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Bewerbung ohne Testleser

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    Bewerbung ohne Testleser

    Hallo liebe Leute,

    mal eine Frage an diejenigen, die einen Verlags- oder Agenturvertrag haben:
    Sind hier welche unter uns, die ihr Manuskript eingereicht haben, ohne es vorher von Testlesern gegen gelesen lassen zu haben und damit Erfolg hatten?
    Wenn ja: warum hattet ihr keine Testleser? Wie habt ihr das Manuskript ohne Testleser überarbeitet? Meint ihr, ihr hättet mit Testlesern mehr/schneller Erfolg gehabt?

    Wenn nein: hättet ihr es auch dann eingereicht, wenn ihr niemanden zum Lesen gefunden hättet? Oder kommt so etwas für euch gar nicht in Frage?

    Liebe Grüße
    GloriaRegali
    Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
    Nordfriesentote (2021) - Twentysix

    #2
    Bei einem ernsthaften Verlag sitzt ein professioneller Testleser, der Lektor. Und der entscheidet recht schnell, was eine Chance hat und was nicht. Völlig ohne Testleser läuft also nichts.

    Ich habe noch nichts losgeschickt, aber allmählich denke ich, vielleicht eventuell womöglich demnächst hmjäää ...
    Aber ich täte das nicht, ohne zumindest mal Leute drüberlesen zu lassen, die sich nicht scheuen, mir eine ernsthafte, fundierte, konstruktive, wenngleich persönliche Kritik reinzuwürgen (im positivsten aller Sinne).
    Genauso testlese ich, und auch dabei lernt man enorm viel. Auch einen anerkennenden Blick für andere Schreibstile.
    Win-win.
    Und vielleicht geben gerade die Anregungen, die man den Testlesern verdankt, den Ausschlag beim Lektor.

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    • Tsaphyre
      Tsaphyre kommentierte
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      Ich stimme Dodo zu: natürlich kannst Du Deinen Text ganz ohne Testleser einsenden. Ich persönlich werde sicherlich ein paar Leute vorher lesen lassen, einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ich mein Geschreibsel in etwa einordnen kann.

    #3
    Die Gefahr bei einem Manuskript ohne Testleser ist ja auch immer, dass man so sehr in seiner eigenen Blase steckt. Ich z.B. finde meine Texte abwechselnd total genial oder absolut schrottig (also: denselben Text natürlich, ohne etwas daran geändert zu haben). Ich kann mich nicht auf mich selbst verlassen. Deshalb würde ich nichts ohne testgelesen zu haben an einen Verlag schicken.

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    • Tsaphyre
      Tsaphyre kommentierte
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      Ohja, wahre Worte Du sprichst! Diese Wechselbäder kenne ich auch.

    #4
    Ich finde es recht schwierig, jemanden zu finden, der tatsächlich Lust hat, sich meinen Schinken unvergeltlich (sozusagen) anzugucken. Das beschränkt sich dann meist nur auf die erste Hälfte, was vielleicht für den ersten Eindruck bei einem Verlag oder einer Agentur reicht, den hinteren Teil des Romans deswegen aber nicht viel besser macht.

    Wenn wir jetzt mal ganz ehrlich sein wollen, dann wäre ein nahezu obligatorischer Schritt eigentlich der, den Text vorher einem professionellen, freiberuflichen Lektor zu geben. Dieses Niveau sollte ein anderes sein als das von freundschaftlichen Probelesern.
    Das große Problem ist da dann allerdings das Geld, das ist schon klar.

    So oder so - einen Text an einen Verlag oder eine Agentur schicken ohne ihn vorher jemandem gegeben zu haben, der ihn nicht nur liest und "toll" sagt, sondern auch daran arbeitet, ist in meinen Augen ein Muss. Wie oft habe ich gedacht, ich hätte den Jahrhundertroman geschrieben, ehe mir konzentrierte Leser zu verstehen gaben, dass die Geschichte noch voller Lücken ist. Dinge, die ich niemals selbstständig gesehen hätte.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Tsaphyre
      Tsaphyre kommentierte
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      Och menno, ich würde jetzt so gerne sage: schick mir alles, ich lese und gebe Feedback! Aber ich schaffe so wenig. *heul* *snüff*

    #5
    Da ich noch nie einen Text bei einem Verlag eingereicht habe, obwohl du genau nach diesen Menschen gefragt hast, ist es frech, meinen Senf dazuzugeben und deine (Lese)Zeit zu verschwenden. Ich mache es trotzdem.

    Ich würde einen Text, den ich einreichen will, keinen Testlesern übergeben. Höchstens einer Korrektorin, die meine mangelhafte Kommasetzung glattbügelt.

    a) Du bekommst von x Testlesern in der Regel X verschiedene Meinungen. Ist oft eher verwirrend, als klärend. Ich habe das einmal gemacht und mir geschworen, es nie wieder zu tun.
    b) Es geht doch bei einem ersten Kontakt mit einem Verlag eher um Schreibstil und Vermarktbarkeit, weniger um eine bereits 100% ausgefeilte und druckfertige Geschichte. Willst du deinen Stil ändern, aufgrund der Meinung einer Testleserin? Dann musst du das in jeder weiteren Geschichte von dir weiter durchhalten. Dann macht Schreiben echt viel weniger Spaß.
    c) Ich nehme mal an, ein Verlagslektor möchte sehen, wie DU schreibst? Oder willst du jeden weiteren Text, den du bei dem Verlag abgibst wieder testlesen und möglicherweise vorablektorieren lassen?
    d) DU musst von deinem Text überzeugt sein, nicht irgendwelche Testleserinnen. Vorher würde ich nichts einschicken.

    Aber das ist nur meine sehr subjektive Meinung, die sich auf keinem Kontakt mit einem Verlag oder einer Agentur begründet.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Tsaphyre
      Tsaphyre kommentierte
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      Natürlich muss man selbst mit seinem Text zufrieden sein! Wenn ich ein paar Leuten etwas zum Lesen gebe, heißt das noch lange nicht, dass ich alles so verändere, dass es ihnen gefällt. Ich kenne die Leute und weiß ungefähr, was sie lesen und welchen Geschmack sie haben. Eine gepfefferte Kritik von einer bestimmten Person kann mich darin bestätigen, dass der Roman genau so geworden ist, wie ich ihn wollte.

      Aber wie gesagt, meinetwegen kann man auch sofort zum Verlag gehen. Dort bekommt man bei Absagen leider oft kein Feedback, was ihnen am Manuskript nicht gefallen hat oder ob es einfach gerade nicht ins Programm oder Budget passt.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Interessante Aspekte.
      Aber Testleser bemühen heißt ja nicht, dass man seine Seele verkaufen muss. Gute Testleser ändern nicht den eigenen Stil, sondern feilen mit an diesem. - Oder ich hatte bisher echt Glück mit meinen

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Ich bin da bei Dodo. Natürlich können Testleser dir alles anmerken, was stilistisch nicht so toll klingt, aber eigentlich wäre der Sinn ja eher, nach Logiklücken zu suchen. Wenn ich an meine hilfreichsten Testleser denke, dann haben die immer Dinge angemerkt, die rein inhaltlich nicht in Ordnung sind - und das brauchte ich mir dann auch gar nicht schönreden, da es sehr häufig nichts mit Geschmack zu tun hatte.
      Ein Testleser sollte helfen, das Beste aus sich selbst und seinem Text herauszuholen. Unter diesem Aspekt halte ich sie schon für wertvoll, insbesondere ehe man an Agenturen oder Verlage geht.

    #6
    Ich denke nicht, dass der Verlag sich ein Anschreiben ansieht und denkt "da steht nix von Testlesern, dat pack ik nich' an!"

    Wenn jemand also ganz alleine und ohne Hilfe ein super Portfolio zusammenstellen kann, genau weiß, wie er sich und seine Geschichte vorstellen muss, um den Leser zu fangen, und die Leseprobe noch packender ist - dann nimmt ein Verlag das auch, Testleser hin oder her. Was passt, das passt.

    Es ist nur: die meisten Menschen sind nicht ganz so großartig super, dass nicht doch ein wenig Hilfe nützlich wäre.
    Testleser können einem sagen, ob der Anfang wirklich so packend ist, wie der Autor denkt, ob die Figuren wirklich so herzerwärmend sind, wie im Kopf des Autors, und ob die Idee der Geschichte gut in der Inhaltsangabe rüberkommt oder nicht. Da ist man als Autor ja manchmal betriebsblind.
    Es empfiehlt sich, Versuchskaninchen zu finden, die kritische Leser sind und deren Meinungen man vertraut. Das ist nicht immer einfach.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #7
      Ich habe meinen ersten Text ohne Testleser bei einer Agentur eingereicht. Auch wenn es für den Agenturvertrag gereicht hat, würde ich das heute nicht mehr machen. Man ist als Autor einfach zu sehr in seinem Projekt drinnen und oft für Details blind, die anderen sofort ins Auge fallen.

      Vielleicht hätten Testleser hier auch geholfen, dass nicht alle Verlage die Geschichte abgelehnt hätten, aber das ist schwer einzuschätzen

      Generell würde ich (möglichst gute) Testleser empfehlen, einfach weil ich aus meinem Text das bestmögliche herausholen wollen würde. Man muss immerhin die Menschen im Verlag / in der Agentur überzeugen und sich gegen Mitbewerber durchsetzen. Aber es ist natürlich kein Muss Es gibt sicher mehr als genug Autoren, die es ohne Testleser geschafft haben.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        #8
        Ich danke euch allen ( wenn auch verspätet) für eure Impulse =) Mir hat es doch weitergeholfen
        Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
        Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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          #9
          Es kann sein, dass ein Buch von vielen Testlesern gelobt wird, und trotzdem kein Interesse bei einer Agentur findet, weil das Buch zu generisch oder weil man glaubt, dass sich das Ding nicht verkauft. Mir scheint es so, ob ein Gespür für Erfolgtitel zu haben, ebenfalls ein Talent ist.

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