Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Tipps für Wettbewerbe

Einklappen
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Tipps für Wettbewerbe

    Hallo zusammen,
    dieser Text ist für all diejenigen gedacht, die sich gerne einmal mit einer eigenen Geschichte an einem der zahlreichen Wettbewerbe beteiligen möchten.

    Ein spannendes Thema, ausreichend Zeit und eine prima Idee? Das sind schon mal sehr gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme bei einem Literaturwettbewerb. Die meisten von ihnen zielen auf das Format der Kurzgeschichte. Aus einer Vielzahl von Einsendungen, die bei ansprechenden Themen ohne weiteres 300-400 Stück oder auch mehr erreichen kann, werden die besten Geschichten zumeist in einer Anthologie veröffentlicht. Für den Herausgeber ist das Format insofern von Vorteil, weil die Kosten verteilt werden können und er auf Interesse und Verkäufe hoffen kann. Der Verleger kann sich unter Hunderten von Autoren jene heraussuchen, die er für hoffnungsvoll hält. Und die Autoren schließlich gelangen auf einem einfachen Wege zu einer Veröffentlichung. Wer damit liebäugelt, seine gesammelten Werke einem Literaturagenten oder einem Verlag vorzustellen, der sollte die Vita der veröffentlichten Kurzgeschichten nicht unterschätzen. Sie weist ihn als Autor aus, der sich bereits im Wettbewerb bewiesen, und schon einige Lektoren und Herausgeber von seiner Schreibkunst überzeugt hat.

    Was kann man also tun, um in diesem Wettbewerb zu bestehen? Wie gelangt man mit seiner Geschichte in die Top 20 einer Ausschreibung? Hier gebe ich ein paar Tipps dazu.

    1. Achte auf die äußere Form und halte sie ein

    Wenn acht Seiten ausgeschrieben sind, dann schreibe acht und nicht zehn. Es hat zumeist einen Grund, weshalb es diese Vorgabe gibt, darum solltest Du Deine Geschichte im gewünschten Rahmen unterbringen. Denke daran, dass ein Gutteil der Autoren, mit denen Du ja in diesem Fall konkurrierst, bereits hier aus der Vorauswahl fliegen werden. Da wurde ihre Geschichte vielleicht noch nicht einmal gelesen. Du hast aber den Vorteil, dass Du schon mal die formale Prüfung bestehst. Es ist die einfachste, dennoch scheitern hier bereits zahlreiche Autoren. Dasselbe gilt natürlich für alle anderen Formate und Vorgaben, wie Schriftgröße oder das Benutzen einer Normseite.

    2. Je weniger Fehler, desto besser

    Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, leuchtet manchem Autor nicht ein. Er hat eine herausragende Geschichte, da spielen kleine Fehler ja wohl keine Rolle, oder? Falsch. Jeder, der sich die Mühe macht, einen so umfänglichen Haufen Geschichten zu lesen darf zurecht erwarten, dass ihm diese Arbeit nicht noch zusätzlich versäuert wird. Jeder Schreibfehler ist für ihn wie eine Ohrfeige, vor allem, wenn es sich um offensichtliche Fehler handelt. Den Text von Rechtschreibfehlern zu befreien ist also Pflicht, wenn Du in der Auswahl landen willst.

    Das gilt übrigens auch für sachliche und Semantikfehler. Die geschilderten Situationen sollten plausibel und überzeugend sein. Und die Bezugnahmen innerhalb verschachtelter Sätze sollten passen.

    3. Stil ist wichtiger als Story

    Immer wieder wundere ich mich über Geschichten in Anthologien, die inhaltlich nicht voll überzeugen. Dennoch haben sie es in die Auswahl geschafft. Wie das? Lösung: Durch einen besonders geschmeidigen Schreibstil. Eine Sprache, die nicht stolpert, nirgends aneckt und lässig herunter zu lesen ist, wird in fast allen Fällen den sperrigen Erzählungen vorgezogen. Wie kann man seinen Stil hier verfeinern?
    - Wähle gängige Worte vor ausgefallenen, auch wenn es schwer fällt
    - Wähle eine Sprache, die zum Thema passt
    - Vermeide Schachtelsätze. Setze stattdessen lieber einen Punkt. Und schreibe einen weiteren Satz. Natürlich darf es auch mal mehr sein, aber ziele besonders auf kurze Sätze. Fünf Worte können einen Satz bilden.

