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    Wann ist für euch im Laufe des Schreibprozesses der Zeitpunkt erreicht, an dem ihr bereit seid eure Geschichte testlesen zu lassen? Und wie fühlt ihr euch dabei, eure Babys anderen zu übergeben?
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

    #2
    Testlesen lasse ich erst, wenn ich ein Stadium erreicht habe, wo ich selbst nichts mehr finde, was ich noch verbessern könnte. Dann ist mir ein bisschen bange, wie die Geschichte ankommt, aber da muss man dann durch.

    Davor gebe ich aber meine Geschichte (oder Teile davon) schon Betalesern. Da bin ich mir zwar sicher, dass es noch nicht perfekt ist, aber ich habe noch keine Idee, wie ich es ändern kann und hoffe auf Input. Inzwischen fällt mir das leichter, weil ich ja weiß, dass es noch nicht gut ist und ich bereit bin, es zu ändern. Man muss sich von dem Gefühl lösen, dass da jemand dein textgewordenes Herzblut niedermacht und es so betrachten, dass da jemand hilft, es perfekt zu machen. Jede nützliche Kritik, die da kommt, wird später nicht mehr kommen, wenn ich den Text veröffentlicht habe und nicht mehr ändern kann.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Mittlerweile kann eigentlich "jeder" Texte in jedem Stadium von mir lesen, der Kritik äußern will, wenn ich gerade an dem speziellen Projekt hocke und dementsprechend konzentriert dabei bin. Problem ist also meine Zuwendung, ich arbeite zwar gern an zwei Projekten zeitgleich, aber kann dann kein drittes mehr sinnvoll bearbeiten und käme mir schäbig vor, den anderen rackern zu lassen, ohne dass ich gerade die Zeit aufbringe, es vollumfänglich zu würdigen. Das Lesenlassen ist also eher keine Frage von "wie weit bin ich"*, sondern "Bin ich gerade dabei, daran zu arbeiten".
      *Da wäre dann eher die Frage, ob der Testleser sich auf unausgegorene Wortreihen einlassen will.

      Als Baby betrachte ich die Texte nicht. Begründete Kritik find ich super. Verletzter Stolz kann bei jeder echten Verbesserung des Textes kurz vor der Tür warten. Prinzipiell gebe ich die Texte inzwischen gern aus der Hand, weil ich es mag, dass jemand, der Abstand hat, es liest. Leichter Schweiß steht mir dabei eigentlich nur bei Liebes- oder Kampfszenen (nun, die ähneln sich) auf der Stirn, die ersten, weil ich rot werde, die zweiten, weil ich nicht das Gefühl habe, es zu können.



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        #4
        Mhm, also das ist schwierig. Wenn Testlesen mit dem ersten Fremdlesen gleichzusetzen ist, dann gebe ich meine Geschichte gerne relativ früh aus der Hand. Nach dem ersten Kapitel. Einfach, um zu erfahren, ob die Geschichte absoluter Murks ist und wenn ich Probleme habe, hoffe ich auf Lösungsansätze meiner Testleser. Dabei geht’s mir allerdings eher ums Inhaltliche, die Motivation und Psychologie der Charakter und den Plot.

        Dann sind die Texte von mir sprachlich allerdings schon sehr überarbeitet. Ich bin extrem (äh … perfektionistisch ist das falsche Wort) pedantisch und ändere eine Szene hundertmal um – ohne, dass sie besser wird ^^ - bevor ich vom irrationalen Schreib-Gefühl her zufrieden bin.

        Dann darf ein sehr ausgewählter Kreis an Menschen mein Werkchen lesen und wehe, die haben daran was auszusetzen. ^^ Ich tue mich leider extrem schwer mit Betalesern. Vermutlich weil ich so furchtbar verschachtelt, detailliert und metaphorisch schreibe, was eben nicht sehr natürlich ist und meine Beta dazu neigt, immer Kommata zu setzen oder ganze Sätze zu streichen, die angeblich ins Nirgendwo führen (aber meiner Ansicht nach hübsch sind).
        Zuletzt geändert von Lyriksoldatin; 29.04.2020, 22:07.

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          #5
          Ich weiß nicht, ob testlesen der richtigen Begriff ist, denn ich lasse mittlerweile Plots gegenlesen, bevor ich überhaupt mit dem Schreiben beginne.
          Ich komme aus Ironien.
          Das liegt am sarkastischen Meer.

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            #6
            Bei mir ist der Zeitpunkt noch in der Rohfassung erreicht, da es mir darum geht schnellstmöglich strukturelle Probleme aufzugreifen, damit sich das möglichst nicht wie eine Lawine durch die Geschichte zieht. In diese Phase schließe ich eigentlich nur Testleser ein mit denen ich schon länger zusammenarbeite (gegenseitig). Bei diesen Menschen habe ich absolut keine Hemmungen, da sie wissen was ich will, wie ich schreibe und genau das auch unterstützen. Ich vertraue da.
            Nein das war ich nicht.
            Ach so, das!
            Ja, das war ich.

            Kontakt: administrator@wortkompass.de

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              #7
              Ich bin da eher bei Ankh - ich gebe den Roman dann zum Lesen raus, wenn ich selbst nichts mehr daran finde und ohne Hilfe von außen nicht weiterkomme. Das liegt vermutlich daran, dass ich mich selbst immer etwas veräppelt fühle, wenn mir jemand einen Text gibt, ich fleißig herumkritisiere und anschließend höre "Ja, ich weiß, XY ist echt doof, das wollte ich eh rausnehmen".
              Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

              So nah, so fern.

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                #8
                Habe keine Testleser mehr. Passt nicht in meinen aktuellen Workflow.

                Nach dem ersten Überarbeitungsdurchgang gebe ich es meiner Frau und Kind 2, aber nur für deren Amüsement.

                Die erste Person, die es ernsthaft zum Kritisieren bekommt, ist meine jeweilige Lektorin.
                I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                Douglas Adams

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