Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Leserunde "Tintenherz" von Cornelia Funke

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Für dieses Kapitel ("Nur ein Bild") muss ich dem vorangestellten Zitat recht geben: So und nicht anders.
    Eigentlich verleihe ich meine Bücher gerne, weil ich gerne meine Begeisterung für Geschichten mit meinem Mitmenschen teile, aber Respekt vor anderer Leute Eigentum muss schon da sein. Da kriegt man Bücher nicht zurück oder sie saugen sich in einem Regenguss mit Wasser voll und all solche Horrorgeschichten. Höllenfeuer klingt drastisch, manchem wünschte ich es wirklich an den Hals.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich habe auch mein Lieblingsbuch schon mehrfach verliehen, weil ich die Begeisterung teilen wollte - hat zur Folge, dass ich es jetzt schon 3x nachgekauft habe. Dieses Buch verleihe ich nie mehr.

      In der Cicero-Biographie von Robert Harris hat ein Freund den Grundsatz, dass jederzeit jeder zu ihm kommen darf (auch, wenn er gar nicht zuhause ist), um sich in seine Bibliothek zu setzen und dort in angenehmer Atmosphäre seine Bücher und Schriftrollen zu lesen - aber er würde sie nie verleihen. Für den Fall, dass ich jemals ein Haus mit Bibliothek und Personal habe, mache ich das auch so.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Da hat Ciceros Freund einen guten Einfall.

      Das Schlimme ist ja, wenn es etwas Besonderes ist. Ich hab mal einen der Death-Note-Romane ausgeliehen und den fast (!) nicht wiederbekommen. Zum Glück steht er wieder in meinem Regal und den geb ich nicht mehr raus. Er ist nämlich Hardcover mit einem dekorativen Umschlag - das findet man nicht wieder. Die Neuauflage ist Softcover und total ohne Schnickschnack.
      Das Regen nasse Buch wurde mir zum Glück vom Ausleiher ersetzt. Der hatte noch Respekt vor dem Eigentum anderer (und vor Büchern).

    • Earu
      Earu kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich verleihe mittlerweile gar nichts mehr - kein Geld, keine Gegenstände. Entweder bekam ich die Sachen nicht zurück oder nur kaputt und es interessierte die Leute nie, dass ich an den Dingen hänge bzw. das Geld nicht auf den Bäumen wächst.

    #17
    Ich möchte Euch bitten, bis morgen das nächste Kapitel "Feuer und Sterne" zu lesen.
    Bin mir zwar nicht ganz sicher, wer alles stumm mitliest, aber wir wollen ja niemanden abhängen und Nachzüglern die Chance geben, aufzuholen.

    Und bis dahin bin ich noch gespannt auf Eure Interpretation von:
    Wo spielt Tintenherz eigentlich? In welchem Land? Und woran macht Ihr das fest?
    Das kann ich nämlich selbst nicht eindeutig beantworten, nur Theorien aufstellen...
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


      #18
      Für mich spielt Tintenherz zunächst in Deutschland. Die vielen Tunnel auf ihrer Reise zu Elinor und die Reiserichtung "Süden" klingen für mich nach Italien. Das käme auch von der Reisedauer hin, wenn sie gegen 6 oder 7 Uhr losfahren und abends erst ankommen, wenn es langsam dunkel wird. Der Bus wird wohl nicht der schnellste sein. Wobei ich aufgrund der Architektur des Hauses davon ausgehe, dass sie noch nicht sehr weit ins italienische Landesinnere gelangt sind.

      Kommentar


      • Earu
        Earu kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ich nehme es Cornelia Funke nicht übel, dass sie es in Tintenherz mit den Örtlichkeiten nicht so genau nimmt bzw. sie nicht genau benennt. Es ist ein Jugendbuch. Damals hat es mich überhaupt nicht interessiert, wo die Figuren sich gerade befinden. Heutzutage sehe ich das kritischer. In der realen Welt will ich wissen, wo ich mich befinde. In einer fiktiven Welt dagegen sehe ich mir selten die Landkarten an, die der Autor oft mühsam und mit viel Liebe erstellt hat.

