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    Tag 35


    In der Literatur, aber auch in Filmen und Serien, gibt es gewisse Stilmittel, mit denen optisch unterstrichen werden soll, wer hier der Böse und der Gute ist (ich nehme mit Absicht diese Begriffe). Auf dem beruhend, was ich bisher so gesehen habe, ein paar Beispiele. Die Bösen sind oft: Dick, Brünett, haben einen körperlichen Makel (zB hinken sie, ihnen fehlt ein Körperteil, Auge oder ihr Gesicht ist entstellt), sind hässlich, glatzköpfig, zusätzlich klingen ihr Stimmen oder Sprechweisen unschön. Die Guten dagegen sind oft: Schlank, Blond, mehr oder weniger perfekt, schön anzusehen, haben volles Haar und sind na ja, eben ohne Fehl und Tadel. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, aber mir geht es nicht um den hässlichen Mann mit dem goldenen Herzen, sondern um bestimmte Attribute, die "guten" oder "schlechten" Charakteren durch Literatur oder Film verliehen werden.

    Wie haltet ihr es in euren Geschichten? Versucht ihr solche typischen Merkmale bei euren "guten" oder "schlechten" Charakteren zu vermeiden und ihnen eine individuelles, von sowas unabhängiges Aussehen zu geben? Oder dreht ihr solche Attribute sogar bewusst um und euer Bösewicht sieht engelsgleich aus, während die Gute durch schwere Verbrennungen im Gesicht so schlimm entstellt ist, sodass man sie kaum ansehen kann, weshalb sie eine Maske trägt?
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

    #2
    Ehrlich gesagt, ist es mir jetzt beim Lesen erst bewusst geworden, dass Gute und Böse oft so gezeigt werden.
    Also ich hab es unbewusst in meiner Geschichte vermieden... oder doch nicht... Meine Prota ist hübsch, äußerlich... Meine Anta durchschnittliches Aussehen... Also das ist schon ein wenig Klischee, doch innerlich sind sie zumindest nicht klischeehaft. Meine Prota ist ein Miststück und meine Anta ist gerade am Anfang heldenhaft.
    Und mein Prota soll gerade ihr hübsches Aussehen im Laufe der Story verlieren, also da breche ich dann das Klischee.

    Okay, irgendwie nervt es mich gerade, dass ich unbewusst voll in das Klischee gelaufen bin.

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    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Das muss dich nicht nerven. Diese Muster werden meist subtil vermittelt und von uns unbewusst registriert. Wenn man den Faden weiterspinnen will, kann man auch sagen, das die Antagonisten von Agent Y gerne Russen, Deutsche oder Angehörige anderer Völker sind, die zumindest früher als Feinde betrachet wurden. Das ist die gleiche Art Stilmittel. Und es ist ja nicht so, das bei der Vorstellung eines Charakters in Buch oder Film überdeutlich darauf hingewiesen, das der/diejenige so aussieht oder aus X stammt, weil er oder sie gut oder böse ist.

    • Jen
      Jen kommentierte
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      Muss es nicht, das stimmt. Aber wenn ich Klischees habe, möchte ich auch darüber Bescheid wissen... nicht so unbewusst.

    #3
    Ich hab die Angewohnheit, eher die Antagonisten gefährlich attraktiv und schlau, die Protagonisten dagegen mindestens in der Eigenwahrnehmung äußerlich (unter)durchschnittlich oder sogar in der Wahrnehmung ihrer Love Interests sagen-wir-mal reduziert darzustellen. Die Protagonisten haben aber dann eine individuelle Eigenschaft, die natürlich Herz, Hirn und Hormonsystem ihrer LI umhaut. Und in meinem Kopf haben sie *immer* interessante Stimmen.

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      #4
      Da ich die Äußerlichkeiten der Figuren, vor allem Prota und Anta nicht oder kaum beschreibe und wenn doch die Atribute nicht in schön/unschön klassifiziere - zeigt es wohl eher was vom Leser, wenn er klassifiziert und den Prota als schön einordnen und den Anta als weniger ansehnlich.
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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        #5
        Da ich gerne mit Klischees spiele, achte ich durchaus darauf, welche Äußerlichkeiten oft mit welchem Charakter verbunden werden. Und dann drehe ich das um. Ich habe entstellte, übergewichtige und brünette (ernsthaft? Das Klischee ist mir tatsächlich neu) Protagonisten mit nicht gerade Mainstream-Frisuren. Ich habe vernarbte, kleinwüchsige und amputierte Nebenfiguren, die ich jetzt mal eher bei den "Guten" einordnen würde. Und ich habe schöne, fitte und (unter anderem) blonde Antagonisten.

        Was wohl daran liegt, dass ich in einem Genre und Setting schreibe, wo niemand der ist, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Wo ist der Witz, wenn man auf den ersten Blick erkennen kann, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht? Und wo ist die Spannung, wenn der Held nicht auch mal ein Auge, einen Arm oder die halbe Gesichtshaut verlieren kann?
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #6
          Die meisten meiner (Fantasy)Antagonistinnen könnten gut von Michelle Pfeiffer gespielt werden.

          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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          • Badabumm
            Badabumm kommentierte
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            Bevor oder nachdem sie den Hexentrunk getrunken hat..? (Der Sternwanderer...)

          • Peter
            Peter kommentierte
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            Badabumm

            Wer weiß.

          #7
          Meine Charaktere sehen so aus wie sie mir in den Sinn kommen, da ist es mir egal, auf welcher Seite die stehen. Selbst ein nicht so hübscher Dämon kann der beste Freund des Helden sein, aber die bildhübsche Kriegerprinzessin das böse in Person.

          Bei meinem Mantel&Degen Projekt sehen sie attraktiv bis normal aus.
          Zumindest für mich. Blond ist kein einziger Prota. Mein Drachenbesitzer ist silberhaarig, Prota vom Mantel und Degen dunkelhaarig und eher drahtig, Prota vom Seattle Projekt brünett und schlacksig.

          Aber ich frage mich eher, warum mir eigentlich eher männliche Protas einfallen 🤔

          ~ We know the songs the sirens sang
          See us dream every tale true ~

          T. Holopainen

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            #8
            Ich hab keine Antagonisten 🤷

            Ich schreibe meine Protas aber auch so, wie sie mir einfallen. Meist sind sie schon irgendwie so, wie ich sie attraktiv finden würde. Aber auch nicht immer. Und ich gebe ihnen gern einen Makel mit. Oder sie sind halt superdurchschnittlich. Oder mal groß und bärig. Oder zu dürr. Oder ein bisschen ausgefallen. Manchmal hab ich auch gar keine genaue Vorstellung von den Charakteren, wenn sie nur einen Auftritt in einer Kurzgeschichte haben (oder Ich-Erzähler sind). Vor allem dann, wenn es überhaupt nicht darauf ankommt, wie sie aussehen. Klischees bei Antagonisten finde ich aber auch superlangweilig. Ich meine, ich steh auf dunkle Typen mit Geheimnis, aber die müssen ja nicht zwangsläufig der "Oh mein Gott, das ist der Böse!" sein.
            Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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            • SaKi
              SaKi kommentierte
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              Nachtmahr Ah, verstehe!! Danke! òwó

            • Ankh
              Ankh kommentierte
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              bei meinem "dunklen Typen mit Geheimnis" lasse ich am Ende offen, ob er der Böse oder der Gute (oder irgendwas ganz anderes) ist. Das macht es dann spannend, ob die Protas auf der richtigen Seite stehen.

            • SaKi
              SaKi kommentierte
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              Ankh klingt sehr gut!

            #9
            Ich habe auch eher keine Antagonisten. Jedenfalls nicht in meinem Vergil-Universum. Ganz zu anfang waren meine Protagonisten eher-schön und hatten mit inneren Problemen zu kämpfen. Inzwischen mag ich es, wenn die Protagonisten normal/durchschnittlich sind, mit Hakennase oder vernarbt oder amputierte Gliedmaßen haben oder übergewichtig oder in ihre/der geläufigen Ansicht unzureichend ausgestattet sind. ;-) Meine "guten" Charaktere beschreiben sich allerdings immer nur ganz rudimentär - eine Besonderheit, einen Makel - damit sich jeder Leser sein eigenes, gefälliges Bild machen kann.

            Die wirklich schönen Menschen sind bei mir dann die „Antagonisten“, die ein bisschen Stress in die Geschichte bringen. Schön und oberflächlich – was ja das nächste Klischee bedient * seufz * (Antas gibt’s aber äußerst selten bei mir - meistens sind meine "guten" Charaktere ihr eigener schlimmster Feind^^). Ich glaube, ich hätte auch lieber dunkle, geheimnisvolle Typen in der Geschichte.

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              #10
              Ich bemühe mich darum, meine Figuren unabhängig von ihrer Geisteshaltung äußerlich zu beschreiben. Dabei sollen sie sowohl positive als auch negative Merkmale mitbekommen.

              Ich muss aber dazu sagen, dass ich weder "gute" noch "böse" Figuren habe und auch der Antagonist nur deshalb Antagonist ist, weil er dem Protagonisten gegenüber steht - nicht weil seine Ziele mehr oder weniger edel oder unedel wären.
              Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

              So nah, so fern.

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                #11
                Meine männlichen Antagonisten passen recht häufig in mein äußerliches Idealbild von einem Mann ... was das wohl über mich aussagt? 😅

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                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  Amilyn
                  Magst du James Dean?
                  Ich frage wegen eines gewissen Sams …

                • Amilyn
                  Amilyn kommentierte
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                  Victoria Na ja, ja, schon. Allerdings sind Sams natürlich immer blond 🙄😅

                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  Amilyn
                  James Dean ist doch blond …?
                  Jedenfalls hab ich bei meinem Anta-Sam einen rauchenden JD vor Augen.
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