Zitat von Davebones
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Grundsätzlich ist an dem Veröffentlichen von Ebooks nichts Schlimmes, so lange du nicht den selbstveröffentlichten Text veröffentlichen willst.
Und du gibst grundsätzlich auch mit einer Ebook-VÖ nicht die Rechte am Universum ab. Bei SP über EBook-Dienstleister gibst du normalerweise sogar nur die Verwertungsrechte für die Ebookausgabe ab (und selbst die oft genug nicht-exklusiv).
Aber ...
Autoren werden ja immer um eine Vita gebeten. Und normalerweise gehört da eine solche VÖ mit hinein. Davon abgesehen schaue ich selbst auch nach, was ich im Netz über einen Autor finde, dessen Skript ich haben möchte. Und ja, in einem Fall hat das, was ich gefunden habe, auch schon mal den Ausschlag gegeben, das Manuskript nicht zu nehmen (ich hab halt ein Problem damit, wenn sich jemand offen rassistisch auf FB äußert - solchen Menschen gebe ich keine Plattform, sein Gedankengut auch noch zu verteilen).
Wenn die SP-Veröffentlichung eines Autors, der sich bei mir bewirbt, übrigens offensichtlich nicht lektoriert ist, wäre das ein weiterer Grund, ihn keine Chance zu geben. Eine solche VÖ schadet mir am Ende als Verlag, weil Leser nicht nach Verlagens schauen, sondern nur nach Autoren. Autorennamen sind Markennamen. Daran ändert übrigens der Preis überhaupt nichts.
Ein kostenloses Ebook schadet deinen Ruf tatsächlich schon weitaus mehr also ein 2,99 Ebook. Motto: Was nix kost, is auch nix wert.
Und ja - ich weiß, dass ein Lektorat verdammt teuer sein kann. Und das Korrektorat. Und das Cover. Und die Werbung. Erfolgreiche SP-Autoren bringen entweder einen ganzen Haufen Kohle mit (rechne mal mit 3000-5000 Euro) oder agieren als Teamplayer.
"Du kannst gute Cover selber machen? Ok, ich mach dir das Lektorat." - "Du hast Zugang zu Lesungsmöglichkeiten? Lass uns 5 gemeinsame Lesungen machen, die du organisierst und ich korrigiere dir deinen Roman!"
So etwas ist dann ein Geben und Nehmen - und das reduziert die Kosten für alle. Aber - das darf man nicht vergessen - auch die Zeit. Wer anderen die Bücher korrigiert, kann in der Zeit nicht den eigenen Roman weiterschreiben.
Ist halt die Frage, was du am Ende weniger hast: Geld - oder Zeit.
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