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    #31
    Zitat von Davebones Beitrag anzeigen
    Könnte ich es mir wirklich durch Ebooks mit Verlagen versauen?
    Ganz eindeutige Antwort: Jein!

    Grundsätzlich ist an dem Veröffentlichen von Ebooks nichts Schlimmes, so lange du nicht den selbstveröffentlichten Text veröffentlichen willst.
    Und du gibst grundsätzlich auch mit einer Ebook-VÖ nicht die Rechte am Universum ab. Bei SP über EBook-Dienstleister gibst du normalerweise sogar nur die Verwertungsrechte für die Ebookausgabe ab (und selbst die oft genug nicht-exklusiv).

    Aber ...
    Autoren werden ja immer um eine Vita gebeten. Und normalerweise gehört da eine solche VÖ mit hinein. Davon abgesehen schaue ich selbst auch nach, was ich im Netz über einen Autor finde, dessen Skript ich haben möchte. Und ja, in einem Fall hat das, was ich gefunden habe, auch schon mal den Ausschlag gegeben, das Manuskript nicht zu nehmen (ich hab halt ein Problem damit, wenn sich jemand offen rassistisch auf FB äußert - solchen Menschen gebe ich keine Plattform, sein Gedankengut auch noch zu verteilen).
    Wenn die SP-Veröffentlichung eines Autors, der sich bei mir bewirbt, übrigens offensichtlich nicht lektoriert ist, wäre das ein weiterer Grund, ihn keine Chance zu geben. Eine solche VÖ schadet mir am Ende als Verlag, weil Leser nicht nach Verlagens schauen, sondern nur nach Autoren. Autorennamen sind Markennamen. Daran ändert übrigens der Preis überhaupt nichts.
    Ein kostenloses Ebook schadet deinen Ruf tatsächlich schon weitaus mehr also ein 2,99 Ebook. Motto: Was nix kost, is auch nix wert.

    Und ja - ich weiß, dass ein Lektorat verdammt teuer sein kann. Und das Korrektorat. Und das Cover. Und die Werbung. Erfolgreiche SP-Autoren bringen entweder einen ganzen Haufen Kohle mit (rechne mal mit 3000-5000 Euro) oder agieren als Teamplayer.
    "Du kannst gute Cover selber machen? Ok, ich mach dir das Lektorat." - "Du hast Zugang zu Lesungsmöglichkeiten? Lass uns 5 gemeinsame Lesungen machen, die du organisierst und ich korrigiere dir deinen Roman!"
    So etwas ist dann ein Geben und Nehmen - und das reduziert die Kosten für alle. Aber - das darf man nicht vergessen - auch die Zeit. Wer anderen die Bücher korrigiert, kann in der Zeit nicht den eigenen Roman weiterschreiben.
    Ist halt die Frage, was du am Ende weniger hast: Geld - oder Zeit.

    Kommentar


    • treogen
      treogen kommentierte
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      Davebones : Du meinst so? Danke für den Tipp.

      Naja ... es kommt halt immer drauf an, was du eigentlich erreichen willst. Das ist es, was du dir vorher überlegen müsstest.

      Wenn du Sichtbarkeit für deine Novelle willst - bleibt dir nur das Doppelpack Amazon & Tolino. Denn ohne die beiden bist du quasi nicht existent.
      Allerdings ist das dann eine ganz normale SP-VÖ. Dann musst du aber auch damit rechnen, dass die Leute sich tierisch ärgern werden, weil sie unlektoriertes Zeug lesen sollen. Denn den meisten Lesern ist es schurz-piep-egal, ob du über einen Verlag oder im Eigenverlag veröffentlichst. Und ihnen ist egal, ob du 1 Euro oder 3 oder 10 verlangst - in dem Moment, in dem du die Plattform Amazon nutzt, wird dein Buch genauso bewertet werden wie ein Verlagsbuch. Das sollte dir bewusst sein.
      Und dir sollte auch bewusst sein, dass dein Name sowie der Titel deines Ebooks in hunderten Datenbanken, Shops und ähnlichen auftauchen wird. Dir sollte ebenso bewusst sein, dass der Titel, selbst wenn du ihn dann totlegst, immer noch erhältlich sein wird. Vielleicht nicht über die normalen Shops - aber irgendwo in den Weiten des Internets findet sich ein Ebook-Piraten-Portal, wo man dein Ebook finden kann. Und in der deutschen Nationalbibliothek bist du dann ebenfalls erfasst und könntest auf Anfrage eingesehen werden.

      Wenn dir die Sichtbarkeit nicht so wichtig ist, sondern es dir eh nur um die Fans geht, die deinen Blog eh schon kennen, kannst du das Ganze einfach als Download auf deinen Blog pappen. Oder du verschickst das PDF oder epub auf Email-Anfrage.
      Reduziert auch die Wahrscheinlichkeit, dass dir jemand wegen Rechtschreibung ans Bein pinkelt, weil du auf deinem Blog darauf verweisen könntest, dass du dir das Lektorat gespart hast - und die Leute dann wissen, was sie bekommen. Und Verlage schauen sich selten irgendwelche Blogs an.
      Reduziert natürlich den Kreis der Leute, die es lesen werden, extrem. Das kann dann natürlich auch frustrierend sein, weil man sich die ganze Arbeit angetan hat, und dann laden es sich 30 Leut runter.

      Wie gesagt: alles eine Frage, was DU damit erreichen willst. Das solltest du vielleicht erstmal für dich klären, bevor du Schritte unternimmst, welche nicht rückgängig zu machen sind.

    • Davebones
      Davebones kommentierte
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      treogen genau so funzt das "@en"

      Und danke für den Rat. Ja, was genau ich erreichen will ist so eine Frage. Einerseits wäre es cool, wenn es viele Lesen, dann kann ich Referenzen, anspielungen, vebrindungen in kommerziellen lyr-Werken zu Forstmannen (Das EBook) erstellen. (Ich finde, ich kann bei einem kommerziellen Buch nicht sagen "Ihr müsst Gratis-Buch X Gelesen haben!") andererseits kann ich mir einen Lektor nicht leisten. Also muss ich mal schauen, was ich da gedreichselt bekomme ...

    • Traummuschel
      Traummuschel kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Davebones Du könntest es auch in deiner Schublade verwahren und abwarten. Wenn deine Pläne klappen und du Lyr veröffentlichst und erfolgreich bist, steigt deine Chance, dass ein Verlag auch eine Novelle verlegt, entweder einzeln oder mit noch einer oder als EBook.
      Zu einer Trilogie, die ich gelesen habe, die aus der Sicht der weiblichen Hauptfigur ist, gibt es auch zwei eBooks aus der Sicht der beiden männlichen Hauptfiguren. Ein hübsches Extra, das aber nicht unbedingt nötig ist. Der Vorteil für dich wäre, dass es dann bestimmt mehr lesen als jetzt und du dir dann ein Lektorat leisten kannst (oder der Verlag das macht).

