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[Leserunde] Leserunde # 4 - "Der Mitternachtszirkus" von Darren Shan

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    #16
    "That was when the screaming began." (Das war als das Schreien begann.)
    Der perfekte Cliffhanger am Ende eines Kapitels. Eine gemeine Stelle das Lesen zu unterbrechen und deswegen gleichzeitig die perfekte Stelle, um den Leser weiterzuziehen. Wir haben bereits festgestellt, dass die Kapitel in diesem Buch besonders kurz sind und das zum raschen Lesen einlädt. "Ach, drei Seite schaff ich noch vor dem Schlafen gehen." Wie Darren Shan die Kapitel beendet, lädt ebenso dazu ein. Der letzte Satz beendet das Kapitelthema und eröffnet gleichzeitig das nächste Thema. Wie in Kapitel Acht, sie haben endlich ihre Sitze gefunden und jetzt fängt die Show an > auf zu Kapitel Neun. Ist Euch das auch aufgefallen? Beeinflusst das Euer Leseverhalten?

    In Kapitel Sieben sagt Darren: "It's hard sometimes to know whether you should believe the stories your dad tells you or the ones your best friend tells you." (Es ist manchmal hart zu wissen, ob man den Geschichten seines Vaters glauben soll oder die Geschichten seines besten Freundes.)
    Was haltet Ihr von diesem Zitat? Und für den Kontext des Geschichte wichtig: Ist Steven wirklich glaubwürdig oder bildet sich Darren das nur ein, weil es sein bester Freund ist? (In Bezug auf die Details über Vampire und Werwölfe, aber auch über die Geschichte des Jungen, der in dem Theater vermeintlich umkam.)

    Zu guter Letzt: Darren erhält das Ticket, weil … Wind? Was haltet ihr von dieser Begebenheit und was sagt sie euch für den weiteren Verlauf der Geschichte? Ist Darren Der Auserwählte? Kann er Magie? Gibt es einen Windgott? (Wilde Spekulationen erwünscht.)
    Als nächsten Schritt lesen wir bis einschließlich Kapitel 14, wie immer gibt's dafür zwei Tage Zeit bis zum 19. Januar.
    Zuletzt geändert von In-Genius; 17.01.2019, 11:20.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Earu
      Earu kommentierte
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      Hallo In-Genius, ich kann leider kaum Englisch. Dein erstes Zitat kann ich noch übersetzen, aber das längere schon nicht mal mehr so weit, als dass ich den Kontext verstehen könnte. Wäre lieb, wenn du eine grobe Übersetzung hinterherhängen könntest, damit ich es etwas einfacher habe, gerade da Google nicht immer so übersetzt, wie es gemeint ist.

      Wenn ich mir die Kapitel ganz bewusst anschaue, dann erkenne ich, dass sie nach Themen gegliedert sind, also mit einem neuen Thema beginnen und dort enden, wo das nächste Thema beginnt. Aber unter normalen Umständen wäre mir das nicht aufgefallen. Inwiefern das mein Leseverhalten beeinflusst, kann ich nicht sagen. Da wir immer eine gewisse Menge lesen, bin ich nicht versucht, doch noch weiter zu lesen.

      Darren gruselt sich gerne. Deshalb wird er Steven lieber glauben wollen als seinem Vater, der eine langweilige Erklärung liefert. Speziell kleine Kinder können die Erklärungen der Erwachsenen zwar akzeptieren, aber in ihrem Herzen lebt die fantasierte Realität weiter. Ein prima Beispiel bieten da das Christkind oder der Weihnachtsmann. Wir lieben doch bis heute die Vorstellung, dass ein magisches Wesen die Geschenke bringt. Und als Kinder haben wir zwar irgendwann geahnt, dass an dieser Geschichte etwas nicht stimmen kann, aber wir haben uns so lange wie möglich gegen diese flüsternde Vernunft in uns gewehrt. Darren kommt mir oft auch noch sehr kindlich vor, obwohl er manchmal Anwandlungen hat, die einem Erwachsenen schon schwerfallen.

      Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass die Leute von der Freak Show etwas damit zu tun haben könnten. Vielleicht suchen die sich ihre Besucher doch bewusster aus, als es auf den ersten Blick erscheint. Womöglich haben sie dem Bruder ganz bewusst das Plakat in die Hand gedrückt, damit es in die Hände der Jungs geraten kann. Und da hier ja immer wieder Vampire genannt werden: Die können sich je nach Geschichte auch unsichtbar machen. Vielleicht hat da ein Vampir nachgeholfen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Darren damit direkt etwas zu tun hatte, sondern vielmehr, dass die Freaks nachgeholfen haben, dass ausgerechnet er das Ticket erwischt.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Earu Ich habe eine ungefähre Übersetzung dazugeschrieben.

      Dass Darren lieber seinem Freund glaubt, weil das aufregendere Geschichten sind, scheint mir auch offensichtlich. Er mag Grusel, also ist eine Gruselgeschichte immer besser als die meist langweilige Wahrheit. Kann ich ihm nicht ganz verübeln

    • Earu
      Earu kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke dir! In diesem Fall konnte Google mir eine Übersetzung liefern, sodass ich mich an den Satz im Buch erinnern konnte, aber generell ist es doch leichter, weil du den Sinn des Satzes besser begreifen kannst als eine solche Maschine.

    #17
    Ich hab' das Buch inzwischen auch komplett gelesen.

    Der perfekte Cliffhanger am Ende eines Kapitels. Ist Euch das auch aufgefallen? Beeinflusst das Euer Leseverhalten?
    Mein Leseverhalten war, das ich das Buch nicht weglegen konnte. Insonfern haben die Cliffhanger sicher dazu beigetragen, mein Leseverhalten zu beeinflussen.
    Aufgefallen ist es mir, positiv aufgefallen, weil ich Cliffhanger sehr gerne mag.

    In Kapitel Sieben sagt Darren: "It's hard sometimes to know whether you should believe the stories your dad tells you or the ones your best friend tells you." (Es ist manchmal hart zu wissen, ob man den Geschichten seines Vaters glauben soll oder die Geschichten seines besten Freundes.)
    Was haltet Ihr von diesem Zitat?


    Über diesen Satz bin ich auch gestolpert, weil der so schön nach Foreshadowing klang. Zwar merkt man, dass Darren ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, also glaubt er ihnen wohl generell schon, was sie sagen. Aber er ist auch in dem Altern, in dem Eltern langsam langweilig und doof werden, und in dem man ihnen nicht mehr alles glauben will. Und Steves Geschichte ist ja so viel interessanter! Für mich klang das Zitat danach, dass Darren sich irgendwann in naher Zukunft zwischen seiner Familie und Steve entscheiden muss.

    Zu guter Letzt: Darren erhält das Ticket, weil … Wind? Was haltet ihr von dieser Begebenheit und was sagt sie euch für den weiteren Verlauf der Geschichte? Ist Darren Der Auserwählte? Kann er Magie? Gibt es einen Windgott? (Wilde Spekulationen erwünscht.)
    Das war für mich überhaupt der magische Moment des Buchs. In allen anderen Situationen - auch später - fällt Darren Entscheidungen, die Konsequenzen haben. Manchmal hat er da bei seinen Entscheidungen nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber immerhin hat er Einfluss auf sein Schicksal.
    Aber dieses Ticket ist ihm in die Hand geschwebt. Er hat sich nicht einmal darum bemüht. Das klingt für mich sehr nach einer Art Prophezeiung, oder einem vorherbestimmten Schicksal. - Interessant, dass mir die Szene trotzdem gefallen hat. Ich bin nämlich nicht so sehr ein Fan von diesem ganzen "Der Auserwählte"-Klischee. Aber hier hat es gepasst, weil es so subtil war.
    Always avoid alliteration.

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    • Butterblume
      Butterblume kommentierte
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      Oh Mann, ich hab schon Band zwei durch und keine Zeit gehabt, hier zu kommentieren, weil ich das Lesen zwischen Arbeiten, Haushalt, selber Schreiben und Zeit mit Freund verbringen unterbringen musste. Ergebnis: ich habe die letzten beiden Nächte weniger als 5h geschlafen xD
      Frage: kann es sein, dass "das Buch zum Film" doch irgendwie gekürzt ist? Bei mir war Band 1 schon nach 201 Seiten zuende...

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Bei mir ist Band 2 gerade angekommen.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Immerhin gefällt's! Im Anfangspost stehen alle Fragen gesammelt, falls du irgendwann mal Lust und Zeit hast, deine Gedanke festzuhalten.
      Das mit den wenigen Seiten ist sehr gut möglich. In meiner englischen Ausgabe hat der erste Band 185 Seiten. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er dann etwa 200 Seiten auf deutsch hat.

    #18
    In der Einführung sagt Darren Shan "Real life is nasty." Er meint damit, das echte Leben hat Konsequenzen, auch schlechte - im Gegensatz zu Büchern. Was denkt ihr, heißt das für dieses Buch?

    Keine Ahnung wie er es meint und ich weiß auch nicht, was das für dieses Buch bedeutet. Auch Bücher können schlechte konsequenzen haben, es kommt darauf an, wer sie liest. Ein Buch für sich, klar, ist erstmal nur ein Buch. Wird es gelesen, kann auch das Konsequenzen haben.

    Wie findet ihr diese thematische, detaillierte Aufteilung

    Ich mag die Aufteilung. Ich bin kein Freund unnötigen Gedöns und das lässt er netterweise beiseite. Er konzentriert sich auf die Geschichte. Ja, jedes Kapitel hat ein Thema, aber das haben viele Bücher und es ist auch hier so, das es zwischen den Kapiteln Verbindungen gibt. Diese Verbindungen ist ein größeres Thema - bspw. Freak Show - das begleitet ein ja zunächst (soweit ich gelesen habe) 5 Kapitel lang. Immer wieder mit anderen Schwerpunkten, aber es ist ja nicht so, das die Freak-Show und die organisation dorthin zu kommen mit einem Kaptel abgeschlossen ist.
    Also, ich halte die Aufteilung nicht für ungewöhnlich, es hat mich nicht irritiert.

    Was haltet ihr von den Charakteren? Wie stellt ihr sie auch vor, was lernt ihr von Darren's Erzählung über sie und animieren sie euch, weiterzulesen? Allen voran natürlich Darren als Hauptfigur, aber auch Steve als bester Freund wird ausführlich vorgestellt. Der Rest verblasst ein wenig. Sagt euch das bereits etwas?

