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Schnittergarn

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    [Rezension] Schnittergarn

    Es handelt sich dabei um eine Anthologie, erschienen im Leseratten Verlag. In 22 Kurzgeschichten wird dem Alltag des Gevatters auf den Zahn gefühlt. Hat er Familie? Wie schafft er es, ganz alleine die vielen Seelen tagtäglich abzuholen? Braucht er Urlaub? Kann er ein Burn-Out kriegen? Das alles und noch viel mehr wird hier enthüllt.
    ISBN 978-3-945230-34-3
    15,00 Euro

    Aufmerksam auf das Buch wurde ich auf der BuCon, als daraus vorgelesen wurde. Gerade die Geschichte Todsicher von A. No Nym hat mich so zum Lachen gebracht, dass ich mir die Anthologie gekauft habe.
    Aber auch die anderen Geschichten sind meist lustig oder sorgen wenigstens für ein Schmunzeln. Ich fand es klasse, wie unterschiedlich manche Autoren an das Thema herangegangen sind. Nur bei zwei oder drei Geschichten dachte ich, dass ich in diesem Buch schon etwas gelesen habe, die das Thema ähnlich bedient hat. Aber das hat mich nicht sonderlich gestört. Bei 22 Kurzgeschichten kann auch mal ein Element ein zweites Mal vorkommen, wenn es gut und anders verpackt ist.
    Manche der Geschichten sind ziemlich lang. Für die muss man sich mal eine Stunde Zeit nehmen. Andere erstrecken sich nur über wenige Seiten. Gerade diese kurzen haben es oft aber ganz schön in sich und bestätigen den Spruch, dass in der Kürze die Würze liegt. Bei den langen Geschichten wurde mir jedoch auch nicht langweilig. Die Autoren haben einfach den Raum für ihren Spannungsbogen ausgenutzt.
    Die Rechtschreibung ist insgesamt recht sauber. Zwei oder drei Mal sind mir doppelte Worte aufgefallen, die auf eine Satzumstellung hindeuten. Ist ärgerlich, aber passiert den Besten. Nur in einer Geschichte stolperte ich oft über das Wörtchen den, an dessen Stelle ich ein dem verwendet hätte. Ich weiß nicht, ob das Absicht oder eine Schwäche des Autors war, weil es sich wirklich durch die gesamte Geschichte zog. Das hätte einem Lektor auffallen müssen, weswegen ich auf Absicht tippe, aber der Hintergedanke bleibt mir verschlossen. An vielen Stellen hätte ich ein Komma gesetzt, weil es sich für mich um einen eingeschobenen Nebensatz handelte. Die fehlten, allerdings hat der Verleger netterweise auf der letzten Seite ganz viele Kommas mit dem Vermerk abgedruckt, dass sich selbst der Duden nicht so sicher mit den blöden Kommas sei und dass man sich die Kommas ausschneiden und an den gewünschten Stellen einkleben dürfe. Diese Ehrlichkeit bewundere ich und hat mich auch zum Schmunzeln gebracht. Wenn man das Problem so rüberbringt, zeigt man auf eine lockere Weise, dass man sich damit auseinandergesetzt und doch keine praktikable Lösung gefunden hat. Da verzeiht man als Leser auch die vermeintlich (?) fehlenden Kommas.

    Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Für eine Anthologie ein erfrischendes Werk und deshalb für mich wert.
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