Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der Zeitgeist in 1 bis 2 Jahren

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Der Zeitgeist in 1 bis 2 Jahren

    Ein wichtiges Mittel, um sich einen Namen zu machen, ist den Zeitgeist zu treffen. Da wir etwas Zeit für das Buch brauchen, müssen wir den Zeitgeist in 1 bis 2 Jahren erraten. So schnell ändert sich der Zeitgeist nicht. Manche Themen wie Digitales, Klimawandel, Rassismus, Migration, Frauenemanzipation, Welchen Kapitalismus wollen wir? wird es noch weiterbeschäftigen. Wir werden weiter unseren kulturellen Blick auch nach Asien richten, sei es nun bei Mangas, Bollywood oder koreanischen Fernsehformaten. Der Neoliberalismus und der Rechtspopulismus haben den Höhepunkt längst überschritten, selbst wenn es uns weiter beschäftigen dürfte. Landlust hat zwar immer noch 800 000 Leser, aber die Käuferzahl nimmt. Es braucht keinen zweiten Michel Houellebecq braucht es nicht mehr. Die Ideologie des fröhlichen Scheitern sickert verstärkt in den Mainstream ein. Ein grausamer Finanzcrash ist möglich.

    Was denkt ihr, wie kann der Zeitgeist in 1 bis 2 Jahren aussehen.

    #2
    Die per se Beschäftigung mit Rassismus und Sexismus in der Kunst würde ich als zeitgeistunabhängig betrachten. Die Themen ziehen sich durch die Menschheitsgeschichte. Die jeweilige Interpretation der Themen dagegen könnte dem "Zeitgeist" unterworfen sein, und die bewusste Abgrenzung diesem gegenüber kann zum Erfolg und nachhaltigen Konsequenzen führen ("Onkel Toms Hütte" z B).
    Wenn man in Wikipedia nachliest, hängt dem Begriff eine Konnotation von "gesellschaftlichem Übergewicht" (Goethe), Dominanz und ggf. Unterdrückung oder Marginalisierung Andersdenkender an. Was man heute mit Einschränkungen als Mainstream-Meinung eines Kulturkreises (im Rahmen seiner Zeit) bezeichnen könnte. Daher kann ich die Begriffe Zeitgeist und Mainstream nicht sicher trennen.

    Wie wird der Zeitgeist in 1 bis 2 Jahren aussehen?
    Wenn man sich an den nationalistischen und menschenverachtenden, faktenverweigernden Parolen führender Staatsmänner und -frauen orientiert, nicht gerade nach Sonnenschein.

    Kommentar


      #3
      Ich würde die Beschäftigung mit Rassismus und Sexismus auf die Zeit der Aufklärung zurückverfolgen, übrigens nicht immer so hehr, wie wir es gerne wünschten, davor gab es auch schon Geschichten. Manches ist so mainstreamig geworden, dass man damit niemand so richtig damit vor den Ofen hervorlocken kann, Frauenemanzipation. Es wird immer noch mitschwingen, aber nie so zentral. Oder man findet neue Aspekte. Aber weitere Mittelalterromane mit einem In am Ende der Titels werden es schwer haben,

      Diese faktenverweigernden, menschenverachtenden Staatsmänner sind eher der Höhepunkt, sie mussten ja gewählt werden, sie wurden vom Zeitgeist getragen. Wenn so offensichtlich ist, ist der Höhepunkt längst überschritten. Trump kann trotzdem noch mal gewählt werden, aber es kann sein, dass er 5 Millionen Stimmen weniger hat als seine Konkurrentin.

      Geschichtlich kann es bedeuten, dass wir uns der Zeit der ersten Aufklärung in den Blickfeld nehmen, also nicht mehr Mittelalter, weil wir uns nach einer Zeit mit mehr Vernunft sehnen. Wir verfolgen beispielsweise Diderot, der sein Lexikon gestaltet.

