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Warum stehen die Autoren im Rampenlicht?

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    Warum stehen die Autoren im Rampenlicht?

    Eine kleine Diskussion auf Twitter. Ein Lektor hatte sich beschwert, daß bei Werken wie Bücher, Filme, Musik und Spielen stets eine oder wenige Personen als Erschaffer "gefeiert" werden, wahren der Rest nicht beachtet wird.

    Als Autor arbeiten an einem Bucn, durchschnittlich, ein Korrektor, ein Cover-Artist, ein Lektor und eben der Autor. Doch der Autor wird am ehesten gefeiert.

    Meine Meinung als Self-Publisher : richtig so. Eben als Self-Publisher muss ich Dinge wie Lektor, Cover, Korrektor etc. Selber Bezahlen. Und mit dem Buch gehe nur ich das Risiko ein. Alle anderen Beteiligten bekommen ihr Geld bei oder nach ihrer Leistung was ja auch ihr Recht ist. Ich als Autor muss das Geld in die Hand nehmen, nicht der Korrektor. Also ja, da nehme ich mir auch das Recht heraus, als Autor "gefeiert" zu werden (Wortlaut des Lektor.... Wann werde ich gefeiert?) Tatsächlich wurde in meinen Werken bislang noch keiner, außer mir als Autor, im Impressum genannt.


    Wie seht ihr das? Sollten auch andere als ein Autor für einen Roman anerkannt werden? Wie handhabt ihr das in euren Büchern?

    #2
    Ich finde es selbstverständlich, dass der Autor gefeiert wird. Nicht der Lektor, nicht der Übersetzer und schon gar nicht der Korrektor. Der Autor hatte die Geschichte und hat sie erzählt. Der Lektor hilft dabei, diese Geschichte aufzupolieren (zweifellos eine wichtige und ehrenwerte Aufgabe, aber sie steht eben in keinem Verhältnis dazu, die Geschichte zu erschaffen). Der Übersetzer vermittelt die Geschichte an ein fremdsprachiges Publikum und gibt ihr den Mantel seiner eigenen Ausdrucksweise (und steht damit in meinem Verständnis beinahe noch "über" dem Lektor), aber auch ihm gehört diese Geschichte nicht.

    Bei Sängern wird auch der Sänger und nicht der Songwriter oder Manager gefeiert.
    Und wenn jemand ein tolles Produkt herstellt und dieses in einer Werbezeitschrift vermarktet, dann bekommt auch der Hersteller den Ruhm, nicht die Werbezeitung.

    Wenn sich ein Lektor über mangelnden Ruhm ärgert, dann hat er m.E. eine falsche Einstellung zu seinem Beruf. Ein Lektor erschafft nicht, er hilft beim Erschaffen. Wie gesagt - en äußerst wichtiger und ehrenwerter Job, aber trotzdem ist er nicht der Herr der Geschichte.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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      #3
      Jeder, der maßgeblich an einem Kunstwerk mitgewirkt hat und ohne den es gänzlich etwas anderes geworden wäre, sollte seiner Rolle nach entsprechend anerkannt werden. Wer nichts beiträgt, kriegt nichts, wer viel beiträgt, kriegt viel (an Ruhm?).

      Bei Büchern finde ich die Frage, wer ist der "Erschaffer" noch recht einfach: in der Regel derjenige, der die Idee hatte und es in Worte gefasst hat, meisthin "Autor" genannt. Lektoren sind wichtig und nicht zu unterschätzen, aber ein Buch wird auch ohne sie "erschaffen". Es kommt allerdings auch darauf an, wie viel Einfluss der Lektor auf ein bestimmtes Werk hatte. Es gibt Fälle, in denen Lektoren maßgeblich die Richtung der Geschichte beeinflussen mit ihrer Kritik und Arbeit und es am Ende vollkommen anders aber besser geworden ist, als der Autor es sich erdacht hatte. Das sollte man nicht absprechen.