    #32
    Seit ich diesen Post eingestellt habe ist ziemlich genau ein Jahr vergangen.
    In der Zeit sind mindestens vier Bücher von Wortkompassmitgliedern veröffentlicht worden. Deutlich mehr davon im SP, als ich damals, aufgrund der Kommentare, vermutet hätte.

    Ich bin sehr neugierig:
    Was hat sich für euch im letzten Jahr bei 'Verlag oder SP' geändert? Wie sind eure Erfahrungen mit dem Weg, den ihr gegangen seid, um eure Bücher zu veröffentlichen?
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


      #33
      Peter Ich hab gerade mein erstes Posting hier gelesen . Tatsächlich hat sich meine Einstellung geändert, da ich den Weg "SP" letztendlich nicht als Notlösung, sondern als bewusste Entscheidung gegangen bin.
      Da ich bislang keine Verlagserfahrung habe, kann ich nicht sagen, wie es mit Verlag laufen würde.
      Daher kann ich nur sagen, wie es via SP läuft (auch wenn ich damit ja erst an die zwei Monate Erfahrung habe , ich lerne und experimentiere immer noch, und ich finde es superspannend):

      Zunächst finde ich den persönlichen Support bei Amazon toll! Bislang habe ich da absolut keine negativen Erfahrungen gemacht. Die Amazon-Mitarbeiter sind in den Mails stets so freundlich, dass es schon fast unheimlich ist , und Antworten erfolgen prompt. Auch mal mitten in der Nacht.

      Was das Marketing angeht, so habe ich kurz vor Veröffentlichung nicht nur online, sondern auch offline geworben. Scheint etwas gebracht zu haben. Jedenfalls lautet das Fazit: Als unbekannter SPler muss man tatsächlich marketingtechnisch permanent (!) auf Achse sein, wenn das Buch unter den Top Tausend (oder je nach Kategore Top 50) bleiben soll. Ich selbst hab das Marketing momentan heruntergefahren, was daran liegt, dass ich mich nun auch mal wieder aufs Schreiben konzentrieren sollte, möchte ja dem Leser nicht "irgendwas" vorsetzen .

      Momentan überlege ich, ob ich nicht mehr exklusiv bei Amazon veröffentlichen soll, aber das hat seine Vor- und Nachteile -- v..a auch für die Leser.

      Jedenfalls bereue ich den SP-Weg bislang nicht. Natürlich bin ich auch Verlagen nicht abgeneigt. Gleichzeitig möcht ich die vielen hochprofessionellen SP-Kollegen, die mir auch total geduldig halfen und helfen, nicht mehr missen.

      Wie läuft es bei Dir, Peter? Wie lange veröffentlichst Du eigentlich schon?

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      • Gast-Avatar
        Gast kommentierte
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        Mona, nein ich habe beides bei amazon. Amazon hat aber erhebliche Nachteile: teure Versandkosten aus den USA, dünneres Papier, auch dünnerer Umschlag, Verkauf eben nur über amazon, die Buchhandlungen nehmen eher BOD als amazon und, und, und ... Bei BOD scheint die Marge auch wesentlich höher zu sein, als amazon. Auf jeden Fall werde ich den Nachfolger bei beiden kalkulieren.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Yggdrasil Rechne das besser mal genau durch. Normalerweise sollte die CS Marge besser sein, als bei BoD. Es gibt bei der Selfpublisher Bibel einen Vergleich der großen Print- und Distributionsdienstleister, der ganz aufschlussreich ist.

        Die Autoren, mit denen ich meist zu tun habe und deren Bücher bei CS sind, lassen sich für Lesungen und Direktverkäufe bei anderen Veranstaltungen, ihre Autorenexemplare frei drucken. Booksfactory, Bookpress, etc.

        Bookpress hat regelmäßig ein 50% Sonderangebot für Neukunden. Da hat mein 284 Seiten Buch unter 3 Euro gekostet. Kommt noch der Versand drauf und du machst bei deinen Lesungen ein deutlich besseren Schnitt, als mit den Autorenexemplaren von CS oder BoD.
        Wobei BoD, soweit ich mich erinnere, Exklusivität fordert. Bin mir aber nicht sicher.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Der Verkaufsrang ist eigentlich recht logisch.

        Über 20K bis 40K verkauft man quasi gar nichts. Je länger der letzte Kauf zurückliegt, desto weiter fällt man ab.
        Irgend liegt bei 300K so eine Grenze, bei der man nur irgendwann mal was verkauft haben muss.

        Wenn man bei 200K liegt und verkauft (verleiht) ein einziges Buch fällt man wieder in den 20 bis 30K Bereich. Es gibt einfach nur eine riesige Spanne, in der Bücher liegen, die nicht gekauft werden.

      #34
      Gibt es im Forum eigentlich einen Self Publishing-Thread?

      Wer's noch nicht kennt:
      Auf NovelRank kann man das Verlaufsranking von Amazon-eBooks verfolgen. Könnte ganz interessant sein, wenn man neugierig ist, wie sich was verkauft.
      Wie genau das Tracking ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich um Schätzungen, die auf der Rankingposition des jeweiligen eBooks beruhen.

      Kommentar


      • Peter
        Peter kommentierte
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        Gibt keinen eigenen Thread dafür. Mach doch einen auf.

        Jep, das ist eine Schätzung.
        Ich nehme Kindle Spy dafür, das ist etwas komfortabler, kostet aber auch was.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Ich meine, treogen hat mal erwähnt, dass NovelRank gerade bei wenigen Verkäufen recht ungenau ist. Erst ab einem gewissen Rang sind die Zahlen brauchbar.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Kommt darauf an, was ich will.
        Schauen, wie sich ein anderer Autor bei amazon schlägt, dann sind die Zahlen von Novelrank gut genug. Ist halt nur ein Anhalt.

        Wenn man die Verkaufszahlen und Ranglistenplätze nicht nur von einzelnen Büchern, sonder von ganzen (Unter-) Kategorien überprüfen will, um zu sehen, wo ordne ich mein Buch ein oder wo lohnt sich ein Einstieg, ist sicher KD Spy geeigneter.

