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    Welchen eurer Charaktere mögt ihr besonders gern, obwohl (oder gerade weil) er/sie meilenweit von moralisch richtigem Verhalten entfernt ist?

    Edit: Ich muss etwas präzisieren. Die Frage ist, welchen eurer bösen/zwielichtigen/nicht ganz astreinen Charakter ihr trotz allem besonders mögt. Die Retourfrage nach eurem liebsten (guten) Charakter gibts dann morgen.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

    #2
    Ich mag alle meine Figuren, sofern sie mich beim Geschriebenwerden überraschen.
    Aber wenn es um den moralischen Tiefschlag gehen soll, dann wäre mein Antagonist aus dem Gaslight-Projekt die Figur, die ich sehr genossen habe zu schreiben. Er ist skrupellos, kreist nur um sich selbst, und darum muss es der Rest des Universums auch, und trotzdem ist da etwas Anständiges und Edles in ihm. Tief. Verborgen.

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      #3
      Die Frage wäre auch wieder: Was ist moralisch richtiges Verhalten? In ihrem Kontext verhält sich bei mir jede Figur moralisch richtig - aus ihrer Perspektive betrachtet. Ich mag meine Figuren generell sehr gern, auch wenn ich sie nicht im grundsympatisch schreiben.
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      • Nachtmahr
        Nachtmahr kommentierte
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        Ich meine so was Richtung: J.K. Rowling mag ihre Figur Lord Voldemort sehr gern, obwohl er ja "Böse" ist.

      #4
      Ich habe einen Haufen Lieblingsfiguren in meinen Büchern. Schwer sich zu entscheiden.

      Wenn ich daran denke, wem ich noch ein weiteres Buch widmen würde, dann Fenris, der Priester aus der Goldenen Stadt.
      Wir teilen ein kleines Faible für Geschichte des Mittelalters.

      Was ihn für mich interessant gestaltet, ist die verrückte Mischung aus Spiritualität und Logik.
      Dazu die tiefsitzende Lebensfreude, mit der er nachts die Türen eines Supermarkts aufsprengt, um für seine Ziehtochter noch ein Geschenk zu besorgen.

      Einerseits ist er eine beschützende Vaterfigur, andererseits schreckt er vor Massenmord nicht zurück, sobald er überzeugt ist, dass es die einzig wahre Entscheidung ist, die umgesetzt werden muss.

      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Kelpie

        Daher mag ich den ja auch so gerne.

      • Nachtmahr
        Nachtmahr kommentierte
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        Er klingt richtig durchgeknallt.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Nachtmahr

        Komisch, das sagen die Freunde der Protagonistin auch oft.

        Sie liebt ihn. Bringt aber ihre Freunde nicht mit nach Hause. Man kann ja nie wissen, was sich so entwickelt.

        Sie hat zwei "Väter": Fenris und Carlos, einen wirklich durchgeknallten, außerirdischen Bioingenieur, dessen Experiment hin und wieder aus dem Ruder laufen.

      #5
      Ich mochte schon als Kind die "Bösen" oft lieber als die Helden. Entsprechend hab ich meinen Prota so gestaltet, dass er auch ein vorzüglicher Anta sein könnte … zumindest für den anderen Prota (der moralisch "einwandfreier" ist und daher die mögliche Identifikationsfigur für moralapostelnde Leser 😬).
      and it's not what we think
      rather the opposite
      it's staring at the end of you.

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      • Nachtmahr
        Nachtmahr kommentierte
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        Ich kann mich noch dunkel an eine Aussage J.K. Rowlings erinnern, die sie damals machte, weil scheinbar ein Großteil der jungen weiblichen Fans, mehr Team Draco waren. "Da gebe ich euch einen waschechten Helden [Harry] und ihr mögt Draco?", lautete die ungefähre Botschaft.

      • Zwielicht
        Zwielicht kommentierte
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        Jaaa waschechte Helden sind halt laaangweilig 😁 Ich glaub ja, da geht's vielen so wie mir.

      #6
      Hm, meilenweit nicht, ich brauche immer das Gefühl, dass die Figur sich ihrer Fehler wenigstens bewusst ist und zur guten Seite strebt. Aber prinzipiell finde ich Figuren mit Graustufen viel spannender als einen moralisch einwandfreien Charakter, weil sie einfach viel mehr Tiefen und dunkle Geheimnisse haben, die man mit der Zeit entdecken kann. Und natürlich ist es auch interessant, wie sie mit diesen dunklen Seiten umgehen. Verdrängen? Verleugnen? Oder dazu stehen?
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #7
        Hmmmm, sehr schwere Frage. Ich habe keine Figuren, die per se böse sind oder sich amoralisch verhalten. Aber wenn ich das jetzt mal etwas weiter auslege, schreibe ich gern Jojo, weil er sehr aufbrausend, schnell genervt und und emotional eher unterkühlt ist. Außerdem liebe ich meinen langjährigen RPG-Charakter Koichi. In seiner Jugend war er in einer berühmten Band und hat es ziemlich wild getrieben – mit seinem Freund, aber auch mit allen, die nicht schnell genug das Weite gesucht haben. Er war lange drogensüchtig und verführt noch immer gern alle Menschen, die er interessant findet oder die ihn interessant finden. Er geizt nicht mit seinen Reizen, macht seinen Freunden aber auch immer mal Sorgen, weil er nicht gut auf sich acht gibt (z.B. kam er mal nach einem Liebesabenteuer (zum Abreagieren) betrunken und mit einem gebrochenen Arm bei einem guten Freund an und erwartete, dass er ihn behandelt, der ist ja schließlich Mediziner, wenn auch auf einem völlig anderen Fachgebiet). Bei Koi kann ich alles rauslassen, was ich will In letzter Zeit ist er aber zahm und liebebedürftig geworden
        Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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          #8
          Ich mag die Figuren, die nicht immer moralisch korrekt sind oder zumindest sich in einer Grauzone befinden. Die sind für mich wesentlich spannender, als eine Figur, die immer das Richtige tut oder es zumindest machen möchte. Daher habe ich immer zwielichtige Gestalten dabei. Manchmal Antihelden, manche die sich im Graubereich aufhalten, aber auch welche die richtig mies sind. Ob man es dann immer als total "böse" einordnen sollte, weiß ich nicht. Bei manchen von ihnen kann ich auch nicht sagen, dass ich sie perönlich mögen würde, aber ich finde sie spannend und das reicht mir schon, um eine Figur im Buch haben zu wollen.

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            #9
            Mhm... schwierig. Ich habe mich bis jetzt lange um wirklich Antagonisten gedrückt. Mir fällt aber ein Charaktert ein, über die ich sagen würde, dass sie schon eher böse ist, die ich aber trotzdem total mag.
            Sie behandelt andere von oben herab, ist gehässig und ist ihrer Situation total überdrüssig. Sie ist durch ihre Fähigkeiten eine Wächterin der Prinzessin geworden und verascheut das alles. Bis auf die Prinzessin, in die sie sich verliebt hat, weshalb sie überhaupt noch da ist. Sie verrät absichtlicht die anderen Wächter, um die Prinzessin für sich zu haben. Da sie dabei drauf geht, sucht sie weiterhin als magischer Geist nach der Prinzessin und macht meiner Protagonistin in einigen Situationen das Leben schwer.
            Aber ich mag sie, weil sie ein Charakter ist, der durch Leidenschaft getrieben wird und den ich deshalb sehr gut nachvollziehen kann. Außerdem ist sie ein Charakter der noch lernen kann, dass immer nur "ich, ich, ich" auch nicht ans Ziel führt.

            Ein anderer Charakter ist nicht wirklich unmoralisch, aber schon ein kleines Arschloch. Er dreht gerne alles, wie es ihm passt, und lügt. Aber nicht auf die Unangenehme Art und Weise, dass er Leuten das Wort im Mund verdreht, sondern indem er falsche Fährten legt, oder Leute dazu bringt, Dinge zu tun, die sie sonst nicht getan hätten. Er tut das, weil er meint, dass er damit das beste für alle erreicht. Deswegen mag ich ihn trotzdem und komsicherweise finden das die anderen Charaktere auch nicht so schlimm, weshalb er doch mit den meisten befreundet ist, obwohl er eigentlich oftmals deutlich zu weit geht, mit seinen Lügen.

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              #10
              Das trifft auf meinen Lieblingscharakter Ashon zu (kein POV). Er ist ein richtiges Arschloch, aber gerade deswegen mag ich seine Szenen gerne - sie schreiben sich sehr flüssig. Er beobachtet Menschen genau, lauert darauf, dass sie Schwächen zeigen, provoziert sie und labt sich schließlich in ihrer Scham und ihrem Entsetzen, wenn er sie verhöhnt und genau ihren wunden Punkt trifft. Er ist beliebt, da er Gruppenzusammengehörigkeit fördert, indem er Menschen außerhalb seiner Gruppe verspottet, seinen Kameraden hilft und ihnen das Gefühl von Autorität und Sicherheit vermittelt. Mein Protagonist Saloga ist ihm gegenüber zwiegespalten, weil er einer der wenigen ist, die nicht vor ihm kuschen; andererseits schätzt Saloga Ashons Fähigkeiten und Scharfsinn sowie die verbale Aggressivität gegenüber seinen Feinden.
              Ashon hat großen Erfolg bei der Frauenwelt, weil er sehr charmant sein kann und durch seine Menschenkenntnis gut abzuschätzen imstande ist, wie weit er gehen kann. Er mag die Herausforderung, Frauen herumzukriegen, wenn er aber einmal hat, was er haben wollte, kümmert er sich nicht mehr um sie.
              Als er schließlich mein POV-Mädchen Mauga kennenlernt, nimmt er sie mit sich, weil es bei meinen Raubrittern sonst keine Frauen gibt und er nicht der richtige Kandidat für lange Abstinenz ist. Am Anfang auch hier charmant und zuvorkommend, unterdrückt und manipuliert er Mauga bald und spielt mit ihr, indem er sie teilweise von sich stößt und teilweise an sich bindet.
              Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

              So nah, so fern.

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                #11
                Hm, ich hab auch nicht wirklich böse Figuren, oder zumindest keine, die ich als einfach nur böse ansehen würde. Aber von den Burning Lilies-Antagonisten, die auch etwas länger Antagonisten bleiben und nicht die Seiten wechseln, hab ich Baal ziemlich ins Herz geschlossen. Der kann schon fies sein und sein Verhalten ist alles andere als moralisch, aber seine ursprüngliche Motivation und seine Ziele machen ihn mir irgendwie sympathisch. Und er tut mir auch ein Bisschen leid.

                Was den Comic angeht ... da ist mir als erste diese Truppe hier eingefallen. Bevor ihr den Spoiler mit der Abbildung öffnet, hier aber kurz ein Content Warning: eine der Figuren ist wirklich sehr stark untergewichtig - so dass es für einen Menschen gefährlich wäre, und das sieht man auch wenn es eine mehr schlecht als recht gezeichnete Comicfigur ist. Es handelt sich hierbei um die personifizierte Hungersnot und eine reine Fantasyfigur, aber ihr Aussehen könnte für einige Leute unangenehm bis triggernd sein.
                Außerdem hab ich mir bei allem eher semiviel Mühe gegeben, um es heute noch fertigzukriegen. XD Heißt konkrekt, Lineart direkt übers Thumbnail ohne allzu sehr an der Anatomie udn Pose zu feilen und ziemlich kritzelig, Colouring und Shading eher hingeklatscht als sonstwas. Aber man erkennt sie, das muss reichen.

                horsepeople.png
                Ich entschuldige mich wegen dem Top, das Pestilenz trägt. Ich musste.
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                Zu sehen sin darauf meine Version der vier apokalyptischen Reiter(*innen) - Hunger, Krieg, Pestilenz und Tod (bzw. Famine, War, Pestilence und Death, da der Comic natürlich auch englisch wird ), wobei Tod eigentlich eher eine der guten Figuren ist. Die anderen drei sind eher ambivalent bis Antagonisten, aber hach, ich hab sie gern. Sie sind nicht per se böse, sondern machen einfach nur ihren Job, und genießen gleichzeitig auch diverse irdische Dinge wie Fastfood, Bier, Smartphones und Kaffee. Sehr, sehr viel Kaffee.
                There are many ways to make music.

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