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Der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni

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    [Rezension] Der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni

    Emery Lance will nur eines: einen Neuanfang. Deshalb ist sie auch so weit wie möglich von zu Hause weggezogen, um zu studieren. Obwohl sie mit ihrem Mitbewohner nicht gerade den besten Start hatte, fügt sie sich in dessen Clique ein und lernt den netten, hilfsbereiten Dylan kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt. Dabei steht sie doch gar nicht auf Good Guys ...

    Bis auf wenige Details liest sich der Klappentext von Der letzte erste Blick fast eins zu eins wie der von Mona Kastens Begin Again. Gerade deshalb dachte ich, dass diese Geschichte mal etwas anderes ist. Mal etwas anderes als Begin Again und alle anderen New Adult-Romane, die es so auf dem Markt gibt.

    Falsch gedacht.

    Schon Begin Again war ja nicht gerade die Revolution im New Adult-Genre, aber bei diesem Buch hatte ich noch das Gefühl, die Autorin kenne sich in ihrem Genre aus und bewege sich sicher darin. Der letzte erste Blick kommt mir dagegen wie ein Medley aus allen möglichen Büchern vor, die ich in dem Bereich bereits gelesen habe ... und das sind tatsächlich nicht so viele.

    Junge Frau flieht vor ihrer Vergangenheit und verliebt sich, obwohl sie das doch gar nicht wollte. Was in ihrer Vergangenheit so schreckliches passiert ist, daraus macht die Ich-Erzählerin ein riesiges Geheimnis, wer aber auch nur ein bisschen aufmerksam liest, weiß nach zwei kryptischen Andeutungen jedoch, was genau vorgefallen ist, vor allem, wenn er vorher den New Adult-Roman einer anderen Autorin gelesen hat - beide Namen kann ich aus Spoiler-Gründen nicht nennen. Im Gegensatz zu Der letzte erste Blick wird in diesem anderen Roman das Problem jedoch sofort genannt und für die Handlung genutzt, anstatt so lange verheimlicht, bis die Protagonistin sich dazu entscheidet in einem langen Monolog zu erzählen, was der Leser längst weiß. Ein Zutun der zweiten Hauptfigur? Fehlanzeige. Der nutzt aber die Gelegenheit, um selbst auszuplaudern, was ihn seit 300 Seiten umtreibt und er bisher ähnlich mysteriös vor sich hin sinniert hat - ebenfalls als Ich-Erzähler.

    Was damals passiert ist ... ach, ich kann gar nicht drüber nachdenken - wem solche Selbstgespräche zu nervig sind, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

    Es scheint sowieso ein Trend unter den deutschen Autorinnen zu sein, das Problem der Protagonisten möglichst lange zu verheimlichen, während die Amerikanerinnen dieses für ihre Handlung nutzen. Und so plätschern die Ereignisse hier auch nur so vor sich hin. Es passiert mal das, und dann passiert mal das, und dann noch das. Darüber hinaus scheint sich Emerys Persönlichkeit an die einzelnen Szenen anzupassen. Wenn gerade eine toughe Protagonistin gefragt ist, ist sie tough. Wenn eine weinerliche gefragt ist, ist sie halt weinerlich. Oder unsicher. Oder selbstbewusst. Da ist sie ganz flexibel. Im Gegensatz zu Dylan - der ist ein ganz schön blasses Bürschchen. Das mag daran liegen, dass der zur Abwechslung mal kein Bad Boy ist. Aber keine Angst vor zu vielen eigenen Ideen! Dylan hat - Trommelwirbel - GRÜNE AUGEN. Gott sei Dank. Den New Adult-Einheitsbrei gerade noch gerettet!

    Die große Clique, in die Emery gerät, kam mir etwas willkürlich zusammengestellt vor und vor allem nur so groß, damit man auch noch genügend zukünftige Protagonisten hat. Es gibt ja noch drei weitere Teile.

    Fazit: Warum der 100.000ste New Adult-Roman genauso ablaufen muss, wie 99.999 Exemplare zuvor, kann ich leider nicht nachvollziehen. Der letzte erste Blick machte auf mich den Eindruck, als sei er aus beliebten Geschichten anderer Autorinnen zusammengetragen worden. Zudem passiert kaum etwas, außer, dass immer wieder auf den großen Geheimnissen der Protagonisten herumgeritten wird. Diese sind entweder zu sprunghaft in ihrem Charakter oder bleiben gleich komplett blass. Schade. Ich hatte mich wirklich auf den Auftakt dieser Reihe gefreut, weil ich dachte, dass ganz Deutschland ja nicht total begeistert von einem Buch sein könnte, wenn es nicht mal etwas anderes wäre ...



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