Plottet Ihr Euch auch gerade die Finger wund im NaNoPloMo? Und habt deshalb wenig Zeit zum Lesen nebenher - wollt Euch aber trotzdem damit auseinandersetzen, wie andere Autoren ihre Geschichten strukturieren? Da haben wir mit dieser Leserunde genau das Richtige für Euch: Comics!
In guten Comics wird uns alles geboten: Aktstruktur, Spannungsbogen, Hauptplot und Nebenplots, Protagonist und Nebenfiguren. Gerade, weil Autor und Zeichner sich bei der Sprache auf ein Minimum - meist nur knappe Dialoge - beschränken, muss die restliche Geschichte bildlich noch viel lebendiger erzählt werden. Und das geht nur, wenn sie richtig gut strukturiert ist. Um das gemeinsam zu analysieren haben wir wie immer drei Vorschläge für Euch:
1.) Tim & Struppi: Das Geheimnis der "Einhorn"
Reporter Tim kauft auf einem Flohmarkt ein Modell eines Segelschiffs, der "Einhorn". Schnell interessieren sich einige dubiose Charaktere für das Schiff, und es wird sogar in Tims Wohnung eingebrochen. Und ein seltsamer Zufall will es, dass ausgerechnet sein Freund Kapitän Haddock ihm mehr über die dramatische Geschichte der echten "Einhorn" verraten kann.
Das Heft stammt aus dem Jahr 1943. Vom Plotting-Standpunkt her sind vor allem zwei Aspekte interessant. Erstens gibt es eine recht umfangreichen Nebenplot, der am Ende mit dem Hauptplot zusammenfließt und so erst die Auflösung der Geschichte ermöglicht. Zweitens besteht ein guter Teil des Hauptplots aus einer Rückblende, die graphisch wie erzählerisch wirklich super umgesetzt ist und deshalb spannend bleibt.
2.) Marsupilami: Panda in Panik
Im palumbischen Urwald stürzt ein Flugzeug ab und ein junger Panda steht plötzlich alleine und hilflos im Dschungel. Natürlich kümmert Familie Marsupilami sich um den Findling, doch das ist schwieriger als erwartet.
Ein Klassiker von 1989. Vom Plotting-Standpunkt ganz toll, weil das Marsupilami keine uns bekannte Sprache spricht und wir deshalb den Protagonisten ohne Worte verstehen müssen. Die Geschichte wird durch Mimik, Gestik und Handlungen erzählt, was uns viel Anhalt für das Planen von Szenen nach dem VAKOG-Prinzip gibt. Außerdem kommen in dem Heft "primitive Ureinwohner" des Dschungels vor, und man sollte durchaus kritisch hinterfragen, wie sie gezeigt werden - eine gute Möglichkeit, sich eigenen Vorurteile bei der Darstellung fremder Kulturen zu stellen.
3.) Asterix: Der Seher
Während eines schrecklichen Unwetters sucht der Seher Lügfix Schutz in dem berühmten gallischen Dorf. Er wird freundlich aufgenommen, und nach und nach verfallen alle Einwohner des Dörfchens dem Aberglauben und dem Charme des (falschen?) Propheten. Nur Asterix und Obelix bleiben skeptisch, aus verschiedenen Gründen ...
Ersterschienen 1972. Unter dem Plotting-Aspekt sehr interessant, weil die ganze Handlung im Dorf und der näheren Umgebung spielt, aber trotz des reduzierten Handlungsspielraums ein schöner Spannungsbogen entsteht. Außerdem ist es eines der wenigen Asterix-Hefte, in denen ein konkreter Antagonist auftaucht - und Lügfix ist ein herrlich schrulliger, sehr sympathischer Gegenspieler. Wer andere Asterix-Hefte kennt, kann auch schön beobachten, wie es die Dynamik etablierter Charaktere verändert, wenn eine wichtige Nebenfigur entfernt wird - denn Druide Miracolix, sonst die Stimme der Weisheit, wurde hier bewusst von den Autoren weggeschickt.
