Ein afrikanischer Straßenverkäufer, der illegal im Land ist, wird mitten im venezianischen Touristentrubel von zwei Männern mit fünf gezielten Schüssen getötet. Die Männer entkommen, bevor überhaupt jemand merkt, dass der Afrikaner tot ist. Commissario Brunetti ermittelt.
Fall Nummer vierzehn für Commissario Brunetti beginnt verheißungsvoll. Ein Auftragsmord an einem illegal in Italien lebenden Mann, der gefälschte Gucci-Taschen verkauft? Warum?
Die Hoffnung, dass es hier einmal anders abläuft als in den dreizehn Büchern zuvor, kann man spätestens dann begraben, wenn Brunetti Signorina Elettra den Auftrag erteilt, irgend etwas am Computer zu recherchieren. Immerhin ist er diesmal nicht mehr vollkommen fasziniert davon, was sie mit dem Wunderwerk der Technik alles anstellen kann. Die unausweichliche Patta-verbietet-ihm-weiter-zu-ermitteln-Szene kommt auch noch, und stellt euch vor: Brunetti gehorcht seinem Vorgesetzten nicht. Zwischendurch gibt es noch ein moralisches privates Dilemma, zu dem eines seiner Kinder den Stein ins Rollen bringt, sind die Kinder doch moralisch bzw. politisch noch nicht so ausgereift und überkorrekt wie die Eltern. Und das gilt es natürlich zu korrigieren.
Ein Brunetti ist immer gut, weil ein Brunetti immer gleich ist. Das hat bei mir dreizehn Mal funktioniert. Hier ist es das erste Mal gewesen, dass es mich stellenweise angeödet hat. Immer dergleiche Ablauf, immer dieselben Probleme zu Hause, zwischendurch wird immer gerne und gut gegessen. Die Frage, ob man zwei oder drei Fälle für den Commissario hintereinander lesen könnte, erübrigt sich. Ich könnte es jedenfalls nicht, ohne mich am Ende zu fragen, wo denn nun eigentlich der Unterschied war. Dass es in all den Büchern nur zwei oder drei gibt, die mir bis heute noch herausragend im Gedächtnis geblieben sind, sagt eigentlich schon alles.
Dass mir diesmal schnell die Lust am Lesen vergangen ist, liegt auch daran, dass die private Handlung einen für Brunetti-Verhältnisse außergewöhnlichen großen Raum einnimmt. Ich mag es, in den verschiedenen Krimi- und Thrillerreihen die private Geschichte der Ermittler kennenzulernen, die Entwicklung zu beobachten und immer wieder Neues herauszufinden, doch Brunetti und seine Frau entwickeln sich nicht, man findet nichts Neues heraus. Sie bleiben moralisch, politisch und kulinarisch genauso übermenschlich, wie sie es schon ganz zu Anfang waren. Zudem passt der distanzierte und steife Schreibstil Donna Leons einfach nicht dazu. Und dass Brunetti eigentlich nur Vorweihnachtsstress hat und darüber der komplette Fall in Vergessenheit gerät, hilft der Spannung auch nicht wirklich weiter.
Und dann ist es passiert: ich habe die letzten 100 Seiten nur noch überflogen. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf „Was schenke ich zu Weihnachten?“, „Wo gehe ich heute mittag essen?“ und „Ich weiß immer noch nicht, wer das Opfer eigentlich war“. Der Fall tritt auf der Stelle, das Private auch. Keiner weiß, wer die Mörder waren geschweige denn überhaupt das Opfer. Will ich dieses Herumgeeiere jetzt noch 100 Seiten lang lesen oder will ich kurz checken, ob das jetzt die ganze Zeit so weitergeht?
Okay: check.
Okay: gecheckt.
Frage: Interessiert es mich überhaupt, wie die komplette Reihe weitergeht, wenn es immer nur dasselbe ist?
Fazit: Gewohnt gut, aber schlechter. Nach Blutige Steine komme ich an den Punkt, an dem ich möglicherweise kein Interesse mehr an der Reihe habe. Es passiert ja doch nichts. Irgendwie.
Fall Nummer vierzehn für Commissario Brunetti beginnt verheißungsvoll. Ein Auftragsmord an einem illegal in Italien lebenden Mann, der gefälschte Gucci-Taschen verkauft? Warum?
Die Hoffnung, dass es hier einmal anders abläuft als in den dreizehn Büchern zuvor, kann man spätestens dann begraben, wenn Brunetti Signorina Elettra den Auftrag erteilt, irgend etwas am Computer zu recherchieren. Immerhin ist er diesmal nicht mehr vollkommen fasziniert davon, was sie mit dem Wunderwerk der Technik alles anstellen kann. Die unausweichliche Patta-verbietet-ihm-weiter-zu-ermitteln-Szene kommt auch noch, und stellt euch vor: Brunetti gehorcht seinem Vorgesetzten nicht. Zwischendurch gibt es noch ein moralisches privates Dilemma, zu dem eines seiner Kinder den Stein ins Rollen bringt, sind die Kinder doch moralisch bzw. politisch noch nicht so ausgereift und überkorrekt wie die Eltern. Und das gilt es natürlich zu korrigieren.
Ein Brunetti ist immer gut, weil ein Brunetti immer gleich ist. Das hat bei mir dreizehn Mal funktioniert. Hier ist es das erste Mal gewesen, dass es mich stellenweise angeödet hat. Immer dergleiche Ablauf, immer dieselben Probleme zu Hause, zwischendurch wird immer gerne und gut gegessen. Die Frage, ob man zwei oder drei Fälle für den Commissario hintereinander lesen könnte, erübrigt sich. Ich könnte es jedenfalls nicht, ohne mich am Ende zu fragen, wo denn nun eigentlich der Unterschied war. Dass es in all den Büchern nur zwei oder drei gibt, die mir bis heute noch herausragend im Gedächtnis geblieben sind, sagt eigentlich schon alles.
Dass mir diesmal schnell die Lust am Lesen vergangen ist, liegt auch daran, dass die private Handlung einen für Brunetti-Verhältnisse außergewöhnlichen großen Raum einnimmt. Ich mag es, in den verschiedenen Krimi- und Thrillerreihen die private Geschichte der Ermittler kennenzulernen, die Entwicklung zu beobachten und immer wieder Neues herauszufinden, doch Brunetti und seine Frau entwickeln sich nicht, man findet nichts Neues heraus. Sie bleiben moralisch, politisch und kulinarisch genauso übermenschlich, wie sie es schon ganz zu Anfang waren. Zudem passt der distanzierte und steife Schreibstil Donna Leons einfach nicht dazu. Und dass Brunetti eigentlich nur Vorweihnachtsstress hat und darüber der komplette Fall in Vergessenheit gerät, hilft der Spannung auch nicht wirklich weiter.
Und dann ist es passiert: ich habe die letzten 100 Seiten nur noch überflogen. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf „Was schenke ich zu Weihnachten?“, „Wo gehe ich heute mittag essen?“ und „Ich weiß immer noch nicht, wer das Opfer eigentlich war“. Der Fall tritt auf der Stelle, das Private auch. Keiner weiß, wer die Mörder waren geschweige denn überhaupt das Opfer. Will ich dieses Herumgeeiere jetzt noch 100 Seiten lang lesen oder will ich kurz checken, ob das jetzt die ganze Zeit so weitergeht?
Okay: check.
Okay: gecheckt.
Frage: Interessiert es mich überhaupt, wie die komplette Reihe weitergeht, wenn es immer nur dasselbe ist?
Fazit: Gewohnt gut, aber schlechter. Nach Blutige Steine komme ich an den Punkt, an dem ich möglicherweise kein Interesse mehr an der Reihe habe. Es passiert ja doch nichts. Irgendwie.
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