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Kurzgeschichten als Marketinginstrument

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    Kurzgeschichten als Marketinginstrument

    Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass Anthologien von unbekannten, deutschen Fantasyschreibern wie mir nur von den Autoren selbst, deren Lebenspartnern und Familien gekauft, und einzelne Kurzgeschichten nie und nimmer als eBook gekauft werden.
    Wie es aussieht, stimmt das so nicht. Also: Mea Culpa ihr KG SchreiberInnen.

    Ich, der ich KG fast nie lese, habe mich rangezwungen und eine kurze Geschichte geschrieben. Fantasy, hinstorisch, absolute Nische, Vorgeschichte zu einer speziellen, aber toten, Nebenfigur des (Nischen-)Romans, 20+ Seiten, 20+ Seiten Leseprobe Roman. Sie sollte als reiner Marketinggag für das gleichzeitig erschienene Buch dienen. Es ist der erste Roman unter dem Pseudonym und ich bin ganz froh, tatsächlich 100+ davon zu verschenken. Ich hoffe, es sind auch ein paar davon gelesen worden. Bin aber da aber bei verschenkten Büchern eher skeptisch. Allerdings werden die doch ganz redlich genommen. Entweder mochten die Romankäufer die Geschichte und haben sich die KG hinterhergekauft oder umgekehrt. Auf jeden Fall scheint sich die Veröffentlichung kleiner Spin-Off KGen zu lohnen. Entweder als Geschenkgoodie oder als bessere Leseprobe.
    Zuletzt geändert von Peter; 24.07.2019, 23:47.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Dazu kann Julestrel dir sicher etwas erzählen. Sie hat mit Irrlichtkinder ja eine Kurzgeschichte geschrieben, die zu ihrem Roman Irrlichtfeuer gehört und davor spielt. Also selbes Spiel wie bei dir.
    Ich glaube schon, dass gerade so ein Geschichtengoodie, das ja meist auch kostenlos angeboten wird, echt ziehen kann. Die Leute können sich ansehen, wie der Autor schreibt, und erahnen bereits, worum es im eigentlichen Roman gehen wird. Es ist eine Art Kostprobe. Natürlich geht es natürlich auch, einfach das erste Kapitel zu nehmen und als Leseprobe kostenlos anzubieten. Solche Leseproben geben mir die Autoren oder Verlage auch häufig auf den Messen mit. Ich lese da auch immer brav rein. Es könnte ja sein, dass ich da ein neues Lieblingsbuch vorgestellt bekomme. Allerdings landen diese Bücher, die dann für mich interessant sind, "nur" auf meine A-Wunschliste oder auf die Liste der Bücher, von denen ich glaube, dass ich sie auf der nächsten Messe direkt beim Autor oder Verlag kaufen kann (letzteres ist mir lieber, weil sie auf diese Weise mehr verdienen als über A). Wenn ich diese Bücher dann irgendwann kaufe, denke ich nicht mehr daran, dass ich vielleicht schon eine Leseprobe davon gelesen habe, und bin sehr oft irritiert, wieso ich den Text schon kenne. Ok, dieses "Problem" wird es wohl nicht so oft geben und es ist nicht wirklich ein Problem, aber das lässt sich eben mit einem solchen Geschichtengoodie in Form einer Kurzgeschichte, die vor der eigentlichen Handlung spielt, gut umgehen. Ich schätze mal, dass es die Autoren und Verlage auch billiger kommt, als wenn sie Flyer mit dem ersten Kapitel oder einem Teil davon drucken. Viele Flyer landen ja doch ungelesen im Müll oder erwirken trotz lesen keinen Verkauf, da die Geschichte den potentiellen Käufer nicht interessiert.

