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Freitagsinfusion #3: Schnee!

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    [Inspiration] Freitagsinfusion #3: Schnee!

    Dein Prota wacht auf. Über Nacht hat es geschneit. Wie reagiert er darauf?

    Julestrel öffnete die Augen und blinzelte. Das hereinfallende Licht war für die Dämmerung fiel zu hell.
    Mit einem Satz war sie aus dem Bett, rannte zum Fenster und starrte auf das Weiß, das Garten und Häuser einhüllte. Endlich Schnee!
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Anwen erwachte und musste sich erst einmal zurechtfinden. Dicke samtene Vorhänge umhüllten ihr Bett in rötlich schimmerndes Zwielicht. Es musste schon später Vormittag sein! Sie riss die Bettvorhänge zur Seite und blinzelte in das strahlende Licht. Mit einem Satz stand sie an einem der Erkerfenster. Ein seltenes Lächeln legte sich auf die sonst eher mürrischen Züge. Es hatte in der Nacht geschneit und der Park hinterm Schloss war wie mit Zuckerguss bedeckt. Wie friedlich das aussah. Gedankenverloren betrachtete sie diese völlig andere Welt.

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      #3
      "Mpfmhmpf." brummte Sergej verschlafen. Seine Augenlider flatterte wiederwillig auf. Schneeflocken tobten sturmgetrieben vor seinem Fenster. Einige klatschten dagegen, wie Insekten gegen die Windschutzscheibe. Winter.
      Er stand auf, die Decke um seine Schultern und schlurfte aus seinem Schlafzimmer.
      "Hey Tigerin." Sie rieb ihre Leftzen an seinen Waden und forderte mit einem Miauen ihr Frühstück ein.
      Sergej tappte, verfolgt von seiner Katze in die Küche. Auch dort vor dem Fenster schneite es. Schöne Scheiße. Autoscheiben freikratzen, dabei frohren einem die Flossen ein. Schneematsch an den Schuhen, der sich mit Hundedreck vermischt hatte. Winter.
      Sein Finger tastete über den Wasserkocher, der auf der Arbeitsplatte neben dem Fenster stand. Klick. Wenigstens waren die übervollen Mülltonnen mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, jetzt musste er sich das Elend verrottender Bananenschalen und Babywindeln nicht mehr ansehen. Winter.
      Zuletzt geändert von weltatlas; 01.12.2017, 09:38.
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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        #4
        Ein eisiger Wind heulte um die Ecken des Klosters und klapperte an den rissigen Fensterläden, die ihm kaum Widerstand leisteten. Jonah stöhnte leise auf, die Kälte fraß sich tiefer in sein Fleisch. Er setzte sich auch, schlüpfte, so rasch es mit den klammen Füßen ging, in die Schuhe, die vor seiner Pritsche standen. Die Decke wickelte er um seine Kutte, in der er geschlafen hatte. Er rieb seine Hände fest aneinander und hauchte tief hinein, aber ein Gefühl von Wärme stellte sich nicht ein.
        Der Wind hatte Schnee durch ein Fenster geblasen, der weiße Muster auf die Steine der Treppe zeichnete. Jonah hasste den Schnee und die durchdringende Kälte dieses Winters, der die Ratten scharenweise ins Hospital trieb, angelockt von dem Geruch von Blut und Kotze. Bis die Mönche aus der Frühmesse kamen, musste er sie hinausgejagt haben. Doch zuerst warf er ein paar Scheite Holz in die Feuerschale. Die Flamme loderte auf und er legte ein Bündel Kräuter auf das Feuer. Der Geruch der brennenden Kräuter vertrieb die schlechte Luft und das blutige Fieber, das sie mit sich brachte. Vielleicht würden heute weniger Menschen sterben.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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          "... die Kälte fraß sich tiefer ins Fleisch." Finde ich absolut treffend! Das selbe Gefühl in den Fingern, wenn man die Scheiben frei kratzt.

        #5
        "Fliegbar." Jezz schüttelte ungläubig den Kopf.
        Die drei Piloten lehnten am Wartungssteg und sahen durch die große Glasfront des Hangars hinaus in das Schneegewirbel. Es war an diesem Morgen nicht einmal richtig hell draußen geworden, so schwer und tief hingen die Sturmwolken über der Stadt.
        "Du weißt doch, dass sie immer behaupten, DocWagon hätte die besten Piloten." Richthofen kratzte sich am glattrasierten Kinn. "Jetzt weißt du, wie sie das anstellen."
        "Sie feuern jeden, der nicht verrückt genug ist, da rauszufliegen." Scratch wünschte sich dringend eine Zigarette. Aber dazu hätte er in diese Saukälte rausgehen müssen.
        "Das sind nicht einmal zwanzig Meter Sicht," sagte Jezz. Ihr Kopf hatte noch nicht aufgehört, sich hin- und herzudrehen. "Die Sensoren werden schon ab der Hälfte gestört. Das ist Selbstmord."
        "Der Vorteil ist, dass du da oben wenig Gefahr läufst, mit irgendwas zusammenzustoßen", sagte Scratch trocken. "Bei dem Wetter startet doch nichtmal Drohne."
        Richthofen schnaubte. "Der ganze pappige Schnee, mit dem du zusammenstößt, dürfte schon genügen, um dich umgehend wieder auf den Boden zu holen."
        Team 11 zum Einsatz. V-22 Derelict zum Abflug startklar machen, tönte Ilkas warme Stimme durch die Lautsprecher. Scratch stieß einen stummen Fluch aus.
        Die beiden anderen Piloten sahen ihn mit einer Mischung aus Erleichterung und Mitleid an.
        Jezz legte ihre Hand auf seine Schulter, als wollte sie ihn aufhalten. "Und wenn wir streiken?", sagte sie ganz leise.
        Scratch atmete langsam ein, noch langsamer wieder aus und öffnete dann einen Comkanal.
        "Ilka, was ist das für ein beschissener Einsatz?"
        "Kleinkind mit Atemnot." Die Antwort der Leit-KI klang für den Anlass unangemessen fröhlich. "Hat einen Legostein aus dem Adventskalendertürchen verschluckt."
        Scratch löste Jezz' Hand von seiner Schulter und drückte sie sanft. Dann drehte er sich um und stapfte zur Derelict, um die Rotoren zu starten.



        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #6
          Sie erwachte mit von der Kälte steifen Glieder. In der Nacht war es Kalt geworden. Als sie sich langsam aufrichte, rieb sie sich über ihre Arme und Beine, um diesen wieder Leben einzuhauchen. Dann blieb ihr Blick an den Fenster hängen, durch das helles Licht fiel und ihre Müdigkeit verflog. Hastig stand sie auf und eilte zum Fenster hinüber. Ein Lächeln zog wie von selbst über ihre Lippen, als die die weiße Pracht sah. Es hatte geschneit und der Schnee glitzerte unberührt im Morgenlicht. Begeisterung packte sie und ihre Augen weiteten sich vor Freude. Das war ein Stück Heimat, das sie hier besuchte, so weit weg von Zuhause und doch so vertraut.

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            #7
            Der Schnee bedeckte gerade einmal den Boden, aber er war so hell, dass er die Nacht zum Tag machte. Wehmütig blickte Conny über die weißen Dächer der Autos und als sie den schmalen Fußweg entlang ging, entdeckte sie quer vor sich eine Spur, die anscheinend von einer Katze stammte. Sie vergrub die Hände in ihrem warmen Manteltaschen und seufzte. Es würde nicht mehr lange dauern und es war Weihnachten. In den letzten Jahren war das Fest für sie bereits trostlos gewesen, da sie niemand hatte, der auf sie zu Hause wartete, weshalb sie sich so viel Arbeit wie möglich über die Feiertage mitgenommen hatte.
            Doch dieses Jahr kam ihr alles noch schrecklicher vor. Sie war einsamer als je zuvor, da sie nicht einmal mehr das hatte. Nur einen Unsterblichen, der ihr im Nacken saß und Ergebnisse von ihr forderte.
            Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute in den schwarzen Himmel. Die Sterne waren kaum zu sehen und doch wusste sie, dass diese auf sie herab schienen.
            "Erinnerungen bleiben", hauchte sie und ein zartes Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln.

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              #8
              Anne bemerkte erst, was draußen los war, als sie in die Küche kam, und sie sah es auch nur, weil ihr Bruder wie Alice im Wunderland vor dem Fenster saß, den Kopf in beide Hände gelegt, die Ellbogen auf der Fensterbank. So ruhig er auch wirkte, sein Bein sagte mal wieder etwas anderes. Und die Art, wie er die Schultern hochzog, verriet, dass er ihre Spiegelung in der Fensterscheibe gesehen hatte.
              "Mann, wenn das jetzt Koks wäre", sagte Jamie.