    Ich habe das Bild einer Jungsgang. Alle etwas verschieden - Steve wird am ausführlichsten beschrieben, vermutlich (und da er in die Freak-Show mitkommt) wird er eine wichtige Figur werden. Vom Rest weiß man zumindest, das sie klein oder schmächtig sind.
    Darren hat blaue Haare? Da musst ich stutzen.
    Ich finde den Umgang mit seiner Schwester schön.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    Kommentar


    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Freut mich, dass du zum Lesen gekommen bist.
      Die thematische Aufteilung finde ich auch nicht außergewöhnlich, aber ich finde sie schon besonders eng hier. Was ich gut finde, so kann er das Teilthema in den wichtigen Details erkunden und dann zum nächsten Teilthema gehen. Ich finde, das passt ganz gut zu seinem Schreibstil.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Das mit den blauen Haaren hab ich glatt überlesen. Sein Umgang mit Annie gefällt mir auch sehr.

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      In-Genius, genau. Es ist eine Unterteilung des Hauptthemas in Details und das finde ich schön umgesetzt. Ich mag den Schreibstil.

      Alys II. Ich musste über die Stelle 3x mal lesen und dachte: Da müsste doch blond stehen ... stand es aber auch beim dritten mal nicht.

    #19
    Kapitel 9
    Die Beschreibung des Wolfsmenschen ist jetzt nichts Besonderes. Erst die roten Zähne ließen mich stutzen. Wovon sind die rot? Sind die angemalt? Wird ja kaum Blut sein, denn das hätte er längst geschluckt.
    Meister Riesigs Ansprache ist natürlich klasse, um die sowieso schon erschreckten Zuschauer in die richtige Stimmung zu versetzen. Die Ängstlichen unter ihnen sollen gehen, bevor es für sie zu spät ist. Ob da wirklich jemand aufsteht? Sieht nicht so aus.
    Umso mehr erstaunt mich, dass trotz der Warnung von Meister Riesig, alle vorgestellten Kreaturen seien gefährlich, nun der Käfig des Wolfsmenschen geöffnet wird. Eine der Damen hypnotisiert ihn mit den Fingern. Ich frage mich, wie das aussieht. Sowas habe ich noch nie gesehen. Jedenfalls soll man ihn unter Hypnose vorsichtig streicheln können. Das würde ich schon allein aus dem Grund tun, um zu sehen, ob das „Fell“ echt ist. Darren lässt lieber die Finger von dem Wolfsmenschen, aber Steve muss ihn natürlich berühren. Ich wüsste ja zu gerne, wie jemand nach Schmirgelpapier riechen kann. Doch bevor ich näher darüber nachdenken kann, löst ein lauter Knall die Hypnose des Wolfmenschen auf und er greift eine Frau an, die nicht schnell genug flüchten kann. Bei dem Versuch, den Wolfsmenschen von sich wegzuschieben, beißt dieser ihr einfach die Hand ab. Normalerweise würde das zur Show gehören. Hier fallen jedenfalls Leute in Ohnmacht oder rennen weg. Erst Meister Riesig kann den Wolfmenschen beruhigen und bringt ihn in den Käfig zurück. Auf dieselbe Weise beruhigt er auch die Frau mit der abgebissenen Hand, pustet ihr ein Pulver auf die Wunde und lässt die Hand von zwei muskelbepackten (?), kleineren Leuten annähen. Die Behandlung scheint geklappt zu haben, denn die Frau kann die Finger bewegen. Der Ehemann der Frau beginnt herumzupalavern, aber Meister Riesig lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er erinnert noch einmal an seine einleitende Ansprache und dass die Show prinzipiell gefährlich ist und dass die Ängstlichen besser gehen sollen. Nun gehen doch ein paar Leute. Nachdem schon ein paar weggerannt sind, dürften jetzt ja nicht mehr so viele da sein.
    Das Kapitel endet mit einer leichten Vorschau, dass Darren sich im Nachhinein ärgert, geblieben zu sein, denn das scheint verhängnisvolle Folgen zu haben.

    Kapitel 10
    Ein lebendes Skelett ist die nächste Attraktion, die eher komisch ist. Er tanzt in einem Ballettkostüm und schließlich will er zeigen, dass er auch ein Schlangenmensch sei, was er eindrucksvoll beweist. Anschließend ist er eine Mischung aus Xylophon und Klavier. Der erscheint mir gar nicht gefährlich.
    Willi Wunderwanst macht seinem Namen alle Ehre. Da springen die Zuschauer auch mal weg, damit er sie im Vorbeigehen nicht erwischt oder beim Stolpern zerquetscht. Er erzählt, dass er zwei Mägen hat. Auf mich wirkt der auch nicht gefährlich. Auf zwei Servierwägen stapelt sich das Essen und es beginnt quasi ein Wettessen. Nachdem alles verputzt ist, folgt ein Servierwagen mit Metallgegenständen und -schrott. Willi warnt davor, das Folgende nachzuahmen, und verschluckt Schrauben, Muttern, Glas, Gabeln, Löffel und sogar eine Metallkette, die er anschließend wieder hervorbringt.
    Wieder endet das Kapitel mit einer leichten Vorschau, nämlich dass selbst diese Vorstellung noch getoppt wird.

    Kapitel 11
    Es werden Souvenirs verkauft. Ich hätte ja eine Gummipuppe vom Skelettmann gekauft, aber Darren entscheidet sich für die Haare vom Wolfsmenschen, die als fest, drahtig und messerschaf beschrieben werden. Hoffentlich will er die nicht seiner Schwester geben! Steve will wissen, wie viel eine Glasfigur kostet, doch das Männchen unter der Kuppe hält ihm nur einen Zettel hin. Er kriegt keinen Ton aus ihm heraus, dabei will er wissen, ob diese Männchen menschlich sind.
    Nun folgt die Bärtige Dame, die gar keinen Bart hat? Doch nach ein paar seltsamen Handlungen wachsen ihr tatsächlich Haare im Gesicht, die schließlich bis zu ihren Füßen reichen. Meister Riesig fragt, wer von den Anwesenden eine Schere dabei hätte, und es melden sich wirklich ein paar Frauen. Ich bin verblüfft. Ich habe ja einiges dabei, aber eine Schere sucht man bei mir vergeblich. Doch nichts durchtrennt die Barthaare, obwohl Meister Riesig darauf sogar einen Goldbarren setzt. Schließlich lässt die Bärtige Dame die Haare auf demselben Weg verschwinden, wie sie sie hervorgezaubert hat.
    Hans Hände ist die nächste Attraktion, der mit vier Männern einen Wettlauf bestreitet – er auf seinen Händen, die Männer auf ihren Beinen – und gewinnt. Wieder ein eher harmloser Zeitgenosse, würde ich behaupten.
    Nach einer Pause bittet Meister Riesig, dass man erst klatschen möge, wenn man mitgeteilt hat, dass es jetzt gefahrlos möglich ist. Als Mr. Crepsley auftaucht, stöhnt Steve auf. Er wird ebenso weiß wie der Freak und beginnt zu zittern. Ich vermute jetzt mal, dass Darrens Gedanke „Er macht ein Gesicht, als hätte er ein Gespenst gesehen!“ noch wichtig wird. Jedenfalls endet hier das Kapitel, was bedeutet, dass ein neues Thema beginnt.

    Kapitel 12
    Mr. Crepsley referiert kurz über Giftspinnen, um zu demonstrieren, dass seine Spinne wirklich außergewöhnlich ist. Allein ihr Aussehen ist für meine Begriffe außergewöhnlich, denn mir will keine Gattung einfallen, die grün, lila und rot schillert. Es folgt die Geschichte, wie er zu der Spinne gekommen ist. Als Beweis, dass sie intelligent ist, spielt er auf einer Flöte und die Spinne springt auf den Hals einer bereitstehenden Ziege. Die Spinne beißt die Ziege, die daraufhin umfällt, aber noch lebt. Diese Handlung will Mr. Crepsley der Spinne durch seine Flöte vermittelt haben. Laut ihm würde die Spinne ihn auf der Stelle töten, sollte er jemals die Flöte verlieren. Daraufhin lässt er die Spinne die Ziege töten. Anschließend lässt er sie auf den beiden Hinterbeinen rückwärts laufen, auf den Tisch klettern und dann auf seine Hand krabbeln bis auf seinen Kopf, wo sie sitzen bleibt und Darren an einen Hut erinnert. Anschließend schaukelt sie an einem Spinnenfaden an seinem Kinn hin und her, es folgt eine komplizierte Abfolge von Bewegungen, an deren Ende die Spinne in Mr. Crepsleys Mund landet. Finde ich eklig und auch Darren findet das nicht gut. Meister Riesig ist es, der der Spinne den Befehl vorflötet, den Mund mit einem Spinnennetz zu bedecken und sich dann abzuseilen. Mr. Crepsley isst es und nennt es einen Leckerbissen. Ich finde das noch ekliger. Sowas passt definitiv in eine Freakshow. Ein Trainingsprogramm für die Spinne wird von einem Abendessen mit Tellern und Besteck abgelöst.
    Die Nummer endet und Darren wendet sich wieder Steve zu. Der hofft, dass Mr. Crepsley nicht weiß, dass Steve weiß, wer er wirklich ist, da sie die Show sonst nicht lebend verlassen. Das ist mal ein spannender Cliffhanger.

    Kapitel 13
    In der darauffolgenden Pause will Darren natürlich mehr über Mr. Crepsley hören, doch Steve will erst noch darüber nachdenken. Darren kauft dann zwei Spinnennachbildungen und sechs Spinnweben aus Karamell. Ich bin ja gerade am Zweifeln, ob das nicht echte Spinnweben sind. Dazu würde passen, dass sie nach Zuckerwatte schmecken. Karamell schmeckt definitiv nicht wie Zuckerwatte.
    Es folgt Bertha Beißer und die scheint kein netter Geselle zu sein. Sie mag es offensichtlich nicht, wenn man über sie lacht, denn sie droht damit, denjenigen die Nase abzubeißen. Sie zerbeißt Stahlstangen, einen Heizkörper, ein Fahrrad. Dann lässt sie auf ihre Zähne einschlagen und die Zähne mit einer Kettensäge bearbeiten, doch die Zähne sind unverwüstlich.
    Die eineiigen Zwillinge sind ebenfalls Schlangenmenschen, aber Darren findet ihre Kunststückchen eher langweilig.
    Meister Riesig beendet die Vorstellung mit seinem Dank für ihr Kommen und bittet darum, sie mögen die Show weiterempfehlen. Darren ist enttäuscht, denn er hätte die Freaks gerne noch einmal gesehen, und er findet, dass die Show mit den Zwillingen eher schwach geendet hat. Ich bin unsicher, ob die Show tatsächlich schon zu Ende ist, denn da windet sich eine cliffhängende Schlange von der Empore.

    Kleine Randbemerkung: So schnell sich das Buch vielleicht lesen mag, so lange brauche ich, weil ich zeitgleich meine Kommentare schreibe, um nichts zu vergessen. Eigentlich will ich das Buch ja heute fertig lesen, aber ich glaube, das werde ich bei dem Tempo nicht schaffen.

