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Freitagsinfusion #17: Der Anhalter

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    [Inspiration] Freitagsinfusion #17: Der Anhalter

    Dein Protagonist nimmt auf einer einsamen Landstraße einen Anhalter mit.
    Was wird passieren?

    Schreibe einen kurzen Dialog dazu.
    Zuletzt geändert von Victoria; 18.03.2018, 21:58.
    There is no real ending. It´s just the place where you stop the story.
    Frank Herbert

    #2
    Petúr sitzt in seiner Kutsche und beäugt den Jungen misstrauisch. Nach kurzem Zögern seufzt er und sagt: "Na gut, spring auf."
    "Danke, Herr.", antwortet der Kleine und klettert umständlich auf den freien Sitz neben ihm. Er sieht nicht älter als neun oder zehn aus, denkt Petúr. Aber er stinkt zum Himmel!
    "Wie heißt du?", fragt der Kleine.
    "Petúr. Was ist mit dir?"
    "Ich heiße Egill. Sag´s keinem, ich bin nämlich von zuhause ausgerissen." Der Junge flüstert den letzten Satz, als würde sein Vater auf der Rückbank der Kutsche hocken und ihn belauschen.
    "Ist das so. Wo ist denn dein Zuhause?", fragt Petúr.
    "Ein Hof westlich von hier. Ich bin noch nicht so weit gekommen. Wo fährst du denn hin?"
    "Hoch nach Skalholt."
    "Willst du dort Bischof werden? Mein Vater hat mir erzählt, in Skalholt sitzt der Bischof."
    "Ich denke, er steht auch mal auf und vertritt sich die Beine zwischendurch." Der Kleine kichert, Petúr grinst zufrieden. "Ich will sehen, ob es da oben Arbeit gibt. Ich hab meine Arbeit in Eyrarbakki verloren."
    "Na, da habe ich aber Glück, dass du mich mit nimmst, ich suche nämlich auch nach Arbeit."
    "Warum bist du denn fortgelaufen?"
    "Mein Vater ist gestorben, Pest.", murmelt Egill.
    "Ach Schande! Man sollte meinen, die Götter hätten uns jetzt lang genug mit dieser scheußlichen Krankheit gestraft. Das tut mir Leid, Kleiner."
    "Du solltest vorsichtig sein. In Skalholt kannst du nicht über die alten Götter sprechen, die Christen werden böse. Mein Vater hat gesagt, wir dürfen die Götter unserer Väter nicht vergessen, doch sprechen dürfen wir nur über den einen Gott der Christen."
    "Dein Vater war ein verdammt schlauer Mann, so viel steht fest."
    Der Junge bleibt still und Petúr beobachtet den rötlichen Schein, der sich jetzt über die weiten Hügel seiner Heimat legt. Nach einigen Minuten sagt Petúr in sachlichen Ton: "Na gut, Kleiner. Wenn du willst, kannst du mich bis Sklaholt begleiten. Jetzt müssen wir uns erstmal ein Lager für die Nacht suchen, danach mach ich uns ein kaltes Abendessen. Was hälst du davon?"
    Egill lächelt breit und antwortet: "Einverstanden."

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      #3
      "Wohin soll's gehen?"
      "Scheißegal! Hauptsache weg."
      "Hm, weiter als Edzo wird's wohl nicht."
      "Wie gesagt: Egal!"
      "Hm ..."
      "Hm ..."
      "Es geht mich ja nix an, aber ..."
      "Genau!"
      "Soll ich dich lieber in Yellowknife rausschmeißen? Da kommst du noch eher weg, als von Edzo. Ich meine, wir haben November und es wird die nächsten Tage nicht unbedingt wärmer."
      "Wenn du mich weiter vollquatschst, kannst du mich sofort rauslassen."
      "Bitteschön."
      "Ist das dein Ernst?"
      "Trägt der Papst Unterwäsche? Du wirst wissen, wie eine Autotür von innen zu öffnen ist. Also, bitte."
      "Hey, Mann ..."
      "Raus!"
      "Okay, aber das wirst du ber..."
      "Fuß weg!!!"

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        #4
        Jemand klopfte an seine Autoscheibe. Er kurbelte sie herunter und blickte in die schönsten Augen, die er jemals gesehen hatte. Er schluckte und räusperte sich.
        "Bitte?"
        Sie lächelte. Er lächelte wie ein Idiot zurück.
        "Fahren sie nach Berlin?"
        "Äh ... ja. Zumindest steht das auf meinem Nummernschild."
        "Würden sie mich mitnehmen? Ich will ..."
        Sergejs Gedanken drifteten ab. Man, konnte sie lächeln.
        "Und?"
        "Äh ... hm ... " Sergej kratzte sich über das Kinn. Bis nach Berlin waren es im Grunde nur noch zwei Stunden Fahrtzeit. Was sprach dagegen?
        "Und?"
        Er ließ seinen Blick über sie gleiten und erstarrte. Helene Fischer Fan-Tshirt?!
        "Helene Fischer?"
        "Ja!" kreischte die Frau. "Ich war gestern auf einen Konzert. Es war so toll."
        Sie kramte in ihrer Tasche und zückte eine signierte CD. "Ist es okay, wenn wir die hören?"
        Sergej kurbelte das Fenster wieder hoch und schaltete das Autoradio ein, welches umgehend anfing zu Hämmern. Er atmete durch und fuhr los. Noch mal Glück gehabt.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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          #5
          "Haben Sie uns gerufen?"
          "Nein, aber Sie fahren in meine Richtung, und da dachte ich, Sie können mich vielleicht mitnehmen?"
          "Hab ich ein Taxischild auf dem Dach?! Das hier ist ein Rettungswagen, du gehirnamputiertes Stück Vollkornbrot!"
          *Reifen quietschen und humpeln über den Fuß des Anhalters*
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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