      • In-Genius
        In-Genius kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Alys II. Mich stört es nicht, dass der Spielort unspezifisch ist. Die Atmosphäre des Hauses und des Hofes bleiben eingängig, sei es nun deutsche Pampa, italienische Hügel oder das australische Outback (auch wenn's das wohl nicht sein wird). Aber ob meine Bücher "irgendwo" oder "im Amazonas Dschungel" spielen, macht mir persönlich das Vorstellen weder leichter noch schwerer.

      • Alys II.
        Alys II. kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Es stört mich auch nicht wenn es völlig unspezifisch ist. Hier habe ich aber ständig das Gefühl, Hinweis zu bekommen, die ich dann nicht zusammenpuzzeln kann. - Wobei die Wertung "es stört mich" schon viel zu heftig klingt. Beim ersten Lesen des Buchs war es mir auch weitestgehend egal. Da ich aber dieses Mal versuche, wirklich den Text zu analysieren und darauf zu achten, welche Hinweise die Autorin uns gibt - in jeglicher Hinsicht - fuchst es mich dann, wenn ich etwas nicht rausfinde.

      #19
      In "Feuer und Sterne" haben wir Staubfinger ein wenig besser kennengelernt.
      Hat das Eure Meinung über ihn verändert?

      Und was haltet Ihr von Capricorns Männern und Mos Verschwinden? Kam das für Euch unerwartet oder habt Ihr mit diesem Plot-Twist gerechnet? Wenn ja, warum? Wo wurde das schon angedeutet?


      Das nächste Kapitel ist ultra-kurz. Lest deshalb bitte bis zum 19.11.18 "Was die Nacht verbirgt" und "Allein".
      Always avoid alliteration.

      Kommentar


        #20
        Hat sich Eure Meinung über Staubfinger verändert?
        Ich halte ihn für einen Feigling. Schon zu Anfang ist ja klar, dass er vor Capricorn abhauen will. Als dann seine Männer in Elinors Haus auftauchen, sieht man von ihm nichts mehr, nachdem Meggie erst einmal reingerannt ist.
        Allerdings ist er anscheinend ein geborener Schausteller und hat ein Händchen für Feuer.

        Und was haltet Ihr von Capricorns Männern und Mos Verschwinden? Kam das für Euch unerwartet oder habt Ihr mit diesem Plot-Twist gerechnet? Wenn ja, warum? Wo wurde das schon angedeutet?
        Capricorns Männer wirken skrupellos. Ich finde es verantwortungslos von Mo, dass er mit ihnen geht, nur um das Buch nicht aus den Augen zu lassen. Was ist, wenn ihm etwas passiert? Was ist dann mit Meggie? Als Vater hätte er bei ihr bleiben sollen, auch wenn ihm diese Möglichkeit laut Capricorns Männern gar nicht geblieben wäre, weil Capricorn ihn sehen will. Mich hat seine Entscheidung jedenfalls überrascht.

        Kommentar


        • Alys II.
          Alys II. kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Da ich ja weiß, dass Du das Buch schon einmal gelesen hast und entsprechendes Hintergrundwissen hast - findest Du Mos Entscheidung dann verständlicher? Also verständlicher, wenn man alles Hintergrundwissen mit einbezieht?

        • Earu
          Earu kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Na ja, da tue ich mir schwer. Immerhin geht es um seine Tochter. Die sollte ihm noch einen Funken mehr wert sein. Allerdings stirbt die Hoffnung ja zuletzt, dass man alles haben kann.

        #21
        Hat sich Eure Meinung über Staubfinger verändert?
        Irgendwie musste ich an Schmendrick ("Das letzte Einhorn") denken. Das fing schon mit dem Zitat am Anfang des Kapitels an und seine Art, alles ein wenig ins Lächerliche zu ziehen und aus allem eine Vorstellung zu machen, bestärkt das irgendwie. Genauso wie die Vermutung, dass sein ganzes Gehabe nur Scharlatanerie ist.