    Kapitel 14
    Ich muss mich echt über die Besucher der Freakshow wundern. Da geraten sie beim Anblick einer Schlange völlig aus dem Häuschen und trampeln sogar ein paar Besucher nieder. Himmel, so schnell ist eine Schlange jetzt auch nicht, als dass man da direkt ausrasten muss. Wieso sind sie in die Show gekommen, wenn sie da gleich ausrasten? Ok, dass man da nicht völlig kalt bleibt, verstehe ich, aber das hier finde ich übertrieben. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich das dem Autor nicht abkaufen würde, sondern nur, dass ich die Leute dumm finde.
    Und da naht schon die Rettung. Ein Junge mit schlangenähnlichen Augen und einer schuppigen Haut. Allerdings irritiert mich, dass er zunächst ein langes, weißes Gewand trägt und nur wenige Sätze später lediglich eine knappe Unterhose. Der kann sich umziehen, ohne dass man es sieht. Er holt dich Schlange ab, die sich um ihn wickelt, legt später seinen Kopf in ihr geöffnetes Maul und wickelt sie sich später wieder um den Körper.
    Damit verkündet Meister Riesig das tatsächliche Ende der Show. Hatte ich also Recht, dass es noch nicht ganz das Ende war. Aber ist es das jetzt wirklich? Ich bin unsicher, immerhin hat Meister Riesig schon einmal geblufft.
    Sie verlassen den Saal, aber Steve will noch bleiben. Darren soll allein nach Hause gehen, aber der will seinen besten Freund nicht im Stich lassen. Er versteckt sich hinter der Tür zur Empore. Da alles ruhig bleibt, schleicht er hinauf zur Empore, um zu sehen, was passiert. Er sieht von dort aus Steve, der auf die Bühne geht und nicht recht zu wissen scheint, wohin er gehen soll. Mr. Crepsley fällt von irgendwoher auf die Bühne und fragt, wieso Steve ihn so beobachtet habe. Dass ihm sowas während seiner Darbietung auffällt, ist sonderbar. Da ist man doch eher mit sich – oder in dem Fall mit der Spinne – beschäftigt. Steve überrascht ihn, indem er ihm seinen richtigen Namen nennt und sagt, dass er ein Vampir sei. Das überrascht auch Darren. Kein Wunder, dass Steve meinte, dass sie die Vorstellung vielleicht nicht lebend verlassen würden. Ist aber auch blöd, sowas einem Vampir vor den Kopf zu knallen. Was soll der denn jetzt machen, wenn nicht, ihn zum Schweigen zu bringen?

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Alys II. Die Folge ist richtig gut! - Müsste 2.20 sein, "Humbug".

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Dodo, genau die!

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      American Horror Story hat eine ganze Season zu einer Freak Show, fand ich stellenweise ganz nett (teilweise aber auch schnarch langweilig). Die Akte X Folge kenne ich auch.

    #20
    Darren erhält das Ticket, weil … Wind? Was haltet ihr von dieser Begebenheit und was sagt sie euch für den weiteren Verlauf der Geschichte?

    Ich bin absolut bereit zu glauben, dass ihm das Ticket zufällig in die Hände fiel. Schicksal.
    Wenn er das Ticket nicht gefangen hätte, gäbe es die Geschichte nicht mit ihm als Erzähler. Gut, es wäre auch cool gewesen, wenn er sich heimlich hätte hineinschleichen müssen. Damit hätte ich als Leser weniger gerechnet als damit, dass er die Eintrittskarte fängt.
    Äh. Ja. Warum hat er sie dann gefangen?
    *grübel*
    An so einen Auserwählten-Quatsch mag ich nicht glauben, das wäre zu ausgelutscht. Mittlerweile. Von wann sind die Bücher?

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Der Mitternachtszirkus erschien 2000. Solltest du wirklich den Rest der Reihe lesen, wäre ich sehr gespannt auf deine abschließenden Gedanken zu dem "Auserwählten-Quatsch", das wird nämlich in der Reihe weiter behandelt

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      *lidspalten zu schlitzen vereng*
      Jetzt muss ich den Rest ja lesen. Womöglich entwickelt sich Shan zu einem Trendsetter?

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Er hat zumindest die beste Umsetzung des Auserwählten-Tropes, die ich kenne.
      Viel Spaß

    #21
    Ganz wichtige Frage: Wie hat Euch die Show des Cirque Du Freak gefallen? Wart Ihr überrascht oder gelangweilt? War es magisch genug für ein Fantasy-Jugendbuch oder bloß normale Tricks/Krankheiten von Menschen? Wärt ihr gerne im Publikum gewesen? Über welche der Künstler würdet ihr gerne mehr lesen? Hättet ihr dafür 15 Pfund (oder Euro) bezahlt?

    Was glaubt Ihr, hat es mit den Wesen unter den blauen Roben auf sich? Sie wuseln überall herum und kommen immer wieder in der Erzählung der Show vor, aber nehmen nicht selbst teil. Trotzdem haben sie irgendein Geheimnis, man sieht ihr Gesicht nicht und reden tun sie auch nicht. Steve glaubt nicht einmal, dass sie menschlich seien.

    Am Ende von Kapitel 14 entlarvt Steve einen der Künstler: Larten Crepsley sei ein Vampir! Glaubt ihr, er hat recht? Woher will Steve das wissen? Woran erkennt man Vampire überhaupt? Und warum bleibt Steve dort und sagt dem Herrn das auf den Kopf. Ich möchte sagen, nicht die schlaueste Art einem Vampir zu begegnen.

    Den nächsten Schritt lesen wir bis einschließlich Kapitel 20 bis zum 21. Januar.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Earu
      Earu kommentierte
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      Ich glaube, mir hätte die Show gefallen, wenn ich hingegangen wäre. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich aufgrund meiner Vorurteile nicht hingegangen wäre. Auch, weil ich geizig in solchen Dingen bin. Aber unter dem Hintergrund, dass ich jetzt weiß, was in der Vorstellung genau geboten wurde, wäre es mir das Geld wert gewesen. Auch wenn sie vielleicht nur Tricks und Krankheiten ausstellt. Ich glaube, das lebendige Gerippe ist mein Liebling unter den Künstlern.

      Die Wesen in den blauen Roben sind mir echt ein Rätsel. Sind sie überhaupt menschlich? Da könnte Steve durchaus Recht haben. Vielleicht sind es ja auch Affen? Oder sind es so missgestaltete Zwergenmenschen, dass man sie deshalb versteckt? Wobei sie dann doch eine super Attraktion in der Show sein müssten. Sind es Kinder, die der Vampir speziell für die Show hypnotisiert, sodass sie ihre Betten für diese Abende verlassen, die Aufgaben erledigen, aber eigentlich eher schlafwandeln als wach sind?

      Ich habe schon etwas weiter gelesen, aber ich weiß, dass ich in dem Moment einfach ihm geglaubt habe. Allerdings fand ich es absolut dämlich von ihm, sich jemandem zu stellen, den man für einen Vampir hält. Er muss doch davon ausgehen, dass der Mann ihn töten muss, wenn er Recht hat.

    #22
    Wie hat Euch die Show des Cirque Du Freak gefallen?

    Gut! Erstaunlich gut, denn ich hatte erwartet, dass ich mich langweile, wenn er wirklich jeden einzelnen Akt aufzählt. Was ich super fand war Darrens Kommentar, dass der eine Akt - waren es die Schlangenmensch-Zwillinge? - etwas fade war im Vergleich zu den anderen. Das hat sein Erleben noch realistischer rübergebracht, als wenn er alles nur gelobt hätte. Sehr gut fand ich auch das Ende. Vorstellung vorbei, etwas plötzliches Ende, alle gehen - und dann plötzlich der Schlangenjunge und seine Schlange. Das war so gut, weil man als Leser - genau wie das Publikum - vergessen hatte, dass der ja auch noch auftreten müsste. Dabei war er ja sogar 2x vorher angeteast worden: auf dem Flugblatt, und dann auch noch, als Darren seine Eltern nach ihm gefragt hat. Ich liebe das, wenn ich als Leser etwas vergesse, dann taucht es plötzlich wieder auf, und erst in dem Moment erinnere ich mich daran, dass es ja schon vorher erwähnt wurde.
    "Magisch genug" - ja, das auch. Weil ich mir vieles, wie zum Beispiel den Wolfsmenschen, erklären kann, aber eben doch nicht alles.
    Mehr lesen wollen würde ich über den Schlangenjungen. Weil er so einen denkwürdigen Auftritt hat finde ich ihn eine irgendwie herausragende Figur.
    15 Pfund ... jain. Ich wäre wahrscheinlich erst aus moralischen Gründen gar nicht hingegangen, weil ich nicht missgestaltete Menschen als Zootiere sehen will. Andererseits ist das ja nach einem genaueren Blick eben keine der typischen Freakshows, sondern wohl eher eine Gruppe phantastischer Wesen, die die Freakshow als Tarnung nutzen. Und das wissend würde ich weitaus mehr als 15 Pfund zahlen. (Wenn ich bedenke, was ich z.B. schon für besondere Theaterkarten ausgegeben habe, dann sind 15 Pfund für einen echten Vampir ein Witz.)

    Was glaubt Ihr, hat es mit den Wesen unter den blauen Roben auf sich?
    Die halte ich erstmal für verkleidete Menschen. Show-Effekt, die ein wenig den Gruselfaktor hochtreiben sollen. Sollte der Autor mich später damit überraschen wollen, dass es doch Aliens oder so sind, dann habe ich da aber gar nichts dagegen.

    Larten Crepsley sei ein Vampir!
    Ich hoffe, ich spoilere da gerade nichts (habe das Buch nicht bei mir und versuche mich an die Szene zu erinnern), aber ich fand die Erklärung, er erkenne ihn aus einem Buch, schlüssig. Steve scheint viel zu lesen über Monster jeder Art.
    Warum er es so direkt sagt habe ich auch nicht ganz verstanden. Schlau ist es nicht. Aber Steve scheint ja mit seinen Ausrastern und so generell ein sehr tollkühner Typ zu sein, der auch mal impulsiv Dinge sagt, die er später vielleicht bereuht. Und ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass Steve sehr unglücklich ist mit seinem Leben und gerne eines der Monster wäre, über die er so viel liest. Tja, und um ein Monster zu werden, gibt es nicht viel Auswahl. Man kann laut der "klassischen" Mythologie kein Schlangenmensch werden, aber man kann Vampir werden (oder Werwolf). Also glaube ich, dass Steve in dem Moment, in dem er Mr. Crepsley sah, beschlossen hat, dass das seine Chance ist und er Vampir werden will.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Der Schlangenjunge heißt Evra und kommt in Band 2 nochmal ausführlicher vor. Ein Liebling von mir und vielen Fans der Serie. Ich freue mich, dass Darren Shan hier ein wenig Anklang finden kann, das ist immer toll für gute Geschichten.