      Kommentar


        #4
        Ich denke, wenn man sich hauptsächlich auf den Zeitgeist konzentriert und beispielsweise einen Hype wie damals die Vampirgeschichten voraussagt, dann hat man zwar gute Chancen auf einen fahrenden Zug aufzuspringen und in dieser Hinsicht erfolgreich zu sein, aber jahrelangen Ruhm oder langfristigen Erfolg garantiert das eher nicht (von Stephenie Meyer einmal abgesehen: Welche Vampirgeschichten-Autoren kennt ihr denn so, wenn ihr nicht gerade ein Buch von ihnen im Regal stehen habt?). Von dem großen Risiko einmal abgesehen, sich zu verschätzen und damit auf einem (für den Markt) bedeutungslosen Roman sitzen zu bleiben. Hinzu kommt, dass man sich in dem Moment bewusst dafür entscheidet, die Rolle eines Autoren-Mitläufers einzunehmen - etwas, das zumindest in meinen Augen nicht allzu erstrebenswert ist.

        Einen Hype dagegen neu zu erschaffen dürfte äußerst schwierig sein und meines Erachtens unmöglich zu planen - sofern man nicht an irgendwelche Verschwörungstheorien von gelenkter Menschheit und Protokollen von Zion o.Ä. glaubt. Den Zeitgeist zu treffen, hat wahrscheinlich in erster Linie (oder ausschließlich?) etwas mit gewaltigem Glück zu tun. Natürlich kann man voraussagen, dass uns gewisse Themen wie Rassismus und Flüchtlingskrise noch in 2 Jahren beschäftigen werden, aber ich vermute auch, dass in 2 Jahren niemand mehr nach dem 100sten fiktiven Erlebnisbericht eines Flüchtlings greift. Das Thema ist ja jetzt schon kunsttechnisch unglaublich ausgelutscht.

        Noch etwas kommt hinzu: Von Trump und anderen rechtsorientierten Politikern mag man denken, was man will, Tatsache ist aber auch, dass sie von Massen unterstützt werden und deshalb diesen Erfolg haben. Streben wir jetzt nach Massenerfolg, dann müsste man überlegen, was man schreiben kann, um genau dieser Wählerschaft z.B. zu entsprechen. Wie ich das Klima in diesem Forum einschätze, ist das allerdings nicht unbedingt ein Ziel, das sich viele hier stecken würden. Insofern stellt sich auch die Frage: Inwiefern möchte ich überhaupt etwas Massentaugliches schreiben? Ist meine Meinung überhaupt mit dem Zeitgeist in 2 Jahren in Einklang zu bringen?



        Ich mache mir während des Schreibens wenig bis keine Gedanken über den Zeitgeist (blockiert nur meine kreative Energie). Tatsächlich haben doch die meisten "ewigen" Bücher gemein, dass sie eben keinem Zeitgeist unterworfen sind, sondern inhaltlich auf irgendeine Weise zeitlos bleiben. Die Frage ist für mich daher vielmehr, ob das Grundthema meines Buches vielleicht das Zeug für solche Fragen hat, die den Menschen seit Jahrhunderten beschäftigen. Anstatt also über den 100sten Flüchtling zu schreiben, kann ich das Fremde auch aus einer anderen Perspektive untersuchen - und bitte, das heißt dann nicht, dass ich eine Fremde (Kultur) durch das andere Fremde (Sexualität, z.B. Transsexualität) austausche, wenn beide "Fremden" relativ moderne Erscheinungsformen sind. Hier ist dann in meinen Augen auch ein Stückweit Kreativität von Nöten, Entfremdungsmechanismen zu verwenden. Erst durch die Abstraktion besteht erst die Möglichkeit, dass auch in ferner Zukunft meine Geschichte an Aktualität nichts verliert.
        Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

        So nah, so fern.

