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Wie viel Glück gehört zum Erfolg?

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    Wie viel Glück gehört zum Erfolg?

    Statt zu schreiben habe ich mal wieder FB abgesurft. (Ich hoffe, meine Lektorin, die auf mein MS wartet, liest das hier nicht.)


    Unglaublich viel Unverständnis von Autoren, die
    ein super Buch geschrieben
    ein tollen Verlag gefunden
    das beste Cover überhaupt designt
    herrliche Rezensionen und Feedback erhalten
    haben, und doch verkauft es sich nicht.

    Dann teilt sich die kommentierende Menge in diejenigen, die auf Marktmechanismen setzen und auf Preis, Verfügbar- und Sichtbarkeit, KT, Cover, Häufigkeit der Veröffentlichungen, etc. hinweisen und diejenigen, die fest davon überzeugt sind, dass der Erfolg eines Buchs hauptsächlich eine Frage des Glücks ist.

    Wie seht ihr das? Wie viel 'Glück' braucht es, damit ein Buch erfolgreich wird?
    Welche Faktoren glaubt ihr, sind entscheidend?

    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Man kann den Glück nachhelfen, aber es ist immer ein Lotteriespiel, bei einem Buch mehr als bei einem Autor mit Veröffentlichungshistorie.
    Wichtig ist, dass man den Zeitgeist trifft. Genauso wichtig ist, dass das Buch sich offensichtlich von seinen Konkurrenten unterscheidet. Der Leser muss schnell herausfinden, wie sich das Buch unterscheidet, dazu dienen Titel, Cover und Klappentext, mehr Zeit hat man nicht. Super Buch, bestes Cover sieht jeder anders, das entscheidet der Geschmack. Eine kluge Kontroverse könnte hilfreicher sein als nur Lobeshymnen, selbst wenn wir gern nur Lobeshymnen lesen wollen.

    Kommentar


      #3
      Es kommt wohl auch drauf an, was "Erfolg" bedeuten soll.
      Das große Geld? Das große Feuilleton? 4:0 positive Aussagen im literatischen Quartett? Pulitzer? Kultstatus? Treue Leser, eventuell nur wenige? Fan Fiction-Zünder? Zwei Stunden bei Amazon ganz oben? Hardware-Präsenz im Buchhandel?

      Für mich persönlich wäre eine größere (Mainstream-)Leserschaft sicher erstrebenswerter als ein lobhudelnder Literaturkritiker, dessen Artikel ich mir ausschneiden und ins Album kleben kann. Cool wäre natürlich beides. Das muss aber jeder selbst wissen ... Und entsprechend wird sich die Gewichtung einzelner Faktoren ändern.

      Wie seht ihr das? Wie viel 'Glück' braucht es, damit ein Buch erfolgreich wird?
      Welche Faktoren glaubt ihr, sind entscheidend?

      Da gibt es ein geschmeidiges Sowohl als auch von mir. Neben all den beeinflussbaren Größen, darunter eine gelungene Schreibe und eine gesunde Lektor/Autor-Beziehung, gehört gewiss eine Portion Glück dazu. Das richtige Timing, die richtige Positionierung, "schwächelnde" Konkurrenz, der passende Kritiker, Überraschungs- oder Berechnungsvolltreffer im Mainstreamgeschmack oder Volltreffer als neue Geschmacksrichtung.

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Auf Dauer können gute Kritiken und Preise auch den Buchverkauf ankurbeln, wie man anhand von Martin Mosebach oder Elene Ferrante sieht. Im literarischen Quartett gibt es mit Frau Westermann auch eine Fürsprecherin für Unterhaltung.
        Am wichtigsten ist, sich zu unterscheiden,

      #4
      Dodo

      Verlage sind Wirtschaftsunternehmen, die am Ende des Jahres die Karten auf den Tisch legen müssen. SPler, die davon leben wollen, noch viel mehr.
      Vielleicht liege ich falsch, aber für beide definiert sich Erfolg doch substantiell über Umsatz/Profit eines Buchs. Bei amazon ganz oben, ist einfach ein Teil davon. Präsenz im Buchhandel, ist fein, aber nicht mehr zwingend notwendig. Die Zeiten, als eine positive Bewertung beim literarischen Quartett die Sektkorken bei den Buchhändlern knallen ließ, sind schon lange vorbei. (Habe ich von Fitzek geklaut.)
      Der Rest ist nettes Beiwerk, das die Marketingabteilung freut, weil es eine Pressemitteilung wert ist.

      Autoren, die veröffentlichen und etwas anderes wollen als 'gelesen werden', sind mir unheimlich.

      Das richtige Timing ist Fingerspitzengefühl des Autors. Klar, kann er zufällig auf einer Welle mitreiten, aber das bringt keinen dauerhaften Erfolg, fürchte ich.
      Wenn die Positionierung etwas mit Glück zu tun hat, machen Autor und/oder Verlag etwas falsch.
      Es gibt keine schwächelnde Konkurrenz. Jedes Jahr wird eine sechstellige Anzahl von Büchern veröffentlicht, wie sollen die alle schwächeln?

      Milch

      Preise sind fein. Ich glaube aber, dass sie die Umsätze nicht sonderlich ankurbeln.
      Martin Mosebach hat im letzten Monat keine 2000 € Umsatz bei amazon gemacht. Da hängt er weit hinter den meisten Millionärsromanen hinterher.