      Dass Steve Crepsley aus einem Buch erkannt haben will, kommt erst in dem nächsten Leseschritt dran. Da war wieder die Sache mit dem Cliffhanger dazwischen Aber ich stimme sehr zu: Schlau ist diese Vorgehensweise nicht, aber vermutlich die gradlinigste für sein Ziel.

    #23
    Ich habe ja auch schon weiter gelesen und meine Kommentare soweit geschrieben. Also Achtung an alle, die diese Kapitel erst noch lesen müssen/wollen. Hier kommt sozusagen die Zusammenfassung inkl. meiner überaus wichtigen Meinung. Ich weiß nicht, ob es hier schon spürbar wird, aber wenn ich mir meine Notizen so ansehe, finde ich, dass Darren bzw. das Buch nicht gut wegkommen. So ist das aber nicht gemeint. Eigentlich ist es eher ein Mitfiebern, bei dem ich Darren anschreien will, das Richtige zu tun - also, aus meiner Sicht das Richtige. Auch wenn das Buch mich bis jetzt nicht wirklich fesseln/begeistern konnte und ich bin mittlerweile bei Kapitel 29, schlecht ist es nicht. Es ist einfach nur nicht für mich geschrieben.

    Kapitel 15
    Der Vampir irritiert mich. Er will wissen, wer der Drahtzieher hinter Steve ist, der ihn auf den Vampir angesetzt habe. Aber Steve beteuert, ihn von einem Gemälde wiedererkannt zu haben, zu dem er auch die Geschichte kennt. Der Vampir will ihn natürlich töten, aber Steve meint, er habe Darren alles erzählt, sodass Polizisten bei seinem Verschwinden hier auftauchen würden. Der Vampir erwartet eine Erpressung, aber Steve will Vampir werden und alles von ihm lernen, was es zum Vampirsein braucht. Der Vampir ist außer sich. Da gibt es noch Obervampire, die sowas nicht lustig fänden. Aber Steve wäre auch schon zufrieden, nur ein Halbvampir zu sein. Der Vampir versucht ihm das auszureden, aber Steve bleibt hartnäckig. Der Vampir willigt ein, doch er bricht ab, als er Steves Blut schmeckt. Es schmeckt böse. Der Vampir erklärt, dass kein böser Mensch Vampir werden dürfe, weil sie das Leben respektieren und nicht böse sind, und Steve verschwindet mit einer Drohung. Darren wartet eine Weile ab, bevor er zu sich nach Hause rennt, denn Steve macht ihm jetzt Angst. Er hält ihn für verrückt.

    Kapitel 16
    Darren bekommt natürlich Hausarrest und weniger Taschengeld, weil er vermeintlich allein durch die Stadt spaziert ist. Er erzählt seiner Schwester, wie die Show gewesen ist, und sinniert dann über das Ende des Abends und der Spinne. Seltsamerweise betrifft der Hausarrest nicht den Spaziergang, den er nachmittags unternimmt.
    Steve wartet montags schon auf Darren, obwohl er normalerweise erst nach Darren in der Schule ankommt. Darren muss sich ihm also stellen und lügt ihn an, wieso er nach der Vorstellung nach Hause gegangen ist. Steve glaubt ihm, aber Darren merkt schnell, dass es nach diesen Erlebnissen zwischen ihnen nie wieder so sein wird wie früher. Er hat Angst vor Steve, weil er freiwillig ein Vampir werden wollte und weil der Vampir ihm gesagt hat, dass er böse sei.
    Nachmittags erzählen sie von Mr. Crepsleys Auftritt mit der Spinne. Steve ist der Meinung, die Spinne würde mittels Telepathie kontrolliert werden. Das ist natürlich für Darren spannend, hätte er doch gerne eine Spinne wie diese. Damit kommt Darren auf eine saublöde Idee. Da er sich nicht trauen würde, den Vampir zu erpressen, will er die Spinne stehlen.

    Kapitel 17
    Darren plant den Diebstahl der Spinne, rechnet aber mit der Möglichkeit, diese Aktion nicht zu überleben. Mehrfach überlegt er, seinen Plan aufzugeben, aber er hat einfach an der Spinne einen unerklärlichen Narren gefressen.
    Im Keller des Theaters findet er den Wolfsmenschen und den Schlangenjungen mit seiner Schlange schlafend vor. Es steht dort auch eine Kiste, die der Sarg des Vampirs sein könnte. Daneben findet Darren den Käfig der Spinne. Für einen Moment kommt die Vernunft in ihm hoch. Er findet die Spinne eklig und will sie dort lassen, aber er ist zu weit gekommen, um jetzt ohne die Spinne zurückzukehren. Er hinterlässt dem Vampir eine Nachricht mit seinen erpresserischen Forderungen, um sich und auch Steve zu schützen. Und dann rennt er mir der Spinne davon.
    Das ist ein typisches Kapitel, bei dem man den Prota bei den Schultern nehmen und schütteln möchte, damit er wieder zur Vernunft kommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ganze Geschichte dann glimpflich ausgegangen wäre. Aber spätestens jetzt muss einfach etwas Schlimmes passieren.

    Kapitel 18
    Darren versteckt die Spinne im Schrank und tut alles, um es vor seiner Familie wie einen normalen Morgen wirken zu lassen. Daher muss er auch in die Schule, obwohl er in Gedanken bei der Spinne ist. Wieder Zuhause sammelt er Insekten für die Spinne und füttert sie. Anschließend notiert er, was er über die Spinne weiß – auch, was sie frisst und was ihr besonders gut zu schmecken scheint. Doch satt ist die Spinne noch lange nicht. Er gibt ihr deshalb Käse, Schinken, Salat und Dosenfleisch.
    Abends macht Darren sich Sorgen, denn jetzt muss der Vampir bemerken, dass die Spinne weg ist, und seinen Zettel finden. So schaut er mittwochs nach, ob die Freakshow auch wirklich weg ist. Mit den verschwundenen Wagen verbindet er Sicherheit für sich und die feiert er mit einer Pizza, von der auch die Spinne ein Stück bekommt. Das Vieh steht darauf! (Na ja, mein Hamster frisst ja auch alles. Wieso wundere ich mich also?)
    Nun beginnt er damit, die Spinne an sich und die Umgebung zu gewöhnen. Er zeigt ihr sein Zimmer, erzählt ihr alles über sich und welche Pläne er mit ihr hat. Er geht sogar in die Bibliothek, um sich über Spinnen näher zu erkundigen. Dabei stellt er fest, dass in den Büchern kein Artikel zu seiner Spinne enthalten ist. Ich finde es ja wahnsinnig dumm, eine gefährliche Spinne schon nach knapp fünf Tagen aus ihrem Käfig zu lassen. Ich hätte sie in etwas gesteckt, in dem sie sich freier bewegen kann, ohne dass sie an mich herankommt, und wo ich sie wiederum beobachten kann. Dann hätte ich langsam geübt, ob sie auf meine Flöten- und Gedankenbefehle überhaupt reagiert. Und dann hat er sie nicht einmal vorher gefüttert! Kein Wunder, dass sie ihm ins Gesicht springt. Womit das Kapitel mit einem Cliffhanger endet.
    Eigentlich müsste das Buch an dieser Stelle auch vorbei sein. Jeder lernt daraus nur, dass die Handlungen Konsequenzen haben, man sie aber durchaus überleben kann. Wäre mal eine erzieherische Maßnahme, wenn die Geschichte so enden würde, denn Darren könnte schon fast als Vorzeigejugendlicher unserer Zeit durchgehen. Nicht dumm, aber mit dem, was er im Kopf hat, stellt er nur dummes Zeug an, das er in seinem Alter auch als solches erkennen kann und es trotzdem macht.

    Kapitel 19
    Die Spinne prallt von der Flöte ab und Darren beginnt zu spielen, um sie sich vom Hals zu halten. Dabei denkt er an das, was er ihr sagen will. Effektiv ist auch das eine reine Erpressung. „Tu, was ich sage und greif mich nie wieder an, sonst gibt es kein Futter. Sei brav und ich werde dich verwöhnen.“ So geht man doch nicht mit Lebewesen um.
    Anschließend gibt er ihr seinen ersten Befehl. Sie reagiert nicht sofort, doch schließlich verbeugt sie sich wie gewünscht. Den zweiten Befehl führt sie sofort aus. Vielleicht brauchte sie einfach ein Weilchen, um sich an seine Gedanken zu gewöhnen, damit sie sie verstehen kann. Vielleicht hat er den ersten Befehl auch einfach nicht richtig sehen können, sodass sie nicht wissen konnte, was er wollte.
    Nach einer kleinen Pause trainiert er weiter mit der Spinne. Er ist wenigstens so ehrlich, rückblickend sich einen riesigen Dummkopf zu nennen. Ich finde ja, dass er sie längst hätte füttern sollen. Da hat sie schon Hunger und er spielt eine Stunde lang mit ihr. Der muss der Magen ja in den Kniekehlen hängen.
    Seine Mutter kommt Heim und sie reden darüber, dass er Flöte spielt. Er sagt, er habe eine auf der Straße gefunden, und lügt, er habe sie auch vor der Nutzung abgewaschen. Hmm, was passiert mit einem Menschen, wenn er mit Vampirspeichel in Kontakt kommt?
    Er findet es erwähnenswert, dass er in der Schule und auch beim Fußball bessere Leistungen erzielt. Da frage ich mich, ob das normal ist oder mit Vampirspeichel oder dem Besitz der Spinne zusammenhängt.
    Ewigkeiten! Der nennt das ernsthaft Ewigkeiten, wenn er nach dem Angriff der Spinne knapp eine Woche wartet, bevor er sie über seinen Kopf krabbeln lässt. Ich weiß ja, dass man als Kind eine andere Zeitwahrnehmung hat, aber – Himmel! – das ist eine gefährliche Spinne. Das hat er doch schon gemerkt.
    Und jetzt wird er irgendwie größenwahnsinnig. Er glaubt doch ernsthaft, dass nichts mehr schiefgehen könne, weil er in der Schule und dem Fußball so gut geworden ist und die Spinne hat. Logisch, dass seine Vorschau das genaue Gegenteil bringen muss.

    Kapitel 20
    Steve kommt zu Besuch. Ihm ist aufgefallen, dass Darren immer weniger Zeit für ihn hat. Na ja, dass Darren ihn beim Basketball nicht in seine Mannschaft gewählt hat, tut wohl sein Übriges. Steve ist nicht dumm. Er findet die Verbindung zu seinem Gespräch mit dem Vampir und Darren ist dumm genug, sich zu verraten. Darren erklärt, dass er mit Steve nicht mehr befreundet sein will, weil dieser ein Vampir werden will und Vampire gerne in ihrem eigenen Umfeld auf Nahrungssuche gehen. Dabei kriegt Steve einen seiner Wutanfälle. So viel zum Thema, er sei nicht böse. Da zeigt er genau das Gegenteil. Im nächsten Moment erklärt er seine Gefühle auf sehr erwachsene Weise und fängt dann an, wie ein Kind zu weinen. Puh, Hormone sind was Schönes.
    Darren erzählt ihm von der Spinne, was ich wieder einmal für einen Fehler halte. Dass er noch stolz erzählt, dass er sie geklaut hat, finde ich einfach nur dumm. Wie kann man darauf nur stolz sein? Das ist eine Straftat. Wobei ich Steves Reaktion schon lustig finde. Sein Gehirn weigert sich fast anderthalb Seiten lang, die Wahrheit zu erkennen. Doch dann sagt er genau das Richtige. Darren ist wirklich ein Idiot, zu glauben, mit dem Diebstahl davonzukommen. Aber Darren lässt sich davon nicht beeindrucken.
    Und dann ist Steve der Idiot. Er will doch tatsächlich lernen, die Spinne zu lenken, und sie in seinen Mund lassen. Darren, ganz der Vorzeigeidiot, geht darauf natürlich ein. Alles geht gut, bis Darrens Schwester hereinkommt und erschrocken zu schreiben beginnt. Die Spinne nutzt die Gelegenheit und beißt Steve in den Hals.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Niemand hat gesagt, Darren wäre ein Genie XD Gerade am Anfang der Geschichte ist er ein ziemlicher Idiot, ein Kind eben, dass lieber das Abenteuer sucht als nach Vernunft zu handeln, denn in seinem Alltag ist Abenteuer nicht lebensgefährlich.
      Das ist jetzt anders, *whoo foreshadowing*

      Ich finde deine Zusammenfassung auch hier erheiternd und sehr hilfreich. Schön, dass du immer so fleißig mitmachst, selbst bei Büchern die nur naja deinen Geschmack treffen.

    • Earu
      Earu kommentierte
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      Stimmt. Er ist und bleibt ein Kind, nicht einmal ein Teenager. Jedenfalls, wenn ich ihn richtig einstufe. Sein Alter wird nirgendwo genannt oder ich habe es übersehen.

      Es steht in jedem Ratgeber drin: Man muss auch schlechte Bücher lesen, um einen schlechten Stil erkennen zu können. In dem Fall erweitere ich den Spruch auf Bücher, die meinen Geschmack nicht treffen. Auch von denen kann ich noch etwas lernen.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ganz allgemein gesprochen geben ich Dir da total Recht, Earu, Ich habe vor einigen Tagen ein Buch gelesen, das eigentlich so gar nicht meinem Beuteschema entspricht - Mittelalter-Liebesroman. Hätte ich nie gekauft, wenn ich nicht die Autorin kennen würde und eben ihren Debütroman unterstützen wollte. Und was soll ich sagen? Ich habe es in einem Tag verschlungen und mir nebenher über den Aufbau und Plot Notizen gemacht, und total viel gelernt. Manchmal muss man echt über den Tellerrand hinausschauen.

    #24
    "Das richtige Leben ist gemein", hat uns Darren vorgewarnt. In den letzten Kapiteln ist es sehr gemein gewesen.

    Zuerst Steve: Er will Vampir werden! Mr Crepsley versucht ihn mit der Wahrheit von dieser Idee abzubringen und klärt ein paar Vampirmythen auf: Sie leben einsam, aber hierarchisch, sind nicht unsterblich und erst recht keine bösartigen Monster. Ist das ein guter Kniff für Weltenbau und Info-Dump? Jede Vampirgeschichte muss erklären, welche Elemente des Mythos sie benutzt, da kann man es ebenso gut in einer Warnung tun.

    Immer wieder in Kreisen der Jugendfantasy wird Dumbledore aus Harry Potter und die Kammer des Schreckens zitiert: "Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, Harry, die zeigen, wer wir wirklich sind." Dahinter steckt der Gedanke, dass man selbst entscheidet, das Richtig oder Böse zu tun, statt dass es einfach in einem ist. Aber Mr Crepsley attestiert Steve "bad blood" - in Steve ist also Bösartigkeit vorhanden, einfach so, egal wie er sich in einer gegeben Situation entscheiden mag.
    Was haltet Ihr von diesem philosophischen Unterschied zwischen den beiden Jugendbüchern?

    Darren spielt mit Madam Octa und es kommt, wie es kommen muss: jemand wird gebissen. Ausgerechnet Steve, sein bester Freund vor dem er sich dennoch fürchtet. Wie seht Ihr die erneuerte Freundschaft zwischen den beiden? Sollte Darren seinem besten Freund seit schon immer vertrauen, eben nicht böse zu sein oder doch lieber einem Vampir glauben? Nimmt er ihn zurück, weil Steve ihn prügelt oder weil Steve weint? Steve lässt eine gefährliche Spinne auf sich, weil Darren sie kontrolliert - jemand, der vor seinem besten Freund flüchtet, weil jemand anderes komische Dinge sagt. Freundschaft ist kompliziert.
    Im nächsten Schritt lesen wir bis einschließlich Kapitel 26 bis zum 23. Januar. Das ist der vorletzte Schritt, wir haben es fast geschafft Leute.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Earu
      Earu kommentierte
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      In diesem Fall fand ich die Aufklärung des Vampirs fast schon erfrischend. Ich habe noch nicht viele Vampirgeschichten gelesen, aber diese Darstellung war mir ziemlich neu.
      Prinzipiell stehe ich eher auf Dumbledores Seite, dass man selbst entscheidet, ob man gut oder böse ist. Aber wieso soll die Philosophie in diesem Buch nicht anders aussehen können? Darren hat Steve als jemanden vorgestellt, der generell sehr schwierig ist. Er bekommt leicht Wutausbrüche. Das kann man möglicherweise mit der Scheidung seiner Eltern und seinem Gefühl, nicht geliebt zu werden, erklären. Man kann aber auch sagen, dass er genetisch dazu veranlagt ist. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem. Jedenfalls gibt es in der Psychologie bereits das Wissen, dass Introvertiertheit und Extrovertiertheit zum Teil genetisch ist. Man kann sich selbst nur zu einem gewissen Grad in dieser Hinsicht beeinflussen. Wieso sollte Bosheit nicht auch genetisch sein, zumindest zum Teil?
      Ich finde, diese Freundschaft existiert ab dem Punkt, an dem klar wird, dass Darren Steve und den Vampir belauscht hat, nur noch auf der Gewohnheit, dass sie seit jüngster Kindheit befreundet sind. Dass Darren ihn als Freund zurücknimmt, wird wohl auch an seinem guten Herzen liegen, denn er tut es erst, als Steve weint. Freundschaft ist wirklich kompliziert.

    #25
    Ich habe das Buch gerade fertiggelesen. Hausaufgaben sind gemacht.

    Kapitel 21
    Darren erkennt, dass Steve nur betäubt ist. Dieser Dummkopf ist ja Experte. Er stoppt die Spinne, bevor sie erneut zubeißt, und schickt sie in den Käfig. Während er sich um Steve kümmert, beruhigt sich seine Schwester halbwegs und hört zu schreien auf. Sie reden kurz miteinander und es wundert mich, dass die Mutter noch nicht hinzugekommen ist. Wenn die Tochter so schreit, müsste der Instinkt sie geradezu fliegen lassen. Aber sie kommt überhaupt nicht! Weil die Waschmaschine furchtbaren Lärm macht, bekommt man die Erklärung kurze Zeit später geliefert. Und Darren bewegt Steve etwa 10 Minuten lang, legt ihn dann auf sein Bett und ist immer noch der Meinung, dass sich alles von alleine regeln wird. Eine Stunde später hat sich immer noch nichts getan, aber Darren hofft weiter, dass sich alles regelt. Selbst seine Schwester findet, dass es zu lange dauert. Er erbettelt sich weitere 15 Minuten, doch es ist absehbar, dass das nichts bringen wird. Er bittet seine Schwester, die Spinne nicht zu erwähnen. Er will gar nicht im Zimmer gewesen sein, als Steve was-auch-immer passiert ist. Er will nicht als Mörder dastehen, sollte Steve sterben, aber das ist absolut verantwortungslos. Wie soll man im Krankenhaus Steve denn helfen, wenn sie nicht einmal wissen, was ihm fehlt? Sollte ihm das Leben seines besten Freundes nicht wichtiger sein? Er hätte doch auch sagen können, dass die Spinne zugebissen und anschließend aus dem Fenster gesprungen ist und dass er vermutet, dass sie eben durch dieses Fenster auch hereingekommen ist. Damit würde er Steve deutlich mehr helfen, ohne gleich die volle Verantwortung tragen zu müssen. Auf einen ähnlichen Einfall muss er letztlich auch gekommen sein, denn er öffnet das Fenster und ruft seine Mutter.

    Kapitel 22
    Ein Krankenwagen bringt Steve ins Krankenhaus, wohin auch Darren, seine Schwester und seine Mutter fahren. Sein Vater kommt nach. Einige Stunden geschieht nichts. Dann kommt Steves Mutter und macht Darren Vorwürfe, was er mit ihrem Sohn angestellt habe. Dafür, dass sie sonst kein Interesse an Steve zeigt, ist das ziemlich heftig. Vermutlich hat sie einen Nervenzusammenbruch. Seine Mutter schickt ihn und seine Schwester weg zum Spielen. Vermutlich will sie ihn von Steves Mutter trennen, damit die ihn nicht nochmal anschreit. Er verkrümelt sich auch recht schnell hinter einen Spielautomaten und verdrängt seine Sorgen. Finde ich echt nicht richtig von ihm, obwohl ich verstehen kann, dass er von der Situation überfordert ist. Um 10 Uhr abends fährt sein Vater mit ihm und seiner Schwester heim. Seine Mutter bleibt und verspricht, anzurufen, sollte sich etwas ergeben. Wieder lässt er die Gelegenheit verstreichen, von der Spinne zu erzählen. Da fällt mir ein, dass er die Spinne theoretisch schon seit über einem Tag nicht gefüttert hat.
    Darren schaut sich die Spinne an und beginnt sie zu hassen. Er gibt ihr die Schuld an dem Vorfall. Ich verstehe diese Reaktion zwar, aber sie kann definitiv nichts dafür. Es liegt in ihrer Natur und niemand hat gesagt, dass er sie klauen soll. Er lässt seine Wut an der Spinne aus, schleudert sie in ihrem Käfig hin und her und wirft sie schließlich – versehentlich – aus dem Fenster. Bevor der Käfig auf dem Boden zerschellen kann, fängt der Vampir ihn auf. Ich bin froh, dass er auftaucht, denn die Spinne hat nicht verdient, Darrens Wut zu ertragen.