        Und was haltet Ihr von Capricorns Männern und Mos Verschwinden?
        Es wurde Zeit für "Etwas". Bisher war alles ruhig, wir sind jetzt etwa 80 Seiten in der Geschichte, da muss mal was passieren. Von daher überrascht mich das Auftauchen der Männer nicht im Geringsten.
        Was mich verwundert, ist Mos leichtes Aufgeben. Natürlich wissen wir nicht, was die Männer und er vorher besprochen haben, aber es gibt keine Gegenwehr von Mo: er gibt ihnen einfach das Buch und kommt mit. Dafür, dass er es zuvor absolut nicht in Capricorns Händen wissen wollte, gibt hier zu leicht auf. Aber natürlich sind eine Hand voll Männer mit Waffen (die sie sicher nicht einzusetzen scheuen) sehr bedrohlich. Trotzdem, "etwas" hätte er doch versuchen können, sollen, müssen, whatever.
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

        Kommentar


          #22
          By the way: Wo wir oben schon mal bei Namen waren, kommen hier ja noch ein paar vor. Bei den Männern fällt mir etwas auf, was ich irgendwie nicht mag, und zwar die Namen "sprechen" sehr deutlich, aber wild durcheinander. Flachnase und Cockerell sind keine normalen Namen, absolut nicht, aber mal deutsch und mal englisch sieht so zusammengewürfelt aus. Entweder würde ich mir wünschen, dass diese "sprechenden" Namen alle deutsch sind, oder aus noch weiteren Sprachen herkommen.
          Aber das ist mehr mein Wunsch nach Symmetrie und Ordnung, der da spricht, als ein Manko des Buches.
          Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
          to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
          A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
          You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

          Kommentar


          • Alys II.
            Alys II. kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ja, mich stört das auch ein bisschen. Obwohl im realen Leben ja auch nicht alle Namen kulturell zusammenpassen. Aber irgendwie komme ich mit dem Namenswirrwar in dem Buch nicht so ganz zurecht, obwohl jeder einzelne davon passend ist zu seiner Figur.

          • In-Genius
            In-Genius kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ich hab auch kein Problem damit, das Meggie in Deutschland wohnt. Meggie ist ein normaler Name, auch wenn er nicht deutsch ist. Das ist vollkommen in Ordnung.
            Aber Cockerell und Flachnase sind keine normalen Namen. Die sind nicht unterschiedlich wegen ihrer Kultur oder weil ihre Eltern ein ausgeflipptes Buch gelesen haben. Das sind ganz gezielte Bezeichnungen.
            Ich bin mir sicher, diese Namen haben was mit "Buch" zu tun, wie alles in dieser Geschichte. Dann stört es mich noch mehr. Entweder es sind alle Namen deutsch, weil der Text auf deutsch erzählt; oder die Namen sind aus allen Sprachen, denn Bücher werden in (fast) allen Sprachen geschrieben.

          #23
          So, in diesen beiden Kapiteln hat sich etwas getan aus Autorensicht.

          War das sehr kurze Staubfinger-Kapitel überhaupt nötig - plottechnisch hätte man diese Informationen auch anders unterbringen können. Was wird damit bezweckt, dass hier plötzlich aus seinem POV berichtet wird?

          Und gleich danach der Wechsel auf Elinors POV? Warum das? Welchen zusätzlichen Gewinn bringt dieser Kniff?

          Was haltet Ihr generell davon, wenn in einem Buch relativ spät der POV wechselt?


          Always avoid alliteration.

          Kommentar


            #24
            War das sehr kurze Staubfinger-Kapitel überhaupt nötig - plottechnisch hätte man diese Informationen auch anders unterbringen können. Was wird damit bezweckt, dass hier plötzlich aus seinem POV berichtet wird?
            Da Staubfinger bisher eher so wirkte, als sei ihm alles egal, solange er nur seine eigene Haut retten kann, bekommt er hier etwas mehr Tiefe. Aus seiner Sicht kommt Meggies unendliche Traurigkeit und ihr tiefer Schmerz viel deutlicher rüber, als wenn Meggie es uns sagen würde. Dadurch können wir auch seine Schuldgefühle wegen seines Verrats besser nachvollziehen, als wenn er das später irgendwann mal nur behauptet.

            Und gleich danach der Wechsel auf Elinors POV? Warum das? Welchen zusätzlichen Gewinn bringt dieser Kniff?
            Auch Elinor erhält mehr Tiefe. Zugleich könnte ich mir vorstellen, dass Meggie gerade taub von ihrem Verlust ist, sodass sie uns eher wenig zu erzählen hätte. Elinor dagegen beweist plötzlich ein kleines bisschen Humor und Mitleid mit Meggie. Darüber hinaus ist die Einzelgängerin von ihren eigenen Gefühlen überrascht. Da ist ihr das Haus plötzlich zu groß und leer. Doch das verdrängt sie schnell wieder, ganz typisch Elinor. Das auf sie wartende Buch ist wichtiger.