      Bei Ferrante würde ich (rein subjektiv) sagen, dass die Preise auch nicht ausschlaggebend waren, sondern, neben der guten Schreibe und einer interessanten Geschichte, die regelmäßige Veröffentlichung ihrer dicken Wälzer. Sie hält ihre Fans bei der Stange.
      Fleiß zahlt sich aus. Ich schätze, mehr als Literaturpreise. Aber das ist natürlich reine Spekulation meinerseits.
      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

      Kommentar


      • Milch
        Milch kommentierte
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        Mosebach kann von seiner Arbeit leben. Ich glaube, er hat aktuell kein neues Buch draußen. Er wird auch über den stationären Buchhandel verkauft. Die positiven Kritiken haben Ferrante geholfen, dass sie wahrgenommen zu werden, am wichtigsten war die hymnische Kritik in der New York Times. Da sie lange in Deutschland nicht veröffentlicht wurde, kann man viel von ihr verlegen.
        Ich habe nicht behauptet, dass Preise und Kritiken eine Garantie sind, um zu verkaufen, aber es kann helfen. Beim deutschen Buchpreis mehr als Seraph, der kaum Aufmerksamkeit bekommt. Der Buchpreis soll schon verlaufsfördernd sein.

        Wenn man ein Haushaltsname ist, kann man sich gern 2 bis 3 Jahre Zeit lassen mit dem neuen Buch.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ich muss gestehen, mir sagt der Name Mosebach nichts, und ich musste googeln. Der Mann hat wohl einen Hintergrund, der ihm erlauben könnte, auch ohne jegliche Tätigkeit sein Auskommen zu haben. Mir bestätigt das Beispiel übrigens meine persönliche Deutung von Preisen:
        Mir sagen Preise nichts darüber, ob _mir_ das Buch gefallen würde. Ein Preis sagt mir nur, das Buch hat irgendwem, der Preise vergibt, gefallen. Ich entscheide mit dem konkreten Blick ins Buch. Jemand anders mag sich jedoch denken: Ein Preis! Dann muss ich das unbedingt lesen!
        Zuletzt geändert von Dodo; 20.07.2019, 12:35.

      • Milch
        Milch kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Mir gefällt auch nicht jedes Buch, was irgendwo aufgezeichnet wurde. Manchmal erkennt man die Qualitäten wie bei Archipel. Aber Preise sorgen für Aufmerksamkeit, das ist die wichtige Komponente, Aufmerksamkeit. Ich glaube, die Wolfszeit wäre kein Bestseller geworden, wenn sie nicht ausgezeichnet wurde. Übrigens ist es ein gutes, lesbares Buch.

        Ich kann mit Mosebach auch nicht so viel anfangen, dann lieber Sasa Stanisic oder Elena Ferrente, das sind Geschmacksfragen.

      #5
      Meiner Meinung nach ist Glück ein nicht zu vernachlässigender Faktor (wenn man beim Buch von einer gewissen Mindestqualität ausgeht), dem man mit Marketing und co allerdings ein wenig unter die Arme greifen kann. Allerdings glaube ich, dass man hier nur einen kleinen geringen Spielraum hat und nicht im großen Stil beeinflussen kann (jedenfalls nicht ohne die entsprechenden Geldmittel ).

      Auf der anderen Seite kann es aber schon reichen, wenn zufällig die richtige Person auf das Buch aufmerksam wird und es empfiehlt. Oder man ausgerechnet den richtigen Zeitpunkt zur Veröffentlichung gewählt hat (das Thema ist gerade erst im Kommen, die Konkurrenz ist eher mau, ...). Oder das Cover gut einschlägt.

      Bei vielen Autoren, die ich kenne und wo es plötzlich geklappt hat, war eine Riesenportion Glück dabei (und meist auch mehr als genug Vorarbeit auf die eine oder andere Weise). Ich persönlich hoffe jedenfalls noch auf diese eine Portion Glück, da Marketing definitiv nicht meine Stärke ist
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        #6
        Würden wir auch schreiben und veröffentlichen, wenn das höhere Wesen uns versichert, wir würden niemals dieses Quäntchen Glück abbekommen, sondern müssten uns alles hart erarbeiten?
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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        • Alys II.
          Alys II. kommentierte
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          Defintiv ja.

        • AgiHammerKlau
          AgiHammerKlau kommentierte
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          Definitiv, und definiere "hart" arbeiten. Wenn mir das schreiben keine Freude mehr macht, höre ich auf. Ich habe lange genug "hart" gearbeitet, ich will nicht mehr. Die Dinge sollen leicht sein, ungewohnt ja, aber nicht "hart"
          Zuletzt geändert von AgiHammerKlau; 23.07.2019, 11:01.

        • Ena
          Ena kommentierte
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          Höheren Wesen ist sowieso nicht zu vertrauen

        #7
        Ich bin ein großer Fan von Abgrenzung, anders machen. Bei Herz des Feuers wüsste ich nicht, wie es sich abhebt. Warum ist das Buch aufregend? Was unterscheidet es von anderen Büchern? Um die gute Qualität erleben zu können, müsste ich es schon gelesen haben, das entscheidet nicht über den Verkauf. Wie sorgst du für Aufmerksamkeit?

        Ich habe versucht, mir mal einen Überblick über alle deutsche Fantasyromane zu verschaffen, es klonelte sehr, vieles war sich zu ähnlich, so kann man nicht für Aufmerksamkeit sorgen. Dafür sieht dein Cover, Peter, sehr gut aus.

        Deswegen funktioniert High Concept so gut, man hat eine Idee, worum es geht.
        Zuletzt geändert von Milch; 19.07.2019, 21:56.

        Kommentar


        • Peter
          Peter kommentierte
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          Danke für das nette Kompliment.
          Ich werde mir mal Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was dein Kommentar mit der Ausgangsfrage zu tun hat.

        • Milch
          Milch kommentierte
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          Es geht beim Verkauf erst einmal um Sichtbarkeit. Wenn Menschen nicht auf ein Buch aufmerksam werden, kaufen Sie es nicht. Ich fürchte, man hat nicht viel Zeit; Cover, Titel und Klappentext. Schon da sollte man sich unterscheiden.

        #8
        Zitat von Peter Beitrag anzeigen
        Es gibt keine schwächelnde Konkurrenz. Jedes Jahr wird eine sechstellige Anzahl von Büchern veröffentlicht, wie sollen die alle schwächeln?
        Jo, aber wenn die alle ein super Buch geschrieben, einen tollen Verlag gefunden, das beste Cover designt, großartige Rezensionen zusammengetrommelt und sich alle an den selben Marketingleitfaden gehalten haben ... Was bleibt dann noch als Variable? Entweder haben halt doch nicht alle so ein tolles Buch/ Cover/ Werbekozept, oder der Autor hat tatsächlich Glück, wenn er nicht in der Masse untergeht.

        Da man am eigenen Glück nix drehen kann, würde ich als Autor darüber nachdenken, an welchen Stellschrauben ich tatsächlich drehen kann. Verbesserungspotenzial ist immer.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

        Kommentar


        • Peter
          Peter kommentierte
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          Bei genauerem Hinsehen stellt man doch oft fest, dass diejenigen, die überzeugt sind, dass ihnen nur das Quäntchen Glück fehlt, es meist unterlassen, an den vorhandenen Stellschrauben zu drehen. Schließlich fehlt ihnen ja nur etwas Glück, und nicht etwa ein besseres Buch, Cover, KT oder Marketing.

        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Peter Oder sie haben eben alles ausgeschöpft, was sie an Buch, Cover und Marketing hinkriegen und hoffen, dass Glück sie das letzte Stück zum Erfolg trägt. Wie groß dieses benötigte "Quäntchen" dann sein müsste, schätzen sie vielleicht auch nicht immer realistisch ein.

        #9
        Hallo Peter,

        ich denke, zum Erfolg gehört der Wille zum Erfolg. Hier einige Beispiele:

        In Stephen Kings Roman »Brennen muss Salem« spielt ein Horror-Autor den Protagonisten. In der frühen Version sagt dieser besagte Autor (ich "rezitiere" es mal sinngemäß aus meinem Kopf): »Ich möchte genauso Herausragendes schaffen wie Edgar Allan Poe und H.P. Lovecraft ... und das werde ich auch schaffen.« Ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier von sich selbst spricht, oder?
        Auch Rowling hat gesagt, dass sie wusste, dass Harry Potter explodieren wird. Warren Buffett hat gesagt, dass er nie Zweifel daran hatte, dass er einmal sehr reich sein würde. Ein Bekannter von mir hatte seinen ersten signifikanten Unternehmenserfolg, als er sich nach einigen Misserfolgen endlich sagte: »So, jetzt aber!« und jetzt aber wurde es Man hat Erfolg häufig schon im Bauchgefühl.

        Das heißt aber nicht, dass man sich nicht anstrengen muss. Im Gegenteil. Man muss mehrmals hinfallen und dann aufstehen und auch Fehler machen. Wichtig ist, dass man dranbleibt und nicht aufgibt. Jeder erfolgreiche Mensch hat schon Fehler gemacht und die »Übernacht«-Erfolgreichen haben eine »Vorlaufzeit«/Lernzeit von vielen Jahren bis es klappt.

        Viele Menschen wünschen sich Erfolg oder viel Geld, zumindest sagen sie es, aber sie wünschen es sich nicht wirklich. Es ist meistens so daher gesagt, eine leere Floskel. Mit Erfolg muss man auch umgehen, und das trauen sich viele Menschen nicht zu bzw. können es sich nicht vorstellen. Es gehört viel Charakterstärke / Reife dazu, denke ich.

        Viele Grüße

        P.S: Für mich ist auch der Umsatz / Profit / Verkaufszahlen das Entscheidende beim Erfolg eines Buches. Denn Umsatz/Profit heißt übersetzt, dass sich immer mehr Menschen dafür begeistern können. Das ist das Ziel: so vielen Menschen wie möglich ein Buch zum Verlieben bieten.

        Kommentar


        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Ich kann mir schon vorstellen, dass es Leute gibt, die von ihrem zukünftigen Erfolg überzeugt sind. Es gibt Optimisten und Pessimisten, und ich würde schätzen, dass viele Pessimisten aufgeben, während die Optimisten ihr Buch eher fertigschreiben und an einen Verlag schicken.
          Allerdings denke ich auch, dass Zweifel dazugehören, um ein gutes Buch zu schreiben. Man muss Dinge hinterfragen, nicht gleich die erste Lösung akzeptieren, nochmal ne Runde überarbeiten, straffen, polieren, bevor aus einem Buch ein gutes Buch wird. Und den Antrieb, aus dem, was man aus dem Ärmel schüttelt etwas Geschliffenes zu machen, bevor man es auf den Markt wirft, stetig dazuzulernen und von den (auch eigenen) augetretenen Pfaden abzuweichen, den haben eben eher die Pessimisten.

