztlich auch durch die Geschichte begleite. Wenn ich was lese von irgendwelchen Armeen oder Gruppen oder sonstigen Vereinigungen, reizt mich das nicht. Das ist mir zu schwammig. Ich will eine Figur haben, an der ich mich sozusagen festhalten kann.

            Dazu kommt die Länge. Beim ersten ist die Länge für mich gerade noch in Ordnung. Die beiden anderen sind mir zu lang. Dem Autor sollte es möglich sein, die wichtigsten Hooks aus seiner Geschichte in wenige Sätze zu packen, die den potentiellen Leser direkt ansprechen und verleiten, das Buch zu kaufen (oder wenigstens ein paar Seiten reinzulesen). Wenn ich dann aber sehe, dass er da fast die Hälfte des Einbandes herumschwafelt, lässt mich das ganz arg vermuten, dass er es in dem Buch genauso macht.

            Btw. finde ich es schwierig, einen Klappentext aus der GayRomance zu vergleichen mit einem aus der Fantasy. In beiden Genres gibt es unterschiedliche Ansprüche, die sich auch im Klappentext niederschlagen und in jedem Genre gibt es auch einen Mainstream, dem diese Klappentexte dann entsprechend angegeglichen sind, um eben die anzusprechen, die diesem Mainstream folgen. Es gibt auch in der GayRomance gute Klappentexte und auch welche, die noch schlimmer sind, als der obige.

            Ankh
            Auch, wenn ich das Buch nicht gelesen habe, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass es darin zur Sache gehen wird In den Klappentexten wird selten darauf eingegangen, aber bei einigen Exemplaren dieses Genres geht es sogar schon in der Leseprobe zur Sache, bei manchen geht es um nichts anderes. Tatsächlich ist mir bisher kein einziges Buch (auch nicht vom cursed-Verlag) in die Finger geraten, bei denen es nicht zur Sache ging ^^
            "You only cry for help if you believe there's help to cry for." - Wentwort Miller

            "How do I know what I think, until I see what I say?" - Howard Tayler

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              #12
              Zitat von Davebones Beitrag anzeigen

              Mir geht es um den Text. Der ist doch kacke, oder nicht? Da ist quasi alles uninteressante drin!
              • Mysteriöse, dunkle Mächte.
              • Flucht vor dem Schicksal
              • Kein Entkommen
              • Geheimnissvolle Kräfte
              • Das Blatt wenden
              • bedrohliche Lage

              Erst der letzte Satz, dass er in Remy mehr sieht als ein Freund, nämlich den Teil seiner Seele ist für mich interessant. Aber der Rest? Gibt es irgendwie einen "Random-Klappentext-Generator" oder so? Das ist doch noch austauschbarer als Elfen und Orks!

              Wie seht ihr das? Wie würde euer Klappentext aussehen? Was haltet ihr von solchen Klischee-gesabbel? Macht euch sowas heiß auf ein Buch? Worauf achtet ihr bei solchen zusammenfassungen? Was findet ihr gut?
              Das Problem ist eher, dass es alles so unkonkret ist.
              Auf mich ist das eher Me-too und dafür ist die Leserschaft begrenzt.

              Für einen guten Klappentext braucht man vermutlich auch ein gutes Buch, was nicht nur nach Schema F vorgeht.

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                #13
                Ich möchte simple, unverschnörkelte Klappentexte, bei denen ich sofort weiß, was mich erwarten wird. Mich triggern Worte wie "dunkle Mächte, Prophezeihung, geheimnissvolle Person, etc" auch nicht wirklich. Ein guter Klappentext sollte konkret sein. Darin will ich keine Personen vorgestellt bekommen, keine Welt und auch sonst nichts Unwichtiges. Ich brauche den Konflikt, die Hauptfigur (vielleicht auch noch ihren Antagonisten) und das Problem / den Widerstand.

                Du nennst Leser, die solche Klischees mögen, faul - ich lese gerne (gut umgesetzte!) Klischees. Dann bin ich wohl faul. Komisch nur, dass ich ich einfache Geschichten mit Klischees an einem Tag lesen kann (400 Seiten etwa, also faul ist das eher nicht) und für dicke Wälzer, in denen viele Namen vorkommen und alles recht verworren ist, zwei Wochen für das gleiche Pensum brauche.
                Lesen ist für mich Entspannung. Wenn ich was Kompliziertes will, schnappe ich mir eins der lustigen Fachbücher, die sich bei mir tummeln. Aber von komplizierter Lektüre habe ich als Studentin eh schon genug, da möchte ich in meiner Freizeit was, wo ich flüssig durchkomme. Etwas, das mich unterhält und worüber ich nicht groß nachdenken muss. Das heißt jetzt nicht, dass ich total anspruchslos bin. Klischees, gerne, aber dann auch ordentlich umgesetzt. Ein gutes Buch ist für mich wie eine gute Serie. Leicht verständlich und klar strukturiert, damit ich mich einfach hinsetzen und abschalten und in eine fremde Welt eintauchen kann. Mein Hirn arbeitet am Tag schon genug, ich brauche abends einfach Entspannung.

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                  #14
                  Ich finde, bei einem Klappentext kann man ruhig mal mit Klischees um sich werfen. Es soll ja Aufmerksam machen. Lustigerweise hätte ich das ganze mal nicht als Gayromance ausgelegt.
                  Ich persönlich werde aufmerksam, wenn Worte wie mysteriös oder ähnlich fallen.
                  Und auch so habe ich Klischees ganz gerne und spiele auch mit ihnen.

