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Tag 89

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  • Lasjajel
    antwortet

    "Schnee, Schnee. Schnee!" Sine versuchte ihre Gedanken auf ihr kühles Glück zu richten. Sie schloss ihre Augen und spürte jede einzelne Flocke, die sich langsam tanzend auf sie herabließ. Wenn sie auch nicht hinauf in den Himmel fliegen könne, dachte sie sich, so käme doch der Himmel jetzt zu ihr. Wenn sie sich nicht in die Wolken fallen lassen konnte, so doch jetzt in ihren Schnee, in ihre weißen, kühlenden Wolken.

    "Nein, nein, nein!" So etwas kannte sie nicht. Selbst hier, in ihren Gedanken, fing der Schnee an zu schmelzen. Jetzt lag sie nicht im Schnee, nein sie lag in einer Pfütze, die immer schneller zu einem See wurde.

    "Das reicht, ich muss hier weg, schnell."

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  • Peter
    antwortet


    Dawn hielt ihre Handfläche vor ihr Gesicht. Schweißperlen glitzerten im harten Licht der LED-Lampen. Einzelne Tropfen verschmolzen miteinander und flossen in salzigen Strömen ihren Arm hinab. Für einige Atemzüge klebten sie zäh an ihrem Ellenbogen, bis die Schwerkraft sie bemerkte und unerbittlich ihrem Dasein ein Ende bereitete. Lautlos platzten sie auf dem spiegelnden Karbonboden.

    "Duschen hilft", hörte sie Tyler hinter sich sagen.

    "Duschen ist für Weicheier", antwortete sie. Tyler lachte und Halim warf ihr einen fragenden Blick zu. Wahrscheinlich suchte die KI in diesem Moment nach einer passenden Definition in seinem Speicher.

    Sie stand auf und ging zur Tür zur Aussichtsplattform. Tyler nickte Halim zu und er deaktivierte die Türsicherung. Eine Armlänge vor dem Geländer blieb sie stehen. Es anzufassen wäre überaus dämlich und würde sie aller Wahrscheinlichkeit nach großflächig Haut kosten.

    Unbekannte Sternbilder glitzerten über ihr in einem fremden Himmel. Schlanke Hochhäuser, die sich lachend über die Grundgesetze der Statik hinwegzusetzen schienen, ragten weit über sie hinauf und das tiefe Grollen eines Abbadon Kriegsschiffes, das auf einem Space-Pad aufsetzte, ließ den Boden vibrieren. Lichtstrahler verfolgten das Landemanöver und Haltekrallen fuhren in Position.

    "Mach schon", rief sie Halim zu. "10 Sekunden Abkühlung."

    Seine Lippen bewegten sich stumm hinter dem Fenster zu ihrer mickrigen Wohneinheit. Er trat zur Seite und Tyler nahm seinen Platz ein.

    "Fünf, keine mehr."

    Sie sparte sich einen Kommentar und nickte ihm zu. Irgendwann musste er aufhören, sie zu bemuttern, oder sich eine andere Freundin suchen.

    Schwache Blitze zuckten über das Kraftfeld bevor es zusammenbrach. Eisiger Wind wehte durch ihre Haare und ihr schweißfeuchtes T-Shirt erstarrte augenblicklich. Schweißtropfen gefroren und einen Atemzug später bedeckte ein dünner Eispanzer ihre Haut. Kälte stach wie Nadeln in ihre Augen und die Sicht auf die Stadt, die hoch über dem Planeten schwebte, verschwamm.

    Dawn riss die Arme hoch und schrie vor Lebensfreude. Eis schälte sich von ihrer Haut und zerschellte wie hauchfeines Glas auf dem Boden.


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    Zuletzt geändert von Peter; 16.06.2020, 17:28.

