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Freitagsinfusion #18: Osterei-Suche

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    [Inspiration] Freitagsinfusion #18: Osterei-Suche

    Schreibe eine kurze Szene über eine Osterei-Suche, in der du ein Easter Egg für die anderen Wortkompass-Mitglieder versteckst!
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    "Das ist ein Ei."
    Die fünf Männer beguckten verdutzt das kleine quietschpinke Ding im Gras.
    "Aber hier muss irgendwo der Patient sein?!"
    Kid ließ den Blick über die Umgebung schweifen. Eine weite Wiese im Stadtpark, einige Baumreihen und Büsche am Rand, weiter unten ein See, aber alles zu weit entfernt, um sich mit dem Notsignal ihres Patienten zu decken.
    "Vielleicht ... da drin?" Scratch deutete auf das Osterei.
    Yokai wiegte den Kopf. "Ich wüsste nicht, dass wir Pixies unter Vertrag haben."
    "Wir könnten es einfach aufmachen." Feist kratzte sich nachdenklich an der Nase. "Wenn unser Patient drin ist; Gut. Wenn nicht: Snack, und dann suchen wir weiter."
    "Rühren Sie es nicht an!"
    Die Sanitäter drehten sich verdutzt um. Wie aus dem Nichts waren zwei Männer auf der Wiese erschienen und kamen eilig auf sie zu. Der vordere war ein hagerer Typ mit sehr gerader Haltung und einem zackigen Schritt. Der hintere war etwas kleiner, runder und stolperte hastig hinter seinem Kameraden her. Als sie bei den Sanitätern angekommen waren, blieben sie ebenso verdutzt stehen wie bereits die Sanitäter einige Minuten zuvor.
    "Das ist ein Ei, Stanow", sagte der Kleinere schließlich.
    "Ich weiß, Loyde. Ein Ei eines gallus gallus domesticus, des gemeinen Haushuhns, eingefärbt zum Zwecke eines christlichen Hochfestes als Relikt einer paganistischen Tradition."
    Einen Moment herrschte Schweigen, in dem sich niemand rührte.
    "Ist das Ihr Ei?", fragte Feist schließlich den Großen, den der andere Stanow genannt hatte.
    "Nun, genau genommen nicht", gab Stanow zu. Er stand mit vor der Brust verkreuzten Armen da und fixierte das Ei scharf. "Aber laut meinen Recherchen befindet sich an diesem Datum an dieser Stelle etwas äußerst Wichtiges, das wir sicherstellen müssen."
    "Laut unseren Daten soll sich hier ein Patent befinden", meldete sich Kid verschüchtert zu Wort.
    Stanow bedachte ihn mit einer erhobenen Augenbraue.
    "Vielleicht ist euer Relikt eher da drüben." Scratch deutete auf den See.
    Zu aller Erstaunen schwamm auf dem Wasser nun ein vollgetakelter Dreimaster, der den kleinen See über die Ufer treten ließ. Bevor irgendjemand einen Kommentar dazu abgeben konnte, wurden von der Bordwand Planken ausgelegt, über die eine Horde abgerissener und säbelschwingender Gestalten quoll. Einer der Männer hielt ein vergilbtes Pergament in der Hand und deutete auf die Anhöhe, wo sie um das Ei herumstanden. Ein Schwarzbärtiger sah ihm über die Schulter, nickte und hob seinen Säbel. Die übrigen Seeleute brachen daraufhin in ein freudiges Gebrüll aus.
    "Öhm", sagte Loyde.
    "Sind das Piraten?!" Kid wurde etwas blass.
    "Ich nehme an, die gehören auch zu Ihnen?", fragte Yokai spitz.
    "Nein", antwortete Stanow. "Aber dieses Entwicklung lässt mich vermuten, dass wir es hier mit einer interdimensionalen Überschneidung zu tun haben."
    Die Piraten stürmten bereits die kleine Anhöhe hinauf, direkt auf die Gruppe zu, die sich auf der Wiese versammelt hatte.
    Tier zog seine Waffe, was angesichts der Übermacht ausgesprochen optimistisch wirkte. "Vielleicht sollten wir uns kurz zurückziehen?!"
    "Nicht ohne das Ei", sagte Stanow fest und bückte sich.
    "Bleiben Sie stehen, legen Sie die Waffen weg und nehmen Sie die Hände hoch!"
    Mit einem Schlag war die Luft erfüllt von dem ohrenbetäubenden Donnern eines Helikopters. Darunter rumpelte in voller Fahrt ein gigantisches Panzerfahrzeug auf sie zu. Noch während die Sanitäter und die beiden Dimensionsreisenden im Licht eines grellen Suchscheinwerfers langsam die Hände hoben, hielt der Panzer an und aus beiden Fahrzeugen sprangen vermummte Gestalten in Tarnkleidung, die sie in einem weiten Bogen umringten und Sturmgewehre auf sie richteten. Neben dem aktivierten Rotationsgewehr an der Unterseite des Helikopters kniete eine schmale Gestalt auf der Kufe und zielte mit einem Scharfschützengewehr auf Tier. Zuletzt stapfte aus der Heckklappe des Panzers ein riesiger Kampfroboter und hinterließ dabei tiefe Furchen im bisher penibel gepflegten Rasen.
    "Zielobjekt erfasst", vermeldete einer der Söldner. "... denke ich", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    "Das ist ein Ei", stellte eine weibliche Stimme über Funk fest.
    "Das ist uns bekannt", sagte Yokai gereizt.
    Immerhin hatten die Piraten ihren Ansturm inzwischen drastisch verlangsamt und starrten nach oben zu der immer größer werdenden Versammlung.
    "Das sieht aus wie ein rosa Ei, Saloga", bemerkte der schwarzbärtige Pirat in der neu entstandenen Schweigepause zu seinem Anführer.
    "Egal", kam ein Funkspruch aus dem Helikopter. "Liquid, pack das Ei ein, wir klären das später mit unserem Auftraggeber."
    Der Söldner erhob sich und ging auf die Gruppe zu.
    "Moment." Yokai trat ihm in den Weg, was zur Folge hatte, dass sich die Läufe eines Großteils der Waffen auf ihn richteten. "Sie stören hier eine medizinische Bergungsaktion."
    "Tut mir leid, aber wir haben unseren Auftrag", antwortete Liquid und umrundete ihn, woraufhin sich ihm nun Stanow in den Weg stellte.
    "Viel schwerwiegender ist die Tatsache, dass sie hier eine äußerst heikle interdimensionale Interferenz unkontrolliert beeinflussen", erklärte er.
    Liquid sah hilfesuchend zum Helikopter auf.
    "Bist du sicher, dass wir damit einen Krieg gewinnen können?" Der Schwarzbärtige und sein Anführer mit der Schatzkarte in der Hand hatten sich von ihrer Horde gelöst und waren inzwischen bei den Übrigen angekommen. Die restlichen Piraten schwärmten aus und zogen einen weiteren Ring um die Söldner, woraufhin diese die abgerissenen Gestalten ins Visier nahmen.
    Krack, machte es, bevor sie aufeinander losgehen konnten. Alle Augen richteten sich auf das kleine pinke Ei, das nun Risse bekommen hatte.
    "Nicht feuern", befahl die Stimme aus dem Helikopter.
    Kleine pinke Stückchen von Eierschale fielen ins Gras. aus den Resten erhob sich ein kleiner, glitzernder, durchsichtiger Blob.
    "Was ist das?", fragte Kid als Erster.
    Der kleine Blob richtete sich auf.
    "ich bin ein MacGuffin", sagte er mit einem dünnen Stimmchen, das trotz allem das Rotorengedröhn übertönte. "Frohe Ostern!"


    Naja, verstecken trifft's vielleicht nicht so recht Grüße an magico Kelpie und ThetaHelion
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      GENIAL!

      Die Geschichte weckt so viele alte Erinnerungen, ist lustig, insiderhaft und am Ende auch noch so festlich. Ich bin ganz begeistert *___*
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