                  Die die so viel besseren Klappentexte sind imho im ersten Kapitel aufgehoben. Und auch da muss man aufpassen. Thomas Mann hat das in Felix Krull unheimlich toll gemacht. Allerdings empfand ich Felix auch als eine Person , der man gerne zuhört . Die Dame aus dem ersten Klappentext hingegen, würde mich nach einer Weile wahnsinnig machen.
                  Der zweite Klappentext ist ja eher eine Geschichtsstunde. Ganz schön. Aber auch eher als Einführungskapitel oder durch Andeutungen im ganzen Buch verstreut.

                  Lasst uNS doch mal überlegen , wie wir den Klappentext schreiben können .
                  ~ We know the songs the sirens sang
                  See us dream every tale true ~

                  T. Holopainen

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                  • Arynah
                    Arynah kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Da muss man definieren, wie man selbst entscheidet, ob man ein Buch liest oder nicht.
                    Ich zum Beispiel lese immer den Klappentext. Wenn der mich irgendwie neugierig macht, und das kann auch durch typische Klischees sein (bei mir funktioniert zB gut 'reicher Mann und arme Dame' sehr, sehr gut. Darauf stehe ich total xD), gebe ich dem Buch meist eine Chance und lese den Anfang und der entscheidet dann, ob ich das Buch zu Ende lese oder nicht.

                  • Schneeregen
                    Schneeregen kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Arynah Ich renne vor diesem Klischee sofort weg. So unterschiedlich können Geschmäcker sein.
                    Milch Klischees machen eben nicht auf sich aufmerksam, sondern beitem dem Leser genau das, was er erwartet. Er kauft sie, weil er den Inhalt schon teilweise kennt.

                  • Kunstmelodie
                    Kunstmelodie kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    @Arynah: Bei muss funktioniert dein Klischee auch sehr gut, eher umgekehrt. Seit dem ich die spanische Telenovela Grand Hotel gesehen habe, bin ich verrückt nach solchen Lovestorys(Klischees und wenn es dann noch eine verbotene Liebe ist oder mit unterschiedlichem gesellschaftlichem Rang...hach...

                  #15
                  Also zu dem "positiven Beispiel". Schwer zu glauben, dass das wirklich ein Klappentext sein soll. Liest sich eher wie ein Auszug aus dem Buch, der an Stelle eines Klappentextes verwenden wurde, aber auch unabhängig davon ist das schrecklich. Info-Dumpy-Bla-Bla.
                  Man muss aber wohl bedenken, dass dieser "Klappentext" eine sehr spezifische Sorte Buch anpreist. Extramaterial zu einem existierend Fandom.
                  Das dir das gefällt, glaube ich Dave (es ist schließlich dein liebster Fandom), aber für einen normalen Roman taugt das nichts.

                  Was das negative Beispiel angeht: Mir ist das auch zu vage. Von "dunklen Mächten gejagt" ist für den Hauptkonflikt ein bisschen arg dünn. Darunter kann ich mir nichts und alles mögliche vorstellen. Liest sich tatsächlich ein bissche wie aus einem Zufallsgenerator.

                  Ansonsten stimme ich der Mehrheit hier zu. Ein Klappentext hat (wie ein Filmtrailer) zwei Aufgaben:
                  1. Dem Leser vermitteln, um was für eine Art Geschichte es sich handelt (Lustig-lockere Teenie-Romanze, historisches Familiendrama, Military Sci-Fi, etc.)
                  2. Einen Konflikt andeuten, der interessant genug ist, dass der Leser mehr darüber wissen will.

                  Witzig ist übrigens, wie dünn der Klappentext des ersten Harry Potter Buches ist:

                  Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Zumindest bis zu seinem elften Geburtstag. Da erfährt er, dass er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll. Und warum? Weil Harry ein Zauberer ist. ( Bis hier hin noch brauchbar) Und so wird für Harry das erste Jahr in der Schule das spannendste, aufregendste und lustigste in seinem Leben. Er stürzt von einem Abenteuer in die nächste ungeheuerliche Geschichte (geht es noch vager?), muss gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass er schon Freunde gefunden hat, die ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte (oh, ja es geht) zur Seite stehen.
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                  Die aller anderen Bücher sind deutlich besser.

                  Kommentar


                  • Bellisa
                    Bellisa kommentierte
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                    Haha, den von Harry Potter hatte ich ja gar nicht mehr in Erinnerung Aber der beste Band war ja noch komplett als Kinderbuch gedacht, ich glaube, bei der Zielgruppe ist es nicht schlimm, wenn man so vage bleibt und ein paar Reizwörter in die Runde wirft. Heute würde mich das wohl nicht mehr triggern.

                  • Maggi
                    Maggi kommentierte
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                    Ja, klingt ein bisschen so, als würde sich das eher an Eltern richten, die noch schnell ein Weihnachtsgeschenk brauchen. "Zauberer, Abenteuer, Fabelwesen? Klingt süß. Wird schon gehen..." Eltern, die sich nicht dafür interessieren, worum es in der Geschichte geht (weil sie das Buch selbst nicht lesen), sondern nur darum, ob es kindertauglich ist.
                    Zuletzt geändert von Maggi; 23.11.2016, 10:08.

                  • Amilyn
                    Amilyn kommentierte
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                    Das war auch das erste, was mir aufgefallen ist: Dave steht sogar auf Infodump im Klappentext
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