    Kapitel 23
    Obwohl der Vampir als so böse dargestellt wurde, geht der einfach lächelnd mit seiner Spinne davon. Nicht einmal rügende Worte hat er für Darren übrig. Das überrascht mich, allerdings kann Darren sich vermutlich selbst am besten ausschimpfen für seine Dummheit. Wenn er so drauf ist wie ich, geht dieses Programm von alleine los, eben weil der Vampir nichts gesagt oder getan hat und Darren genau weiß, dass er Strafe verdient hat. Ok, stattdessen stellt er sich Fragen, die ihn zusammen mit seiner Angst vorm Vampir wachhalten. Das wäre meine nächste Reaktion gewesen.
    Darrens Mutter ruft aus dem Krankenhaus an und berichtet, dass die Ärzte ratlos sind. Nachmittags besuchen sie Steve. Darren fängt an, zu weinen, und versucht unter Tränen zu beichten, aber es kommt nichts Verständliches heraus und er gibt es auf. So fahren sie schließlich alle nach Hause und Darren fasst den Entschluss, nach dem Vampir zu suchen, um von ihm ein Heilmittel zu bekommen. Nachdem er die Spinne nicht mehr hat, ist das das Beste, was auch mir einfallen würde. Anders kann er Steve wohl kaum noch helfen, wobei ich es krass finde, dass er, sollte er es nicht schaffen, gar nicht mehr nach Hause kommen will. Soll das die Strafe dafür sein, dass Steve wegen ihm vergiftet im Krankenhaus liegt?

    Kapitel 24
    Darren ist überzeugt, den Vampir im Theater zu finden. Das sagt ihm diese seltsame Superkraft oder vielleicht ruft ihn ja auch der Vampir. Mit Weihwasser und einem Kreuz bewaffnet, geht er dorthin und in den Keller, wo er den Vampir tatsächlich antrifft. Sie unterhalten sich und es wird klar, dass der Vampir schon in derselben Nacht, in der sie gestohlen wurde, wusste, wo die Spinne sich befindet. Aber er hat nichts unternommen, weil er wissen wollte, was Darren für ein Mensch ist. Eigentlich hat er nur darauf gewartet, dass die Spinne jemanden beißt und Darren ihn um das Gegengift bittet, denn der Preis dafür soll sein, dass er sein Gehilfe wird. Interessant finde ich, dass der Vampir Steve bei seinem Spitznamen nennt. Will er damit andeuten, dass Steve für ihn wirklich ein Leopard ist?

    Kapitel 25
    Darren will sich zunächst weigern, aber der Vampir will ihm keine andere Möglichkeit bieten. Also lässt er sich erklären, was ein Gehilfe überhaupt machen muss. Darren stimmt schließlich zu, schärft dem Vampir jedoch ein, dass er ihn bei jeder Gelegenheit hintergehen wird. Das gefällt dem Vampir an ihm. Er prüft den Geschmack von Darrens Blut, bescheinigt ihm eine gute Seele und vollführt die Wandlung in einen Halbvampir. Darren will nun wissen, welche Fähigkeiten er hat. Steve scheint vergessen. Aber der Vampir sagt ihm, dass Steve das Gegengift in den nächsten Stunden bekommen muss, da es sonst nicht mehr wirkt.

    Kapitel 26
    Sie flitzen in atemberaubender Geschwindigkeit zum Krankenhaus, Darren auf dem Rücken des Vampirs. Ähnlich klettern sie die Hauswand empor und der Vampir öffnet das Fenster mit einem Fingerschnippen. Er verabreicht Steve das Gegenmittel auf eine Weise, auf die man erst mal kommen muss, und schon wenige Sekunden später bewegt sich Steve. Der Vampir will gerade gehen, als eine Krankenschwester hereinkommt. Er setzt sie außer Gefecht, aber Darren will sich ihm nicht anschließen. Anstatt mit ihm zu gehen, rennt er zur Tür hinaus. Der Vampir verhöhnt ihn, dass er zurückkommen wird, macht aber keine Anstalten, ihn zu verfolgen.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Ich mein, Darren ist ein Idiot. Die Nachricht, die er Mr Crepsley hinterlassen hat, hätte genauso gut seine Anschrift sein können. Der Vampir und Mr Tall haben beide sehr deutlich gemacht im Vorfeld, dass sie genug über die Jungs wissen. "Ich bin nicht Steve" war eine ziemlich dumme Zeile. (Abgesehen davon, dass Darrens Vorgehen ganz allgemein nicht von Schläue zeugt.)

    • Earu
      Earu kommentierte
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      Ganz so deutlich wollte ich es nicht sagen, aber ja, Darren ist ein Idiot. Allein die Handschrift musste ihn als Jugendlichen verraten und nur Darren hätte hingeschrieben, dass er nicht Steve ist. Steve hätte vielleicht geschrieben, dass er nicht Darren ist, wobei ich ihm da schon wieder mehr Intelligenz zutraue, sodass er so etwas Dämliches nicht getan hätte.

    #26
    Mr Crepsley versucht ihn mit der Wahrheit von dieser Idee abzubringen und klärt ein paar Vampirmythen auf: Sie leben einsam, aber hierarchisch, sind nicht unsterblich und erst recht keine bösartigen Monster. Ist das ein guter Kniff für Weltenbau und Info-Dump?
    Zunächst halte ich es für eine clevere Behauptung des Vampirs. Wollnwa doch mal sehen, in den weiteren Bänden, was da so dran ist

    Was haltet Ihr von diesem philosophischen Unterschied zwischen den beiden Jugendbüchern?
    Gemeinsam ist beiden, dass sie die Welt in Gut und Böse aufteilen, so verstehe ich "wer wir sind". Dumbledore unterstellt einen bewussten Prozess (Ich entscheide mich, das Gute / Böse zu tun), der Vampir eine Art Bestimmung. An Genetik würde ich nicht denken; auch Darren scheint ja auserwählt und somit für etwas bestimmt zu sein. Beide Ansichten sind auf ihre Art krass; aber ich wehre mich gegen die Vorstellung jeder Form von Vorbestimmung, denn ich glaube nicht an etwas, das z B meinen langfristigen Lebensweg vorgeschrieben hat. Damit halte ich mich eher an Dumbledore, der zumindest an den halbwegs freien Willen glaubt. Darren wird mir hoffentlich (im Verlauf) zeigen, dass man sein eigenes Leben in die Hand nehmen kann.

    Darren spielt mit Madam Octa und es kommt, wie es kommen muss: jemand wird gebissen. Ausgerechnet Steve, sein bester Freund vor dem er sich dennoch fürchtet. Wie seht Ihr die erneuerte Freundschaft zwischen den beiden?
    Hm, ich sehe da gar keine erneuerte Freundschaft, sondern eher Pflichtschuldigkeit, schlechtes Gewissen, Furcht und Trauer (über die enttäuschte und damit untergegangene Freundschaft). Es hat eher etwas von Reanimationsversuch (mit adverse outcome), aber nicht einmal das.
    Zuletzt geändert von Dodo; 21.01.2019, 12:33.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      In den folgenden Bänden wird das Thema: Vorsehung vs Freier Wille immer wieder aufgegriffen. Ich denke, am Ende der ganzen Reihe sieht die Philosophie des Buches auch anders aus als Mr Crepsleys Worte es hier andeuten. Aber ich finde es dennoch interessant, wie unterschiedlich die Mentoren der Helden hier in die Welt blicken.

      Reanimationsversuch ist eine gute Beschreibung. Ich finde es nachvollziehbar dargestellt, wie schwer es ist eine langjährige Beziehung aufzugeben. Ganz generell finde ich die Beschreibung der Freundschaft zwischen den beiden interessant, sie nennen sich beste Freunde aber Darren hat bereits vor dem Theater Furcht vor Steves Verhalten und Mitleid mit dessen Familienleben. Das ist keine Basis für eine Freundschaft.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Das Ende von Freundschaften ist wie das Ende einer Liebe ... Man tippt die Leiche (im ÜBERTRAGENEN Sinne) noch zweimal an, aber das Leben, wie man es kannte, kehrt einfach nicht zurück.

    • Earu
      Earu kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wah, Dodo, das ist gut!
      "Das Ende von Freundschaften ist wie das Ende einer Liebe ... Man tippt die Leiche (im ÜBERTRAGENEN Sinne) noch zweimal an, aber das Leben, wie man es kannte, kehrt einfach nicht zurück."
      Kann ich genau so unterschreiben. Habe ich selbst erlebt, indem ich alte Freundschaften wiederzubeleben versuchte. Ging immer in die Hose.

    #27
    Wir sind fast am Ende, Darren ist jetzt ein Halbvampir.

    Was mir besonders auffällt ist Darrens egoistische Art. Natürlich ist es verständlich, nicht ins Gefängnis zu wollen, aber dafür den Tod des vermeintlich besten Freundes in Kauf zu nehmen? Was haltet Ihr davon, die Hauptfigur so eigennützig zu gestalten? Erst wartet Darren ein paar Stunden, bis er seiner Mutter von Steves Vergiftung erzählt und ihn damit endlich in ein Krankenhaus bringt. Dann harrt er noch länger aus, von der Spinne zu erzählen und lässt es nach einem Versuch unverständlichen Schluchzens sein. Dann geht er voll aufs Ganze: entweder der Vampir kann helfen oder Darren will für immer verschwinden - sich also aus der Verantwortung für den wahrscheinlichen Tod seines Freundes ziehen.

    Was für einen Eindruck habt Ihr von Larten Crepsley? Mittlerweile konnten wir ihn etwas ausführlicher erleben und ich werde wohl nicht zu viel verraten, wenn ich sage, dass er in späteren Bänden noch eine entscheidende Rolle spielt. Als wichtige Figur für die Reihe und für Darren persönlich, wie findet Ihr die Einführung und Charakterisierung seiner Person?

    Glücklicherweise hat Steve das Gegenmittel rechtzeitig bekommen und wird wieder gesund. Stellt sich natürlich die Frage: Wird Steve herausfinden, dass Darren nun ein Halbvampir ist? Wie wird das ihre Freundschaft - oder was davon übrig ist - beeinflussen? Wird Steve seine Drohung wahr machen und ein Vampirjäger werden? Wir er einen anderen Vampir finden und sich wandeln lassen? Oder wird Steve zu Spiderman, radioaktive oder vampirische Spinne ist doch das gleiche (Wilde Spekulationen erwünscht.)

    Bis zum 25. Januar lesen wir die restlichen Kapitel des Buches und widmen uns der abschließenden Besprechung.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
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    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
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    Kommentar


    • Earu
      Earu kommentierte
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      Ich finde Darrens Verhalten aus Kindersicht durchaus realistisch. Kinder sind egoistisch, müssen es sogar in gewisser Weise sein. Das entschuldigt sein Verhalten zwar nur zum Teil und ich hätte es fuchtbar gefunden, wenn wegen mir mein bester Freund gestorben wäre, aber ich weiß nicht, ob ich mich als Kind mutiger verhalten hätte. Gerade deshalb finde ich Darren irgendwie auch sympathisch. Er verhält sich wie ein Kind und nicht wie ein Auserwählter. Dazu gehört auch, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Kinder sind schon wegen kleineren Vergehen weggelaufen, um nicht geschimpft zu werden.

