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Der Marsianer von Andy Weir

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    [Rezension] Der Marsianer von Andy Weir

    In einem Unterordner eines Unterordners eines Unterordners noch eine alte Rezension meines Lieblingsbuches gefunden! Direkt mal einstellen, weil ich dieses Buch einfach unendlich liebe

    „Der Marsianer“ (im Original: The Martian) von Andy Weir erschien 2011 im Selbstverlag. 2014 wurde der Roman im Crown-Verlag verlegt und erschien hierzulande im Heyne Verlag. Es ist ein Sciencefiction Roman mit Survival- und Comedyelementen.

    Unser Protagonist ist Mark Watney. Er ist als Botaniker und Mechaniker Teil der Marsmission Ares III. Durch einen Sandsturm kommt es nach nur sechs Tagen (Sol genannt) zum Abbruch der Mission. Bei diesem Abbruch wird Watney verletzt und verliert das Bewusstsein. Seine Kollegen halten ihn für tot und lassen seinen Leichnam zurück.
    Es gibt nur ein Problem: Watney ist nicht tot und findet sich alleine auf dem Mars vor. Er hat eine Aufgabe vor sich: Überleben bis in 4 Jahren Ares IV auf dem Mars landet und ihn retten kann.
    Zentral behandelt das Buch das Überleben von Mark Watney auf dem Mars. Dabei werden viele wissenschaftliche Prozesse erklärt und allerhand Probleme aufgeworfen. Es wird immer die Frage aufgeworfen, ob Watney dies nun überlebt oder nicht.

    Inhaltlich ist der Roman fast durchgehend spannend. Es werden ständig neue Konflikte aufgeworfen und der Leser darf mitverfolgen, wie Watney dieses Problem kreativ löst. Dabei ist alles verständlich erklärt, so dass selbst Nichtwissenschaftler verstehen, was vor sich geht.
    Die Probleme, vor denen der Protagonist steht, sind jedoch verschieden und zahlreich, so dass dem Leser nicht langweilig wird. Das Schaffen von Nahrung, die Herstellung von Wasser und die Einteilung von Ressourcen sind nur naheliegende Konflikte und werden von vielen anderen Konflikten begleitet.
    Das größte Problem an der spannenden Handlung ist ihre Spannung selbst. Denn immer wieder gibt es Perspektivwechsel zur Erde hin, die bemerkt haben, dass Watney noch lebt und ihn retten wollen. Mir persönlich haben diese Einschübe wenig gefallen, da sie im Vergleich zu den Handlungen auf dem Mars nur wenig Spannung mit sich bringen. Sie sind notwendig, um das gesamte Bild zu sehen, aber dennoch reißen sie den Leser aus dem Geschehen heraus.
    Wenn man der Marsianer das erste Mal liest, ist es ein ungewohntes Gefühl. Der Stil vom Roman ist anders als man es gewohnt ist. Die Handlungen auf dem Mars werden nämlich in Logbüchern beschrieben, so dass Watney immer nacherzählt, was passiert ist. Zu Beginn muss man sich daran gewöhnen, denn dieser Stil hält sich durch den ganzen Roman. Jedoch ist das nicht schlecht, sobald man sich einfindet.

    Der Roman ist allgemein sehr witzig. Ich habe bei diesem Buch öfter gelacht als bei manchen Komödien. Watney hat eine besondere Art, welche man schon am ersten Satz des Buches erkennen kann, welcher für mich der beste erste Satz ist, den ich bisher gelesen habe. Es ist sehr angenehm, mit wissenschaftlichen Inhalten bekannt gemacht zu werden, wenn sie lustig verpackt sind.
    Dieser Witz ist aber auch nötig. Im Grunde hätte Weir sich für zwei Arten von Protagonisten entscheiden können. Einen, der an der Situation verzweifelt und einer, der nicht aufgibt und anpackt. Watney ist zweiteres und durch seine Art lässt er sich nicht zurückdrängen. Er scheint nie von einer ausweglosen Situation betroffen zu sein, sondern macht weiter. Dies geht nur, weil dessen Persönlichkeit so stark im Witz überzogen ist.

    Natürlich kommt bei Sciencefiction immer die Frage auf: Wie realistisch ist das? Bei dem Marsianer kann man sagen, dass die Wissenschaft dahinter stimmig ist. Dies liegt vor allem daran, dass Andy Weir seinen Roman damals Kapitel für Kapitel auf seinen Blog hochgeladen hat und die Leser alles kritisieren konnten. Man arbeitete gemeinsam an wissenschaftlichen Problemen, welche dann wieder ins Buch übernommen wurden, um es fehlerfrei zu gestalten.
    Insgesamt ist der Marsianer ein besonderes Buch. Wenn man von einem Roman hört, der sich um einen Mann alleine auf dem Mars dreht, erwartet man eine düstere und niedergeschlagene Geschichte. Aber diese Erwartung erfüllt der Marsianer nicht und das ist auch gut. Auf diese Weise hebt er sich von anderen Werken ab und wird einzigartig.

    Geeignet ist er für jeden, der sich gerne belustigen lässt und Sci-Fi mag. Besonders Liebhaber von Survivalromanen kommen auf ihre Kosten. Wer aber rein gar nichts mit Wissenschaft anfangen kann, wird wohl weniger Spaß an dem Roman haben.
    Personen, die den Film gesehen haben und mochten, kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Es gibt einige Dinge, die nicht mit in den Film genommen worden und auch einige Konflikte, die man ausgelassen hat – besonders gegen Ende, wo es erst richtig spannend werden sollte. Auch lassen sich viele weitere Witze im Buch finden.
    Ich persönlich habe den Roman sehr genossen. Er umfasste in meiner Ausgabe 500 Seiten, die ich an zwei Tagen verschlungen habe. Es hat sich schon nach der Hälfte zu meinem Lieblingsroman empor geklommen und Bartimäus von seinem doch nicht ewigen Thron verdrängt. Ich habe wirklich herzlich gelacht und jeden mit Auszügen aus dem Buch genervt, so sehr gefiel es mir.
    Wer also nur das geringste Interesse an dem Roman hat, sollte sich ihn kaufen und lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall.


    #2
    Ich kann nur zustimmen. Das Buch ist viel besser als der Film. Und es schreit so laut und witzig: Niemals aufgeben! Und lerne Naturwissenschaften.

    Ansonsten ist schon alles gesagt.

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      #3
      Tolles SP Buch.
      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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        #4
        Das steht auch ganz oben auf meiner Leseliste. Hab's sogar schon gekauft. Ich fand schon den Film ziemlich gut (mit ein paar kleinen Schwächen), da wollte ich das Buch unbedingt haben.
        Always avoid alliteration.

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