    Aber auch aus einem anderen Aspekt mag ich Kurzgeschichten. Ich habe bisher ausschließlich Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht, warte aktuell darauf, dass die achte endlich in die Buchläden kommt. Ich habe bisher nur einmal eine zu Weihnachten verschenkt und von der neuen Antho soll ich einer Bekannten eines verkaufen, sobald es da ist. Mein Bekanntenkreis gehört nun mal leider nicht zu den Leseratten. Die lieben eher den Fernseher. Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich zumindest bei anderen Autoren und bei den Verlagen langsam bekannt wie ein bunter Hund bin. Ich glaube, ich habe mittlerweile mehr Facebook-Autoren-und-Verlags-"Freunde" als tatsächliche Freunde und Bekannte. Das macht allerdings auch eine Menge aus. Und da gerade Anthologien ziemlich abwechslungsreich bei den Themen sind, kann ich auf das Gießkannenprinzip vertrauen. Eine Antho wird schon einen neuen Leser auf mich aufmerksam machen, der vielleicht sogar bei mir hängen bleibt.

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    • Peter
      Peter kommentierte
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      Die Leseprobe XXL, als das erste oder die ersten Kapitel, waren mal eine Weile auf amazon beliebt, in letzter Zeit sehe ich sie allerdings kaum noch.
      Ich würde kurze, aber in sich abgeschlossene Geschichte bevorzugen. Nur das erste Kapitel rauszuhauen ist mir weniger sympathisch, erstens ist es redundant, da ich ja auch bei amazon oder dem Buchhändler meines Vertrauens einen "Blick ins Buch" werfen oder mir eine Leseprobe zusenden lassen kann. Bei diesem Leseproben ist es mir auch zu offensichtlich, dass es nur Werbung für das Buch ist, und mich ohne befriedigendes Ende zurücklässt.
      Außerdem kann ich für eine XXL Leseprobe kein Geld verlangen. Kostenlose Sachen werden heruntergeladen, gehortet und nie angesehen. Die Herstellung kostet zwar kaum was, aber hin und wieder von den Tantiemen einen Kaffee bei Starbucks wäre doch auch schön.

    #3
    Ich weiß aus der Mangaverlags-Szene in Japan, dass durch den Umweg über eine Kurzgeschichte die großen Reihen anfangen. Bleach, One Piece und all die großen Namen waren erst eine Kurzgeschichte und wenn die beim Publikum gut ankommt, entscheidet sich der Verlag dazu, sie in Serie produzieren zu lassen - und das teilweise 10 oder 20 Jahre lang.

    Also je nach Branche und Kontext kann eine Kurzgeschichte hilfreich sein. Man muss wie bei allem wohl nur schauen, wie man eine Kurzgeschichte richtig einsetzt.

    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Sie haben die Möglichkeit, sie in Mangamagazinen auszuprobieren.

    #4
    Ich habe zuletzt eine Kurzgeschichte gelesen, die ein Prequel ist. Erschienen ist das ganze zwischen Band 1 und Band 2 einer Trilogie. Ich denke, dass kann eine ganz gute Brücke sein. So nach dem Motto "Kuchen gibt es erst später, aber hier, probier schon mal ein Stück". Wenn Leute nach Band 1 noch skeptisch gegenüber Band 2 sind, kann die kostenlose Vorgeschichte mehr Interesse wirken (besagte Personen kommen natürlich in Band 2 vor) oder etwas geben, was in Band 1 gefehlt hat. Ich finde das eine sehr gute Idee, weil es auch hilft, die Wartezeit zwischen den einzelnen Bänden zu verkürzen, sich noch mal an die Welt und die Charaktere zu erinnern und wieder ein bisschen von dem Autor zu lesen, bevor es an Band 2 geht. So wie du das beschreibst finde ich es aber auch gut.

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      #5
      Es gibt zu einigen Romanreihen Kurzeschichten, die als E-Books umsonst angeboten werden oder Novellen für kleines Geld. Das ist dann mal die Vorgeschichte oder das, was zwischen Teil 3 und 4 passiert ist und und und. Mir gefällt das ganz gut, und ich glaube, dass es einem Autor viel bringen kann, gerade, wenn man ihn als Leser erstmal ausprobieren will, bevor man den Roman für 10,- oder 15,- € kauft. Natürlich sollte die Qualität stimmen und die KG nicht nur ein liebloses Stückchen Schreibkram sein, das am Ende nicht nur verhindert, dass ein neuer Leser dazu kommt, sondern auch noch die alten Leser enttäuscht.

      Ich muss allerdings sagen, dass ich von "unabhängigen" KGs eines Autors (außer Stephen King) oder Anthologien noch nie so begeistert war. Obwohl ich selbst sehr gerne welche schreibe. Ich höre auch immer wieder von Lesern, dass sie eher zu den KGs, die zu einer Reihe gehören greifen, die dann auf wundersame Weise toll waren, obwohl "ich KGs und Novellen normalerweise nicht mag". Wie gesagt, geht mir das auch so. Das wird wohl mit der Verbindung zur lieb gewonnenen Romanreihe zusammenhängen, wohingegen man sich bei anderen komplett neu einfinden muss (fände ich jetzt zumindest eine recht logische Erklärung).

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Die klassische KG ist auch nicht mein Ding. Fremde Figuren, die mir nicht wirklich nahe gebracht werden, die irgendwas erleben, und vorbei.
        Ich würde auch lieber KG, in denen sich Charaktere eines oder mehrerer erfolgreicher Bücher tummeln, lesen und ggf als Offspins schreiben. Selbst bei den Freitagsinfusionen greife ich lieber auf Figuren zurück, in denen ich mich auskenne.
        Und das geht mir auch als Leser so. Wenn KG, dann von einer Romanfigur bzw von einem Autor, dessen Figurenzeichnung und Sprache ich schätze.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Besser kein liebloses Stückchen Schreibkram.

        Ja, da ist was dran.

      #6
      Wenn ich Amazon glauben kann, wird meine Kurzgeschichte "Irrlichtkinder" erstaunlich regelmäßig heruntergeladen. Ob das allerdings was fürs Marketing und die Verkäufe bringt, kann ich nicht sagen. Aber ich hatte sie ja eh mehr aus Spaß geschrieben und weil ich Zeit zwischen Veröffentlichungen hatte

      Generell finde ich so kleine Geschichten, die noch etwas Tiefe in die Welt bringen, sehr schön. Und ich denke, für so Dinge wie Patreon oder geschlossene Fangruppen eignet sich so etwas prima. Oder man stellt es auf seiner Seite. Richtig als E-Book würde ich solche Texte nur ab einer gewissen Länge veröffentlichen.

      Ich hätte übrigens durchaus auch Ideen und Lust zu "Blutgesang" ein oder zwei kleinere Geschichten zu schreiben. Aber es ist halt doof, wenn diese Texte das Buch selbst spoilern würden, da man nie weiß, in welcher Reihenfolge die Leser die Texte lesen. Dafür dann den richtigen Stoff zu finden, ist nicht einfach ...
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Sind 50 Seiten noch eine Kurzgeschichte? Ich würde es nur als Geschichte bezeichnen.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Milch Ab einem bestimmten Umfang fällt die Geschichte dann unter Novelle. Im anglophonen Raum ist man allerdings bei Short Story großzügiger.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Naja, die Art der Geschichte hängt ja jetzt nicht nur von der Länge ab, sondern auch von anderen Merkmalen. Aber wie und was genau, da muss ich passen. Für mich fühlt sich vermutlich alles unter hundert Seiten wie eine Kurzgeschichte an

      #7
      Sapkowski Fing mit Kurzgeschichten an, die in polnischen zeitschriften gedruckt wurden. Daraus wurden dann die ersten Hexer-Bände, dem dann der Mehrteiler folgte. Quasi andersrum. Aber, ich würde auch neue Kurzgeschichten von ihm lesen und finde es als Vermarktungsstrategie gut.

      Was ich nicht gut finde ist Beispeil Patrick Rothfuss, der drei Bücher schrieb ... irgendwo den faden verlohren zu haben scheint, da es keine weiteren Bände gibt und zur Fanberuhigung einen drögen Abzweiger schreibt, etwas mehr als KG und es für viel Geld unter die Fans wirft.

      Generell finde ich es toll, wenn es gut geschrieben ist und nicht wirkt wie "Abfall" oder schnöde "Zeitüberbrückung".
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      • Alys II.
        Alys II. kommentierte
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        Ich finde, gerade der erste Hexer-Band (Der letzte Wunsch) liest sich noch sehr kurzgeschichtig. Man kann die Kapitel problemlos einzeln lesen, gerade die mittleren Kapitel auch in beliebiger Reihenfolge.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Nicht "Abfall" oder "Zeitüberbrückung" zu schreiben, ist eine gute Idee. D'accord.

        Leider kenne ich keine einzige Hexer Geschichte. Oder das Spiel. Scheint eine echte Wissenslücke zu sein.

      #8
      Ich bin ja sowieso Kurzgeschichten-Fan, aber ich mag es auch sehr, wenn zu Romanen, die mir gefallen, später noch Kurzgeschichten aus dem gleichen Universum auftauchen. (Gutes Beispiel: "Das Meer und kleine Fische" von Pratchett; eine der wenigen Scheibenwelt-Kurzgeschichten.) Aber das gibt es gar nicht so oft.
      Ob es als Werbemittel taugt, weiß ich nicht. Mein Gefühl sagt eher, dass solche Geschichten gute Dreingaben sind für Fans, die das Hauptwerk eh schon mögen.
      Always avoid alliteration.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Jep, das kann gut sein.

        Vielleicht auch ein nettes kleines Goodie als Anreiz für den Eintrag in den Newsletter.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Zitat von Alys II. Beitrag anzeigen
        Ob es als Werbemittel taugt, weiß ich nicht. Mein Gefühl sagt eher, dass solche Geschichten gute Dreingaben sind für Fans, die das Hauptwerk eh schon mögen.
        Ja, das ist auch eher mein Gefühl bei Kurzgeschichten.

      #9
      Ich plane auch inzwischen, eine KG (50 bis 100 NS) als Teaser zu veröffentlichen. Das Problem ist, wenn ich es so schreibe wie geplant, wird sie relativ wichtig sein, um das Buch danach zu verstehen. Deshalb bin ich da unsicher, wie ich das am sinnvollsten machen soll. Der Hauptkonflikt der Geschichte ist abgeschlossen, das Ende aber offen, damit danach das Buch nahtlos weitergehen kann. Die KG zeigt sozusagen das Initialereignis, das erst alles ins Rollen bringt.
      Andererseits hat eine KG den Vorteil, dass ich sehen kann, ob die Geschichte überhaupt was taugt, bevor ich mich an 300+ Seiten setzte. Daher schaue ich mal, was ich mit der Idee noch anfange.
      Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
      Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Kurzgeschichten halte ich persönlich für untauglich, um zu sehen, ob die Geschichte, der Stil, etc., sprich die Verkaufbarkeit überhaupt etwas taugt. KG oder Novellen verkaufen sich mies. Es ist für Leser nervig, den Roman zu kaufen und dann zu merken, dass einem was fehlt, um die Geschichte zu verstehen. Würde ich dir nicht zuraten. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, bei anderen hat es vielleicht funktioniert.

        Ich habe auch zwei Kurzgeschichten zu einem Roman draußen, allerdings Spin-offs, die nicht gelesen werden müssen, um die Geschichte zu verstehen. Die sind um einen Faktor 50 seltener gelesen worden, als der Roman.

      • Gloria Regali
        Gloria Regali kommentierte
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        Peter

        Ja, das denke ich auch. Vielleicht kann ich die Geschichte doch zu einem Buch mit 200+ Seiten machen, das sehe ich ja dann. Bis jetzt reicht es eben nur für 50 bis 100 NS und das ist wohl zu wenig.
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