        • Peter
          Peter kommentierte
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          Ich habe schon einen Haufen Menschen getroffen, die von ihrem zukünftigen Erfolg überzeugt waren. Bei einigen ist es eingetroffen, und sie werden dann als beispielhaft herausgestellt. Die vielen anderen, die an ihrer eigenen Erwartung gescheitert sind, werden gerne verschwiegen.
          Gerade bei S. King habe ich meine Schwierigkeiten. Ich bekomme diesen unerschütterlichen Optimismus des eintretenden Erfolgs nur schwer mit seinem Alkoholismus überein. Aber vielleicht fehlt es mir da einfach an persönlichen Erfahrungen.

        • In-Genius
          In-Genius kommentierte
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          Für jeden, auf den diese Erfolgsgeschichte zutrifft, gibt es bestimmt 10, die gescheitert sind und deren unerbittlichen Kampf um den Erfolg wir einfach nicht kennen. Das ist das Problem mit Anekdoten: Sie erzählen nur eine Seite, nicht alle.

          Aber: an seinen eigenen Erfolg zu glauben hilft, nach der Niederlage wieder aufzustehen und weiter zu machen. Nicht jeder kann das, aber das ist zwingend nötig.

        #10
        Das ist eigentlich so eins vo den Themen die meiner Motivation nicht zuträglich sind, weil es mich auch sonst schon eher negativ beschäftigt.

        "Glück" könnte man auch als Ereignisse beschreiben, die sich unserer Wahrnehmung oder Kenntnis und Kontrolle entziehen, sich aber zu einer für den Betroffenen günstigen Lage verdichten, also zu einem gewissen Grad zufällig sind. Wie "Schicksal" auch.

        Über etwas wie Glück treffe ich ungern Aussagen, ich finde das zu schwammig. Klar ist mir nur, das es ein Faktor ist, dessen Größe und Wirkung sich für den Einzelnen nach Zufall bemisst. Gehört Glück dazu? Bei manchem sicher, bei andern vielleicht weniger. Was für den einen Glück ist, ist für den anderen keins.

        Für mich ist "Glück", was Christopher Paolini hatte - eine gesunde Familie. Für Paoloni ist es vermutlich eher normal, er würde es nicht dem Glück zurechnen nehme ich an. Paolini ist ein gutes Beispiel, weil er nicht wie S. King schon bekannt, sondern ein Newcomer war. Also das, womit wir den direkten Vergleich ziehen können.

        Was ich lange nicht wusste, und später aus der Danksagung von Eragon hervorging, als ich sie mal las, war folgendes: Paolini hat nicht alles "allein" erarbeiten müssen. Eigentich war Eragon ein Familienprojekt. Lektorat, Illustration usw. - alles von Seiten der Familie/Bekanntschaft gestellt, die schon entsprechend beruflich aufgestellt war. Paolini musste sich also nie darum sorgen, z.B. einen fremden Lektor zu vergraueln, so das man sich beim Verlag nicht mehr blicken lassen kann.

        Als Eragon an einen richtigen Verlag übergeben wurde, war das Buch bereits ein fertiges Komplettpacket, der Erfolg war bereits im kleinen Vorhanden, wobei man davon ausgehen muss das auch hier Vitamin-B eine Rolle spielte.

        Was für Paolini der bekannte Normalzustand ist (ohne Berücksichtigung von Glück), wird für mich nichtmal im Ansatz möglich sein, selbst wenn ich viel Glück hätte. Ich lebe sehr isoliert in einer zerrütteten Familie, soziale Kontakte sind für mich schwer herzustellen. Ich habe kein Netzwerk in das ich automatisch integriert bin.
        Bevor ich überhaupt ein Buch veröffentlichen lasse, muss ich viel Lebenszeit und Energie aufwenden, um überhaupt eine bessere Lebensituation herzustellen (allein schon weil der Staat sonst den Gewinn nimmt). Wann wie und wo das ist, steht in den Sternen.

        Sprüche wie "jeder kann erfolgreich werden wenn er will" oder "jeder ist seines Glückes Schmied" und dergleichen, setzt voraus, das alle in bestimmter Weise vergleichbare Lebensumstände und Persönlichkeit mitbringen. Das ist überhaupt nicht der Fall, und so etwas wie Gerechtigkeit oder Chancengleichheit findet sich in diesem umfassenden Kontext selten oder gar nicht.

        Glück auch nicht, ausser man will es subjektiv bemessen. Aber wenn ich nach etwas wie Glück im Sinne der Vergleichbarkeit frage, ... dann wird das dem Individuum m.M.n. nicht gerecht.

        Konsequent muss man sagen, das der Werdegang von Autoren wohl nicht vergleichbar ist, und jeder Überlegung dazu sinnlos.


        Dazu erwähnen möchte ich auch dies:

        @ alicia
        Viele Menschen wünschen sich Erfolg oder viel Geld, zumindest sagen sie es, aber sie wünschen es sich nicht wirklich. Es ist meistens so daher gesagt, eine leere Floskel. Mit Erfolg muss man auch umgehen, und das trauen sich viele Menschen nicht zu bzw. können es sich nicht vorstellen. Es gehört viel Charakterstärke / Reife dazu, denke ich.
        Man frage sich nach dem Umkehrschluss: Jemand der sich den Erfolg nicht vorstellen kann oder ihn fürchtet, hat wenig Charakterstärke (Charakterschwäche) und wenig/keine Reife. Das klingt dann doch komisch oder?

        Erfolg im Sinne von z.B. prominent/bekannt sein, liegt eben nicht jedem, das heißt noch nicht das der Charakter schwach oder unreif ist. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, aber es ist nicht jedem gegeben sie im vollen Umfang auszunutzen. Und nicht jeder ist für etwas wie Erfolg (Prominenz) gleich gut beschaffen, unabhängig von der Qualität seiner Leistung. Das hat auch nicht immer mit der Dummheit oder Intelligenz, Fleiß oder Faulheit der Person zu tun, sondern mit dem Rest der Welt, dessen Ereignisse sich zum Großteil leider unserer Kontrolle entziehen.

        Paolini wurde in eine Familie die ihn unterstützt hinengeboren, ich nicht. Jemand wie Paolini mag sich auf den Erfolg freuen, ich nehme an ich fürchte ihn. Das hat aber nichts mit Schwäche zu tun, sondern mit einer grundlegend differenten Lebenserfahrung. Hätte Paolini mein Leben leben müssen, was wäre dann mit Eragon?

        Aber da sind wir schon wieder im Spekulativen...


        Edit: Bezüglich der Bücher die gut sind aber sich nicht verkaufen: Mehr Marketing und mehr Glück sind nicht selten das gleiche, wenn man so will. Jemand der das Glück hat, gut sozialisiert auf ein Netztwerk zugreifen zu können, wird wohl eher in den Genuss eines umfassenden Marketings gelagen als jemand, bei dem das nicht der Fall ist. Letztere werden dann gern für irgendwie unfähig erklärt, was auch erniedigend sein kann. (Mit Netzwerk meine ich nicht das Internet, ich meine reale Kontakte.)

        Soweit von mir...
        Zuletzt geändert von Winterherz; 20.07.2019, 13:45.

        Kommentar


        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Selbstverständlich hilft einem "settle for less" nicht beim Weg in die Prominenz. Wer keine Prominenz anstrebt, wird auch nicht darüber jammern.
          Prominent werden zu wollen, ist mE nicht der Antrieb der meisten, die ein erfolgreiches Buch schreiben wollen. Die lassen sich nicht von Bedenken über ein veröffentlichtes Passfoto, eine Lesung bei Thalia, eine Dankesrede für einen Preis oder bevorzugten Check-in in die First Class (um in Hollywood die Verfilmung zu überwachen) abschrecken. Ich glaube, die meisten arbeiten an sich und verbessern sich, weil sie an ihrer Kunst zweifeln und daran feilen. Der optimistische Glaube in ein "das kann ich noch besser" ist mE ein wichtiger Antrieb, um Erfolg zu haben. Nicht das "Die Welt wartet nur auf mich".
          Vom Erfolg überwältigte und korrumpierte Autoren sind wahrscheinlich in der Unterzahl gegenüber denen, die erfolgreiche Autoren sind. Sichtbarkeit des Buchs ist nicht gleich Sichtbarkeit des Autors. Auch Andreas Eschbach kann seine Brötchen noch ungestört selbst kaufen (hab ich mal gelesen).

        • Peter
          Peter kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Dodo

          George Martin hat sich darüber lustig gemacht, dass er 2mal seinen Ausweis vorzeigen musste, um in das Büro seines Verlags in New York zu kommen.
          Das gibt mir Anlass zur Hoffnung, dass auch wir weiterhin unsere Brötchen selber kaufen können, ohne von Groupies umlagert zu werden.

        • Gloria Regali
          Gloria Regali kommentierte
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          Winterherz

          "Jeder ist seines Glückes Schmied" kann ich nicht mehr hören. Egal, was man will, man ist fast immer von der Entscheidung und der Güte anderer abhängig. Im Job wie im Privaten. Aktuell bin ich unglücklich im Job und bewerbe mich auf Stellen, die es mir ermöglichen könnten gewisse Wünsche wahr werden zu lassen. Und da ist man davon abhängig, dass grade die richtigen Stellen mit den richtigen gewünschten Qualifikationen frei sind und dann ist man davon abhängig, dass die Entscheider einen auch einstellen. Man sitzt immer auf heißen Kohlen und kann nichts tun, außer sich bewerben und sein Bestes geben. Und dann gerät man an Personaler, die sich einfach nicht zurück melden.

          Dann der Traum vom eigenen Buch: Man kann schreiben, üben, Testleser sein Buch zerreißen lassen, weiter schreiben, sich bewerben und ist trotzdem von einem Entscheider abhängig, ob er an dich glaubt, oder nicht. Man ist immer in der Wartepostition, während sich die Verlage/Agenturen teilweise gar nicht melden und man keine Ahnung hat, woran es letztendlich lag, dass man nicht genommen wurde.

          In meinem Fall habe ich entweder eine Pechsträhne oder ich bin in beiden Bereichen einfach nur zu doof. Was ich nicht glaube, da ich vor zwei Jahren sehr viele positive Rückmeldungen und Angebote auf meine Bewerbungen erhalten habe. Ganz so doof kann ich eigentlich nicht sein.
          Aber dieser Spruch ist einfach nicht wahr. Oft steht einem vieles im Weg, was man nur schwer beeinflussen kann. Und Leute, die diesen Spruch sagen, wenn man grade nach einer weiteren Absage frustriert da ist sind in meinen Augen unempathisch.
          Also, ich stimme dir in einem Beitrag zu.

          Sorry für Offtopic *duck*

        #11
        Ich sehe das wie Ankh, am Glück kann man nichts drehen, also muss man schauen, wo man verbessern kann.