            Was haltet Ihr generell davon, wenn in einem Buch relativ spät der POV wechselt?
            Das ist mir auch schon passiert, dass ich eine Szene unbedingt aus der Sicht einer Figur schreiben wollte, die bisher noch nie zu Wort gekommen ist. Diese Figur hatte dann eine ganz bestimmte Sichtweise auf die Dinge, die die anderen POVs nicht hatten. Es ist erst einmal etwas irritierend, weil gerade bei Staubfingers Kapitel zunächst nicht klar ist, aus wessen Sicht erzählt wird, aber es gibt mir als Leser einen Einblick in seine Sicht. Als mir erst einmal klar war, wer hier erzählt, war alles gut, und bei Elinors Kapitel war ja direkt klar, dass sie erzählt.

            Kommentar


            • Earu
              Earu kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ja, genau das meinte ich. Wenn jetzt bei Staubfingers Kapitel noch etwas schneller klar wäre, dass er gerade erzählt, wäre alles prima.

            • Alys II.
              Alys II. kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Mir ist auch schon vorgeworfen worden, dass ich es mir zu leicht mache, wenn ich den/die Prota in Extremsituationen nur von außen schidere. Empfindest Du das auch so? Dass es nicht doch spannender wäre, Meggies Gefühle mitzuerleben? Immerhin ist sie die Person, mit der man sich bisher am meisten identifiziert. Und auch wenn ihre Gefühlswelt im Moment nur aus Trauer, Schock und Schmerz besteht - das kann spannend sein. (Auch, wenn es wahrscheinlich den Plot nicht vorantreibt.)

            • Earu
              Earu kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich weiß nicht, ob das wirklich unter "es sich leicht machen" fällt. Immerhin kann ein Außenstehender dem, was er sieht, eine ganz andere Bedeutung beimessen, als derjenige, der es gerade erlebt. Natürlich könnte Meggie uns an ihrem Schmerz teilhaben lassen, sodass uns aus lauter gespiegelter Verzweiflung die Tränen kommen. Aber damit würde die Geschichte auf der Stelle treten. Das hast du ja schon angedeutet. Indem in diesem Fall Staubfinger ein schlechtes Gewissen zeigt, wissen wir zusätzlich zu Meggies Gefühlen, dass er Capricorns Männern die Möglichkeit beschafft hat, in das Haus zu gelangen. Wir wissen also mehr als Meggie und warten in gewisser Weise auf den Moment, wenn sie es auch erfährt. Staubfinger hatte ja schon etwas Schurkisches an sich und nun haben wir den Beweis, dass er ein Schurke ist, wenn er auch einer ist, der Mitleid und Schuld empfinden kann. Er gehört quasi zu den Bösen, auch wenn klar ist, dass er nicht wirklich zu Capricorns Männern gehört. Sonst hätte er nicht solche Angst vor ihnen. Ich finde, dass die Geschichte dadurch einen Hauch mehr Tiefe und Information bekommt, indem die Autorin aus Staubfingers und später Elinors Sicht erzählt. Den Mut, den POV so drastisch zu ändern, muss man auch erst mal haben, und es scheint zu funktionieren. Tintenherz ist ein bekanntes und viel verkauftes Buch. Ich denke, dieser Vorwurf, man würde es sich mit diesem Perspektivwechsel einfach machen, kommt von Leuten, die aus diversen Gründen sowas nicht machen würden. Vielleicht steht das so in einem Ratgeber oder derjenige ist neidisch? Ich weiß es nicht. Aber eines steht in jedem guten Ratgeber: Man darf tun, was man will, sich gut anfühlt und zur Geschichte passt. Das fällt nicht unter "es sich leicht machen".

            #25
            Akute Übermüdung hat mich - im wahrsten Sinne des Wortes - verschlafen lassen, Euch zum weiteren Lesen anzuhalten und Fragen zum aktuellen Kapitel auszubrüten. Wenn Euch was einfällt, dann plaudert einfach drauflos.

            Ich würde Euch bitten, bis 23.11.18 bis incl. "Die Höhle des Löwen" zu lesen.

            Mal so ganz nebenbei gefragt: welche Ausgabe von Tintenherz lest Ihr eigentlich? Ich habe die illustrierte Hardcover-Variante, und obwohl ich sonst überhaupt kein Freund von Illustrationen bin, gefällt sie mir sehr gut.
            Always avoid alliteration.