        Kommentar


        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Wenn ich kurzfristig Erfolg haben will und dem Zeitgeist folgen soll, dann trivialisiere ich den Stoff allerdings, weil ich ihn der wechselfreudigen Gegenwart und Meinung unterwerfe. - Finde ich nicht schlimm. Ich muss nicht stets nach ewig währenden Geschichten suchen, um mich am Lesen oder Schreiben zu erfreuen.
          Ich würde mich eher scheuen, das Ewige im Menschsein, Liebe, Hass, Intrigen, Unterdrückung, Befreiung, als trivial (= wenig bedeutungsvoll) zu bezeichnen. Im Gegenteil. Das ist es, was bei einer guten Geschichte zählt. Nicht (z B) Trumpismus als Bezugspunkt einer Geschichte. Lieber Liebe in einer trumpesken Welt. Die dort genauso gefühlt wird wie in einer stalinistischen Welt. Oder einer Idi Aminschen Welt. Oder im Schlaraffenland. Dasselbe Gefühl, die Empathie-Möglichkeit, führt den Leser in all diese Welten, selbst wenn er auf dem Mond aufwächst oder in fünftausend Jahren auf Alpha Centauri Weltraumweizen erntet und in der Pause sein zerfleddertes Büchlein durchblättert.

        • Peter
          Peter kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Dodo

          Zwischendurch hatte ich mal das Gefühl, dass Gerichtsmediziner den anderen Ärzte den Rang ablaufen. Jedenfalls werden sie in vielen Krimireihen seit Quincy über Kay Scarpetta bis hin zum unsäglichen Börne aus Münster immer prominenter.

        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Peter Ist auch so.
          Kinderärzte? Blargs. Da sind ja dann auch Kinder, und die sind heute out, außer im ZDF.
          Frauenärzte? Das ist so klischeehaft, da kommt nicht mehr viel.
          Rechtsmediziner? Die haben sich aus ihrer Frankenstein-Ecke der Thriller herausgearbeitet. Börne ist übrigens sehr, sehr gut getroffen. Auch wenn alles, was er macht, total falsch ist.
          *heul* Dabei ist Patho viel toller! Und schlauer sind Pathologen auch! Attraktiver! Wissen alles! Sind _richtige_ Ärzte. Nur therapeutisch gehandicappt. Äh ...

        #5
        Ist immer die Frage, was man erreichen will. Möchte ich mal eben ein Publikum ansprechen, welches dann wie eine Eintagsfliege wieder verreckt, wäre es sicher sinnvoll den sog. zeitgeist zu treffen, wobei ich denke, dass man den oft nur in der Retrospektive erschließen kann, alles andere ist ein bisschen wie rumorakeln.
        Möchte ich längeranhaltend gelesen werden, wäre das was Dodo schrieb gut - Zeitlosigkeit. Damit kann ich mich besser identifizieren. Ich habe so meine Probleme mit dem Zeitgeist, abgesehen davon dass es so oder so immer wieder ein breittreten immer der selben Themen ist, nur unter neuen (ethischen, moralischen) Maßsstäben. Da gucke ich mir lieber philosophische Talkshows an oder lese irgendeinen zeitgenössischen Philosophen, als einen Roman.

        Und, wieso soll ich denn den Zeitgeist erwischen wollen? Ich habe kein Interesse mich beim Schreiben einzuengen, nur um ... keine Ahnung was zu erreichen, von ein paar Leuten mehr gelesen zu werden ... natürlich sehr persönlich.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

        Kommentar


        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Das ist für mich kein Zeitgeist mehr, das geht eher in die Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Zeitgeist schränkt das Denken ein, dem unterwerfen sich Menschen aus welchem Grund auch immer und bekommen es wohl oft selbst nicht mit. Als beobachtender Autor suche ich nicht nach Einschränkungen. Ich will wenn die Gedanken und den Geist öffnen. Mag sein, dass man den Zeitgeist dafür kennen muss. Aber, warum dafür schreiben? Wieso den Zeitgeist treffen? Kann ich nicht nachvollziehen oder ich verstehe grundlegend etwas falsch.