      Ich finde den Vampir eigentlich recht nett - auch unter dem Aspekt, was jetzt in den letzten Kapiteln folgt. Er führt Darren vor Augen, welche Konsequenzen sein Handeln haben wird und er ist so ganz anders als man sich einen Vampir vorstellt. Man wäre doch davon ausgegangen, dass er wutschnaubend wenigstens seine Spinne abgeholt hätte, statt sie ihm vorerst zu überlassen. Und wenn er Darren dafür ausgesaugt hätte, hätte auch jeder dafür Verständnis gehabt.

      Ich bin mir da ziemlich sicher, dass glücklicherweise hier der falsche Begriff ist. Er ist so als Junge schon unausstehlich und gefährlich. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das enden soll, wenn er wirklich eines Tages Halbvampir oder sonst was werden sollte. Und auch ohne das Ende gelesen zu haben, ist doch wohl klar, dass Steve rauskriegt, was mit Darren los ist. So ist sein Charakter. Er spioniert auch seinen Freunden nach, wenn er einen Grund dafür findet. Ich bin mir nur nicht sicher, was das für ihre Freundschaft bedeutet. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Beiden eines Tages auf gegnerischen Seiten stehen und gegeneinander kämpfen werden.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      @Eaur Darrens Verhalten finde ich auch glaubhaft, aber ganz korrekt ist es eben nicht. Hauptfiguren sind nicht oft mit solch starken Fehlern konfrontiert, wie es Darren hier ist. So glaubhaft ich das für die Figur finde, denke ich auch, dass es ein wenig riskant sein kann. Wir haben ja schon festgestellt, was für ein Idiot Darren im Buch ist, das bringt nicht jeden zum Weiterlesen.
      Ich persönlich finde es sehr authentisch der Figur gegenüber, ihm all diese Fehler zu lassen. In 12 Büchern wird er eine Menge lernen, dazu muss er am Anfang eben auch einige Lücken zeigen.

    • Earu
      Earu kommentierte
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      Als Autor muss man eben auch mal was riskieren. Sonst haben wir doch immer nur Einheitsbrei.

    #28
    Und damit folgt dann auch mein letzter Teil der vorgeschriebenen Kommentare:

    Kapitel 27
    Morgens erfährt die Familie, dass es Steve wieder gutgeht, und Darren versucht, sein normales Leben weiterzuführen, indem er zur Schule geht. Am nächsten Tag besucht er auch Steve, der es richtig toll findet, im Krankenhaus so verwöhnt zu werden. Er stellt aber auch unangenehme Fragen, denn er kann sich erinnern, Darren und den Vampir an seinem Bett gesehen zu haben, was auch zu der Aussage der Krankenschwester passt, die die Beiden in der Nacht erwischt hatte.
    Darren bemerkt nun die ersten Veränderungen. Er kann abends nicht einschlafen, hört, was zwei Klassenzimmer weiter besprochen wird, kann die ganze Zeit herumtollen, ohne zu schwitzen, bewegt sich bewusster, ist stärker …
    Steve verhält sich untypisch. Obwohl er noch eine Weile Zuhause sich ausruhen soll, will er in die Schule, weil ihm so langweilig ist. Wenigstens ist Darren sich sicher, ihm lieber nicht zu erzählen, dass er jetzt ein halber Vampir ist. Ich stimme mit ihm überein, dass Steve diese Neuigkeit nicht gut aufnehmen würde.
    Darren fühlt sich jetzt in seinem Leben nicht mehr wohl. Ich glaube, irgendwas in ihm erinnert ihn an seine Pflicht dem Vampir gegenüber. Schlimm finde ich, dass seine Freunde Steve berichten, wie toll er mittlerweile Fußball spielt. Der muss doch 1 und 1 zusammenzählen können. Wobei Darren es ihm echt leichtmacht, als er seinem beim Fußball spielen verletzten Freund das Blut aus dem Knie saugt.

    Kapitel 28
    Darren macht sich selbst was vor. Er glaubt, ein normales Leben zu führen. Dabei war ihm das gerade noch am Morgen nicht mehr richtig vorgekommen. Ich finde, er stellt es sich auch zu leicht vor, der Versuchung von Blut zu widerstehen. Tja, und dann hypnotisiert er seine Schwester auch schon im Bad. Zum Glück sieht er sich im letzten Augenblick im Badezimmerspiegel – eine Fratze mit roten Augen, tiefen Falten und einem boshaften Grinsen. Das ist definitiv zum Abgewöhnen, doch es bringt ihn zu sich und er erkennt, was er beinahe seiner Schwester angetan hätte. Sie kommt zu sich und er geht in sein Zimmer. Endlich kommt ihm die Erkenntnis, dass sein Leben, so wie er es kennt, vorbei ist und er eine Gefahr für seine Familie ist. Er rennt weg, bevor seine Mutter ihm Gute Nacht sagen kann, um zu vermeiden, sie zu beißen. Im Theater trifft er den Vampir. Der hat Mitgefühl für ihn, aber das hilft ihm natürlich nicht. Das Kapitel endet mit der Ankündigung, dass Darren umgebracht werden müsse. Ich gehe davon aus, dass damit gemeint ist, ihn vermeintlich umzubringen, damit ihn niemand mehr sucht.

    Kapitel 29
    Darren bleibt ein Wochenende Zeit, sich von seinen Lieblingsplätzen zu verabschieden. Diese sucht er in Begleitung seiner Eltern, Alan oder Tommy auf, was ich ziemlich mutig/dumm finde, nachdem er seine Schwester fast gebissen hätte. Er fühlt sich dabei beobachtet und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihn dieses Gefühl nicht täuscht. Das würde doch zu Steve passen.
    Ich finde es unheimlich rührend, als Darren plötzlich aufgeht, wie sehr er seine Familie liebt. Er macht sich fast zum Affen, nur um mit ihr Zeit zu verbringen. Es geht ja schon ziemlich weit, wenn ein älterer Bruder mit seiner Schwester und ihren Puppen spielt. Und dass er seinen Eltern noch einmal einen letzten Gute-Nacht-Kuss gibt und ihnen sagt, dass er sie lieb hat … Ja, das ist verdammt gut geschrieben. Da kann man einen Kloß in den Hals bekommen. Nicht, dass ich so rührselig wäre.
    Der Vampir wartet in seinem Kleiderschrank auf ihn. Darren vertraut ihm ein paar persönliche Gegenstände an und lässt sich versprechen, dass der Vampir nicht darin herumstöbert. Er erhält vom Vampir ein Mittel, das seinen Herzschlag stark verlangsamt und seine Muskeln lähmt. Darren trinkt es und als es vollends wirkt, bricht der Vampir ihm das Genick und wirft ihn aus dem Fenster. Ein Nachbar entdeckt ihn und ruft seine Eltern. Es ist blanker Wahnsinn, wie seine Mutter ihn schüttelt, um ihn zu Bewusstsein zu bringen. In so einem Fall macht man sowas echt nicht. Aber sie ist furchtbar besorgt. Da macht man solchen Mist durchaus. Sein Vater schickt den Nachbarn und seine Frau ins Haus, um einen Krankenwagen zu rufen. Er behauptet, Darren wäre ebenso wie Steve nur gelähmt. Aber kaum sind sie weg, untersucht er Darrens Vitalfunktionen (Klingt doch unheimlich professionell. Ich hoffe nur, dass es hier das korrekte Wort ist. ) und stellt seinen Tod fest. Daraufhin fängt er zu weinen an.

    Kapitel 30
    Die Trauer seiner Hinterbliebenen ist groß und es bricht Darren beinahe das Herz. Aber es ist die einzige Möglichkeit, um verschwinden zu können, ohne gesucht zu werden. Gerade weil es sowieso ein endgültiger Abschied ist, ist diese Lösung für seine Familie und Freunde auch das Beste, so schlimm es jetzt auch ist.
    Langsam kommt das Gefühl zurück und es kitzelt und kribbelt überall, aber besonders dort, wo sein Hals gebrochen ist. Dann schleicht sich auch noch jemand in das Zimmer, in dem er liegt. Ich vermute Steve dahinter, der sich überzeugen will, dass Darren wirklich tot ist. Darren weiß noch nicht, wer sein Besucher ist, aber dieser scheint tatsächlich kontrollieren zu wollen, ob er tot ist. Dann fotografiert er auch noch seine Fingerspitzen und sticht ihn mit einer Spritze. Danach verschwindet der Unbekannte.
    Am Morgen erzählt sein Vater ihm von seinen Plänen für ihn. Seine Mutter kommt hinzu und sie weinen gemeinsam um den verlorenen Sohn. Anschließend wird er in einen Sarg gelegt und nach der Trauerzeremonie begraben. Das stelle ich mir dann doch sehr gruselig vor. Auch wenn er wohl wenig Sauerstoff brauchen wird, da alle seine Funktionen auf ein Minimum heruntergeschraubt sind, muss er doch Angst haben, dass der Vampir ihn dort liegen und ersticken lässt.

    Kapitel 31
    Oh Mann, der Kerl macht mich fertig. Da sinniert er doch tatsächlich, dass er sich eigentlich vor dem Begrabensein gruseln müsste, er es aber eigentlich recht angenehm findet. Dann vertreibt er sich die Zeit, indem er sich die letzten Wochen durch den Kopf gehen lässt und an wie vielen Gabelungen er ein anderes Schicksal hätte bekommen können.
    Langsam kann er sich wieder bewegen und fühlt Schmerzen. Es ist lustig, dass er schreibt, die einzige Stelle, die sich normal anfühlen würde, sei sein rechter großer Zeh. Dafür setzt auch sein Verstand ein und er beginnt zu überlegen, wie lange ihm der Sauerstoff im Sarg wohl ausreichen wird, jetzt, da er wieder normal atmet. Er erstaunt mich erneut, indem er nicht in Panik gerät. Ich weiß nicht, ob ich das an seiner Stelle gekonnt hätte. Stattdessen fängt er an, sich zu langweilen. Der muss Nerven wie Drahtseile haben!
    Endlich hört er ein Scharren und schon kurze Zeit später ist er frei. Keine Ahnung, wie es Darren geht, aber ich bin gerade froh, den Vampir zu „sehen“. Dieser untersucht Darren und bescheinigt ihm unheimliches Glück, weil er sich bei dem Wurf aus dem Fenster nur ein paar Prellungen zugezogen hat. Er schickt Darren auf einen Spaziergang, während er das Grab schließt. Darren freut sich über die Bewegung, aber dann wird er angegriffen und ein Holzpflock ist auf sein Herz ausgerichtet. Kann ja nur Steve sein.