            Kommentar


            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich hab die Taschenbuchausgabe mit Vignetten von der Autorin. Ich mag Taschenbücher lieber. Die Vignetten sind ganz hübsch.

              Info: Ich fahr diese Woche zu meinen Eltern. Hoffentlich komme ich da zum Lesen, weiß ich noch nicht.

            #26
            Was ich ganz generell an "Tintenherz" interessant finde, ist das Thema "Buch". Das wird sicherlich noch vertieft, wenn wir den Konflikt auf Herz und Nieren prüfen, ich les es ja zum ersten Mal. Aber was ich eigentlich sagen will: Ich mag solche Dinge normalerweise, weil sie viel Raum zur Reflektion geben und eine Metaebene öffnen, wodurch viel kommuniziert werden kann, das normalerweise unter den Tisch fallen muss.

            Ich les momentan noch eine andere Geschichte mit einer ähnlichen Prominenz für das "Buch".

            Beide heben sehr wohl die magische Aura von Geschichten und Worten hervor. Das Besondere an "Sprache" und wofür wir sie wirklich benutzen. Ich mag sowas.

            Eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten ist Bakuman: Das Team aus Zeichner und Autor hat riesigen Erfolg bei einem der größten japanischen Verlage, ihre Geschichten sind als Anime und Filme adaptiert worden und in Bakuman erzählen sie die Geschichte eines Teams aus Zeichner und Autor, die mit ihren Mangas beim größten japanischen Verlag angenommen werden und alles daran setzen, dass ihr Manga zu einem Anime wird.
            Die Metaebene und Reflektionsspielwiese ist offensichtlich.

            Was haltet ihr von sowas? Mögt ihr die Metaebene und Selbstreferenzen?
            Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
            to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
            A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
            You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

            Kommentar


            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Alys II. Das mag ich auch an Supernatural sehr, da gibt es die Geschichte der Brüder nämlich als schlechte Fantasy-Buchreihe. Der Autor kommt vor, die Fans kommen vor, eine Supernatural-Con kommt vor. Diese Folgen stehen ganz oben auf meiner Liste.

            • Alys II.
              Alys II. kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Supernatural habe ich tatsächlich noch nie geschaut. Schade, dass Netflix das gerade rausgekickt hat (das Netflix-Abo ist ja ganz neu...)

            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Alys II. Hat's das? Ich hab's da letztens noch gesehen als Vorbereitung für die neue Staffel. Die ersten 4 bis 6 Staffeln kann ich gut empfehlen, danach wird's ... langweilig.

            #27
            Ich habe auch die illustrierte Hardcover-Variante. Neben Tintenblut und Tintentod sehen diese Bücher im Regal irgendwie unheimlich edel vor. Kein Vergleich zu den Harry Potter-Bändern, die ich mir alle einzeln direkt nach Erscheinen gekauft habe. ^^ Ich mag die Bilder sehr. Da steckt viel Liebe drin. Man kann richtig in sie abtauchen.

            Ich habe nun die beiden Kapitel gelesen. In "Ein böser Tausch" erfahren wir endlich aus Meggies Sicht ihre Gefühle. Finde ich jetzt zwar etwas übertrieben, dem Ganzen drei Kapitel zu widmen, allerdings hält Meggie sich nicht lange an ihrer Trauer auf. Sie will nach ihrem Vater suchen. Da dachte ich schon "Ja, und wo willst du suchen?". Das geht ihr dann auch selbst durch die Gedanken und Elinor spricht es später ebenfalls aus. In diesem Kapitel kommt dann auch heraus, dass das falsche Buch gestohlen wurde. Elinor hat es ausgetauscht, weil sie so neugierig war, was es mit dem Buch auf sich hat. Nun könnte man das Geheimnis hinter dem Buch erfahren, aber im Kapitel "Die Höhle des Löwen" kommen hierzu keine Neuigkeiten. Man weiß nur, dass es Tintenherz heißt, also so, wie das Buch, das wir gerade lesen. Das fand ich beim ersten Lesen witzig. Heute bin ich schlecht gelaunt, also ist es mir egal. Es wird kurz über den Autor gesprochen. Elinor wundert sich, dass das Buch nicht einfach neu gedruckt wurde. Dabei bekommt man einen kurzen Einblick in die Sicht einer Leseratte, wie ein Autor sich fühlen muss. Ich denke, damit kommt sie auch sehr nah ran. Jedenfalls taucht Staubfinger auf und bietet Meggie an, sie zu Capricorn und ihrem Vater zu bringen. Ich habe dabei ein ganz schlechtes Gefühl. Der Typ macht mir nicht den Eindruck, als würde er etwas einfach aus Nächstenliebe tun.