      #35
      Kommt halt auch drauf an, welche Kanäle man allgemein bedient.
      Novelrank nimmt sich tatsächlich nur den Amazon-Kanal her. Der ist jedoch für viele bereits nicht mehr der Entscheidende (Amazon verliert gerade auf dem Ebook-Markt richtig an Marktmacht. Laut "Buch und Buchhandel in Zahlen 2017" nimmt die Tolino-Allianz mittlerweile zwischen 35 und 40 % der EBook-Umsätze ein, weitere 9,6 % werden über Verleihplattformen gemacht. Dazu kommen noch Autoren- bzw. Verlagswebseiten und andere Kanäle, die aktuell mit 5-10% angegeben werden. Somit rutscht Amazon im Jahr 2016 erstmalig seit 10 Jahren in Deutschland bei den EBooks unter 50% Marktanteil - und der Trend wird weitergehen. Zusammen mit einer nicht nennenswerten Steigerung der Umsätze von 2,6% bzw. einen Anteil am Gesamtbuchhandelsumsatz von 4,6% (Vorjahr 4,5), schlägt sich dieser Marktverlust bei Amazon auch tatsächlich in einem Umsatzverlust nieder, der durch die Steigerung der Umsätze nicht mehr kompensiert werden kann. Soll heißen: amazon-exklusiv-Autoren werden sich in Zukunft mit weiter sinkenden Verkaufszahlen abfinden müssen, während die Masse über Tolino, Skoobe und die Onleihe gehen werden).

      Allgemein wird die Amazon-Exklusivität für SP-Autoren immer unlukrativer. Bei der letzten Kalkulation sind vielen SP-Autoren Umsätze weggebrochen. Auch Fehler in der Amazon-App bei der Seitenkalkulation (wenn der Leser schnell bis zum Ende gelesen hat und danach wieder an den Anfang springt, sollen die gelesenen Seiten früher als "nicht gelesen" markiert worden und damit nicht abgerechnet sein). Und ich rechne nur noch damit, dass Amazon endlich das macht, was sie schon auf audible abgezogen haben - die indipendent- bzw. Selbstproduzenten von 70 % auf 50 % drücken. Schauen wir mal, wann das kommt.

      Für mich als Verlag ist Novelrank schon lange nicht mehr das Entscheidende. Da unser Hauptfokus auf Printbüchern liegt, gehen bei uns sowieso 90% über Nicht-Amazon-Kanäle. Bei den wenigen Ebooks, die wir haben, sehen wir mindestens 80% auf Nicht-Amazon-Kanäle.
      Das war vor 4 Jahren noch anders - da konnten wir Novelrank tatsächlich nutzen. Aber aktuell gehen immer mehr Bücher über Veranstaltungen, immer mehr Leser nehmen die Vorbestellerpreise auf der Verlagswebseite mit, immer mehr Leser reagieren auf unsere Postkartenaktionen.
      Und vor allem: Immer mehr Leser kapieren, dass bei jeder Bestellung über amazon 50-55% sowie 3% Buchhandelsrabatt bei Grossist und amazon hängenbleiben. Immer mehr Leser kapieren, dass man gute Kleinverlage dadurch unterstützen muss, dass man amazon boykottiert.

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      • treogen
        treogen kommentierte
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        Ähm ...
        KDP ist nicht die Buchwelt.
        KDP ist mittlerweile weniger als 50% vom EBookmarkt und damit nicht einmal 2,4% vom Gesamtbuchmarkt (also Print und Ebook).
        Ich rede vom Gesamtbuchmarkt. Denn unser Hauptgeschäft sind Prints, ebooks sind bei uns ein popeliger "Nebenkriegsschauplatz", der nicht mal 4% der Gesamtumsätze ausmacht, aber gleichzeitig der Bereich ist, der am wenigsten Gewinn einfährt. Weswegen wir auch nicht mehr alles als EBook bringen und zu großen Teilen wieder vom Ebook weggehen.
        Und die Leser, die bei uns von Amazon aus umschwenken, schwenken bei Print um.

        Beim Ebook sind es allgemein 50%, was bei mir ankommt, egal ob Buchhandel oder Amazon. Aber auch da merke ich den Trend weg von Amazon. Ich kenne wenig, die ihr Bücherregal an EINEN Anbieter knüpfen, der sich auch noch das Recht herausnimmt, ungestraft Titel aus deiner Bibliothek löschen zu dürfen oder dir den Zugang zu deinen Käufen bei Bedarf komplett zu sperren.

        Wer direkt zu Amazon KDP geht, bekommt 70% Honorar. Die Frage ist nur, wie lange das noch so gehen wird. Als die Hörbuchverkäufe bei Audible (eine amazon-Tochter) spürbar einbrachen, war das erste, was passierte, dass die Honorare von 70% auf 50% gekürzt wurden. Auch für Altverträge. Und vor gar nicht so langer Zeit bekamen alle kleinen Hörbuchlabels eine einseitige Vertragskündigung mit neuen Vertragsangebot. Darin war die Zwangsteilnahme am Flatrateprogramm verankert. Wer da nicht unterschreibt, kommt nicht mehr bei Audible rein.
        Früher oder später wird das bei KDP auch kommen, die Frage ist nur, ob es noch Monate sind, oder Jahre.

      • Mona
        Mona kommentierte
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        treogen Ähm: Ich bin nicht so weltremd, als dass ich denken würde, dass KDP die Buchwelt sei. Nur fand ich den Fakt, dass wir hier von unterschiedlichen Zahlen reden, wenn Du als Verleger vorrechnest und ich als SPler, für mich zunächst etwas irreführend. Und dann sind hier noch Autoren, die zu einem Verlag wollen, für die dann wieder andere Zahlen als für einen Verleger oder einen SPler bei KDP gelten. Ich war kurzfristig verwirrt, weil ich aus Autoren-Perspektive an Dein Posting ranging, und mich da die 70 Prozent eben doch gewundert hatten. Mein Fehler.

        Es ist dennoch so, dass KDP für manche Autoren noch immer -- trotz aller Kritikpunkte, die ich kenne und auch spüre -- rentabel ist.
        Das sage ich nicht, weil ich selbst aus freien Stücken diesen Weg gewählt habe (ich bin generell offen für viele Wege), sondern weil ich viel mit anderen SPlern diskutiere, aber auch mit Verlagsautoren, und mir natürlich Gedanken darüber mache, wie und wo ich mein Buch veröffentlichen möchte.

        Natürlich hat auch ein Verlag seine Vorteile gegenüber KDP/Amazon, das ist keine Frage. Muss halt der jeweilige Autor seine Pros und Contras finden und abwägen.