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  • Dodo
    antwortet
    Es war heiß an diesem 1. Juli. Remy und zehn der jüngeren Mitarbeiter standen brav neben dem Flaggenmast, an dem zur Feier der Gründung Kanadas die Einblättrige gehisst werden sollte. Ihnen gegenüber hatten zahlreiche Mitglieder der Ehrenlegion in voller Montur Haltung angenommen. Streber.
    Sie grinsten herüber.
    Remy warf einen Blick auf seine Leute. Bev gönnte ihm unter der Hutkrempe hervor ein Schmunzeln. Die Constables schwitzten voller Stolz, denn zu dieser offiziellen Gelegenheit durften und mussten die Unteroffiziere die klassische Mountie-Uniform anziehen.
    (...)
    Remy verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein.
    Er hatte Glück. Als Offizier hätte er auch im kurzärmeligen Diensthemd aufkreuzen können, solange er die Krawatte ordentlich umgebunden hatte, aber aus Solidarität hatte er noch seine dunkle Uniformjacke mit den Abzeichen übergezogen. Der dunkle Stoff sog die Sonnenhitze auf wie ein schwarzes Loch. In Kürze würde er in seinem eigenen Schweiß köcheln. O Mann, vorhin hatte er sich noch gefragt, wer von den Jüngeren als erstes exsikkiert umkippen könnte.
    (...)
    Neben dem Eiscafé lungerten Caleb und ein weiterer schräger Vogel herum. Überhaupt sahen viele Kinder und Jugendliche zu. Keiner von Kanadas Most Wanted Liste. Remy brauchte niemanden verfolgen, sondern würde hier stehen und alles stoisch über sich ergehen lassen müssen. Na gut. Das Ertragen und Überwinden von Qualen hatten sie im Depot gelernt. Hirn auf Standby.
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  • weltatlas
    antwortet
    Sergej schwitzte nicht nur, er fühlte, wie der trockene Fön seine Kapillaren verödete. Ill stand im Zenit und heizte die Luft zunehmend weiter auf.
    Ja, ich habs gerafft, Du bist die Sonne. Du kannst Infrarotstrahlung aussenden … Wir latschen hier nur durch eine schattenfreie Graseinöde und werden von dir niedergebrutzelt. Ich hoffe, Du genießt Deine elektromagnetische Strahlungsüberlegenheit.
    Immerhin wanderten sie an einem sprudelnden Bach entlang, der sie mit ausreichend Wasser versorgte. Er selbst trank wie ein Kamel, zusätzlich hatte er ein Hemd aus seinem Gepäck in den Bach getaucht und es sich klatschnass um den roten Kopf geschlungen, wie einen kühlenden Turban.
    »Dort vorn ist das Dorf. Ich kann die ersten Katen sehen«, rief Lilasi und deutete in die Ferne. Sergej sah nichts! Dafür legte sie seit der Höllenhitze ein Tempo an den Tag, dass er doch annahm, dass sie kaltblütig sein musste und jetzt überhitzt von Ill zur körperlichen Höchstform aufblühte. Sergejs Oberschenkel krampften bereits und vor seinen Augen flimmerte es.
    »Gibt es dort nicht diesen Gasthof?« fragte Khar, und Sergej horchte auf.
    »Ja, im Dorfzentrum. Die haben wunderbares Essen - für Euch!«
    Sergej wischte sich die Schweißsuppe aus dem Nacken. Ein schattiges Plätzchen, Weißbier, eine saftige geröstete Grillwurst mit scharfen Senf und knusprigen Brötchen. Er schluckte die Spucke runter, die sich vorfreudig auf die Zunge ergoss. Sein Magen knurrte noch vorfreudiger.
    Khar hatte zwar darauf geachtet, das jeder verpflegt war, doch was zunächst verheißungsvoll aussah, großer Proviantsack, prall gefüllt, enttarnte sich als die selbe Grütze, die der Koch am Abend zu vor sehnsüchtig loswerden wollte.
    Sergej brauchte etwas Wahres zu essen, Nahrung, die man kauen musste, nicht nur schlucken. Eiweiß, Fett, Röstaromen… und das erfrischende Prickeln eines eiskalten Bieres. Doch, das ferne Bier löschte nicht seinen aktuellen Durst. Er trank einen Schluck lauwarmes Bachwasser. Außerdem, wer weiß, wieviel Abstriche er bezüglich Grillwurst, Senf, Brötchen und Bier machen musste. Auch wenn es hier verblüffend danach aussah, liefen sie eben nicht durch Bayern, sondern Windheim.
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    Zuletzt geändert von weltatlas; 16.06.2020, 16:06.

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  • Jane Doe
    hat ein Thema erstellt Tag 89.

    Tag 89

    heat.jpg


    Die Sonne brennt, die Luft flirrt, die Quecksilbersäule klettert unaufhaltsam dem Ende des Thermometers entgegen - kurz es ist heiß, und zwar sehr.
    Schreibt eine kleine Szene, in der euer Protagonist/eure Protagonistin mit der Hitze fertig werden muss.
    Wie verhält er/sie sich? Wo befindet er/sie sich? Ist er/sie allein oder in Gesellschaft?
    Lasst uns mitschwitzen.
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