      Bei anderen Medien wie Comics, Musik, Theater oder Film finde ich das noch schwieriger.
      Ein Comic hat häufig einen Zeichner und einen Texter, beide sind für die "Erschaffung" des Comics notwendig und bringen ihre Expertise hinein. Auch hier gibt es übrigens Lektoren, die ebenfalls mehr oder weniger viel beitragen.
      In der Musik gibt es natürlich den Sänger, aber auch der Songwriter ist immens wichtig und die Leute hinter den Instrumenten ebenso. Würde je eine dieser Gruppen nicht teilnehmen, wäre das Musikstück ein anderes - oder vielleicht gar nicht präsent.
      Theater und Film/TV haben noch mehr Leute, die an der "Erschaffung" des Kunstwerks beteiligt sind und ohne die es nicht geht. Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler sind offensichtlich wichtig und im großen Maße daran beteiligt, was hinterher den Leuten vor die Augen kommt. Bei Animationsfilmen kommen dann ebenfalls noch wieder Designer/Zeichner etc. mit hinein, die ebenfalls eine Menge beitragen für das Endprodukt. Je nach Film kann auch die Musik eine extrem wichtige Rolle spielen und den Film erst zu dem machen, der er ist.

      Kunst ist oft ein Gemeinschaftsprojekt und die Anerkennung sollte jedem gelten, der maßgeblich beigetragen hat.
      Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
      to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
      A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
      You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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        #4
        Ich finde es ist schon unschön, wenn gerade Lektoren wenig Anerkennung bekommen, da diese das Werk doch sehr beeinflussen (können) und besser machen. Ich lese auch grundsätzlich die Danksagungen, damit ich zumindest für einen Moment den vielen weiteren Leuten hinter der Bühne Aufmerksamkeit schenken kann.

        Aber natürlich ist es klar, dass der Autor im Rampenlicht steht, weil es 1. medienwirksamer ist, nur über eine Perosn zu redne und 2. es so doch einfacher für die Konsumenten ist. Ein guter Lektor kann mit vielen verschiedenen Genres und Stilen arbeiten - wenn ich Buch A gelesen habe, und weitere Bücher der Sorte suche, werde ich also eher beim Autor fündig als beim Lektor. Ergo muss ich mich nach Presseevents u. Co an den Autorennamen erinnern können, nicht an den Lektor, um mehr Geld ausgeben zu können. Das ist einfach gutes Marketing.
        Genauso wie bei Filmen der Medienwirksamste Name als erstes genannt wird - meist der Regisseur, Produzent (wenn der den größten Namen hat), oder Hauptdarsteller - auch wenn hunderte von Leuten an einem Film arbeiten. Klar ist der Filmschnitt extrem wichtig, aber anhand dessen finde ich noch lange keine Filme die mir vom Genre genauso gefallen.

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          #5
          Ich finde es sogar selbstverständlich, dass der Autor seinen Agenten, Lektoren, Unterstützern dankt.

          Aber ohne den Autor hätte es die Geschichte nicht gegeben.
          Keine Ahnung: gibt es Lektoren, deren Einfluss bis zur Ko-Autorenschaft geht? Ich kann es mir schwer vorstellen.

          Am ehesten hätte wohl ein Übersetzer noch Schöpfungshöhe, allerdings nicht für die Geschichte an sich, wohl aber für den Erfolg in einem anderssprachigen Land. Daher finde ich es nett, dass der Übersetzer, wenn auch kleiner, immer häufiger neben dem Autor genannt wird.


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          • Peter
            Peter kommentierte
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            Der Übersetzer hat das Urheberrecht auf die Übersetzung. Daher finde ich es mehr als angemessen, dass er in der Beschreibung namentlich auftaucht.

          • Sodalith
            Sodalith kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            @Peter: Das stimmt so nicht ganz. Er hat zwar Rechte an seiner Übersetzung, aber die kommen nicht dem Urheberrecht des Autors gleich, weil an dem Text ja schon vor der Übersetzung Rechte bestanden. Außerdem sind Übersetzungen in vielen Fällen Auftragsarbeiten, bei denen die Rechte an der Übersetzung vertraglich anders festgelegt werden.
            Der Regisseur einer Theatertruppe, in der ich früher mitgespielt habe, hat zum Beispiel seine eigenen Übersetzungen inszeniert. Er musste aber jedes Mal den Titel ändern, damit das nicht auffällt.

            Aber du hast natürlich Recht, die Leistung des Übersetzers sollte auf jeden Fall gewürdigt werden.

          #6
          Das Urheberrecht der Geschichte liegt beim Autor. Ihm ist das Werk zuzuordnen und er muss dafür geradestehen.
          Ob er dann auch gefeiert wird, ist eine ganz andere Geschichte.

          Menschen, die geholfen haben, dass das Buch fertiggestellt wurde, können zu Recht Bezahlung und ein gewisses Maß an Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit erwarten.
          In das Impressum eines SPlers sollten: Lektorin, Korrektorin, Cover Designerin, Fotoquellen. Das ist ein Mindestmaß an höflichem Umgang, alles andere ist der Arbeit dieser Menschen gegenüber sehr abwertend und ignorant.
          Es gibt auch Dienstleister, die die Aufnahme ins Impressum in ihre AGBs schreiben.

          Ich kenne einen Haufen Lektorinnen und habe auch mit einigen zusammengearbeitet. Bisher habe ich das entstehende Werk stets als eine Zusammenarbeit angesehen. Noch nie habe ich davon gehört, dass ein Lektor sich für das Werk eines seiner Autoren lobhudeln lassen wollte, und ganz ehrlich kann ich mir das auch kaum vorstellen.
          Bei Cover Designern ist die Lage etwas anders, da man ihren Anteil als eigenständige Arbeit erkennen kann, während niemand sagen kann, an welchen Stellen eine Lektorin in den Text "eingegriffen" hat.

          Ich habe Sora in der Vorstellungsrunde wohl auch missverstanden. Ich habe angenommen, dass er an seinem ersten Roman arbeitet. Scheint ja nicht so zu sein, da er von Werken spricht, die er mit Impressum veröffentlicht hat.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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            #7
            Es gibt für jede Person, die an einem Werk mitgewirkt hat, einen Platz, an dem sie genannt wird:

            Beim Buch: Der Autor auf dem Cover. Übersetzer, Lektoren, Korrektoren und Coverdesigner im Impressum.
            Beim Comic: Texter und (Haupt-)Zeichner gleichwertig auf dem Cover, übriges siehe oben.
            Beim Lied: Auch bei Liedern wird der Songwriter selbstverständlich genannt, oft direkt unter dem Titel im Booklet bzw. wo immer der Text abgedruckt ist. Dass er auf Songlisten nicht immer aufgeführt ist, liegt vermutlich daran, dass es bei der Auswahl eines Liedes den Hörer eher interessiert, wer die entsprechende Version interpretiert hat.
            Bei Spielen: Auch diese haben ein Impressum, in dem die Lektoren, Grafiker etc. genannt werden.
            Bei Filmen: Nennt sich Abspann, wo selbst der Kaffeeträger vom Hauptcharakter aufgeführt wird. Ansonsten steht schon auf einem Filmplakat mindestens der Regisseur mit drauf.

            Ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst, dass diese Leute keine Würdigung bekommen oder verdienen. Ich kennen keinen Lektoren oder Coverdesigner, der für das Werk eines Autors "gefeiert" werden will, das ist auch nicht Sinn des Jobs. Aber eine Nennung im Impressum finde ich angemessen für den Beitrag, den sie zum Erfolg deines Romans leisten.
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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              #8
              Ich sehe es wie Ankh - Augen auf bei der Berufswahl! Wenn sich jemand dafür entscheidet Lektor/in zu werden, weiß diese Person im Voraus, dass sie damit wohl nicht irgendwann auf einem Podium stehen und für das tolle Buch ausgezeichnet werden wird. (Es sei denn, es gibt einen Lektorenpreis - da kenne ich mich nicht aus.)
              Es ist ihr Job und ihr Name wird ja auch nicht ausgelöscht, sobald das Buch erscheint. Betrifft natürlich auch alle anderen genannten Berufsgruppen.

              In anderen Branchen ist das noch viel schlimmer, wie Kelpie schon erwähnt hat. Vor allem bei Bands merkt man das sehr stark. Der Frontmann (Sänger) erntet die Lorbeeren und der hart schuftende Rest an Musikern guckt in die Röhre. Wenn es nicht gerade A cappella ist kann sich der Sänger ja mal ohne Band (und ohne Playback) hinstellen und versuchen ein Konzert zu geben.

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