      • treogen
        treogen kommentierte
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        Muss halt der jeweilige Autor seine Pros und Contras finden und abwägen.
        Genau - das ist es, was ich auch sagen möchte.
        Man soll sich vernünftig informieren (und nein: Autoren, die einen Verlagsvertrag haben, der weniger als 5% gibt, halte ich nicht für representative Informationsquellen, wenn man sich für oder gegen Verlage entscheiden will) und dann entscheiden.
        Und beim nächsten Titel wieder informieren. Und wieder entscheiden. Und die Entscheidung kann auch total unterschiedlich sein.
        Ich hab eine Autorin, die macht alles dreies.
        Serienautorin in 5- und 6-stelligen Auflagen bei Bastei, Kleinverlagsautorin in 3-stelligen Auflagen bei mir und einem anderen Verlag und SPler für ihre Projekte, die sie weder mit mir, noch mit jemand andern machen kann oder will.

      #36
      treogen Du hast mich überzeugt. Für meinen nächsten Roman gehe ich auf (Klein)-verlagssuche.

      Kommentar


      • treogen
        treogen kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        *lach*
        wobei das eigentlich nicht unbedingt das ist, was ich wollte.
        Wenn jemand überzeugter SPler ist und damit glücklich ist, dann ist das doch gut. Ich hab es doch auch 4 Jahre ganz erfolgreich gemacht und kann das nachvollziehen. Mein Erstling ging als Print gut 250 Mal über den Ladentisch, das ist schon verdammt viel dafür, dass ich eben nicht bei Amazon und Co. drin war, weil ich mich der großen Anbieter komplett verweigert habe. Aus dieser Zeit kommt ja eben genau mein Wunsch, für meine Autoren der Verkäufer zu sein. Weil ich feststellen musste, dass ich einfach auch gut verkaufen kann.

        Mir geht es nur darum, dass jemand nicht mit einem Sack voller falscher Vorurteile daherkommt und deswegen etwas kategorisch ablehnt, weil er/sie schlicht und einfach haufenweise Falschinformationen aufgesessen ist (Beispiel Ynishii). Wenn jemand glaubt, der einzige Vorteil, der ein Verlag bringt, wäre das Cover - sorry, da ist meiner Meinung nach nicht einfach ein Mangel an Informationen ... Da ist null Information.

        Und mir geht es darum, dass ich eben nicht noch mehr Leute kennenlernen muss, die von ihrer selbstfinanzierten 150er Auflage 110 Stück mit einem schwarzen Filzstift unbrauchbar machen, damit sie es als Mängelexemplar verticken können um wenigstens einen Teil der Druckkosten reinzubekommen.

        Die Menschen sind halt unterschiedlich.

      #37
      Ich will auf jeden Fall mal einen Kurzgeschichten-/Lyrikband erstellen (evtl. mit eigenen Illustrationen) und den dann in einer winzigen Auflage (vielleicht fünf Exemplare) selbst binden. Da könnte ich mir dann vorstellen, ein paar Exemplare an Freunde oder Familie zu verschenken, sofern ich das mit denen teilen möchte.

      Ansonsten habe ich keine Ahnung ... ich les meine Texte ja öfter auf Poetry Slams, zählt das dann zu Self-Publishing?

      Kommentar


        #38
        Mein letzter Post zu diesem Thema.

        In diesem Land, das sich früher mal auf Dichter und Denker stolz war, beschäftigen sich zig Tausende von Menschen mit dem Schreiben. Abends und in der Freizeit wird fleißig und meist mit echter Liebe (und etwas weniger Können) geplottet, entworfen, getippt, überarbeitet. Schreibforen und FB Autorengruppen schießen wie Pilze aus dem Boden, in denen fleißig, aber auch sehr kontrovers von Laien mit anderen Autoren, aber auch mit ihren Lesern über schreiben und veröffentlichen diskutiert wird. Die SPler scheinen mir deutlich näher an ihren Lesern zu sein, als die meisten Verlagsautoren. Aber auch da kann ich mich irren.

        Ich finde das gut!

        Andere nicht. Das kann ich akzeptieren, auch wenn ich die Sicht nicht teile.

        Ja, der Großteil dessen, was von den Hobbyautoren (mich eingeschlossen) verfasst wird, ist nicht verlagstauglich und wird es auch in Zukunft nicht werden. So what. Deswegen stehen unsere Werke ja auch nicht im stationären Buchhandel. Stört mich auch nicht.
        SPler schreiben für einen anderen Markt, als die Verlagsautoren. Tischler spricht von einem Markt der Minderwertigkeit. Jep. Unsere Leser sind freundlich genug, es ihm nicht krummzunehmen, dass er sie als minderwertig bezeichnet, denn sie sind ja der bestimmende Teil des minderwertigen Marktes. Egal, der sozial abwärts gerichtete Vergleich ist in unserer Gesellschaft halt noch sehr tief verankert. Muss ein tief sitzendes Minderwertigkeitsgefühl sein, dass mit Arroganz übertüncht wird.

        Jetzt kommt ein Unternehmen daher und bietet diesen Hobbyautoren, die sonst nur verächtlich vor die Tür gewiesen wurden, eine leicht zu bedienende Plattform, auf der sie ihre minderwertigen Produkte vorstellen und verkaufen können. Zu allem Überfluss bekommen sie sogar noch eine deutlich bessere Marge als bei den Verlagen.
        Verkäufe können sie fast in real time sehen, und bei jedem Verkauf machen viele ein kleines Freudentänzchen, denn jemand, der ihre Geschichte lesen möchte, bringt meist mehr Befriedigung, als das Geld, das da dranhängt.
        Na gut, das nette Unternehmen macht das vor allem, um selber Geld damit zu verdienen. Das ist der Sinn eines jeden wirtschaftlichen Unternehmens.

        Plötzlich können wir Hobbyschreiber professionell veröffentlichen. Also nimmt ein Teil von uns, den Gegenwert eines kleinen Gebrauchtwagens in die Hand und sorgt für Umsatz bei Lektoren, Korrektoren, Coverdesignern, Werbeplattformen, Buchsetzern, Druckereien, etc., die sonst von den Verlagen abhängig sind.

        Auch das finde ich gut.

        Wahrscheinlich die Lektoren auch. Keine Ahnung, was nerviger ist, mit einem Verlag oder einem SPler zu arbeiten.

        Da gibt es also jetzt einen literarischen Schandfleck, der weniger als 2,5% des Gesamtbuchmarkts ausmacht, in dem sich 'Stümper und grenzdebile Leser' tummeln.
        Wie wir oben lesen können, ist dieser Schandfleck für die Verlage auch von keinem wirtschaftlichen Interesse.

        Wieso also die Aufregung. Statt sich heimlich zu freuen, dass dieser Schandfleck zu schrumpfen scheint (Wobei das kleine a, es geschafft hat, eine Menge der Vielleser über sein Ausleihprogramm an sich zu binden, desser Umsätze im Gesamtbuchmarkt wohl gar nicht eingehen.), wird jetzt nach einem Boykott geschrien.

        Wieso sollten wir SPler ein Unternehmen, dass uns eine Plattform anbietet, und uns immer noch recht fair vergütet, im Interesse von Unternehmen, die nichts mit uns zu tun haben wollen und verächtlich auf uns runterschauen, boykottieren? Und warum überhaupt? Es ist doch so klein und wirtschaftlich so unbedeutend. Macht quasi nur Mühe ohne Lohn.

        Ich verstehe schon, dass Thalia, die Mayersche und Co. amazon als das Übel an sich ausgemacht haben. die Frage ist nur, wie viel davon ist reiner Aktionismus, der davon ablenken soll, dass die großen Ketten, den kleinen Buchläden die Existenzgrundlage nehmen?
        Sollten wir nicht lieber Thalia und Co. boykottieren und die lokalen Buchhändler zu unterstützen?

        Das muss jeder für sich entscheiden. Das Schöne an dem ehemaligen Land der Dichter und Denker, ist es doch, dass wir die freie Wahl haben, was wir lesen wollen und wo wir es kaufen.

        Dann gehabt euch wohl und veröffentlicht dort, wo es für euch am besten passt.












        Zuletzt geändert von Peter; 23.09.2017, 11:45.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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        • Mona
          Mona kommentierte
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          Letztendlich entscheidet glücklicherweise der Leser. Nicht das Label.

        • treogen
          treogen kommentierte
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          Peter :
          Ich finde das gut!
          Ich auch.
          Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, dass ich es schlecht finde, dass der Kontakt zwischen Autoren und Lesern immer näher wird (das trifft übrigens für Verlagsautoren im gleichen Maße zu, wie für SPler. Ich kenne beispielsweise keinen SPLer, der 30 Wochenenden im Jahr auf Veranstaltungen und Messen ist. Und zusätzlich noch Lesungen unter der Woche organisiert. Wir machen das. Viel näher an den Leser geht nicht mehr).
          Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, dass ich SP per se schlecht finde. Im Gegenteil, es gibt weitaus mehr Autoren, als jemals in Verlagen veröffentlicht werden könnten. Natürlich ist es gut, dass es an der Stelle Entwicklungen gibt, die ein freieres Veröffentlichen möglich machen.

          Da gibt es also jetzt einen literarischen Schandfleck, der weniger als 2,5% des Gesamtbuchmarkts ausmacht, in dem sich 'Stümper und grenzdebile Leser' tummeln.
          Auch das habe ich nicht so gesagt. Weder, dass es ein Schandfleck ist, noch dass sich darin 'Stümper und grenzdebile Leser' tummeln würden. Im Gegenteil - auch wenn du es nicht wahrhaben willst - ein Großteil der 2,4% sind übrigens auch Verlagsautoren, die ja ebenfalls über Amazon verkauft werden.

          Wie wir oben lesen können, ist dieser Schandfleck für die Verlage auch von keinem wirtschaftlichen Interesse.
          Für MEINEN Verlag ist das amazon Ebook nicht von wirtschaftlichen Interesse (bzw. das Ebook an sich). Nicht für alle Verlage.
          CORA machte beispielsweise bereits 2012 über 10% ihrer Umsätze mit Ebooks. Heute sind die wahrscheinlich noch viel mehr, und dürften alleine für sich alleine 10-20 Mio Umsatz über Ebooks aus den 884 Mio Gesamt-Ebookumsätzen für sich generieren.
          Ich schrieb "Für mich als Verlag ist Novelrank schon lange nicht mehr das Entscheidende. Da unser Hauptfokus auf Printbüchern liegt, gehen bei uns sowieso 90% über Nicht-Amazon-Kanäle."
          Das hat nichts damit zu tun, dass ich ebooks nicht mag - im Gegenteil, ich war bereits Fan von Ebooks, da wussten die meisten, die heute Ebooks verlegen, noch nicht mal was es war. Ich hab 1996 mein erstes EBook gelesen - damals noch auf Diskette. Und wenn ich 1999 das Geld für einen Rocket-Ebook-Reader eher zusammengehabt hätte, hätte ich mir damals wohl auch einen der ersten physikalischen Ebook-Reader gekauft.
          Aber in meinem Verlag (noch mal laut, damit es alle mitbekommen: in MEINEM Verlag) hat das Ebook keine große Wertigkeit. Wir machen viele Bücher in Segmenten, bei denen die Leser gerne noch ein Buch in die Hand nehmen. Deswegen gehe ich auch bei vielen unserer Titel vom Ebook weg (noch mal laut: ICH gehe davon weg). Und auch nicht in allen. Unsere Okkultkrimis (Sex & Crime halt) laufen als Ebook absolut super - die kommen auch weiterhin als Ebooks auf dem Markt.
          Aber deswegen ist Novelrank für uns nicht mehr aussagekräftig (ok: jetzt noch mal: für UNS als der Verlag Torsten Low). Weil ich ein Großteil der Verkäufe eben über Direktverkäufe, Messen, Veranstaltungen, Lesungen, den ganz normalen Buchhandel verkaufe.
          Und weil eben immer mehr Leser, die bei uns am Stand stehen, uns klipp und klar sagen: "Ihr macht einfach tolle Bücher. Ich möchte, dass ihr noch möglichst viele tolle Bücher macht. Wo bekommt ihr am meisten ab."
          Und wenn sie mir die Frage stellen: "Wieviel müsst ihr eigentlich abgeben, wenn wir bei amazon einkaufen" dann sage ich ihnen klipp und klar: "50-55% plus 3% Skonto bei bis zu 3 Monate Zahlungsziel."
          Und dann schlucken viele Leser - und treffen eine Entscheidung. Und kaufen direkt.
          Ich rufe nicht zum Boykott auf - ich lege Fakten auf den Tisch. Damit kann jeder schlussfolgern, was er will. Und danach machen, was er will. Und ich sehe die Bewegung an den Zahlen.

