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Preisaktionen: sinnvoll oder nicht?

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    Preisaktionen: sinnvoll oder nicht?

    Ist sicher ein kontroverses Thema, aber ich wollte es mal anschneiden.

    Als SPler habe ich den Vorzug, die Preisgestaltung meiner eBooks nach persönlichem Gusto zu gestalten und jederzeit nach Laune zu verändern.
    Buchpreisbindung spielt für mich keine Rolle, da es meine eBooks exklusiv bei amazon gibt.

    Mein neues Buch habe ich (wie gewöhnlich) mit einer 99ct Aktion gestartet und werde das wohl auch über zwei oder drei Wochen durchziehen, bevor ich den Preis erhöhe.

    Es gibt je einige Kritik an 99ct Büchern, die ich auch gerne zur Diskussion stelle, aber die Vorteile für die Autor*innen wiegen auch schwer:

    Als Autor, der mit einem neuen und dementsprechend unbekannten Pseudonym - oder als Debütautor*in - in einem neuen Genre auftritt, ist es die effizienteste Art, sich (ein bisschen) bekannt zu machen.
    Das eBook taucht bei amazon recht schnell in den wichtigen Listen und backlists (Kunden kauften auch …, K lesen auch … oder K sehen auch … an) auf, von dort kommt der Großteil der Folgekäufe.
    In die Newsletter der wichtigen Plattformen (Buchdeals, Xtme, etc.) kommt man(fast) nur mit einer deutlichen Preisreduktion (mind. 50%).


    Ein Gedanke zum Thema des Verschleuderns, das auch gerne aufgeführt wird:
    In 2020 stammten 70% meines Umsatzes aus Kindle Unlimited. Auf dieser Basis liegt mein Umsatz des aktuellen 99ct eBooks immerhin bei 97ct (statisches Mittel aus Verkäufen und Leihen).
    Dafür muss ein Verlags-eBook - bei durchschnittlich 20% Tantieme für die Autorenperson - über 5€ kosten.


    Ich weiß, dass das jetzt kommt: Selbstverständlich sieht die Überlegung für Rowlings, Fitzek und Patterson ganz anders aus.







    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Ich muss sagen, wenn nicht gerade ein Autor auf Social Media bewirbt, dass sein eBook aktuell nur 99ct kostet, würde mich der Preis sogar abschrecken. Finde ich ein eBook, das nur 99ct kostet, geht mein Gehirn sofort in den Preis-Leistungs-Modus. Geringer Preis = geringe Leistung. Bei 99ct kann die Qualität also nicht so gut sein. So mein Denken.
    Ich habe auch bisher solche Bücher eben nur im Zuge von Kindle Unlimited gelesen, nie aber selbst gekauft, obwohl 99ct wirklich gar nichts sind und selbst bei einem Fehlgriff nicht wehtun. Aber irgendetwas schreckt mich bei diesen Preisen ab. Auch 1,49. Für mich sind eBook Preise zwischen 4,99 und 8,99. Ist es teurer, kaufe ich es nur bei guten Rezensionen oder weil ich weiß, dass ich Qualität bekomme. Ist es unter 4,99 bin ich sehr skeptisch. Wieso ist es so günstig? Hat der Autor dort überhaupt Arbeit reingesteckt?

    Irgendwie kommt mir mein Denken gerade sonderbar vor. Überall versuche ich zu sparen. PC Spiele kaufe ich für solch günstigen Preise gerne, Nahrung und anderes Zeug auch. Ich verbringe Stunden, Preise auf Amazon zu vergleichen, bevor ich etwas bestelle. Selbst billige Kleidung kaufe ich (als Azubi und mit nur 3 passenden Oberteilen, nachdem ich sehr viel Gewicht verloren habe wohl alternativlos ^^'). Aber bei eBooks? Niemals.

    Aber offenbar funktionieren diese 99ct Preise, denn sie kommen zu Haufe vor. Du bist ja glaube ich SP-Profi im Grunde und hast gewiss einen Berg Daten vorliegen

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    • Lia Roger
      Lia Roger kommentierte
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      Also ich muss zugeben, ich hab auch öfter for 99cent-eBooks zurückgeschreckt wenn sie nicht beworben wurden und ich den*die Autor*in nicht kannte, aber jetzt hinterfrage ich mein Denken da gerade auch. Sonst denke ich auch immer, Qualität und Preis sind nicht identisch - und oft genug zahlt man Unmengen für etwas, was dann auch nicht besser ist als man's zum Durchschnittspreis kriegt, generell kaufe ich lieber bei Rabattaktionen als zum Vollpreis und bei Games schrecken mich die Preise auch nicht ab, da freue ich mich eher über die Möglichkeit, hidden gems zu finden. Eigentlich echt merkwürdig, dass ich da bei Büchern anders gedacht hab, wenn einige absolute geniale Geschichten sogar kostenlos online zur Verfügung gestellt werden.

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Ankh

      99ct Bücher sehe ich als genau das an: als Probierteller.

      Lia Roger

      99ct Bücher, die dauerhaft zu dem Preis eingestellt sind, sehe ich auch eher skeptisch. Aber da gibt es ja die Leseprobe, die etwa 10% des Buchs umfasst.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Probierteller wäre eine Leseprobe.

    #3
    Hast Du eigentlich mal getestet, wie die Gesamtverkäufe nach XY Wochen aussehen, wenn Du bei Veröffentlichung den Normalpreis nimmst und erst nach einer gewissen Zeit eine 99 Cent-Aktion startest?

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    • Peter
      Peter kommentierte
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      Rein subjektiv:

      Das ist eine Selbstmordaktion!

      Du verprellst dir damit die Leser*innen, die das Buch zu einem Normalpreis gekauft haben und jetzt sauer sind. Die werden in Zukunft auch zögern, erneut ein Buch von dir zu kaufen, da sie damit rechnen, es später zu einem "besseren" Preis zu bekommen.

      Einen vermurksten Buchstart bekommt man nur ganz schwer wieder geradegebogen, selbst mit einer Preisaktion.

    #4
    Tatsächlich bin ich auch kein Fan von 99 Cent Büchern. Zum einen, weil ich auch in dem Gedanken gefangen bin, dass da dann womöglich weniger Arbeit drin steckt, es weniger wertvoll ist. Als Autorin habe ich dann ganz klar das Gefühl, mich unter Wert zu verkaufen. Ich finde am Anfang eine solche Preisaktion super, aber vielleicht nur die ersten 3 Tage, nicht über mehrere Wochen.
    Tatsächlich bin ich für 9 Euro ein E-Book auch fast schon wieder zu geizig, meistens kann man sich dann auch für 10 Euro oder 5 Euro mehr zum besseren Preisleistungsverhältnis das Taschenbuch kaufen.

    Alles bis 5 Euro finde ich optimal, darüber gucke ich meistens erst. Liegt aber auch daran, dass ich eine sehr hohe Abbruchrate bei Büchern habe und mich dann über einen Fehlkauf mehr ärgere. Seit neustem bin ich ein Fan des täglichen Newsletters Kindle Angebot des Tages. Rabatte und Bücher, auf die man sonst vielleicht nie stößt!
    Edit: Außerdem liegt die Beurteilung des Preises bei mir auch immer daran, ob ich den Autor bereits kenne, mag etc. oder ob die Preise vielleicht grundsätzlich so hoch oder niedrig sind.