            Kommentar


            • Alys II.
              Alys II. kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich bin da sehr ambivalent. Zwar sehen die Hardcover edel aus, aber da grämt es mich dann um jeden Kratzer und ich will die Bücher deshalb kaum in die Hand nehmen. Deshalb kaufe ich gewöhnlich Softcover, denn ich habe die Bücher nunmal immer irgendwie dabei. Und auch, wenn ich Bücher nie absichtlich beschädigen würde (Eselsohren knicken zB ist eine Todsünde!), dann finde ich es auch toll, wenn sie nach einer Weile so richtig gelesen aussehen. Ich habe eine Ausgabe vom Herrn der Ringe, die fällt schon fast auseinander, weil ich sie seit meinem 16. Lebensjahr so ungefähr 1x im Jahr herauskrame und darin lese - und es ist toll, dass man dem Buch diese Lesegeschichte ansieht.

            • Earu
              Earu kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich "verziere" meine Taschenbücher mit Klebeband, der die vier Ecken des Kartons schützen soll. Ich finde es immer furchtbar, wenn der dort abgestoßen ist und auseinanderfleddert. Dann lieber Klebeband. Ich bin auch total eigen beim Lesen. Hardcover dürfen aufgeschlagen werden, Taschenbücher werden nur ganz vorsichtig geöffnet, damit sich hinten keine Knicke bilden. Ich linse beim Lesen eher rein.

            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Als aufgelöst wurde, dass DAS Buch auch "Tintenherz" heißt, dachte ich nur so "natürlich tut es das -.-"
              Klar macht es Sinn, das eigene Buch nach dem wichtigsten Element seiner Geschichte zu benennen. Gleichzeitig finde ich das irgendwie billig, dieses "du liest das Buch, nachdem die Protagonisten des Buches suchen und hui, du könntest auch magisch sein" Früher hätte ich das vielleicht toll gefunden, keine Ahnung, heute finde ich das doof.

            #28
            Ok, beim Wieder-Lesen der letzten Posts habe ich das Gefühl, dass wir ein bisschen durcheinander gekommen sind, wer schon wie weit gelesen hat.
            Zudem ist Earu im Moment die einzige Leserin, bei der ich mir sicher bin, dass sie dabei ist - Traummuschel im Kloster, In-Genius bei Familie, und wer sonst noch alles regelmäßig mitliest bin ich mir nicht sicher.

            Deshalb schlage ich vor: Lest bitte bis 25.11.18 bis einschließlich dem Kapitel "Und weiter nach Süden".
            Da tut sich einiges, wir werden also wieder was zu besprechen haben.
            Always avoid alliteration.

            Kommentar


              #29
              Im Kapitel "Feigling" erfahren wir, dass Staubfinger von Capricorn auf Meggie und das Buch angesetzt wurde. Aber er hat ein wenig Skrupel. Es ist eine Sache, ihren Vater zu verraten, der seiner Meinung nach ihm etwas schuldig ist, das mit diesem Verrat abgegolten wurde. Aber an Meggie scheint ihm etwas zu liegen. Er wünscht sich, dass das Misstrauen ihm gegenüber aus ihren Augen verschwindet. Ich glaube sogar, dass er sich wünscht, von ihr ebenso angesehen zu werden, wie sie ihren Vater anschaut. Das lässt vermuten, dass er nicht gerne allein ist. Oder vielleicht gab es einmal eine Familie, die Capricorn ihm genommen hat.
              Staubfinger ist in Meggies Zimmer eingebrochen, um in Tintenherz zu lesen. Es geht um den Schluss des Buchs und dass er sich vor dem Ende fürchtet. Er geht unverrichteter Dinge, aber es scheint wichtig zu sein.
              Zwischendurch kam eine Metapher, die ich sehr schön finde. Er beschreibt Meggies Bücher als Damen, die sich mit ihren von ihrem Vater neu "geschneiderten" Einbänden für einen Ball herausgeputzt haben.