          (Wobei das kleine a, es geschafft hat, eine Menge der Vielleser über sein Ausleihprogramm an sich zu binden, desser Umsätze im Gesamtbuchmarkt wohl gar nicht eingehen.),
          sagt ... wer?
          Ich schrieb: "Laut "Buch und Buchhandel in Zahlen 2017" nimmt die Tolino-Allianz mittlerweile zwischen 35 und 40 % der EBook-Umsätze ein, weitere 9,6 % werden über Verleihplattformen gemacht."
          Dazu gehören Skoobe, Onleihe UND natürlich auch Kindle Unlimited (oder wie das Programm jetzt heißt).

          Ich verstehe schon, dass Thalia, die Mayersche und Co. amazon als das Übel an sich ausgemacht haben. die Frage ist nur, wie viel davon ist reiner Aktionismus, der davon ablenken soll, dass die großen Ketten, den kleinen Buchläden die Existenzgrundlage nehmen?
          Sollten wir nicht lieber Thalia und Co. boykottieren und die lokalen Buchhändler zu unterstützen?
          Bin ich voll und ganz bei dir.
          Die letzte Aktion, die Hugendubel gemacht hat, war beispielsweise auch absolut verlagsschädigend. Da wurden hunderte Verlage angeschrieben und ihnen rückwirkend eine Rechung für "Werbungspauschale" gestellt, die sich bei kleinen Verlagen im 4- bis 5-stelligen Bereich bewegte, bei großen sogar noch weiter ging. Natürlich kann man sagen: Hee, das war nicht so vereinbart. Aber wer nicht bezahlt, wird ausgelistet und auch nicht mehr bestellt.
          Davon abgesehen, ich freue mich jedes Mal, wenn ich in unserer Buchhandlung hier vor Ort zwei mal im Jahr unser neues Programm vorbei bringe. Diese Frau ist engagiert, diese Frau macht etwas, dafür das meine Bücher an den Mann kommen. Diese Frau bietet uns einen Platz zwischen Heitz und Hohlbein an. Das ist Klasse. Dafür gebe ich gerne 40% aus. Da stecken Menschen dahinter, die was tun.
          Bei Amazon steht eine Firma dahinter, die genauso erpresserisch agiert, wie beispielsweise Hugendubel. Da dauern mich die 50%. Und ich freue mich über jeden, der zum Direktkäufer wird oder zum lokalen Buchhändler geht.

          Ich sage nur, ich kenne auch mittlerweile sehr viele SPler, die im Ebookssegment nicht mehr exklusiv bei Amazon veröffentlichen wollen, weil das "Mehr" durch die Exklusivität eben oftmals nicht mehr das "Mehr" der 50% Nicht-Amazon-EBook-Markt. Vor 2 Jahren war ich auf der Mainzer Minipresse beim Vortrag von - ich glaube Wolfgang Tischer oder sonst einen vom Literaturcafe. Und da war die Aussage eindeutig: der Trend wird - auch und gerade bei SPlern - weggehen von der Exklusivität.

        • Peter
          Peter kommentierte
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          @Treogen
          Meine Aussagen beziehen sich keineswegs exklusiv auf deine Posts.
          Die 'Stümper' resultiert aus einer Veröffentlichung von dem Tischler vom Literaturcafé.

        #39
        Ich habe mal eine Frage zu dem Thema, die vielleicht jemand beantworten kann.

        Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass sehr viele Bücher aus dem Drachenmond Verlag vorab vom Autor selbst veröffentlicht wurden. Wie das dann läuft, dass der Drachenmond Verlag sich denen annimmt, weiß ich nicht. Vielleicht kommen die auf die Autoren zu ...? Wobei viele dabei sind, die sich nicht gerade wie geschnitten Brot verkauft haben können, so weit ich das beurteilen kann. Für die Selfpublisher scheint es in sofern ein Vorteil zu sein, ihr Buch nachträglich noch einmal von einem Verlag herausgeben zu lassen (mit identischem Cover übrigens), dass Selfpublisher auf diversen Buchseiten im Internet (zB lovelybooks) nicht als Autor geführt werden, sondern nur dann, wenn sie mindestens ein Buch im Verlag haben ( Mona Du kannst da bestimmt genaueres zu sagen, bzw ob das so stimmt, ich habe das jetzt vom Hörensagen).

        Jedenfalls habe ich überlegt, ob es womöglich einen Verlag gibt, den man als Selfpublisher quasi "benutzen" kann. Man macht alles selbst, hat aber die Vorteile eines Verlagsautors, was solche Internetseiten und das Impressum zB angeht. Meine Freundin meinte, mal davon gehört zu haben, dass es so was gibt. Vielleicht weiß jemand mehr ...? Würde mich einfach mal interessieren.

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        • Tsaphyre
          Tsaphyre kommentierte
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          Hallo Amilyn,

          ja, der Drachenmond Verlag geht auf Selfpublisher zu und fragt sie, ob sie ihr Buch im Verlag veröffentlichen möchten. Hat er zumindest bei Marie Graßhoff so gemacht (hat sie vielleicht sogar hier im Interview erwähnt?)

          Vorletztes Jahr auf der Buchmesse habe ich einige 'Verlage' gesehen, die im Grunde Selfpublishing unter ihre Fittiche nehmen und je nach Bedarf gegen Bezahlung Lektoratspakete etc. pp. anbieten. Genau erinnere ich mich leider nicht mehr. Aber kommst Du dieses Jahr nicht auch auf die Buchmesse? Da gibt es in einer Halle einen Selfpublisher-Bereich, wo sich alles einfindet, was damit zu tun hat.

          ... Halle 3.0 Reihe K, direkt gegenüber vom Drachenmond Verlag

        • Kuro
          Kuro kommentierte
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          Der Drachenmond Verlag macht das, aber nicht nur. Bei Laura Newman war es eher Zufall. Sie haben sich kennengelernt, geplaudert und Laura hat aus Neugierde gefragt, was denn für Voraussetzungen wären, um bei ihnen zu veröffentlichen. So kam "Coherent" nachträglich dort unter Vertrag. Ist aber das einzige Buch geblieben, Laura sagt aber auch, dass sie bewusst SPler ist, es ist also möglich, dass sie nicht erneut beim Verlag veröffentlichen wollte.

        #40
        Amilyn Was lovelybooks angeht: Das wurde mittlerweile geändert. Man ist als Selfpublisher auf lovelybooks auch als Selfpublisher angeführt (inkl. Autorenseite), erkennbar am roten Buch-Icon:


        Bei Autoren, die per Verlag veröffentlichen, ist, soweit ich das mitbekam, statt dem Buch-Icon eine grüne Feder abgebildet, aber da weiß Julestrel vermutlich mehr

        Ob ich auf lovelybooks nun "Autor" oder "Selfpublisher" bin, ist mir persönlich egal. Autor ist Autor. Ich glaube, als SPler ist man bei lovelybooks nicht in der Autorenliste angeführt, allerdings wurde da in der letzten Zeit einiges erneuert, sicher bin ich mir da jetzt nicht mal selbst, wo genau man angeführt ist

        Edit: Diese Verlagsidee gab es mal seitens des Patchwork-Initiators. Vielleicht hast Du da etwas mitbekommen? Quasi eine Art Hybridverlag. Ein weiteres Projekt dieser Art wäre mir nicht bekannt. (Das Impressumsservice alleine bekommt man auf Anfrage btw. als Papyrus-Kunde und als Patchwork-Kunde.)

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        • Julestrel
          Julestrel kommentierte
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          Ich habe mich leider sehr wenig mit lovelybooks beschäftigt. Da kann ich es nicht genau sagen, wie das funktioniert.

        #41
        Peter tut mir leid, ich verstehe gerade nicht, was genau dein Problem ist. Ich glaube, wir sind alle der Meinung, dass jeder dort veröffentlichen sollte, wo es ihm am besten passt (am besten, nachdem er sich ausreichen informiert hat ). Alle Wege – egal ob SP, Publikums- oder Kleinverlag – haben ihr Vor- und Nachteile.

        Und ich hatte es glaube schon mehrfach geschrieben gehabt: SPler, die alles von vorne bis hinten selbst machen, bewundere ich. Aber ich weiß halt auch, dass ich das nicht könnte. Warum sollte ich also auf diese Leute, die quasi eine eierlegende Wollmilchsau sind, herabschauen?
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        • Peter
          Peter kommentierte
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          Ich habe kein Problem, sondern meine allgemeine Meinung zu dem Thema geschrieben. Klar war der Boykottaufruf gegen amazon für mich der Auslöser, aber meine Meinung geht deutlich über dieses Forum hinaus.

          Ich wüsste nicht, wo ich dir persönlich etwas unterstellt haben könnte. Genauso wenig wie irgendjemandem aus dem Forum. War auch nicht meine Absicht.

          Wie du gesehen hast, habe ich mich auf W. Tischler vom Literaturcafé bezogen.

        • Julestrel
          Julestrel kommentierte
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          Peter ich hatte nicht den Eindruck, dass du mir etwas persönlich unterstellst, sondern dass es dein Eindruck des (Unter-)Forums hier ist.

        • Peter
          Peter kommentierte
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          Julestrel
          Dann habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

        #42
        Ich würde mal so sagen:
        Wir alle hier schreiben (hoffentlich), weil eine Geschichte in uns brennt. Manche "nur" für ihren PC oder für ihren Notizblock (kann ebenfalls seinen Reiz haben). Andere streben eine Veröffentlichung an, weil sie der Welt etwas mitzuteilen haben.
        Wie letztere Autoren nun zur Veröffentlichung gelangen, das sind verschiedene Wege, die so oder so zum Ziel führen: der Veröffentlichung. Dem Erzählen. Dem Teilen von Herzblut.
        Es geht im Endeffekt noch immer um den Inhalt, um die Geschichte, und sie wird, wenn man sich dahinterklemmt, so oder so qualitativ leserlich sein und an den Leser gelangen. Ob als SPler, im Publikumsverlag oder im Kleinverlag. Geschichten sind dazu da, um erzählt zu werden.

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        • Peter
          Peter kommentierte
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          Mona
          Ich wüsste nicht, in welchem Punkt ich anderer Meinung als du wäre. Ich glaube auch nicht, dass das in meinem Post zu finden ist. Meine Absicht war es, für mich persönlich dieses Thema hier abzuschließen.

          Wo habe ich irgendjemanden hier kritisiert oder beleidigt, dass er seinen eigenen Weg zur Veröffentlichung geht? In diesem Post oder in irgendeinem anderen von mir. Das muss jeder für sich entscheiden, und jeden Weg finde ich völlig legal.

          Jep, ich bin aus ganz eigennützigen Gründen gegen ein Boykott, der Plattform, die mir die Möglichkeit gibt, mein Buch zu veröffentlichen, und die SP freundlicher als die Konkurrenz ist. Ich würde mich wundern, wenn ich das hier nicht mehr öffentlich sagen dürfte.

          Ich bin davon ausgegangen, dass ich in diesem Post in freundlichen Worten meine persönlichen Ansichten über SP dargelegt hätte. Ja, ich habe mich mal wieder über allgemeines SP Bashing und das Literaturcafé im speziellen geärgert. Liegt sicher daran, dass sie den arroganten Tischler vor jeder Buchmesse wieder ausgraben.

          Wenn solche Posts hier nicht gewünscht sind, dann löscht es halt.

        • Mona
          Mona kommentierte
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          Peter Ich mach es kurz: Mein Posting war in keinster Weise gegen Dich gerichtet. Mein Posting war ebenfalls ein Versuch eines Schlusswortes.
          Ich bin genauso wie Du gegen SP Bashing (und das ganz generell), weil ich im SP-Bereich eine sehr freundschaftliche und professionelle Community gefunden habe.
          Mit Deiner genannten Plattform habe ich bislang ebenfalls positive und respektvolle Erfahrung gemacht.

          Natürlch sind andere Efahrungsberichte genauso berechtigt. (Und das ist nun ebenfalls nicht irgendwie auf Dich bezogen).

        • Peter
          Peter kommentierte
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          Mona

          Ich fand deinen Kommentar nicht gegen mich gerichtet.

        #43
        Der Thread ist jetzt über drei Jahre her. Und es wurde auch recht engagiert diskutiert. Viel Zeit um neue Erfahrungen zu sammeln.

        Habt ihr noch immer die gleiche Einstellung/Vorliebe oder hat sich für euch etwas bei der Frage "Verlag oder SP" geändert?
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #44
          Ich war in dem Thread bis jetzt immer nur stille Mitleserin, kann aber sagen, definitiv Selfpublishing. Natürlich ist es nach wie vor mein Traum, einmal in einem Verlag einen Roman zu veröffentlichen (Drachenmondverlag), einfach weil immer noch in meinem Kopf geistert "dann hast du es geschafft", aber ich könnte niemals mit der Arbeitsweise im Verlag leben. Ich liebe es, alles selbst zu entscheiden, alles selbst zu machen, Grafiken, Cover, Marketing usw. und könnte nicht damit leben, etwas verändern zu müssen oder abzugeben und dann vielleicht nicht damit zufrieden zu sein. Man veröffentlicht in der Regel nur einmal und dann will ich auch zufrieden sein können. Das ist wie, als ob man heiratet und dann sucht jemand fremdes das Brautkleid aus
          Aber klar, finanziell gesehen wünschte ich, ich wäre anders, denn Selfpublishing all in für alle meine Romane werde ich mir in so einem Maße nicht leisten können, da würde es mir ein Verlag wesentlich einfacher machen. Aber ich glaube einfach nicht, das ich für so eine Zusammenarbeit geschaffen bin, käme vielleicht auf einen Versuch an.
          "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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          • Peter
            Peter kommentierte
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            Kann ich gut verstehen.
            Der Drachenmondverlag also. Da wo dein Covergott Kopainski die meisten Cover erstellt.


            Wobei man natürlich einige Sachen besser abgibt, wie Lektorat/Korrektorat. Einiges an Werbung kann man selber machen, bei anderen braucht man externe Partner (Buchdeals, XTME, etc.) oder muss die Kosten tragen (Insta, AMS oder FB) tragen.

            Aber letztlich sollte jeder Roman - im SP - im Idealfall den Nachfolgenden finanzieren.

            Du kannst sicher von den Erfahrungen, die Scribere gemacht hat, profitieren.

          • Kunstmelodie
            Kunstmelodie kommentierte
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            Peter jap, the one and only und wehe ich würde dann kein cover von ihm kriegen

            Ja das stimmt, deswegen muss man da gut rechnen etc.

            Ja das stimmt! Es ist so oder so spannend zu beobachten.

          #45
          Ich glaube, ich habe hier auch nie etwas geschrieben. Wenn ich so darüber nachdenke, war für mich früher nur eine Veröffentlichung im Verlag interessant. Ich wollte möglichst viel Zeit haben, um schon das nächste Manuskript zu schreiben, während der Verlag sich um Cover, Lektorat, Korrektorat etc. kümmert. Es ist ja auch eine Sache des Geldes. Wenn ich einen Roman erst einmal bei einem Verlag unterkriege, bekomme ich im Idealfall einen Vorschuss und im noch idealeren Fall im Anschluss Tantiemen, während ich keinen einzigen Cent ausgeben muss.

          Mittlerweile denke ich nicht mehr ganz so linear. Beides ist je nach Umständen für mich möglich. Wenn ich von einem Roman 100%ig überzeugt bin, ihn aber in keinem Verlag unterbekomme, will ich meine Erfahrungen mit SP versuchen. In diesem Zusammenhang finde ich es z. B. genial, dass Grit Richter von asp jetzt auf Twitch ist und ab und zu zur Erstellung von Covern streamen will. Ihr erster Stream war total klasse aus meiner Sicht. Ich habe mir das Video ein paar Tage später nochmal angeschaut, um mir Infos wie z. B. empfohlene Auflösung, Abmaße und manche Tipps aufzuschreiben. Die Covererstellung reizt mich schon seit über einem Jahr und ich schaue immer ganz neidisch, wenn jemand hier im Coverthread eines postet. Die sehen so professionell aus. Ich würde das gerne üben, wofür es ja nicht direkt gekaufte Stockfotos sein müssen, solange ich das später nicht nutzen will. Ich befasse mich auch mehr mit dem Lektorat, obwohl ich mir bewusst bin, dass ich mich nicht zu 100% selbst lektorieren kann. Die Betriebsblindheit bekomme ich bei aller Mühe nicht weg. Mal sehen, wann ich die Notwendigkeit, mich mit Buchsatz zu beschäftigen, interessant genug finde, um mich damit zu befassen. Aber ich muss ja auch nicht alles auf einmal lernen. Schön Stück für Stück. Es läuft mir aktuell nichts weg.
          Trotz meinem Interesse für SP bin ich aber immer noch froh, wenn ein Verlag mein Manuskript annimmt. Es ist einfacher für mich und frisst weniger Zeit. Zudem kann ich bei einem Verlag darauf hoffen, dass die Stammkundschaft regelmäßig nachschaut, ob es etwas Neues gibt, sodass auch mal mein Buch in den Warenkorb wandert, obwohl man mich noch nicht kennt. Ich bin auch bisher mit meiner Zusammenarbeit mit dem Leseratten Verlag sehr zufrieden. Die haben sich echt viel Mühe gegeben und das weiß ich zu schätzen.

          Kommentar


          • Peter
            Peter kommentierte
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            Ich bin ja SPler und kann da nur von Kollegen berichten.
            Vorschüsse bei Verlagen scheinen für unbekannte Autor*innen komplett out zu sein. Aber wie gesagt, das ist nur Hörensagen.

            Das mit dem sich nur um das Schreiben kümmern, ist ein Argument, dass ich nie so ganz verstanden habe. Du hast doch mit Lektorat und Korrektorat den gleichen Aufwand wie als SPler. Irgendwer lektoriert und du musst die Vorschläge und Korrekturen in den Text einbauen oder sie ablehnen. Je nachdem. Gleiches gilt für Korrektorat. Oder überlässt du das dem Verlag?

            Was Zeit frisst ist das Marketing. Aber da kommt man doch als Verlagsautor*in auch nicht drumherum, falls man ein paar Romane verkaufen will. Kleinverlage haben ja oft nicht das Budget, in der Hinsicht was zu reißen.

            Freut mich, dass du mit dem Leseratten Verlag zufrieden bist.

          • Earu
            Earu kommentierte
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            Peter Gut möglich, dass unbekannte Autoren keine Vorschüsse bekommen, aber das passt ja auch zu meiner Aussage bezüglich des Idealfalls. Dabei dachte ich zwar eher an die Kleinverlage, die sich keine Vorschüsse leisten können, aber deinen Aspekt können wir dann auch noch hinzunehmen.

            Für mich zählt zum Schreibprozess auch das Überarbeiten und Korrigieren. Ich bin für die Geschichte verantwortlich und bin bei der Zusammenarbeit mit dem Verlag dankbar, dass ich Hilfe bekomme. Alleine tue ich mir schwer. Umgekehrt bin ich froh, dass ich nicht die komplette Marketingarbeit übernehmen muss. Das liegt mir nicht besonders. Ich gebe mir Mühe, aber das merkt man auch. Ich brauche zum Einen mehr Zeit, um werbewirksame Texte zu erstellen, und zum Anderen breche ich mir dabei fast alle Finger, nur um etwas halbwegs Brauchbares zusammenzutippseln. Ich bin einfach keine Verkäuferin. Ich verkaufe vis-à-vis mit Hilfe des Mitleidsfaktors. Bei meinem Gestammel, bei der man jegliche Rethorik vermisst, muss ich einfach auf das Mitleid der Leute hoffen.
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