    Kapitel 32
    Es ist tatsächlich Steve, der unter die Vampirjäger gegangen ist. Es stellt sich heraus, dass ich Recht hatte. Natürlich war es Steve, der Darren verfolgt hat, als der ein so seltsames Gefühl hatte. Er hat alles beobachtet, seitdem er Alan das Blut vom Knie gesaugt hat. Sie reden, bis der Vampir mit seiner Arbeit fertig ist und nach Darren ruft. Darren vertröstet ihn und versucht Steve die Sache zu erklären, aber Steve lässt sich nicht davon überzeugen, dass Darren alles nur für ihn getan hat und nie Vampir hatte werden wollen. Darren sieht ihm an, dass er ihm das nie verzeihen wird. Er schwört auf sein Blut, dass er alles tun wird, um eines Tages der beste Vampirjäger zu sein und beide zu töten. Daraufhin verschwindet er und obwohl es das Beste wäre, lässt Darren ihn gehen, anstatt den Vampir dazuzuholen, ihn zu verfolgen und zu töten.

    Kapitel 33
    Darren geht zum Vampir zurück. Der fragt ihn, ob es ihm gut ginge. Er wirke nervös. So kommen sie auf das Thema, dass bei diesem Täuschmanöver einiges hätte schiefgehen können, obwohl der Vampir ihm versichert hatte, dass alles sicher wäre. Darren ist unheimlich wütend auf ihn, will auf einem Friedhof jedoch nicht fluchen und verschiebt das auf später. Stattdessen schaut er noch einmal auf die Stadt herab, um sich von ihr zu verabschieden. Der Vampir versichert ihm, dass es in ein paar Jahrzenten leichter werden wird, Abschied zu nehmen. Danach nimmt er ihn an die Hand, um mit ihm „essen“ zu gehen. Es hat etwas von einem Vater und einem Sohn. Überhaupt finde ich den Vampir nicht halb so böse wie Steve, auch wenn es für seine Boshaftigkeit eigentlich nur kleine Hinweise in diesem Buch gibt.

    Resümee
    Es ist einfach nicht mein Buch. Es konnte mich nicht ansprechen, was allerdings nicht heißt, dass es deshalb schlecht ist. Im Gegenteil, oft hat es mich gefesselt, weil ich die Dummheit des Protagonisten einfach furchtbar fand. Aber genau so spielt das Leben. Er ist ja ein Kind und die machen genauso ihre Fehler wie wir Erwachsenen. Wir können sie nur besser vertuschen. Ich werde die anderen Bände nicht lesen, aber ich bedaure nicht, dieses Buch gelesen zu haben. Ich habe doch ein paar Dinge für mich mitnehmen können.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Freut mich, dass das Buch dir etwas mit auf den Weg geben konnte und trotzdem spannend zu lesen war. Ich glaube, genau daraus kann man eine ganze Menge lernen. Geschmäcker sind eben verschieden, das ist ja nicht tragisch.

    #29
    Was haltet Ihr davon, die Hauptfigur so eigennützig zu gestalten?
    Ich atme auf, denn ein Saubermann wäre so ziemlich das langweiligste, was man schreiben kann. Außer in einer Parodie.

    Was für einen Eindruck habt Ihr von Larten Crepsley?
    Tja. Möchte ich mit ihm befreundet sein? *grübel*

    Glücklicherweise hat Steve das Gegenmittel rechtzeitig bekommen und wird wieder gesund. Stellt sich natürlich die Frage: Wird Steve herausfinden, dass Darren nun ein Halbvampir ist? Wie wird das ihre Freundschaft - oder was davon übrig ist - beeinflussen? Wird Steve seine Drohung wahr machen und ein Vampirjäger werden? Wir er einen anderen Vampir finden und sich wandeln lassen? Oder wird Steve zu Spiderman, radioaktive oder vampirische Spinne ist doch das gleiche (Wilde Spekulationen erwünscht.)
    Ja, wer weiß, was das Spinnengift mit ihm angestellt haben könnte! Womöglich verwandelt er sich bei Vollmond in eine Werspinne? Ich glaube es nicht, aber fände das ganz interessant.
    Am liebsten hätte ich mehr Info darüber, woher Steve Crepsley kennt. Es gibt noch eine Menge unbekannter Faktoren, aus denen sich Konsequenzen ableiten ließen. Irgendwoher muss der tiefe Wunsch, Vampir zu werden, ja kommen. Für eine kurzfristige Schnapsidee riskiert man ja nicht sein Leben. Gut, zufällig beinhaltet Steves Schnapsidee genau das, aber ich meinte den endgültigen Tod ohne Wiederkunft als Vampir. Immerhin provoziert Steve den Vampir - der ihn leben ließ, ihn aber genauso gut zum Vampir oder zur Dauerleiche hätte machen können. Und nachdem er seinen Wunsch nicht erfüllt bekam, spielt Steve mit der höllisch gefährlichen Tarantel herum. Man kann nicht behaupten, dass Steve sehr an seinem irdischen Leben hängt. Das muss einen Grund haben, der auch in seine Motivation und in seine Ziele hineinspielt. Ich bleibe gespannt auf die Folgebände.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Werspinne, das fände ich sehr lustig

    #30
    Das war das Ende! Darren ist nun ein Halbvampir und reist mit Mr Crepsley durch die Welt.

    Im Gegensatz zu bekannteren Fantasy-Jugendbüchern hat Darren ein liebevolles Elternhaus, versteht sich mit seiner Schwester und hat eine Gruppe von Freunden, mit denen er typischen Freizeitkram macht. All das ist nicht Teil des vampirischen Abenteuers. Darren nimmt sich ein ganzes Wochenende, um sich von seinem Zuhause, seinen Freunden und seiner Familie zu verabschieden. Drückt Euch das zu sehr auf die Tränendrüse oder gibt das den Figuren aber auch dem Leser den richtigen Abschluss für diesen Lebensabschnitt Darrens?

    Natürlich findet Steve heraus, dass Darren jetzt ein Halbvampir ist. Wie erwartet, nimmt er das nicht gut auf und schwört, ein Vampirjäger zu werden und Darren eigenhändig zu töten. Redet sich Steve da nicht einigen unlogischen Kram ein? Beispielsweise behauptet er, Darren habe Mr Crepsley dazu angestiftet, Steves Blut für "bösartig" zu erklären. Das ist doch sehr weit hergeholt. Macht das seine Drohung nicht unzuverlässig oder im Gegenteil so viel bedrohlicher? Gerne könnt Ihr hier auch spekulieren, was Steves Rolle im Verlauf der Reihe sein könnte.

    Als abschließende Frage: Was nehmt Ihr aus diesem Buch mit? Sei es eine wiedererweckte Liebe zu Vampiren, sei es wie man Cliffhanger produziert, sei es die Erkenntnis ihr braucht eine PlayStation in eurem Sarg oder was auch immer Euch im Kopf bleibt.


    Das war unsere Leserunde zu Der Mitternachtszirkus von Darren Shan.
    Ihr seit herzlich willkommen, weiter Eure Gedanken zu dem Buch auszutauschen, egal ob ihr von Anfang an mitgelesen habt oder als Nachzügler in diesen Thread stolpert. Wer sich über den Rest der Reihe unterhalten möchte, kann das ebenfalls gerne hier tun. Das Motto ist: Habt Spaß und gruselt euch!

    Wie immer könnt Ihr Vorschläge einreichen, welche Titel Ihr gerne in einer Leserunde sehen würdet. Bis zum nächsten Mal.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Earu
      Earu kommentierte
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      Ich fand es schön, wie Darren sich von seinem Umfeld verabschiedet hat. Mir zeigt es, dass er trotz der vielen Dummheiten, die er in diesem Buch angestellt hat, das alles zu schätzen weiß und auch liebt. Gibt doch so viele junge Menschen, die das alles heutzutage für selbstverständlich sehen. Aber spätestens jetzt weiß Darren, dass es eben nicht so ist. Er lernt also auch.

      Ich glaube, Steve muss sich das alles schlimmer einreden, als es wirklich ist, um seine Enttäuschung über die Ablehnung durch den Vampir überwinden zu können. Erinnert mich ein wenig an einen Narzissten. Tief in seinem Unterbewussten weiß er, dass er kein guter Mensch ist, aber er wäre gerne einer. Also verdrängt er alles, was beweisen könnte, dass er ein böser ist, und schiebt die bösen Anteile sogar auf seine "Gegner". Das macht ihn durchaus gefährlicher, denn jedes Mal, wenn sein Unterbewusstsein ihm das Wissen vor Augen führt, dass er im Unrecht ist, wird er umso rasender versuchen, es zum Schweigen zu bringen. Und das wird mit Sicherheit so aussehen, dass er andere leiden lässt, z. B. indem er Darren und den Vampir jagd.

      Ich nehme mir mit, dass ich Recht damit habe, auch mal ein Buch zu lesen, das mich nicht anspricht. Man lernt davon. Auch die Cliffhänger beherrscht Shan bis zur Perfektion. Dadurch, dass das Buch jetzt nicht meines war, konnte ich zwar trotzdem gut aussteigen, aber ich rechne das bewusst meinem Desinteresse an und nicht seinem Können als Autor. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich auch zu weniger interessanten Büchern verdammt viel zu sagen habe. Shan hat ein paar Aspekte zu Vampiren vorgebracht, die mir unbekannt waren und von denen ich mir vorstellen könnte, dass er sie erfunden hat (Halbvampir durch Blutaustausch z. B.). Die haben gut gepasst und machten das Buch dadurch etwas interessanter, weil eben nicht der Klischeevampir darin vorkam. Wenn man sich also solcher alten Fantasiewesen bedient, ist es nicht schlecht, sie ein wenig aufzupolieren und ihnen etwas Neues zur Seite zu geben, mit dem sie glänzen können. Solange sie nicht glitzern. Ok, ich fand die Glitzervampire toll.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Earu Ich kann oft viel zu Büchern sagen, die ich eigentlich nie lesen wolle Von dem, was du in deinen Zusammenfassungen geschrieben hast, kann man aber sehen, dass das Buch auch bei Desinteresse seine Aufgabe gut macht. Darrens Dummheit hat dich zwar genervt, fühlte sich aber authentisch an und hat dich beschäftigt für die Zeit des Lesens. Steves Persönlichkeit gibt genug Anhaltspunkte, ein paar der kommenden Plotpunkte zu erahnen - etwas, dass Darren Shan als Autor wichtig ist. Er sagt, man soll dem Leser auch immer wieder Punkte geben, die er 'vorausgeahnt' hat, statt alles in Twists umzuwandeln, denn nur Twists würde den Leser weniger in die Geschichte hineinziehen. Er schreibt lieber eine gute Mischung aus ahnbaren und twistigen Punkten.
      Auch wenn das Buch nicht deinen Geschmack getroffen hat, schien es sich angenehm gelesen zu haben. Das finde ich eine verdammt große Leistung. Ich denke, wir alle kennen Bücher, die uns nicht packen und dann auch noch lästig zu lesen sind. Und wenn uns ein Buch packt, lesen wir's gerne selbst wenn es lästig ist.
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