Für die Abstimmung habt Ihr Zeit bis einschließlich Freitag, den 08.02.2019.
In guten Comics wird uns alles geboten: Aktstruktur, Spannungsbogen, Hauptplot und Nebenplots, Protagonist und Nebenfiguren. Gerade, weil Autor und Zeichner sich bei der Sprache auf ein Minimum - meist nur knappe Dialoge - beschränken, muss die restliche Geschichte bildlich noch viel lebendiger erzählt werden. Und das geht nur, wenn sie richtig gut strukturiert ist. Um das gemeinsam zu analysieren haben wir wie immer drei Vorschläge für Euch:
1.) Tim & Struppi: Das Geheimnis der "Einhorn"
Reporter Tim kauft auf einem Flohmarkt ein Modell eines Segelschiffs, der "Einhorn". Schnell interessieren sich einige dubiose Charaktere für das Schiff, und es wird sogar in Tims Wohnung eingebrochen. Und ein seltsamer Zufall will es, dass ausgerechnet sein Freund Kapitän Haddock ihm mehr über die dramatische Geschichte der echten "Einhorn" verraten kann.
Das Heft stammt aus dem Jahr 1943. Vom Plotting-Standpunkt her sind vor allem zwei Aspekte interessant. Erstens gibt es eine recht umfangreichen Nebenplot, der am Ende mit dem Hauptplot zusammenfließt und so erst die Auflösung der Geschichte ermöglicht. Zweitens besteht ein guter Teil des Hauptplots aus einer Rückblende, die graphisch wie erzählerisch wirklich super umgesetzt ist und deshalb spannend bleibt.
2.) Marsupilami: Panda in Panik
Im palumbischen Urwald stürzt ein Flugzeug ab und ein junger Panda steht plötzlich alleine und hilflos im Dschungel. Natürlich kümmert Familie Marsupilami sich um den Findling, doch das ist schwieriger als erwartet.
Ein Klassiker von 1989. Vom Plotting-Standpunkt ganz toll, weil das Marsupilami keine uns bekannte Sprache spricht und wir deshalb den Protagonisten ohne Worte verstehen müssen. Die Geschichte wird durch Mimik, Gestik und Handlungen erzählt, was uns viel Anhalt für das Planen von Szenen nach dem VAKOG-Prinzip gibt. Außerdem kommen in dem Heft "primitive Ureinwohner" des Dschungels vor, und man sollte durchaus kritisch hinterfragen, wie sie gezeigt werden - eine gute Möglichkeit, sich eigenen Vorurteile bei der Darstellung fremder Kulturen zu stellen.
3.) Asterix: Der Seher
Während eines schrecklichen Unwetters sucht der Seher Lügfix Schutz in dem berühmten gallischen Dorf. Er wird freundlich aufgenommen, und nach und nach verfallen alle Einwohner des Dörfchens dem Aberglauben und dem Charme des (falschen?) Propheten. Nur Asterix und Obelix bleiben skeptisch, aus verschiedenen Gründen ...
Ersterschienen 1972. Unter dem Plotting-Aspekt sehr interessant, weil die ganze Handlung im Dorf und der näheren Umgebung spielt, aber trotz des reduzierten Handlungsspielraums ein schöner Spannungsbogen entsteht. Außerdem ist es eines der wenigen Asterix-Hefte, in denen ein konkreter Antagonist auftaucht - und Lügfix ist ein herrlich schrulliger, sehr sympathischer Gegenspieler. Wer andere Asterix-Hefte kennt, kann auch schön beobachten, wie es die Dynamik etablierter Charaktere verändert, wenn eine wichtige Nebenfigur entfernt wird - denn Druide Miracolix, sonst die Stimme der Weisheit, wurde hier bewusst von den Autoren weggeschickt.
Für die Abstimmung habt Ihr Zeit bis einschließlich Freitag, den 08.02.2019.
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