    4. Berücksichtige das gewählte Thema

    Wenn die Ausschreibung unter einem Motto steht, dann beziehe es mit ein. Denn der Herausgeber oder Verleger hat die Absicht, dem Buch einen themenbezogenen Titel zu geben. Und Leser (=Käufer) erwarten, dass das drin ist, was außen drauf steht. Dabei darfst Du durchaus ein wenig um die Ecke gehen, und das Motto muss nicht expressis verbis wiedergegeben werden. Aber eine für Lektor und Leser nachvollziehbare Verbindung sollte es geben.

    5. Streiche was die Geschichte nicht weiterbringt

    Füllwörter. Sie schleichen sich ein und belegen wertvolle Textfläche. Raus mit ihnen, bis auf ein paar, die unvermeidlich erscheinen.
    Beschreibungen: Raus. Nur, wenn die Geschichte sonst nicht verstanden werden kann, können Beschreibungen bleiben. Und da ist weniger meistens mehr.

    6. Der erste (Ab)satz

    Viele Lektoren achten auf den ersten Satz, bzw. die ersten Sätze, welche die Einleitung bilden. Lege darauf besonderen Wert. Wäge jedes Wort ab, bis es vollkommen passt. Dasselbe gilt für den Schlusssatz. Doch wenn der erste Satz nicht passt, kann es sein, dass der Lektor den letzten nicht mehr erreichen wird, weil er den Text schon weggelegt hat.

    7. Text ruhen lassen und 2. Meinung holen

    Es gibt zwar diese besondere Inspiration, welche einem Autor den Text wie aus einem Guss in die Hand fließen lässt. Doch das ist selten. Weitaus häufiger wird man seinen frisch niedergeschrieben Text überarbeiten müssen. Das kann man zweimal, dreimal machen. Doch irgendwann kommt der Punkt, da sieht man keine Fehler mehr, weil man den Text auswendig kennt und nicht mehr genau liest. Da ist es von Vorteil, das Geschriebene eine gewisse Zeit, vielleicht 14 Tage, ruhen zu lassen. Mit dieser Distanz nimmt man seinen Text wieder anders wahr.

    Ebenfalls von großem Vorteil ist es, wenn man seine Geschichte von einem zuverlässigen Probeleser beurteilen lassen kann. Dabei sollte man den Fehler vermeiden, dessen Kritik als etwas Negatives aufzufassen. Im Gegenteil ist es von großem Wert, wenn man als Autor ganz offen und schonungslos die Unklarheiten, logischen Brüche, langweilige Sequenzen usw. aufgezeigt bekommt. Man kann dann gezielt verbessern und erhöht auf diese Weise die Qualität.

    8. Es hat nicht geklappt, was tun?

    Was man immer versuchen kann, ist nachzufragen, woran es gelegen hat. Meistens erhält man zumindest eine Idee, wo man sich noch verbessern könnte. Die abgelehnten Texte sind aber keineswegs verloren. Gerade im Bereich der Phantastik gibt es bestimmte Themen, die immer wieder mal auftauchen. Wenn man dann eine solide Grundlage hat, ist man gut dran. Immerhin gilt aber auch, dass der Text noch Qualität gewinnen muss, um im zweiten Anlauf seinen Platz in einer Anthologie zu finden.





    Zuletzt geändert von Hark; 16.07.2016, 12:32.
    Die Geschichte ist die Speise, der Stil die Würze dazu. Wenn es geschmeckt hat, war es ein gutes Rezept.
Lädt...
X
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung