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My dear Sherlock - Nichts ist, wie es scheint von Heather Petty

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    [Rezension] My dear Sherlock - Nichts ist, wie es scheint von Heather Petty

    Teil 2 von 3

    Inhalt:
    Nachdem James "Mori" Moriarty ihren Vater als Serienmörder überführt hat und dieser verhaftet wurde, sorgt sie sich um ihre jüngeren Brüder, für die sie als Minderjährige nicht offiziell sorgen darf. Als sie dann auch noch Drohbriefe von einem Unbekannten erhält, der ihr die Morde ihres Vaters anhängen will, ist ihr Freund, Sherlock Holmes, wild entschlossen, das Rätsel mit ihr zu lösen. Doch für ihre eigenen Pläne, steht ihr Sherlock im Weg.
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    Ja, James Moriarty ist in dieser Sherlock Holmes-Adaption für Jugendliche natürlich immer noch ein Mädchen. Schon während des ersten Teils hatte ich mir gewünscht, die Figur wäre männlich geblieben, gerade auch im Hinblick auf die Liebesgeschichte mit Sherlock, und auch hier hätte ich es wieder nicht schlecht gefunden. Trotzdem funktioniert Mori wirklich großartig als Mädchen und macht auch nicht den Eindruck, als sei ihr Geschlecht im Nachhinein umgeschrieben worden. Tatsächlich sei Moriarty im urspünglichen Manuskript männlich gewesen, wie die Autorin in einem Interview erzählt, habe sich aber immer weiblich angefühlt. Figuren, die sich selbständig machen - welcher Autor kennt das nicht? Vielleicht sind das auch wirklich die besten.

    Aber auch Pettys Sherlock Holmes hat mir sehr gut gefallen. Der schlussfolgert zwar schon genauso erfolgreich wie sein Original, ist aber nicht ganz so sozial inkompetent und arrogant wie die derzeit wohl beliebteste Variante, dem, wie hier, ebenfalls modernen Sherlock aus der gleichnamigen BBC-Serie. "Lock" darf auch mal aus dem Tritt kommen, wenn Mori ihm in die Augen schaut oder sich nach einem Kuss sehnt.

    Doch genau wie im ersten Teil drängt sich diese wunderschöne Liebesgeschichte nicht in den Vordergrund, bleibt sogar fast versteckt irgendwo in den Eingeweiden der Handlung. Heather Petty hat sich auf ihren Plot konzentriert und eine sehr zarte und gleichzeitig tragische und melancholische Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren aufgebaut, die ich wahnsinnig gerne gelesen habe, sogar trotz dieses typischen Jugendbuch-Wir-dürfen-nicht-zusammen-sein-weil-(hier total bekloppten und aufgesetzten Grund einfügen)-Gedöns. In 99 % der Fälle wirkt das auf mich unsinnig, konstruiert und nur zu dem Zweck eingebracht, damit halt noch ein bisschen mehr künstliches Drama zum Seitenfüllen eingefügt werden kann. Hier macht es einen nachvollziehbaren und vor allem für die Handlung sinnvollen Eindruck auf mich. Worauf Heather Petty im dritten und letzten Teil wohl hinaus will, kann man sich bereits jetzt denken, und die Chemie zwischen Lock und Mori ist so auf den Punkt, dass es mir jetzt schon das Herz bricht.

    Einzig die Auflösung des zweiten Teils hat etwas geschwächelt. Nach alter Krimi- und Thriller-Tradition gibt sich der Täter zu erkennen und erzählt erstmal 'ne Runde, worum's ihm eigentlich die ganze Zeit ging. Das liest man so schon seit Jahren, und ich mag es einfach nicht mehr, weiß aber auch, dass es schwierig ist, die Auflösung anders zu präsentieren. Ich muss hier allerdings auch sagen, dass ich trotz der Erklärung nicht so ganz verstanden habe, warum der Täter nun tat, was er tat.

    Fazit: Eine schön nerdige Lach-Variante für ebensolche Jugendliche ist diese Sherlock Holmes-Version nicht, vielmehr eine düstere und melancholische Vorgeschichte zu Holmes' und Moriartys Vergangenheit, was auch der Grund sein dürfte, warum sich die Reihe keiner großen Beliebtheit erfreut. Mir jedoch gefällt sie zumindest bis hierher sehr gut, und wenn die Autorin das Ende so gestaltet hat, wie ich es erwarte, werde ich auch den dritten Teil wieder sehr mögen. Der Schreibstil ist leicht zu lesen aber nicht anspruchslos, die beiden Hauptfiguren haben Charakter und die Stimmung schwankt zwischen Melancholie und heimlicher Hoffnung. Steh ich drauf. Gibt





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