Ursula K. Le Guin! Wie die anderen beiden Autoren, die ich für diese Leserunde vorgeschlagen hatte (Asimov und Lem), ist sie quasi eine Gottheit der Science Fiction-Welt. Was umso beeindruckender ist, da sich Frauen in dieser Welt ja bis heute schwer tun.
Sie wurde 1929 in Kaliforniern geboren, als Ursula Kroeber. Ihre Mutter war Antrophologin und Schriftstellerin, ihr Vater Professor für Anthropologie und Anhänger des Kulturrelativismus.
(Kurze Erklärung: Kulturrelativisten gehen davon aus, dass es nicht nur eine für alle Menschen gültige Ethik und Gesellschaftstheorie gibt. Stattdessen gehen sie davon aus, dass sich diese Dinge in jeder Kultur anders hervorbilden, und dabei zwischen den Kulturen große Unterschiede bestehen können und sollen. Ein Kulturrelativist wird sich also gegen die Einstellung, dass wir allen Völkern der Erde Demokratie, Kapitalismus und christliche Ethik beibringen müssen, weil dies das "beste" System sei, wehren.)
Ich finde, dass man in Ursula Le Guins Werk viel von dem findet, was sie von ihren Eltern gelernt haben muss. Sie war neugierig auf andere Kulturen und Völker, probierte literarisch verschiedene Gesellschaftsformen aus, und gestand Frauen immer ganz selbstverständlich das Recht auf Arbeit zu.
Ursula Le Guin begann schon als Kind zu schreiben, schon damals viel Science Fiction, obwohl sie (damals) wenig Science Fiction las. Science Fiction galt damals als langweilige und eintönige Literatur, meist waren es Space Operas als Heftgeschichten. Le Guin begann später als Erwachsene "ernsthafte" und "gute" Sci Fi zu schreiben, nur um zu beweisen, dass dies überhaupt möglich sei.
Tatsächlich blieb sie aber keine reine Sci Fi-Autorin, sondern schrieb auch "klassische" Fantasy.
Ihre berühmtesten Werke sind wahrscheinlich die Erdsee-Saga (Fantasy), der Hainish-Zyklus (Sci-Fi) und Romane, die in einer fiktiven zentraleuropäischen Republik bzw. an der amerikanischen Westküste, in einer nahen Zukunft spielen. Meist werden die beiden letzten auch zu Sci-Fi gezählt, manche zählen es auch gerne zur Spekulativliteratur (ein Begriff, der ja eigenlich erst von Margret Atwood für ihre eigenen Bücher geprägt wurde.)
Ursula Le Guin starb erst im vergangenen Jahr. Ich verlinke Euch hier mal ein paar Nachrufe, die ich vor allem aus einem Grund interessant fand:
In kleinen Fanzines und Szeneblättern wird gewöhnlich der Tod von liebgewonnenen Nischenautoren betrauert, die den Redaktionen von "seriösen" Zeitungen wahrscheinlich nicht einmal namentlich bekannt sind. Umgekehrt gilt: stirbt eine/r der "Großen" der Literaturszene, dann geht das an Fanzines gewöhnlich vorbei. Ursula Le Guin war eine der seltenen Ausnahmen, um sie wurde in praktisch allen Medien getrauert.
https://www.spiegel.de/kultur/litera...a-1190142.html
https://www.sueddeutsche.de/kultur/l...-tot-1.3838512
https://www.faz.net/aktuell/feuillet...-15414260.html
https://skoutz.de/nachruf-skoutz-tra...ula-k-le-guin/
https://www.teilzeithelden.de/2018/0...ung-der-worte/
https://www.comicdealer.de/category/nachruf/ (bisschen runter scrollen)
Sie wurde 1929 in Kaliforniern geboren, als Ursula Kroeber. Ihre Mutter war Antrophologin und Schriftstellerin, ihr Vater Professor für Anthropologie und Anhänger des Kulturrelativismus.
(Kurze Erklärung: Kulturrelativisten gehen davon aus, dass es nicht nur eine für alle Menschen gültige Ethik und Gesellschaftstheorie gibt. Stattdessen gehen sie davon aus, dass sich diese Dinge in jeder Kultur anders hervorbilden, und dabei zwischen den Kulturen große Unterschiede bestehen können und sollen. Ein Kulturrelativist wird sich also gegen die Einstellung, dass wir allen Völkern der Erde Demokratie, Kapitalismus und christliche Ethik beibringen müssen, weil dies das "beste" System sei, wehren.)
Ich finde, dass man in Ursula Le Guins Werk viel von dem findet, was sie von ihren Eltern gelernt haben muss. Sie war neugierig auf andere Kulturen und Völker, probierte literarisch verschiedene Gesellschaftsformen aus, und gestand Frauen immer ganz selbstverständlich das Recht auf Arbeit zu.
Ursula Le Guin begann schon als Kind zu schreiben, schon damals viel Science Fiction, obwohl sie (damals) wenig Science Fiction las. Science Fiction galt damals als langweilige und eintönige Literatur, meist waren es Space Operas als Heftgeschichten. Le Guin begann später als Erwachsene "ernsthafte" und "gute" Sci Fi zu schreiben, nur um zu beweisen, dass dies überhaupt möglich sei.
Tatsächlich blieb sie aber keine reine Sci Fi-Autorin, sondern schrieb auch "klassische" Fantasy.
Ihre berühmtesten Werke sind wahrscheinlich die Erdsee-Saga (Fantasy), der Hainish-Zyklus (Sci-Fi) und Romane, die in einer fiktiven zentraleuropäischen Republik bzw. an der amerikanischen Westküste, in einer nahen Zukunft spielen. Meist werden die beiden letzten auch zu Sci-Fi gezählt, manche zählen es auch gerne zur Spekulativliteratur (ein Begriff, der ja eigenlich erst von Margret Atwood für ihre eigenen Bücher geprägt wurde.)
Ursula Le Guin starb erst im vergangenen Jahr. Ich verlinke Euch hier mal ein paar Nachrufe, die ich vor allem aus einem Grund interessant fand:
In kleinen Fanzines und Szeneblättern wird gewöhnlich der Tod von liebgewonnenen Nischenautoren betrauert, die den Redaktionen von "seriösen" Zeitungen wahrscheinlich nicht einmal namentlich bekannt sind. Umgekehrt gilt: stirbt eine/r der "Großen" der Literaturszene, dann geht das an Fanzines gewöhnlich vorbei. Ursula Le Guin war eine der seltenen Ausnahmen, um sie wurde in praktisch allen Medien getrauert.
https://www.spiegel.de/kultur/litera...a-1190142.html
https://www.sueddeutsche.de/kultur/l...-tot-1.3838512
https://www.faz.net/aktuell/feuillet...-15414260.html
https://skoutz.de/nachruf-skoutz-tra...ula-k-le-guin/
https://www.teilzeithelden.de/2018/0...ung-der-worte/
https://www.comicdealer.de/category/nachruf/ (bisschen runter scrollen)
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