        Erfolg, wie auch immer man ihn definiert, ist sicher eine Mischung aus Glück und harter Arbeit. Ich denke man braucht einfach ein bisschen Glück, allein um den Zeitgeist zu treffen, der sich nicht immer vorhersehen lässt - als beispiel fällt mit die Serie Deep Space Nine ein, die es zu ihrer Zeit eher schwer bei den Star Trek Fans hatte, aber 10 Jahre später plötzlich einen richtigen Aufschwung erlebt, auch wenn sie in der Zeit natürlich nicht "besser" geworden ist oder mehr Werbung bekommen hat.

        Andererseits beobachte ich gerne aufstrebende Autoren im Internet, die sich schon vor ihrer ersten Veröffentlichung über ihre Internetpräsenz genug Aufmerksamkeit verschaffen, um dann gleich mit dem ersten Roman eine größere Leserschaft zu finden. Hinter sowas steckt viel, viel Arbeit, und nicht nur am Buch selbst, obwohl das am Ende ja auch gut sein muss, damit sich dann auch das zweite und dritte Buch verkauft. Marketing scheint hier schon fast wichtiger zu sein, als die Wörter aufs Papier zu bringen. Und ich habe auch schon gehört, dass einige Autoren, die über einen verlag veröffentlichen, ihre komplette erste Vorauszahlung wieder ins Marketing stecken.
        Glück besteht am Ende dann wohl darin, dass das Marketing die richtigen Leser trifft, die sowohl Interesse am Inhalt haben als auch Zeit und Geld für das Buch haben bevor sie es wieder vergessen, und dass diese Leser zahlenmäßig groß genug sind, dass man genug verkaufen kann.

        Kommentar


        • Milch
          Milch kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Bei Deep Space Nine haben sich die Trekkies schlicht gewöhnt. Ich mochte DS9 immer, gerade in der ersten Staffel gab es zwei herausragende Folgen, die letzte Staffel mochte ich nicht so. 7 Staffel kann man auch nur dann produzieren, wenn die Serie erfolgreich ist, Ausnahmen wie Agents of S.H.I.E.L.D. bestätigen die Regel.
          Zuletzt geändert von Milch; 20.07.2019, 14:49.

        • Ena
          Ena kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Milch Nun ja, da geht es wohl wieder teilweise um die Definition von "Erfolg". Es war eben nicht so populär wie seine zwei Vorgänger, es hat aber offensichtlich auch keine roten Zahlen geschrieben.

        #12
        Mit dem Glück ist das so eine Sache. Es gibt diese Momente im Leben, in denen man einfach zufällig auf die richtige Person trifft, und man plötzlich auf dem Weg zum Erfolg ein paar Schritte überspringen kann (wie auch immer man Erfolg definiert).
        Für manche Leute sind es sogar die ersten paar Meilen auf dem Weg zum Erfolg, die sie überspringen. Gutes Beispiel: One-hit wonders aus der Musikindustrie. Total unbekannte Typen haben das Glück, dass irgendein Fuzzi eines einflussreichen Labels auf sie aufmerksam wird, und plötzlich haben sie den Sommerhit des Jahres. Aber dieses Glück ist keine Garantie für eine erfolgreiche Karriere. (Oder hat irgendjemand jemals wieder was gehört von den Typen, die "Who let the dogs out?" rausgebracht haben?)

        Um eine langfristig erfolgreiche Karriere zu haben muss man daran arbeiten. Hart arbeiten. Anders geht es nicht.
        Und - da werde ich jetzt ein bisschen abergläubisch - gutes Karma hilft meiner Meinung nach. Man kann sich auch mit reinem Ellenbogeneinsatz nach oben arbeiten, aber ich glaube, langfristig hilft es einem mehr, wenn man auf dem eigenen Weg nach oben andere Leute mit unterstützt hat. Aber Karma hilft auch nur, es ersetzt die harte Arbeit nicht.
        Always avoid alliteration.

        Kommentar


        • Alys II.
          Alys II. kommentierte
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          Es kommt halt ein bisschen darauf an, wie man Erfolg definiert.
          Der eine strebt ein Werk an, das sich von der Masse abgrenzt, das dementsprechend vielleicht nie große Verkaufszahlen erreicht, aber von einer Nischenszene bejubelt wird.
          Der andere strebt an, dass sein Name bekannt ist und die Pressemitteilung "Autor X hat neues Werk veröffentlicht" die Käufer in die Buchhandlungen zieht, und sie das Buch kaufen ohne vorher auch nur den Klappentext anzusehen.

          Deswegen finde ich, dass man nicht absolute Aussagen darüber treffen kann, ob man in seinem Buch ein Alleinstellungsmerkmal haben muss. Es kommt darauf an, welche Art von Erfolg man anstrebt.

          Aber um das auf die eigentliche Frage zurückzuführen: bei beiden Arten von angestrebtem Erfolg kann Glück einem helfen, aber die harte Arbeit nicht ersetzen. Und wenn man ein Alleinstellungsmerkmal anstrebt, dann finde ich, dass die Suche danach und das Herausarbeiten davon Teil dieser harten Arbeit ist.

        • Milch
          Milch kommentierte
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          Ich habe Generation X auch erst vor kurzem zum ersten Mal gelesen, er hat nebenbei auch andere Romane geschrieben.

          Zeitgeist hilft sich zu etablieren. Abgrenzung ist ein weiteres Hilfsmittel. Um sich abzugrenzen, braucht man schon ein leicht erkennbares Alleinstellungsmerkmal, das gilt vor allen Dingen für das Buch, mit dem man seinen Durchbruch haben will. Erst danach kann der Name helfen. 3 Möglichkeiten gibt es sich zu etablieren: auf längere Sicht gute Kritiken oder Preise, Zeitgeist oder Alleinstellungsmerkmal.

          Ich würde mal behaupten, dass Ulysses oder Auf der Suche nach der verlorenen Zeit bis heute mehr Menschen gelesen haben als ein Fantasyschicken eines unbekannten deutschen Fantasyautor. Zugegeben, die Autoren hatten davon nichts zu Lebzeiten. Bei populären Büchern muss man schauen, inwieweit das Publikum mitgehen kann, meistens verträgt es mehr, als wir annehmen.
          Zuletzt geändert von Milch; 21.07.2019, 12:06.

        • Scribere
          Scribere kommentierte
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          Off-Topic, aber jetzt habe ich einen Ohrwurm von "Who let the Dogs out"

        #13
        So ,jetzt habe ich mir einen Nacht Zeit gegeben, darüber nachzudenken, ob und was ich dazu kommentieren möchte. Ich kann die Eingangsfrage nicht beantworten, aber ich möchte euch gerne an meiner ganz persönlichen Einstellung zu Glück/Pech teilhaben lassen. Ich habe lange Zeit an das Konzept von Glück und Pech geglaubt und war je nachdem mehr oder weniger glücklich mit meinem Leben. Dann habe ich angeregt durch Unterhaltungen und Informationen die mir zuteil wurden, angefangen zu überlegen. Wenn mein Erfolg in beruflichen wie privaten Dingen davon abhängt, ob ich Glück habe, dann kann ich doch, wenn ich den Gedanken zu Ende denke, aufhören mich anzustrengen, zu planen und hart zu arbeiten, da der letzte Schritt außerhalb meines Einflusses liegt. Egal wie ich dasjenige nenne, was mit das "Glück" zuteilt, Gott, Allah, Buddha, oder das große Glücksrad des Universums. Wenn ich davon ausgehen, das es Glück / Pech oder Zufälle nicht gibt, sondern etwas mit meiner Person zu tun hat, dann ist das auf den ersten Blick niederschmetternd ( Was, ich soll für all den Sch... in meinem Leben verantwortlich sein? Näää!) , aber auf den zweiten Blick gibt mir das viel mehr "Macht" über mein Leben, an mich zurück. Also bin ich dazu übergegangen, in Situationen in denen ich nicht ganz so glücklich bin, zu überlegen, was habe ich unterlassen, was habe ich aktiv dazu getan, das die Situation so ist wies sie ist. Ich achte darauf nicht mehr nach außen zu deuten, sondern für mich und mein Leben Verantwortung zu übernehmen. Was habe ich getan ? Habe ich mein Bestes gegeben? Habe ich daran geglaubt das es funktioniert, oder habe ich das Scheitern geplant ? Habe ich neue Gedanken gedacht, oder habe ich mich in Bezug auf diese Situation in alten Mustern bewegt? Henry Ford hat, glaube ich, gesagt: "Egal, ob du glaubst du kannst es, oder ob du glaubst, du kannst es nicht. Du wirst immer recht haben!"
        Dazu gehört natürlich, das man anfängt viel Geduld mit sich zu haben, und ja Kritik tut weh, und ich habe in der Vergangenheit gerne Dinge persönlich genommen, die gar nicht persönlich gemeint waren, sondern nur eine Rückmeldung. Wenn ich die Rückmeldung bekomme, das funktioniert nicht so wie ich gedacht habe, dann hat das nichts mit meiner liebenswerten Person zu tun, sondern ich darf etwas anderes versuchen, ich darf immer neue Wege finden, etwas anders zu tun. Ich gute Freundin und Mentorin hat auf die Frage, was Sie denn macht, wenn Sie mir ihrem Partner so richtig Streit hat, geantwortet: "Wenn ich merke, das wir uns immer im Kreis drehen, und jeder auf seiner Position beharrt, dann stehe ich auf, tanze im Kreis und singe ein fröhliches Kinderlied, bis das "Muster" durchbrochen ist."
        Mein Chef versteht mich nicht ? Hat das was mit mir als Mensch zu tun ? Nein, das ist ein kommunikatives Problem. Habe ich ihm in seinen Worten erklärt, warum ich der Meinung bin, das etwas nicht gut ist ? Welche Motivation treibt ihn an ?
        Ich habe Monate damit zugebracht Bilder zu malen, weil ich gerne malen wollte, weil ich Farben liebe, weil mich manche Bilder zutiefst berühren. Ich habe in Farben, Pinsel, Papier und Leinwand investiert. Ich habe Malkurse besucht, ich habe Bücher übers Malen gelesen, und mir unzählige Videos angeschaut. Ich war nicht glücklich damit, ich war nur frustriert.
        Alle anderen waren besser wie ich!
        Habe ich gemalt, weil ich malen wollte? Selten!
        War ich für mich zufrieden mit dem Ergebnis? Nein!
        onnte ich meinen inneren Kritiker zum Schweigen bringen , und einfach nur malen, um etwas auszuprobieren? Selten!
        Habe ich mit dem Malen aufgehört, und wieder mit dem Schreiben angefangen? Ja!
        Macht es mir Spaß? Ja!
        Kann ich einfach nur für mich schreiben, ohne das ich es jemandem zeigen muss ? Ja!!
        Gefällt mir das, was ich schreibe ? Ja!
        Bin ich glücklich damit ? Ja!
        Habe ich beschlossen mehr von den Dingen zu tun , die mich glücklich machen? Definitiv!
        Werde ich die Dinge lassen, von denen ich weiß das Sie mich unglücklich machen? Immer mehr !
        Und damit das klar ist, ich unterlasse es aktiv Gedanke zu denken die mich unglücklich machen!
        Wie viele Menschen kenne ich, die durch "harte" Arbeit glücklich geworden sind ? Keine!
        Kenn ich Leute, die glücklich sind, weil Sie Dinge tun, an denen Sie Spaß haben, die Sie gerne tun, und die damit auch noch Erfolg haben ? Einige!
        Sind diese Leute inspirierend für mich ? Ratet mal!

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          #14
          "Glück" ist vielleicht das falsche Wort. Aber so sehr man auch plant und alles richtig macht, ist man auf die Leserschaft angewiesen, die das Buch kauft. So sehr Menschen auch berechnbar sind, gerade in der Masse, kann man wohl nicht alles im Menschen errechnen und dann kann auch etwas "schief gehen" aus Unternehmenssicht. Manchmal sind die Dinge klein, die die Meinung oder Laune eines Menschen ändern können und selten haben sie was mit dem Produkt in ihren Händen zu tun.
          Damit muss jedes Unternehmen umzugehen lernen, egal ob sie Bücher produzieren oder etwas anderes. Nur weil alles "perfekt" ist, ist Erfolg nicht garantiert. Und nur weil Plan A beim letzten Buch erfolgreich war, muss es nicht beim nächsten Buch auch funktionieren.
          "Glück" würde ich das nicht nennen, aber ein guter Plan ist eben nicht alles.

          Außerdem: Wer mit Büchern den großen Reibach machen will, ist im falschen Geschäft. Das muss man mal ganz klar sagen, Autoren werden nicht reich und die wenigen, die es geschafft haben, sind die Ausnahmen von der Regel.
          Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
          to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
          A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
          You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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          • AgiHammerKlau
            AgiHammerKlau kommentierte
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            @Peter: Ok, dann habe ich etwas nicht richtig verstanden.
            @In-Genius: Da bin ich völlig bei dir, nur bin ich sehr misstrauisch, was die "Maßstäbe unserer heutigen Gesellschaft " anbelangt. Da habe ich eine andere Wahrnehmung.
            @Ankh: Ja, die Logikkette ist für mich immer noch nachvollziehbar. Anscheinend habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich stimme völlig mit dem überein was du sagst.

          • Milch
            Milch kommentierte
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            Was ist das beste, kreativste und wundervollste Buch? Das sieht jeder anders.
            Kreative und wundervolle Bücher haben die Chance, von Kritikern gelobt und mit Preisen überhäuft zu werden. Dieser Weg kann erfolgreich sein, bei bestimmten Preisen macht sich das wirtschaftlich auch bemerkbar.
            Problem ist eher die Kurzatmigkeit, manches Buch braucht länger, um seine Kundschaft zu gewinnen. Ansonsten würde ich nicht so gegen den wirtschaftlichen Maßstab wettern. Es gibt ja auch den Umweg über die Preise, den ich auch für vollkommen okay halte.
            Ich halte das Ziel, mit dem Schreiben reich zu werden, eher hinderlich als förderlich.

          • Amilyn
            Amilyn kommentierte
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            Ich glaube, es gibt schon den ein oder anderen, der von "als Autor wird man nicht reich" schnell "dann schreibe ich eben nicht" schlussfolgert. Aber ich würde mal behaupten, dahinter wird keine Leidenschaft stehen bzw. die Absicht war nie wirklich ernsthaft.

          #15
          Ich finde, es ist ein Zwischending aus Glück und Können. Manche machen gar nichts für ihren Erfolg und schaffen es trotzdem.
          Ein Beispiel aus meinem direkten Umfeld: Er hat das Glück stinkend faul zu sein, hat aber die richtigen Interessen und Begabungen, sodass er weder etwas für sein Abitur, noch für seine Ausbildung tun musste, er wurde mit Handkuss von seinem Wunschbetrieb eingestellt. Danach war sein Wunschstudiengang natürlich Zulassungsfrei. Alles in allem ist ihm immer alles zugeflogen.

          Zum Schreiben: Ich denke, es gehört eine Portion Glück wie jede Menge Hartnäckigkeit und Fleiß dazu, auch nach der zwanzigsten Absage nicht aufzugeben. Um letztendlich einen Vertrag zu erhalten gehört dann der kleine Funken Glück dazu, dass der Entscheider an das Buch und Autor glaubt.
          Autoren wie Stephenie Meyer, J.C Lewis, G. R. R. Martin haben mit Sicherheit im richtigen Moment den Nerv der Zeit getroffen, auch das war bestimmt dieser Funken Glück, der nicht planbar war.
          Ich würde Misserfolg nicht immer auf Pech schieben. Aber manchmal kann man tun, was man will und schafft es nicht. Dann kann man schauen, ob man noch etwas an sich oder seinem Produkt verbessern kann, oder ob man wirklich Pech hat. Denn manchmal bin auch ich ein bisschen abergläubisch. Wenn nach der zehnten Absage auf eine Bewerbung und der zwanzigsten Absage einer Agentur und der drohenden Kündigung der Arbeitsstelle noch das Auto kaputt geht *hust* kann ich jeden verstehen, der über eine Pechsträhne flucht.
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