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Das Wortkompassteam
Euer Protagonist muss eine schwere Enttäuschung verkraften.
Eine für ihn wichtige Person - ein Liebhaber, ein Freund, ein Familienmitglied - hat ihn verraten oder im Stich gelassen.
Beschreibt in einer kurzen Szene, wie er oder sie damit umgeht.
"Alles, was wir brauchen, ist Glaube, Vertrauen und Feenstaub." (Peter Pan)
Sie steckte die Baby Glock zurück in ihre Handtasche und rieb sich das schmerzende Handgelenk.
Es war an der Zeit, die Kinder abzuholen. Jetzt, als alleinerziehende Mutter, würde sie sich nach einem verlässlichen Au Pair Mädchen umsehen müssen.
Vorsichtig stieg sie mit ihren Manolo Blahnik Pumps über die Pfütze, die sich farblich mit dem hellen Ahornfußboden biss.
Sie seufzte tief. Der Boden war nicht mehr zu retten und verlässliche Handwerker so selten, wie ein treuer Ehemann.
Dass mir von Lobensdorf früher oder später einen plumpen Strich durch die Rechnung machen würde, hatte ich erwartet. Aber Söhlemann? Mein einstiger Arbeitgeber und Mentor? Müde blickte ich auf die lose Sammlung meiner Notizen. Mit einer einzigen Bewegung fegte ich sie vom Schreibtisch. Hastig zog ich die obere Schublade auf. Eine leere Flasche rollte darin herum. Verdammt! Als ich mich im Zimmer umsah fiel mir die kleine braune Ampulle auf dem Fenstersims ins Auge. Sollte ich es wirklich wagen? Mitten am Tag, mitten in der Woche?
Meine letzte Erfahrung war alles andere als gut gewesen. Doch die Tatsache, dass mich Kurt Söhlemann verraten und verkauft hatte, war mir Rechtfertigung genug. Schnell entkorkte ich das kleine Fläschchen und flößte mir ein paar Tropfen des Laudanums ein. Diese Welt hatte mir genug angetan. Jetzt war ich selbst einmal an der Reihe ...
Er hat es uns versprochen, dass er mit dem Trinken aufhört. Ich konnte es ihn nicht glauben, ganz gleich wie gut meine Mama mit zugesprochen hat. Sie konnte ja auch nicht anders, da sie ihn bis zuletzt geliebt hat. Und was hatte die Polizei gefunden? Eine Bierflasche, unter dem Fahrersitz. Mein schlechtes Gefühl von Anfang an hat mich nicht getäuscht und ich kann es mir bis heute nicht verzeihen, dass ich es zugelassen habe, dass sie mit ihm fährt.
Wütend und enttäuscht zugleich versuche ich die Gedanken an den schlimmsten Tag meines Lebens zu verdrängen und suche nach den Unterlagen für meinen nächsten Artikel. Gestern hatte ich Zeugen zu dem Mordfall besucht - es zumindest versucht, aber mit wenig Erfolg. An den Hinterbliebenen lässt mich die Polizei nicht heran, der Nachbar will nicht mit mir reden und ein Obdachloser hatte nicht viel zu sagen. Seine Fahne stank bis zum Himmel und in seinem Alkoholrausch hatte er von dem Vorfalls wahrscheinlich nichts mitbekommen. Das Einzige, was es mir gebracht hatte, sind Erinnungen an meinen besoffenen Vater. Es ist ja nicht so, dass er nach dem Unfall endlich mit dem Trinken aufgehört hatte, sondern sich lieber in seinem Selbstmitleid gesuhlt hatte. Wie ich diesen Vollidioten hasse.
Ich ramme die Schreibtischschublade zu und stehe auf. Sicher habe ich die Unterlagen in meiner Tasche oder sie liegen noch im Auto. Gut so, dann kann ich etwas frische Luft schnappen und muss meine Zeit nicht länger mit einem Alkoholiker verschwenden.
Sophie Als ich es geschrieben habe, habe ich es nicht bemerkt, daher eigentlich so wie immer, aber als ich es gelesen habe, dachte ich: Hä? Sehr ungewohnt. Weiß noch nicht, was ich davon halten soll. XD
Aber das ist doch cool, dass es dir beim Schreiben so intuitiv von der Hand ging. Das heißt doch, dass du es könntest, wenn du es drauf anlegst. Bei mir waren die ersten Versuche in der Ich-Form total zäh.
Sophie Es ist ja nicht so, dass ich noch nie in der Ich-Form geschrieben habe. Ich hab es probiert, aber nach ein paar Kapiteln wieder aufgegeben, da es mit der Zeit eher schlimmer als besser wird und ich dann immer mehr den Drang habe, das alles in eine "ordentlich" Form umzuschreiben. Daher gehe ich der Ich-Form lieber aus dem Weg.
Erbärmlicher Schuft! Das wagt er nicht! Nicht nach allem… Was will er mit der jungen Gans? Ach was, ein Gänschen ist es! Das wird wohl kaum an seinem Bett sitzen, wenn's wieder in den Gliedern zwickt, wird ihm keine Wickel machen, er wird’s schon sehen! Dann wird er sich seine Pflegerin wohl zurückwünschen…
Überhaupt, sein jämmerliches Gliederreißen! Ist's wohl noch nicht genug? Dem werd ich schon zeigen, was Krankheit und Siechtum sind! Da wird das Gänschen schnell davongeflattert sein! Aber ich sitz am Bett, ich halt seine Hand…
Jaja, das Pülverchen muss wieder her!
Jarczyk sah auf die Uhr, schüttelte sein Handgelenk und legte sein Ohr an das Gehäuse. Die Uhr tickte, natürlich, das Ticktack hallte in seinem Gehörgang wie Glockenschläge von Big Ben.
Ellin kam nicht.
Die Schwerkraft zog an seinen Mundwinkeln und seiner Laune. Sie hätte wenigstens Nein sagen können.
Als er die Halle der Säugetiere verließ, drehte er dem Hyracotherium den Hals um.
"Du hast mich erwartet?"
"Ich habe ihm gesagt, dass er dich herbringen soll, wie auch immer."
Scratchs Brust verkrampfte sich, verhärtete sich zu einem Panzer.
"Das war einfach, nicht wahr?", sagte er ohne aufzusehen.
"Das – so war das nicht gemeint! Als ich dir gesagt habe, dass du zurückkommen sollst, dass ich dich brauche –"
"Spar's dir", unterbrach Scratch ihn kühl. "Du wolltest mich zurückholen, hier bin ich." Nur hör verdammt nochmal auf, mir Hoffnungen zu machen. Der Scheiß bringt mich um.
Natürlich hatte Ryunosuke nicht dicht gehalten – warum sollte er auch. Minoru kannte seinen älteren Bruder nicht anders. Sein Vater hatte ihn den ganzen Tag über hundertmal versucht anzurufen, bevor er ihn am Abend nach der Arbeit abpasste, indem er vor seiner Tür gewartet hatte. Drinnen machte er ihm dann buchstäblich die Hölle heiß. Unter 20, sturzbetrunken in einer Bar, das Ansehen des Lieblingssohnes vor einem Geschäftspartner geschädigt und seine Anrufe ignoriert – das konnte schließlich keinesfalls ungestraft bleiben. Minutenlang erging sich sein Vater in Vorwürfen, Anklagen, Schimpftiraden und ewigen Monologen darüber, wie enttäuscht er von ihm war. Was für eine Enttäuschung Minoru für ihn war.
Das alles war glücklicherweise nichts Neues und nach einigen Minuten war das Spektakel vorbei. Mit einer letzten Drohung, er würde ihn beim nächsten Fehltritt enterben und als seinen Sohn aberkennen, rauschte sein Vater davon wie ein Gewittersturm, der aus dem Nichts aufgezogen war und sich vollständig entladen hatte. Minoru war froh, dass seine Freundin übers Wochenende mit einer Bekannten einen Ausflug machte und nichts von alledem mitbekam. Sie wusste nicht im Detail, wie Minorus Verhältnis zu seiner Familie war und wenn es nach ihm ging, sollte dies auch so bleiben. Minoru hoffte nur, dass sein Bruder es sich diesmal schenken würde, persönlich nachzutreten, indem er in den nächsten Stunden auch noch bei ihm auftauchen würde.
Er wartete noch ein paar Minuten, dann verließ er die Wohnung und schlug den Weg zum Getränkeautomaten zwei Straßen weiter ein. Dieser miese Abend schrie förmlich nach dem Vergessen in Form von ausreichend Bier und Chuhai. Immerhin hatte ihn der Alkohol bisher nie verraten.
Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel
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