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[Rezension] Anthologie "Auf düsteren Pfaden" - Herausgeber Detlef Klewer - Burgenwelt Verlag

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    [Rezension] Anthologie "Auf düsteren Pfaden" - Herausgeber Detlef Klewer - Burgenwelt Verlag

    "Auf düsteren Pfaden" ist eine Sammlung von Horrorgeschichten, die alle im Mittelalter angesiedelt sind. Herausgeber ist Detlef Klewer, der ja zur Zeit eine ganze Menge Anthos bei verschiedenen Verlagen betreut. Auch das Cover stammt von ihm.
    Die Genre-Bezeichnung ist absolut zutreffend. Kein billiger Splatter-Horror, aber teils sehr unheimliche, teils sehr eklige Geschichten. Zarte Gemüter haben daran keine Freude. Die Geschichten habe alle phantastische Elemente, die meisten sogar sehr ausgeprägt - das hat mich etwas überrascht, denn die Ausschreibung für die Anthologie damals hatte ich eher so interpretiert, dass Phantastik wohldosiert und ein bisschen vorkommen darf, aber nicht muss.

    Diese Anthologie hat mich vor allem deshalb sehr interessiert, weil ich dafür eine Geschichte eingereicht hatte, die nicht angenommen wurde. Umso kritischer habe ich die Antho nun natürlich gelesen - einerseits. Andererseits bin ich ein erklärter Fan vom Burgenwelt Verlag und deshalb vielleicht auch manchmal zu unkritisch.

    Es sind 16 Geschichten verschiedener Autoren (eine davon stammt vom Herausgeber selbst). Viele beziehen sich auf mittelalterliche Sagen und Legenden, mache sind aber auch - soweit ich weiß - völlig frei erfunden.
    Wie eigentlich bei jeder Antho fanden sich natürlich Geschichten, die ich persönlich nicht so gelungen fand. Bei manchen gefiel mir der Schreibstil einfach nicht, andere fand ich vom Thema her etwas langweilig (bzw. dachte, da hätte man mehr draus machen können), eine fand ich thematsich zu sehr an den Haaren herbeigezogen.
    Insgesamt habe ich die Antho aber sehr gerne gelesen. Die Geschichten sind so verschieden, dass sie einen guten Querschnitt ergeben. Viele fand ich so gut, dass ich gleich dem Autor im Internet hinterherspioniert habe und nach weiteren Geschichten von ihm/ihr gesucht habe.

    Als Beispiel für richtig gute Geschichten seien hier mal herausgegriffen:

    "Die Wiedererweckung des Jan von Leiden" von Anke Elsner - sehr interessant, weil hier der Protagonist definitiv kein Sympathieträger ist, man sein Handeln aber nachvollziehen kann.

    "Die Fliegen" von Bernd Schmitt - tolle Geschichte, die zeigt, wie überzogener religiöser Wahn letztlich Böses hervorbringt.

    "Montségur" von Matthias Ernst - die Geschichte der Belagerung und der Kapitulaton von Montségur, mit einem tollen Twist am (bösen) Ende.

    "Der 119. Psalm" von Alvar Borgan - der Exorzismus zweier Geister mit überaschender, schöner Situationskomik.

    "Im Schatten der zwei Türme" von Erik Huyoff - gelungene Umsetzung einer Sage, und ungewöhnlich, weil aus der Sicht eines Jugendlichen (fast noch Kindes) geschrieben.

    "Wer mit Ungeheuern kämpft" von Olaf Stieglitz - sehr origineller Ansatz, verschiedene Perspektiven, die sich langsam zusammenfügen, und ein unerwarteter Abschluss.

    "Deforme" von Nina Casement - sprachlich ungewöhnlich und inhaltlich toll so aufgebaut, dass es langsam immer gruseliger wird.

    Wer Freude an Horror-Geschichten und finsterem Mittelalter hat, der kann mit dem Buch eigentlich nichts falsch machen. Ich würde es weiterempfehlen.

    EDIT: Das mit dem Bewertung einfügen hab ich wohl falsch gemacht, deshalb schriftlich nachgeholt: ich würde 4 von 5 Sternen geben.
    Always avoid alliteration.
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