          Das Tinderding finde ich bspw. eher albern. Es gab nicht nur die langumworbenen Ehen und blablub. Man wurde teilweise in eine Partnerschaft gezwungen, das raffinierte Umworben werden stand nur wenigen Frauen zu (Und die Frage ist, ob man penetrant umworben werden will), der Rest hatte Null Rechte. Im Fall Prinz/Prinzessin hätte man außerdem wieder das Ständeklischee drin ...

        • Milch
          Milch kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Diese Wirb um mich-idee ist eine Glorifizierung einer Märchenwelt. genau wie die Geschichten um die Millionäre eine Märchenwelt sind. Ich kann vorstellen, dass solch ein Roman ein Erfolg werden kann. Ja, die Realität sah anders aus.

          Um den Zeitgeist der Zukunft zu treffen oder besser noch zu gestalten, muss man sich mit ihm auseinandersetzen. Nein, ich denke, es beflügelt sogar das Denken, weil man sich an ihm abarbeitet.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Gedankenexperimente sind auch nicht uninteressant. Ich will nur nicht für den Zeitgeist schreiben.

        #6
        Mir ist lieber, man überlegt sich, was demnächst Zeitgeist werden kann, als man kopiert aktuelle Erfolgsromane, um auch etwas vom Erfolg abzubekommen.

        Nehmen wir mal den Tindertrend, Liebe als Konsumartikel, da sehnen sich doch viele Leute nach den Zeit, wo noch mit Aufwand um die große Liebe geworben wurde, das kann einem zu einen Roman mit dem Titel "Wirb um mich" oder "Mach mir elegant den Hof" inspirieren, der in einer Fantasywelt spielt, in der die Prinzen um die selbstbewusste und kluge Königstochter mit Raffinesse buhlen müssen. Ich glaube, daraus kann man auch eine zeitlose Geschichte stricken.

        Kommentar


        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Jeder sog. Zeitgeist wird jedes Buch auch anders Interpretieren und/oder etwas anderes darin finden, womit er sich identifizieren kann. Harry Potter als Antifaschismusparabel zu deuten finde ich ... interessant ... ... Wir schreiben nicht nur, sondern es wird auch gelesen, d.h. es ist keine Einbahnstraße. Auch der Leser als Interpreteur spielt eine Rolle und gute Bücher lassen dem Leser aus verschiedenen Epochen etwas da, womit sie sich auseinandersetzen können. Das liegt aber nicht immer nur am Autor sondern manchmal auch an der gewollten oder verschrobenen Interpretation einger Schriften durch den Leser.

        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Antifaschismus ist nicht das, was die Jugendlichen herausgelesen haben, also nicht das, weshalb es bei Kindern und Jugendlichen so eingeschlagen ist.
          Was man in Werke hineininterpretieren kann, ist fast unbegrenzt. Im Nachhinein ist Dumbledore homosexuell. Aha.
          Ich könnte auch behaupten, bei meinem Paläontologenroman-MS handele es sich um eine Parabel über Evolution, ein Darwinistisches Manifest (man muss es nur herauslesen, übrigens).

        • In-Genius
          In-Genius kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ich hab Harry Potter als Jugendlicher gelesen, genau in der Zielgruppe drin und kann sagen: Ich und meine Freunde haben Harry Potter nicht als Antifaschismus-Parabel gelesen.
          Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden und wie man als Außenseiter Fuß fasst, darauf haben wir uns gestürzt.
          An Antifaschismus dachten wir erst im letzten Buch und das bedeutet dann nichts mehr für die Kaufgründe.
          Und war Antifaschismus zu dem Zeitpunkt Teil des aktuellen Zeitgeistes? oO Da muss ich was verpasst haben damals.

        #7
        Mir ist Zeitgeist nicht wichtig, weder bei meinem eigenen Schreiben noch bei meinem eigenen Lesen. Es ist ein Nebenprodukt von Dasein, nicht etwas wonach zu streben ist.

        Wichtig ist mir, dass die Bücher ein Thema behandeln, dass mich interessiert und es in einer Weise behandeln, die mich mitdenken lässt. Soweit es ein Buch mit solch einer Botschaft ist, nicht jedes Buch hat ein solches Thema.
        Das kann natürlich von der Zeit beeinflusst sein, in der wir leben, wenn es ein modernes Buch ist. Wir können uns ja weder unserer Kultur noch unserer Zeit entziehen, in dem Sinne spielt immer mit. Aber ich suche nicht aktiv danach. Wenn ein Buch von vor 500 Jahren das von mir gesuchte Thema am besten behandelt, dann würde ich auch das lesen.

        Wenn ich schreibe, will ich die Themen des Buches gut behandeln und zwar die Themen, die mich interessieren. Ich schreibe sehr egoistisch und egozentrisch: es geht um meine Wünsche und Ziele an das Buch, es geht um meine Interessen und Moral. Das alles ist natürlich der Zeit geschuldet, in der ich lebe. Ich bin ein Produkt dieser Zeit und dieser Kultur und den Einflüssen, denen ich mich aussetze. Und sicherlich suche ich ebenso nach Antworten wie wir alle und diese Suche schreibe ich in ein Buch. Aber deswegen veröffentliche ich nicht meine Geschichten. Das ist schlicht das Dasein eines Autors, ob er sich darum bemüht oder nicht.

        Das ist der große Unterschied: Ich schreibe nicht, um einen Zeitgeist zu treffen und damit Bücher zu verkaufen.
        Ich schreibe, um meine Geschichten unter das Volk zu bringen. Und ich will, dass meine Geschichten lange im Leser zurück bleiben. Zeitgeist ist kurzweilig, der bleibt nur zurück, wenn du schockierst und Unsagbares sagst
        - aber Zeitlosigkeit bleibt zurück, wenn du über menschliches Sein schreibst. Wenn die Frage und die Antworten in deinem Buch etwas Grundsätzliches über den Menschen sagen, dann wird das Buch auch im Leser zurückbleiben und ihn ein Leben lang begleiten. Das ist große Kunst und langlebiger Erfolg.

        Wie heißt es so schön: A classic is a book that has never finished saying what it has to say.
        (Übersetzung: Ein Klassiker ist ein Buch, das niemals zu ende sagt, was es zu sagen hat.)
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

        Kommentar


        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Manchmal fällt eine rosa Brille sofort herunter. Aber ob man es nur ewige Liebe oder Verliebtheit vom Grade einer ewigen Liebe nennt: beide Gefühle sind in dem Moment gleichwertig und nicht herunterzuspielen. Es gibt keine "nur" Verliebtheit.
          Man kann jede Liebesgeschichte tragisch enden lassen. Ich persönlich bevorzuge happy ends, weil ich so bin. Und gegen die Tragik von Romeo und Julia kommt man bis heute schlecht an. Im selben Maßstab kenn ich eigentlich nur "Titanic".
          Was nicht bedeutet, dass das Schicksal kein mieser Verräter sein kann.

        • Milch
          Milch kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Irgendwo habe ich auch die Geschichte Neonazijunge verliebt sich in Schwarze als Möglichkeit geschrieben, wie man das R+J-Prinzip heute noch anwenden kann.

          Verliebtheit ist Gefühl durchaus Ernst zu nehmen, schönes Gefühl. Man sollte es nur nicht mit Liebe verwechseln. Wenn wir da unterscheiden würde, würde es weniger Leid und Enttäuschung geben.

        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          "Rat mal, wer zum Essen kommt" (von 1967) wäre ein Beispiel.

          Wir unterscheiden ja, es gibt schließlich die beiden Begriffe ... Und eine unglückliche Verliebtheit ist auch ätzend, enttäuschend und leidbringend. Verliebtheit brennt vielleicht sogar stärker.

        #8
        Ich mag es nicht sonderlich, wenn wir dynamische Systeme (Zeitgeist, Politik, Wirtschaft), von denen wir ein Teil sind, verdinglichen. Zeitgeist ist kein Gegenstand, die wir verpacken und beim Geocaching im Wald suchen oder am Ende des Regenbogens finden.

        Wahrscheinlich gibt es irgendwo eine super treffende Definition, die ich nicht kenne.
        Für mich bilden meine Vorlieben, Ängste, Interessen, Grenzen, etc. MEINEN persönlichen Zeitgeist, der sich im Laufe meines Lebens permanent geändert hat, und das auch sicher weiter tun wird. In manchen Geschichten greife ich diese Gefühle und Lebensumstände auf und reflektiere sie in meinem Setting oder den Figuren. Sollten viele Menschen, sich darin wiederfinden, hat die Geschichte eine Chance oft gelesen zu werden. Wobei es mir bei manchen Geschichten nicht darauf ankommt, ob sie oft gelesen werden, sondern von den Menschen, die ich beim Schreiben im Sinn hatte.

        Zu spekulieren, was den Zeitgeist eines substantiellen Anteils der Bücherleser ausmacht, schenke ich mir und renne nicht einem spekulativen Lebensgefühl hinterher, das nicht meins ist.
        Ist sicher ein Teil von dem Evergreen: "Schreibe nur was du kennst".

        Aber ich wünsche jedem der Zeitgeistsucher viel Glück.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

        Kommentar


        • In-Genius
          In-Genius kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Peter den Kommentar hast du bei Kelpies Post (Post Nr 4) versehentlich drunter gesetzt

        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Peter Ich hab auch dort geantwortet.

        • Peter
          Peter kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ist hier zu viel Technik für mich.

        #9
        Für mich ist Zeitgeist etwas Gegenwärtiges; ich glaube nicht, dass ich vorhersagen kann, wie der in ein paar Jahren aussieht. Und, wie andere schon gesagt haben, ich sehe darin auch nicht automatisch etwas Positives, an das ich mich dranhängen will.

        Im Gegenteil, mein Bestreben wäre eher, den Zeitgeist ein wenig selbst zu beeinflussen, indem ich Themen in die Diskussion bringe, die mir persönlich wichtig sind. Ob ich das wiederum beeinflussen kann sei dahingestellt, aber zumindest muss ich mich so nicht an Themen abarbeiten, die mit persönlich gar nichts bedeuten, nur weil sie irgendeinem Zeitgeist entsprechen. Und ich denke, man merkt einem Buch an, ob der Autor nur auf einen Zug aufspringen wollte oder ob er für seine Themen brennt.

        Am Sinnvollsten finde ich die Zuwendung zu zeitlosen Themen. Die kann man durchaus aktuell verpacken, aber der Kern sollte etwas sein, das nicht nur 2021 irgendwen interessiert, sondern zu dem auch 2121 noch jemand einen Bezug herstellen kann, weil es einfach um grundlegende Fragen, Probleme oder Gefühle geht.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

        Kommentar


        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Das ist ja das, was ich die ganze zeit schreibe. Wir sind alle Teil der zeit, ergo auch Teil des zeitgeistes. Ich kenne persönlich keinen Künstler der sich zunächst hinsetzt, den Zeitgeist analysiert und dann produziert. Sie gehen meist persönliche Themen an, die, wie schon xmal gesagt, immer Teil eines Zeitgeistes sind, da _wir_ diesen kreieren.

        • Milch
          Milch kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Vielleicht wäre es sinnvoll, einen möglichen zukünftigen Zeitgeist zu analysieren, um auf das Projekt zu kommen, was Erfolg verspricht und zu einem passt.
          Das ist besser als erfolgreiche Formate einfach so zu kopieren, um auch Erfolg zu haben.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Njoa, kann man sicher machen, aber ich sehe, dass es anders gut funktioniert.
      Lädt...
      X
      Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung