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Blood on Snow: Das Auftrag von Jo Nesbo

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    [Rezension] Blood on Snow: Das Auftrag von Jo Nesbo

    Inhalt: Olav ist Auftragskiller und es ist eigentlich der einzige Job für den er sich wirklich eignet. Bis sein Boss Daniel Hoffmann den Auftrag gibt, dessen Frau Corina Hoffmann zu töten. Olav kann es nicht tun und tötet stattdessen ihren Liebhaber. Doch dies war ein Fehler, denn es handelt sich dabei um Hoffmanns Sohn. Nun wird der Jäger zum Gejagten.

    So, nun habe ich es nachgeholt Band 1 der kleinen Reihe „Blood on Snow“ zu lesen, da ich ja dummerweise zuerst den Band 2 gelesen hatte. Doch muss ich sagen, dass das nicht sonderlich schlimm ist, denn die Geschichten sind in sich abgeschlossen.
    Hier in „Blood on Snow: Der Auftrag“ haben wir nämlich einen anderen Protagonisten als im zweiten Band, zwar auch ein Ich-Erzähler, aber ein anderer. Anfangs war ich etwas verwundert, da ja Ulf aus dem zweiten Band nicht den Mumm zu einem Auftragskiller hat und Olav hier im ersten Kapitel ziemlich ausführlich erklärt, warum er sich nur zum Auftragskiller eignet und nicht als Zuhälter oder Drogendealer. Dabei stellt er sich selbst als ziemlich dumm dar, was ich anfangs ziemlich skeptisch aufgefasst hatte, weil ich das Gefühl hatte, dass der Autor mir unbedingt ein Bild von einem recht einfältigen, dummen Mann geben wollte, der seine Gefühle nicht gut zeigen kann und dazu auch noch Legastheniker ist. Mir wollte das lange Zeit nicht sonderlich gefallen, da es für mich den Eindruck von Schubladendenken hatte bis Nesbo mir gezeigt hatte, dass hinter Olav eben doch mehr als das genannte steckt. Dennoch bleibt er seinen eigenen Worten treu, dass er nicht gerade der klügste ist. Er lässt sich einfach verarschen, sieht nicht das Offensichtlich und glaubt ein Gentleman zu sein, wenn er nicht nachfragt. Olav ist jemand, dem es schwer fällt Zusammenhänge zu verstehen und damit die Wahrheit aufzudecken. Eigentlich ein bemitleidenswerter Drops und dessen größte Schwäche die Frauen sind. Ein Klischee, wenn man es genau nimmt.

    Bei Olav konnte man sich auch nicht sicher sein, was nun echt oder was nur in seinem Kopf stattfand. An einer Stelle hatte er über seine Legasthenie erzählt (denn er liest trotz dieser Schwäche gern Bücher), dass er Worte zwar manchmal schlecht erkennen kann, er es aber so lange versucht bis sie einem Sinn ergeben und dann passiert es, dass er in einem Buch nicht nur eine Geschichte findet. Nicht nur, dass das an sich ein schöner Gedanke ist, schien das auch auf die gesamte Geschichte zuzutreffen, obwohl mir das erst am Ende so richtig klar wurde und manche Stellen, an denen ich gestutzt hatte, irgendwie einleuchtend machte.
    Denn das letzte Kapitel hat nicht nur einen Bruch in der Geschichte, sondern zeigt auch ein alternatives Ende.

    Der Schreibstil im Band 2 hatte mich ja schon überzeugt und auch hier war er sehr angenehm. Da es Ich-Perspektive war, fand ich es besonders gut wie die Erzählstimme zu Olav gepasst hat. Genauso wie es geschrieben wurde, hätte ich mir vorstellen können, erzählt dieser die Geschichte. Das hat 1:1 zu ihm gepasst und ließ mich direkt in Olavs Welt eintauchen. Olav war mir einfach sympathischer als Ulf, da er nicht so den Jammerlappen heraushängen ließ. Nicht wie Ulf glaubte, dass man mit Drogen und Alkohol seine Probleme beseitigen kann, sondern einfach in Aktion getreten ist.
    Der Nachteil an dieser Perspektive bleibt meiner Meinung dennoch bestehen. Olav hat sich mir als Figur sehr deutlich gezeichnet, besonders als er anfing aus seiner Vergangenheit zu berichten. Anfangs fragte ich mich noch, warum er nur kriminelle Wege in Betracht zieht. Es wurde meiner Meinung klar, als so ein paar Punkte aufgedeckt wurden.
    Die anderen Figuren blieben für mich recht blass. Ich weiß bis jetzt nicht, was ich mit dieser Maria anfangen soll. Oder warum Corina am Ende so dumm war. Es sind noch ein paar Fragen offen geblieben, die sich vielleicht geklärt hätten, wenn die Sicht durch die Ich-Perspektive nicht so eingeschränkt gewesen wäre.

    Das Buch fand ich durchweg spannend und ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gefragt, was das Buch sein möchte. Es war als Thriller angekündigt und hat sich auch als Thriller dargestellt. Denn dieser Band hat einen ganz entscheidenden Vorteil zu Band 2, die Handlung plätschert nicht nur dahin und wird erst zum Ende hin interessant, sondern es passiert ständig was. Kein Wunder das ich das Buch innerhalb eines Tages durchhatte. Ich konnte mich nicht mehr losreißen.

    Fazit: Band 1 der „Blood on Snow“ Reihe hat mir 100mal besser gefallen. Einfach weil hier nicht die Handlung dahinplätschert und es nicht in einem kitschigen Liebesroman endet, sondern man hier das bekommt, was der Thrillerleser erwartet – ein durchweg spannendes Buch.
    Der Prota war zwar gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht, sondern eigentlich recht interessant. Ich konnte mich letzten Endes gut mit ihm anfreunden.
    Leider war das Buch für meinen Geschmack sehr kurzweilig und ich hätte mir noch mehr Kontant gewünscht. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl habe, dass etwas Entscheidendes fehlt, sondern bin ich einfach nur traurig, dass es schon zu Ende ist.
    Von mir gibt es 4 Sterne.


    #2
    Die Harry Hole Reihe habe ich durch, jedenfalls bis zur Larve.
    Eines der pfiffigsten Abschlüsse einer Krimi Reihe. Da hatte er meine vollste Hochachtung. Ist leider verpufft, nach dem er dann seinen Prota wiederbelebt hat (wahrscheinlich brauchte er Geld). Seitdem bin ich derartig sauer auf ihn, dass ich kein weiteres Nesbo Buch mehr in die Hand genommen habe.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


    • zickzack
      zickzack kommentierte
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      Wegen Band 2 bin ich auch noch etwas zwiegespalten. Hätte ich diesen wirklich als zweiten gelesen, würde ich dem noch skeptischer gegegenüber sein. Aber so werde ich es nochmal bei Gelegenheit probieren, da mir sein Schreibstil wirklich sehr gefallen hat.

    #3
    zickzack - ich wollte nur kurz anmerken, dass ich nicht vergessen habe, Deine beiden Nesbo-Rezis in die Liste einzupflegen. Ich habe nur seit Tagen so wackelige Internetverbindung, dass ich mir komplizierte Aktionen wie das Ändern von Beiträgen mit Einpflegen von Links gespart habe, weil mir das ganze System dauernd abstürzt. Heute Abend wird neu aufgesetzt und dann pflege ich auch die Liste wieder.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Gut so. Und, mach bloß nicht das Forum kaputt.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ich bemühe mich redlich. *evil*

    • zickzack
      zickzack kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Kein Problem. War mir ehrlich gesagt auch noch nicht aufgefallen. XD
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