    Zum Beispiel bei meiner Schwester ist es so, sie hat auch viele Einnahmen mit den Taschenbüchern gemacht, aber genauso viel mit dem Verkauf der E-Books ohne Preisaktion, du hingegen hast sehr viel aus Kindle Unlimited gewonnen, da kommt es glaube ich auch immer wieder auf die Zielgruppe, Vermarktung und Genre etc. an, was für einen am besten funktioniert.
    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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    • Scribere
      Scribere kommentierte
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      Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich auch mal wieder online, hallo Peter Dankeschön! Ich habe E-Books nur über Amazon verkauft. Taschenbücher über BOD (oder Kunden haben es sich im Buchhandel bestellt, aber das macht für mich ja keinen Unterschied) Insgesamt ist das Verhältnis zwischen E-Books und Print ziemlich 50:50. Preisaktionen habe ich gar nicht gemacht und auch noch keine Rezensionsexemplare angefragt/vergeben (aber eine Lovelybooks Leserunde).

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Scribere

      50% Print ist eine echte Hausnummer. Vor allem im SP. Cool.

    • Scribere
      Scribere kommentierte
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      Peter Dankeschön!

    #5
    Vielleicht kam das nicht klar heraus.

    Es geht nicht um Bücher, die permanent auf 99ct eingestellt sind, sondern um, mehr oder weniger gut beworbene Preisaktionen, die zeitlich begrenzt sind.
    Und ja, die 99ct und die Normalpreis Käufer sind - meiner Erfahrung nach - zwei unterschiedliche Käufergruppen mit begrenzter Überlappung.

    Das primäre Ziel ist die Erhöhung der Sichtbarkeit.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Als Ebook-Käufer achte(te) ich gar nicht so sehr darauf, ob die 99ct nun Lockstoff oder Dauertiefstpreis sind. Wie einige hier, bin (vielleicht bald war) ich auch eher skeptisch; ich sehe das aber auch gekoppelt an mein noch immer bös im Hintergrund waberndes Vorurteil, dass SP auch jede Menge Ramsch liefert. Diese Fehleinschätzung plus "Dumpingpreis" mach(t)en mich auch eher misstrauisch gegenüber Billigbüchern. Insofern lese ich Deine Posts mit großem Interesse und modelliere meine Vorurteile um bzw bau sie ab.
      In letzter Zeit hab ich aber gemerkt, dass ich bei Ebooks (mehr als bei Print) nach der Covergestaltung und Titelgebung gehe; ich habe den Eindruck, dass da sich auch da die Hingabe und Sorgfalt des Autors an sein Werk abbildet. Und die amazon-Empfehlung, so'n Glück, dass es die gibt; sonst hätt ich einige Schätze an Lesevergnügen nicht gehoben. Und die Mails von Amazon, die Kunstmelodie schon erwähnte.

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Dodo

      Das ist kein Vorurteil. Es gibt im SP eine Menge Bücher, die nicht sonderlich gut geschrieben sind. Deshalb ist die Funktion der Leseprobe ausgesprochen hilfreich.
      Selbst hervorragend geschriebene Bücher müssen einem vom Stil oder dem Thema her auch nicht unbedingt gefallen.
      Meines Wissens nach, ist die Rückgabefrist von "ungeliebten" eBooks vier Wochen.

      Cover ist immer wichtig. Gerade in dem Bereich sind die erfolgreichen SPler kaum noch von den Verlagen zu unterscheiden. Ich glaube nirgends hat sich die Professionalisierung so stark durchgesetzt, wie bei den Covern.

      Natürlich liebe ich meine (überschaubare Anzahl von) Leser*innen, die sagen: Da warte ich doch ab, bis der seinen Preis hochsetzt, und dann schlage ich zu.

    #6
    Rein aus Lesersicht: mich ködern Preisaktionen. Habe schon einige Male eBooks von Autor*innen, die ich bis dahin skeptisch beäugt hatte, bei Preisaktionen zum Ausprobieren gekauft.
    Oft fand ich mich dann bestätigt, dass ich von dem*der Autor*in nichts mehr kaufen würde, und konnte mich trösten mit dem Gedanken, dass ich für diese Erkenntnis ja nur einen reduzierten Preis bezahlt hatte.
    Und einige Male hat es mich dazu gebracht, sofort von dem*der Autor*in alle weiteren verfügbaren Werke zu kaufen.
    Always avoid alliteration.

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    • Peter
      Peter kommentierte
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      Und aus Autorensicht?

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Peter Aus Autorensicht habe ich dazu keine Erfahrungswerte. Ich schaue immer, dass Freunde von mir, die etwas von mir lesen wollen, das umsonst bekommen (also: ich kaufe es selbst dem Verlag ab und schenke es ihnen) und bilde mir ein, dass ich damit Werbunb via Mundpropaganda mache. Aber das ist die einzige "Preisaktion", die ich betreibe, und die auch nicht strukturiert.

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Alys II.

      Deine Möglichkeiten als Verlagsautorin sind da ja auch ausgesprochen begrenzt.

    #7
    Die meisten Kommentare beziehen sich auf die Einstellung als Leser.
    Da ich den Thread im Bereich "Veröffentlichen" erstellt habe, war ich eher auf eure Einstellung als (zukünftige) Autor:innen neugierig.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #8
      Als Autor ... Ist ähnlich dissoziiert. Mein von Fakten und Vernunft völlig ungetrübtes Empfinden spricht: 99ct? Ich verramsch mich doch nicht.
      Mein Denken sagt: Sollste ja ooch nicht ewig machen, hör doch mal zu, was Peter schreibt. Geht um AKTIONEN. Probierteller.
      Empfinden: Probierteller? Ich schreib doch nicht fürn Probierteller. Das ist doch Grabbelkiste.
      Denken: Nein, es ist ein Anlocken von Leser*Innen.
      Empfinden: Lock ich die nicht auch für 5,99?
      Denken: (rollt wild mit den Augen und sagt lauernd) Naaaein.
      Empfinden: (verkreuzt die Arme)
      Denken: Du denkst immer nur daran, was du in echten Buchhandlungen ausgibst.
      Empfinden: (nimmt die Arme runter) Ich denke gar nicht.
      Denken: Du machst mir mein Argument kaputt. Dass auch virtuelle Buchhandlungen analoges Geld einbringen.
      Empfinden: Meh. 99ct?
      Denken: Bezos, Gates und Musk haben auch 99ct. Nur ganz oft. Und wenn Du mit Schreiben reich werden willst, dann … Ach, mit Empfinden ist noch keiner reich geworden.
      Anm. des Geschäftsführers (ich): Mir fällt ein Beispiel ein, wo das DOCH so ist, aber das nenn ich jetzt nicht.
      Denken: Halt dich raus, ich verhandel gerade für dich.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        😀😀😀

      #9
      Man kann andere Methoden nutzen, damit das Projekt Aufmerksamkeit erzielt, das beginnt früh der Textarbeit. Besondere Sprache ist natürlich schwieriger als besonderes High Concept, bei der besonderen Sprache müssen das Buch viele schon gelesen haben. Eine einfache Methode wäre ein hoher Heimatbezug, wenn es die anderen Konkurrenten nicht machen, man stellt räumliche Nähe her. Bei Regionalkrimis hat sich der Effekt schon abgenutzt.
      Eine Leseprobe von 20 Seiten kann man schon kostenlos anbieten, aber mehr nicht, das wäre Verramschung, man entwertet seine Arbeit.
      Was nichts kostet, ist nichts wert, viele denken so.

      Du hast ja schon ein paar Rezensionen, 75 Bewertungen muss man erst einmal hinbekommen, also es gibt Leser, die die Geschichte scheinen zu gefallen, aber es bleibt im Rahmen.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Für die Reihe, auf die du bezug nimmst, machen Preisaktionen nur noch wenig Sinn, da eine Gruppe Stammleser*innen existiert, die ausreicht bei einer Neuerscheinung die notwendige Sichtbarkeit herzustellen.
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