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                #9
                "Sieh dir das doch man an." Rief Karim, während er mit ausgestreckten Armen auf der zu geschneiten Straße stand. "Ja, grässlich" brummte Álvaro. Dieser lehnte sich an den Türrahmen und blickte den Schee mit tiefster Verachtung an.
                Als er am morgen durch die getönten Scheiben die unförmigen Schneedecken auf den Dächern Klein Bijawins wahrgenommen hatte, wollte er gerade wieder unter Decke verschwinden. Allerdings hatte er die Rechnung ohne seinen leicht zu begeisternden, wissbegierigen Freund gemacht.
                Der kannte nur Schnee aus Erzählungen und so kam es wie es kommen musste. Álvaro wickelte den dunkelbraunen Umhang fest um seinen Körper und trat von einem Fuß auf den anderen. "Wie kannst du sowas sagen, sieh dir das doch an" Allmählich machte sich Álvaro sorgen um seinen Freund. Wie er allein lediglich mit einem für ihn typischen Gewand bekleidet auf der Straße stand und ausrief wie wunderbar das alles sei, während bestimmt einige der Einwohner den Weltuntergang vermuteten.
                Schnaubend stieß sich Álvaro vom Türrahmen des Gasthauses ab und trat zu seinem Freund hinüber. Der Schnee knirschte unter den schweren Stiefeln mit jedem Schritt, den er machte. Immer wieder erschauderte er bei dem Geräusch. Nicht nur, dass das Zeug kalt war und Wege blockierte - nein es gab absonderliche Geräusche von sich. Karim hatte mittlerweile den Kopf in den Nacken gelegt und blickte den Schneeflocken entgegen, die herabrieselten. So merkte er es auch zunächst nicht, als sein Freund ihn an den Schultern packte und mit den Worten " Du holst dir noch den Tod bei der Kälte" in Richtung Gasthaus schob. "Mach dir keine Sorgen, lass mich noch ein wenig schauen, wann bekommt man hier die Gelegenheit..." gab Karim aufgekratzt zurück, würde jedoch von Álvaro unterbrochen "Krank zu werden? Das widerwärtige Geräusch bei jedem Schritt zu hören und in diesem gottverdammten Zeug einzusinken? Hoffentlich nicht so so schnell wieder."
                Zuletzt geändert von Vampirwurst; 18.12.2017, 00:21.
                ~ We know the songs the sirens sang
                See us dream every tale true ~

                T. Holopainen

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                  #10
                  Schnee! Wann hatte es in Tokyo zum letzten Mal geschneit? Haruki traute seinen Augen kaum, als er sich morgens aus seinem Futon schälte, ans Fenster seiner Einzimmerwohnung trat und hinaus ins … Nichts schaute. Der Wohnblock gegenüber war verschwunden, der Parkplatz vor seinem Haus wurde mit zunehmender Entfernung blasser und endete schließlich in einer weißen Wand. Dicke Flocken wirbelten durch die Luft, als wären sie in einem endlosen wilden Tanz mit dem Dezemberwind gefangen.
                  Haruki wusste, dass es in den Bergen im Winter schneite. Oder auf Hokkaido. Aber in Tokyo?
                  Ein junges Mädchen kämpfte sich durch den Schneesturm – ein verwaschener dunkler Punkt mit rotem Schirm, der scheinbar durch das grauweiße Nichts schwebte. Ob sie zum Bahnhof wollte? Fuhren überhaupt Züge? Würde sie umkehren müssen?
                  Haruki warf einen Blick auf sein altmodisches Klapphandy. Bis zur ersten Vorlesung hatte er noch eine gute Stunde Zeit. Selbst wenn er durch den Schneesturm fünf Minuten länger unterwegs war, könnte die Zeit reichen, um …
                  Er verschwand für eine Katzenwäsche im Bad, zog sich schnell um und suchte seine Utensilien zusammen. Pinsel, Palette, Farben, den kleinen Keilrahmen, den er vor drei Tagen bei Okamoto auf dessen Empfehlung hin gekauft hatte … Er stellte die Leinwand auf seine Staffelei und verteilte Weiß, Schwarz und Rot auf seiner Palette. Dann tauchte er seinen breiten Pinsel ins Weiß verteilte es auf der Palette, mischte einen Spritzer Schwarz darunter und zog die ersten entschlossenen Pinselstriche über den unteren Teil der Leinwand.
                  Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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