Trotzdem fühle ich so etwas wie Sympathie zwischen ihnen. Geht es Euch ähnlich? Wenn ja, woran macht Ihr das fest?
Vielleicht nicht direkt Sympathie, aber doch einen gewissen Respekt voreinander. Sie würden ganz anders miteinander umgehen, würden sie sich nicht respektieren. Da finde ich auch den Begriff Streichholzschlucker nicht so abwertend. In gewisser Weise könnte man es sogar als Kompliment sehen, denn er tut es ja wirklich und das, ohne sich dabei zu verbrennen. Umgekehrt schüttelt Staubfinger zwar den Kopf über Elinors Buchbesessenheit, aber sie imponiert ihn immer wieder mit ihrer ruppigen Stärke.
Verdient Staubfinger wirklich die harsche Bezeichnung "Lügner"? Sind dann nicht alle bisher vorkommenden Charaktere Lügner?
So gesehen, ja. Allerdings sehe ich da Nuancen. Lügen mögen generell schlecht sein, aber wir unterscheiden zwischen Lügen, die man zum Schutz anderer ausspricht, und denen, die zum eigenen Schutz dienen. Mo will Meggie vor Tintenherz und allem, was damit zu tun hat, schützen. Das sind also gut gemeinte Lügen. Meggie will wissen, was los ist. Sie ist 12 Jahre alt. Da kann ich mich hineinfühlen, dass sie zwar aus Selbstschutz lügt, aber Kinder unterscheiden da noch nicht so sehr. Bei Staubfinger erscheinen mir die Lügen alle aus Selbstschutz zu kommen. Ich kann das zwar auch nachvollziehen, aber ich muss es nicht gutheißen. Bei Elinor weiß ich gerade gar nicht, ob sie schon einmal gelogen hat und ob wir es mitbekommen haben.
Die Anspielung auf König Artus und die Tafelrunde und den Herrn der Ringe fand ich auch sehr spannend. [...] Beides sind Bücher, in denen eine Gruppe von Menschen/Wesen vorkommt, die sehr verschieden sind, die aber gemeinsam etwas erreichen wollen, und die trotz ihrer Verschiedenheit mehr oder weniger gleichgestellt sind. Das lässt sich prima übertragen auf die Reisegruppe Elinor, Staubfinger und Meggie. Und sowohl KA als auch HdR sind Bücher, in denen sich fantastische Elemente und Realität vereinen [...] Ist das hier in Tintenherz ein Foreshadowing? Werden in Tintenherz Dinge vorkommen, die man eigentlich für Fantasie hält?
Ohne darauf näher eingehen zu wollen, um nicht zu spoilern, könnte ich mir das durchaus gut vorstellen. Es gibt hier im Anfang schon so viele Hinweise auf das, was später einfach geschehen muss, die man aber erst einmal überliest und eigentlich erst beim zweiten Lesen bemerken kann. Eigentlich erzählt sich die Geschichte schon in den ersten Kapiteln und man müsste nur noch den Schluss lesen, auch wenn das doof wäre.
Überhaut kommt in Tintenherz mehr Symbolik vor, als ich in Erinnerung hatte. Stört es denn niemanden außer mir, dass Gwin Hörner hat? Ich meine - Hörner? Das Teufelssymbol schlechthin??
Nein, so überaupt nicht. Ich finde es süß, dass Gwin Hörner hat. Ich hätte das aber auch nie mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Immerhin haben Ziegen, Stiere und auch manche Kühe Hörner. Das ist für mich erst einmal ganz normal, obwohl ich gestehen muss, dass ich beim ersten Lesen unsicher war, ob ich glauben soll, dass die angeklebt sind. Das fand ich dann doch irgendwie grausam. Wenn ich deinen Vergleich aber weiterspinne, dann ist Capricorn auch ein Teufelssymbol, weil Steinböcke ebenfalls Hörner haben.
Vielleicht nicht direkt Sympathie, aber doch einen gewissen Respekt voreinander. Sie würden ganz anders miteinander umgehen, würden sie sich nicht respektieren. Da finde ich auch den Begriff Streichholzschlucker nicht so abwertend. In gewisser Weise könnte man es sogar als Kompliment sehen, denn er tut es ja wirklich und das, ohne sich dabei zu verbrennen. Umgekehrt schüttelt Staubfinger zwar den Kopf über Elinors Buchbesessenheit, aber sie imponiert ihn immer wieder mit ihrer ruppigen Stärke.
Verdient Staubfinger wirklich die harsche Bezeichnung "Lügner"? Sind dann nicht alle bisher vorkommenden Charaktere Lügner?
So gesehen, ja. Allerdings sehe ich da Nuancen. Lügen mögen generell schlecht sein, aber wir unterscheiden zwischen Lügen, die man zum Schutz anderer ausspricht, und denen, die zum eigenen Schutz dienen. Mo will Meggie vor Tintenherz und allem, was damit zu tun hat, schützen. Das sind also gut gemeinte Lügen. Meggie will wissen, was los ist. Sie ist 12 Jahre alt. Da kann ich mich hineinfühlen, dass sie zwar aus Selbstschutz lügt, aber Kinder unterscheiden da noch nicht so sehr. Bei Staubfinger erscheinen mir die Lügen alle aus Selbstschutz zu kommen. Ich kann das zwar auch nachvollziehen, aber ich muss es nicht gutheißen. Bei Elinor weiß ich gerade gar nicht, ob sie schon einmal gelogen hat und ob wir es mitbekommen haben.
Die Anspielung auf König Artus und die Tafelrunde und den Herrn der Ringe fand ich auch sehr spannend. [...] Beides sind Bücher, in denen eine Gruppe von Menschen/Wesen vorkommt, die sehr verschieden sind, die aber gemeinsam etwas erreichen wollen, und die trotz ihrer Verschiedenheit mehr oder weniger gleichgestellt sind. Das lässt sich prima übertragen auf die Reisegruppe Elinor, Staubfinger und Meggie. Und sowohl KA als auch HdR sind Bücher, in denen sich fantastische Elemente und Realität vereinen [...] Ist das hier in Tintenherz ein Foreshadowing? Werden in Tintenherz Dinge vorkommen, die man eigentlich für Fantasie hält?
Ohne darauf näher eingehen zu wollen, um nicht zu spoilern, könnte ich mir das durchaus gut vorstellen. Es gibt hier im Anfang schon so viele Hinweise auf das, was später einfach geschehen muss, die man aber erst einmal überliest und eigentlich erst beim zweiten Lesen bemerken kann. Eigentlich erzählt sich die Geschichte schon in den ersten Kapiteln und man müsste nur noch den Schluss lesen, auch wenn das doof wäre.
Überhaut kommt in Tintenherz mehr Symbolik vor, als ich in Erinnerung hatte. Stört es denn niemanden außer mir, dass Gwin Hörner hat? Ich meine - Hörner? Das Teufelssymbol schlechthin??
Nein, so überaupt nicht. Ich finde es süß, dass Gwin Hörner hat. Ich hätte das aber auch nie mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Immerhin haben Ziegen, Stiere und auch manche Kühe Hörner. Das ist für mich erst einmal ganz normal, obwohl ich gestehen muss, dass ich beim ersten Lesen unsicher war, ob ich glauben soll, dass die angeklebt sind. Das fand ich dann doch irgendwie grausam. Wenn ich deinen Vergleich aber weiterspinne, dann ist Capricorn auch ein Teufelssymbol, weil Steinböcke ebenfalls Hörner haben.
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