              Im Kapitel "Und weiter nach Süden" erfahren wir zum ersten Mal, wo die Handlung stattfindet, also in welchem Teil der Welt Capricorns Dorf liegt. Ich habe Ligurien gegoogelt. "Ligurien ist eine sichelförmige Region im Nordwesten Italiens." Volltreffer, ich hatte mit Italien Recht! Ok, möglich, dass Elinor dann nicht in Italien lebt, sondern gerade noch so in der Schweiz. Capricorns Dorf selbst hat keinen Namen. Es scheint verlassen worden zu sein, bevor er sich dort niedergelassen hat. Irgendwie passt das meiner Meinung nach zu dem Mann, der als das absolut Böse dargestellt wird.
              Meggie bemerkt kurz nach mir, dass Staubfinger sie genau in Capricorns Hände getrieben hat. Er hatte am Anfang behauptet, Capricorn wäre im Norden. Nun lässt er jedoch vom Stapel, dass Capricorn viele Rückzugsorte hätte und sich entgegen seiner Gewohnheit während der Sommermonate nicht im kühleren Norden aufhalten würde. Staubfinger reagiert verletzt, als ihm bewusst wird, dass Elinor und Meggie ihm seine Geschichte nicht abkaufen. Das finde ich seltsam, denn er kann mit dieser Reise Meggie und das Buch wie versprochen zu Capricorn bringen. Sind diese verletzten Gefühle also auch wieder nur ein Trick von ihm?
              Dann geht es auch schon auf die Reise zu Capricorns Dorf. Es gibt Anspielungen auf den Herrn der Ringe, weil Meggie das Buch neben König Arturs Geschichte mitgenommen hat. Elinor will Meggie Mut machen, indem sie deren Reise mit ihrer eigenen vergleicht. Sie ist guter Hoffnung, dass ihre Reise kürzer und ungefährlicher sein wird. Da wir Autoren sind, "wissen" wir, dass das nicht sein kann. Es muss erst noch viel schlimmer kommen.
              Allerdings geht in Meggie eine Wandlung vor. Sie hat beschlossen, Staubfinger zu vertrauen, weil er sie zu ihrem Vater bringen soll. Eine seltsame Entscheidung, finde ich. Immerhin hat er schon so oft gelogen, dass es mir vollkommen ausreichen würde, ihm nie wieder zu vertrauen. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich daran, dass ich Staubfinger beim ersten Lesen gemocht habe, aber ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern, wieso das so war. Ok, er ist ein faszinierender Charakter, aber bisher ist er einfach nur ein Gauner, mit dem ich nichts zu tun haben wollte.

              Kommentar


              • Alys II.
                Alys II. kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Woher kommt die Einschätzung, dass Capricorn das "absolut Böse" ist? Ich kann ihn bisher nicht besonders ernstnehmen, bzw. er wirkt für mich bisher wie ein Schurke aus dem Kasperletheater.
                OK, Staubfinger hat richtig Angst vor ihm. Aber Staubfinger hat meiner Einschätzung nach vor vielen Dingen Angst.
                Wir wissen bisher, dass Capricorns Männer immer schwarz tragen (Schurkenklischee), dass er seinen Standort wechselt und vor der Polizei flieht (also hat er Angst vor der Polizei!), und dass er Hunde und Bücher klaut. Auch das verlassene Dorf zu übernehmen finde ich nicht besonders böse - böse wäre, wenn er die Bevölkerung vertrieben hätte (so wie Raoul Silva in Skyfall). Das "böseste" wäre, dass seine Männer das Buch stehlen und Mo entführen wollten. Aber auch das lief recht kinderbuchgerecht/glimpflich ab. Hätten sie Mo gefesselt und würden ihn im Kofferraum illegal über die Grenze nach Italien schmuggeln, das wäre "böser" gewesen.
                Ich kenne ja den Plot, also ich weiß noch, dass Capricorn sich als wirklich grausam herausstellen wird. Aber ich weiß auch noch vom ersten Lesen, dass ich ihn bis zur ersten Begegnung mit ihm nicht als böse eingeschätzt hatte, sondern als ziemlichen Clown.

              • Earu
                Earu kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich denke, ich nehme das besser an, wenn jemand mir "sagt", dass jemand böse ist. Zumindest in Büchern. Wieso sollte man mich auch anlügen? Es spiegelt mindestens das Gefühl der Figur wieder. Kasperletheater und Clown sind für mich jedenfalls keine Begriffe, die ich mit Capricorn verbinden würde. Kann aber auch daran liegen, dass ich erst mit dieser Leserunde erfahren habe, was Capricorn bedeutet. Für mich war es einfach nur ein hart klingender Name. Steinbock ist da doch etwas lächerlich. Aber ich kann aus dem alten Eindruck nicht raus.

              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Elinors Bestehen darauf, dass das nur ein kurzer Ausflug wird und Capricorn bestimmt ihrer Bitte nachkommen würde, nur weil sie das Buch haben, finde ich sehr, sehr naiv. Von Meggie wäre das in Ordnung, aber Elinor ist eine erwachsene Frau und auch wenn ihr Wissen meist aus Büchern stammt, sollte sie wissen, dass es so einfach nicht wird.
                Zwar glaubt sie nicht, was Staubfinger über Capricorn sagt, aber allein die Tatsache, dass er Handlanger hat und diese zum Einbruch ausschickt, sagt doch genug. Capricorn ist mindestens ein Möchtegern-Mafioso, als ob der sich auf einen billigen Tauschhandel einlässt.

                Was Staubfinger angeht, sympathisch finde ich ihn schon, aber das täuscht über seine heimtückischen Züge nicht hinweg. Vertrauen würde ich ihm sicher nicht, auch wenn ich ihn durchaus mag.

              #30
              Earu hat ja schon zusammengefasst, wie die Dinge sich entwickeln. Deshalb nehme ich mit meinen Fragen auch dazu etwas Bezug.

              Ich finde die Dynamik zwischen Elinor und Staubfinger eigentlich bisher das Interessanteste. Beide sind bereit, den anderen zu benutzen, um an ihre eigenen Ziele zu kommen - sie zeigen das aber auch ganz offen. Trotzdem fühle ich so etwas wie Sympathie zwischen ihnen. Geht es Euch ähnlich? Wenn ja, woran macht Ihr das fest?

              Und ich denke nicht, dass Staubfinger Mo bewusst belogen hat. Ich glaube ihm, dass er erst, als Capricorns Männer mit Mo Richtung Süden verschwanden, daraus abgeleitet hat, dass Capricorn derzeit im Süden ist. Ja, Staubfinger sagt nicht alles, was er weiß, und er flunkert ab und zu etwas. Aber das tut Meggie auch! Und auch Mo und Elinor haben Dinge für sich behalten.
              Verdient Staubfinger wirklich die harsche Bezeichnung "Lügner"? Sind dann nicht alle bisher vorkommenden Charaktere Lügner?

              Dass Ligurien konkret erwähnt wird hatte ich tatsächlich vom ersten Lesen vergessen. OK, dann wohnt Elinor in der Schweiz (300 km nördlich davon) und Mo und Meggie wohnen wahrscheinlich in Deutschland.

              Die Anspielung auf König Artus und die Tafelrunde und den Herrn der Ringe fand ich auch sehr spannend. Und ich frage mich, ob da nicht mehr dahintersteckt als nur das Reisethema.
              Beides sind Bücher, in denen eine Gruppe von Menschen/Wesen vorkommt, die sehr verschieden sind, die aber gemeinsam etwas erreichen wollen, und die trotz ihrer Verschiedenheit mehr oder weniger gleichgestellt sind. Das lässt sich prima übertragen auf die Reisegruppe Elinor, Staubfinger und Meggie.
              Und sowohl KA als auch HdR sind Bücher, in denen sich fantastische Elemente und Realität vereinen - ich meine damit: in beiden kommen Dinge vor, die von den Charakteren in ihrer Welt erstmal als Sagen und Legenden abgetan werden, die sich dann aber als real herausstellen. Ist das hier in Tintenherz ein Foreshadowing? Werden in Tintenherz Dinge vorkommen, die man eigentlich für Fantasie hält?
              Überhaut kommt in Tintenherz mehr Symbolik vor, als ich in Erinnerung hatte. Stört es denn niemanden außer mir, dass Gwin Hörner hat? Ich meine - Hörner? Das Teufelssymbol schlechthin??
              Always avoid alliteration.

              Kommentar

              Lädt...
              X
              Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung