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    Schnell oder langsam schreiben?

    Ich gehöre zu den Langsamschreibern. Ich plotte erst mal ein halbes Jahr, recherchiere ein weiteres halbes Jahr, bis ich mir sicher bin, dass selbst die sprachlichen Stilmittel stimmig sind. (Natürlich gucke ich mir Tierdokumentationen von Mäusen an, wenn ich von „untergehenden Männern und Mäusen“ schreibe. Ich will doch keinen Fehler machen!) Ich plane die Szenen auf Papier, fühle mich in die Atmosphäre ein, spiele die Handlungen im Kopf durch. Wenn ich weiß, dass es das sein soll, verschriftliche ich die Szene.

    Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis, mit dem Tempo etwas weniger. Ich will Geschichten erzählen, ich will gelesen werden. Aber wenn ich so langsam schreibe, dass sich Wollmäuse – Gibt es dazu eigentlich auch Tierdokus? Gleich mal gucken! – in der Tastatur bilden, verliert sich das Ziel im Laufe der Zeit.

    Betrachte ich dann Wordcount von Kollegen, klappt meine Kinnlade runter. 50.000 Wörter in 2 Wochen; 5.000 Wörter an einem Tag; 500 Wörter in 5 Minuten. Herausgefordert fühle ich mich weniger. Schnellschreiben ist nichts für mich, das kann ich nicht, das will ich nicht … kann ich nur behaupten, wenn ich es schon mal ausprobiert habe.

    Daher habe ich an einer solchen Schreibchallenge teilgenommen, um herauszufinden, wozu ich fähig bin. Ich hab bemerkt, wie zügig und konzentriert ich arbeiten kann, wenn ich will. Mit „wollen“ meine ich nicht „schon eigentlich irgendwie will“, sondern „ich will!“.

    .
    Es war befreiend, einfach nur zu schreiben, statt zu planen, vorrauszuschauen und alles zu berücksichtigen, was irgendwie berücksichtigt werden könnte. Einfach losrennen, anstatt sich zuerst Funktionsunterwäsche und einen atmungsaktiven Sportanzug anzuziehen, in die auf persönlichen Laufstil angepassten Joggingschuhe zu schlüpfen und sich die Schlüsseltasche umzuschnallen. In einem Arbeitswahn habe ich in drei Wochen so viel geschrieben, wie ich normalerweise in einem Jahr schaffe.

    Wenn ihr es noch nie probiert habt, versucht es mal! Es macht Spaß. Und gerade für Schreiberlinge, die mehr den Cursor beim Blinken beobachten, als tippen, oder die sich Ewigkeiten an einer Formulierung aufhalten (sehe ich euch gerade nicken?), kann es von Vorteil sein, die Geschichte erst einmal runterzuschreiben. Schlechte Texte kann man bearbeiten. Weiße Seiten nicht. Und mit etwas Abstand fällt einem vielleicht auch endlich die richtige Formulierung ein.

    Das Ergebnis vom Schnellschreiben ist eine Rohfassung, die noch weit von der Endfassung entfernt ist. Denn um das Tempo beibehalten zu können, muss ich Abstriche machen, es sind bestimmte Muster, auf die ich zugreife. Ob ich erst mal alles hinschreibe und später selektiere oder ob stark verkürzt schreibe.

    Ich hab die Muster kategorisiert, um sie zu verstehen. Somit kann ich bei der Überarbeitung mein Augenmerk auf die Schwachstellen und die Stärken ausbauen. Ich möchte sie euch hier vorstellen, vielleicht findet ihr euch ja wieder. Und der Vollständigkeit wegen habe ich die Liste noch um Schreibtypen erweitert, die ich bei anderen Autoren gesehen habe.
    1. Das Exposé
      Da ich den Plot im Kopf habe, kann ich zügig die Szenen inhaltlich abarbeiten. Kein Blabla, nur das Wesentliche. Es entsteht eine kompakte Zusammenfassung mit den Schwerpunkten auf den wichtigen Szenen.
      Pro: Ich habe den roten Faden in der Hand und verzettle mich nicht.
      Kontra: Das Lesetempo ist zu schnell, der Leser hetzt durch die Geschichte, weil die Übergänge zwischen den Szenen fehlen, in denen der Protagonist bearbeitet, was passiert ist. Ich musste im Nachhinein überleitende Absätze, sogar ganze Szenen einfügen. Doch noch mehr musste ich mich in die Atmosphäre und in die Figuren hineinfühlen, deren Emotionen erfassen, um den Szenen Leben einzuhauchen.
      Tipp: Show don’t tell.
    1. Das Drehbuch
      Ähnlich wie beim Exposé ist der Inhalt was die Beschreibungen angeht knappgehalten. Der Fokus liegt bei den Figuren und deren Interaktion.
      Pro: Die Dialoge sind ausdrucksstark. Das Tempo ist meist stimmig.
      Kontra: Häufig fehlt das Drumherum, oder es wird mit gängigen/klischeehaften Formulierungen beschrieben. So steht Schulterzucken für Gleichgültigkeit, gehobene Augenbrauen für Unglaubwürdigkeit. Es fehlt das Innenleben und der persönliche Ausdruck der Figur.
      Tipp: Was macht eure Szenerie, eure Figuren besonders? Wie könnt ihr sie beschreiben, sodass sich der Leser in die Szene hineinfühlen und in die Figur hineinversetzen kann – und mehr: sodass sie dem Leser im Gedächtnis bleibt?
    1. Die Enzyklopädie
      Die Geschichte ist dicht gepackt von Informationen über die Welt, Hintergrundgeschichten der Figuren, wichtigen (und unwichtigen) Details. Es verhält sich gegenteilig zum Exposé, bei dem die Handlung im Vordergrund steht.
      Pro: Der Autor hat sich gut vorbereitet, es existiert eine vielschichtige Welt und Figuren mit Hintergrund. Die Details sind im Text festgehalten. Es gibt selten Lücken.
      Kontra: Den Leser interessieren nicht alle Details, vor allem nicht schon zu Anfang.
      Tipp: Löscht die Erklärungen und die ausschweigenden Beschreibungen heraus und lest eure Geschichte noch einmal (oder lasst sie testlesen). Falls dem Testleser dieser Infos fehlen, um die Handlung nachvollziehen und die Atmosphäre spüren zu können, fügt die Sätze wieder ein. Wenn der Testleser nichts bemerkt, ist alles supi wie es ist.
    1. Das Tagebuch
      Das Tagebuch ist eine lebendige Geschichte, die in ungeahnte Richtung führt. Trotz Planung, passiert es, dass man so tief im Schreibfluss steckt und die Szenen und die Figuren selbstständig bestimmen, wohin es gehen soll. Manchmal existieren von derselben Szene mehrere Versionen mit unterschiedlichen Details und Atmosphäre.
      Pro: Herzlichen Glückwunsch. Figuren, die ihr eigenes Ziel bestimmen, sind zum Leben erwacht. Die verschiedenen Ideen sind ausformuliert und man kann im Nahhinein und in Ruhe die Wirkung und die Funktion der Szenen prüfen, welche davon zielführend ist.
      Kontra: Es müssen häufig ganze Szenen gelöscht werden. Im Geschwindigkeitsraum kann es vorkommen, dass man sich arg verfährt.
      Tipp: Haltet euch das Ziel vor Augen. Notfalls mit Tabellen und Szenenlisten.


    Dennoch komme ich zu dem Schluss, dass Schnellschreiben persönlich nichts für mich ist. Ich habe zwar eine Menge geschafft und es ist ein schönes Gefühl auf den hohen Wordcount zu gucken, aber die Bearbeitung, bis mir der Text gefällt, ist so intensiv, dass ich gleich hätte langsam schreiben können.

    Ich brauche aber meine Zeit. Ich möchte die Atmosphäre spüren; schon vor dem Schreiben wissen, dass es Sinn ergibt, was ich tu. Es macht mir mehr Mühe, an einer fertigen Konstruktion zu korrigieren. Von Grund auf stabil zu bauen, ist die Methode, mit der ich am besten klarkomme.
    • Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
    • Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
    • Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
    • Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?

    #2
    Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
    Was das reine Tippen betrifft, bin ich Schnellschreiber. Ich denke auch nicht intensiv über die perfekte Formulierung nach, korrigiere aber, wenn mir direkt im Schreibfluss eine kommt, die besser passend scheint. Ich bin da ganz bei dem Gedanken, dass ich die Rohfassung überarbeiten kann, eine weiße Seite nicht. Außerdem reißt mich zu langes Nachdenken aus einem zusammengehörigen Text heraus, er wird dadurch abgehackt, weil das kein Fluss mehr ist, sondern lauter winzige Abschnitte.
    Allerdings plane ich im Vorfeld auch sehr lange, weswegen der Zeitraum für ein Projekt bei mir dann auch eher einem Langsamschreiber entspricht.

    Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
    Also ja, eine Mischung.
    Ich plotte monatelang (ich muss es irgendwie schaffen, dass ich nicht wieder sage jahrelang, heißt, ich muss in unter drei Monaten fertig sein). Dann schreibe ich. Das dauert bei mir auch monatelang (okay, der Output liegt auch üblicherweise weit von 50 k entfernt, entsprechend darf es auch länger dauern). Wobei die vielen Monate eher damit zusammenhängen, dass ich am Tag rein von der Belastung nur wenig Zeit aufbringen kann. Könnte ich wie ich wollte, läge ich sicher bei durchschnittlich 2 k am Tag (auf einen Arbeitsalltag gerechnet, ohne, wären es noch mehr). Alles danach, weiß ich noch nicht so wirklich.

    Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
    Keinem dieser Muster. Irgendwie vermutlich ein bisschen eine Mischung aus Exposé und Tagebuch, denke ich. Wobei, das Drehbuch passt eigentlich auch ziemlich gut, vielleicht sogar am besten. Nur die Enzyklopädie bin ich nicht.

    Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
    Das muss ich noch herausfinden. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Atmosphäre viel ausmachen wird. Und ich denke, irgendwo muss bei meiner bisherigen Rohfassung irgendwo Text weg (die ist recht lang). Mal sehen, wo. Im Augenblick darf ich sie nicht anfassen.
    Ich komme aus Ironien.
    Das liegt am sarkastischen Meer.

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      #3
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Ich würde mal behaupten in der meisten Zeit Schnellschreiber. Wenn ich im Schreibfluss bin, denke ich nicht mehr über die perfekte Formulierung nach.
      Aber dennoch dauerd es teilweise lange bis eine Rohfassung fertig ist. Da ich Plot- und Planlosschreiber bin, kann es passieren, dass ich in der Geschichte hänge und mir erst einmal überlegen muss, wie es weitergeht oder ich komme an einen Punkt, wo ich erst einmal etwas nachrecherchieren muss.

      Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
      Siehe Frage oben.
      Wenn es gut läuft und ich auch motiviert bin, dann kann ich 2 k (und mehr) Wörter am Tag schreiben, wenn ich feststecke oder einfach unmotiviert bin, kann es auch passieren, dass ich tagelang nichts schreibe (ich glaube aktuell war es über eine Woche). Ich habe es nicht so mit Routine, dass ich mich jetzt jeden Tag hinsetzen muss und was schreiben. Das artet dann nur in Quälerei aus. Mich in meiner Freizeit zu etwas zu zwingen, halte ich nicht viel von. ^^ Trotzdem ist es bei mir so, dass ich eigentlich jeden Tag was schreiben muss, um glücklich zu sein, nur ist es so, dass sich das nicht immer auf mein Projekt bezieht.

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
      Öhm... Ich denke irgendwas zwischen Drehbuch und Tagebuch (wobei mehr Tagebuch). Meine Stories sind schon meistens sehr auf die Interaktion der Charas ausgelegt, aber das drumherum habe ich schon gleich mit beschrieben, wenn es sich nicht gerade um Umgebungsbeschreibung handel.
      Allerdings habe ich noch nicht festgestellt, dass ich irgendwo doppelte Szenen geschrieben habe. Ich werkel dann solange an der Szene rum bis sie mir gefällt.
      Meine Figuren gehen dabei allein ihren Weg, ich muss nur manchmal einen Impuls geben, wenn sie in eine ganz falsche Richtung gehen von der es keinen Rückweg mehr gibt.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      Überarbeiten. Das schiebe ich immer ganz weit von mir. Es ist aber auch so, dass ich während der Rohfassung immer mal überarbeite, wenn ich mich ins Projekt wieder einlese oder wenn ich merke, dass ich ein paar Szenen vorher was ändern muss, dass es hintenhinaus passt. Joa, ich denke mal, dass ich auf Stimmigkeit der Geschichte im Allgemeinen schaue, keine Logiklücken vorkommen und natürlich was sich in der Entwicklung der Charas getan hat - ist es nachvollziehbar, ist sie überhaupt vorhanden?

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        zickzack
        Mit "doppelt schreiben" meinte ich, bewusst verschiedene Szenen schriftlich auszuprobieren und dann zu sehen, wie es weitergehen soll.

        Hast du schon ein Projekt in der Rohfassung beendet?

      • zickzack
        zickzack kommentierte
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        VickieLinn Ah, na dann kann das durchaus passieren. XD

        Öhm, ja. Allerdings in handschriftlicher Form, die schön vor sich hinschmorren. ^^
        Auf der Tastatur ist das irgendwie schwieriger, aber ich springe auch gern in Projekten hin und her, weshalb es länger dauert. Wenigstens habe ich mir einen Stopp reingedrückt mit neuen Sachen anzufangen.
        Und eins ist fast fertig... fehlt nur noch der Schluss auf den ich keine richtige Lust habe (was auch daran liegen kann, dass ich mich noch nicht genau für ein Szenario entschieden habe).

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        zickzack
        Handschriftlich ist aber auch cool.

        Das mit dem Ende kenne ich aber auch. Bei einem Projekt habe ich für die Schlüsselszene viele verschiedene Versionen.

      #4
      • Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?

      Wissenschaftliches Zeug: Mittelschreiber bis Schnellschreiber. Vor allem, wenn es darum geht, Bücher zu exzerpieren oder zu paraphrasieren. Je unmittelbarer und schneller ich schreibe, desto mehr bleibe ich im Schreibfluss. Daher mochte ich auch Seminararbeiten und Co. immer sehr, weil das immer ne knackige Angelegenheit war.
      Texten: Gezwungener Maßen Schnellschreiber (abgesehen von der Recherche), weil Deadlines ^^
      Fiktion: Früher Langsamschreiber. Mittlerweile Mittel- bis Schnellschreiber. Und zwar aus folgendem Grund: Ich hab bei meinem 1. Projekt gesehen, an dem ich ja noch einiges gelernt habe, wie sich mein Stil und meine Gedanken im Lauf der Zeit verändert haben. Das heißt, wenn ich zu langsam bin, muss ich dann nachträglich versuchen, den Ursprungsstil/-gedanken zu wahren, und ihn gleichzeitig "upzudaten" mit meiner jetzigen Erfahrung. Das ist manchmal etwas kompliziert ^^.
      Ich hab seit gestern oder vorgestern btw. ein paar neue Szenen geschrieben. Im Gegensatz zu früher schreib ich die aber nicht mehr brav chronologisch und warte, bis ich in Stimmung für Szene A bin. Ich schreib dann einfach Szene B und mach mir kurz Notizen, was zur Szene B geführt hat. So kann ich tatsächlich schneller und irgendwie unzensierter schreiben.
      • Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?

      Der sieht immer gleich aus: An den Laptop setzen und schreiben. Bei wissenschaftlichem Zeug hab ich da die wenigsten Schreibblockaden, beim Texten steigt mein Stresspegel, bei fiktiven Texten sinkt die Blockade, sobald ich eben nicht chronologisch drauflos schreibe. -- Ach ja, und da mir dann häufig auch verschiedene Fortgänge einfallen (weil ich ja wild drauflos schreibe, nur mit dem ungefähren Szene-Ziel im Kopf), läuft das manchmal dann auch so ab, dass ich Rohtext 1 kopiere, und ab ner gewissen Stelle anders weiterschreibe, dann noch mal kopiere, noch mal anders weiterschreibe, etc. -- Was nicht passt, wird meist eher durchgestrichen als gelöscht, falls ich es doch noch mal brauchen kann.
      • Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?

      Keinem. Ich schreibe auch Rohfassungen bereits der Textgattung ähnlich, die am Ende rauskommen soll.
      Da ich häufig Dialoge schreibe, kommt hierbei "Drehbuch" dann vielleicht noch am ehesten hin, weil ich da meist den Fokus auf den Sinn der Dialoge lege und Handlungen wie Gestiken dann nur stichwortartig festhalte, um den Dialogfaden nicht zu verlieren, aber mir auch zu merken, wie der Charakter nonverbal agiert.
      • Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?

      In der Ausformulierung der stichwortartigen Sätze und in Kürzungen.

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Das mit der Stiländerung kenne ich auch. Allein der Geschmack ändert sich mit der Zeit. XD

      #5
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Schnellschreiber. Während des Schreibens erst recherchieren zu müssen, hält mich auf und senkt bei mir enorm meine Leistungsfähigkeit und Motivation. Auf solche Szenen bereite ich mich vor meiner eigentlichen Schreibzeit vor bzw. verschiebe sie eventuell (wenn auch ungern) nach hinten. Nur wenn es sein muss, recherchiere ich während des Schreibens.
      Ausnahme sind die Suche von Bildern, die z.B. in dem Moment zum Setting passen oder beispielsweise das mehrmalige Anschauen eines Videos, ehe ich einen Wolfskampf beschrieben habe, um die Bewegungen des Wolfes genau abzupassen.

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
      Ich bin wohl eine Enzyklopädie mit Beharren darauf, dass jede Beschreibung lebensnotwendig ist und nicht rausdarf und lässt du wohl die Finger davon! Nur um Jahre später zu erkennen, dass es da wohl tatsächlich Verbesserungsbedarf gab.
      Inzwischen neige ich leider dazu, weniger genau zu schreiben (ist aber weder Drehbuch noch Exposé), aber damit fühle ich mich absolut unwohl. Nur kriege ich das nicht so leicht weg. Keine Ahnung, was zurzeit mein Problem ist.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      Schwer zu sagen. Überarbeitung ist bei mir jedenfalls mit Abstand am ergiebigsten. Durchschnittlich sitze ich an einem Text beim Überarbeiten viermal so lange. Häufig schreibe ich die Szenen völlig neu, dann kommt die erste grobe Überarbeitung, bis der Schliff immer feiner wird. Obwohl das Neuschreiben zwar mehr Zeit in Anspruch nimmt, finde ich das Anstreichen am anstrengendsten, da bei mir dann häufig Anmerkungen stehen wie "schlechter Stil", "Satzmelodie stimmt nicht" etc. Solche Dinge zu korrigieren finde ich schwieriger, als Inhaltliches auszubessern, weil man im Prinzip schon alles so hat, wie man es will, nur die Sprache an sich nicht perfekt ist. Und gerade diesen Sprachklang kriegt man frühestens nach der dritten (sprachlichen) Überarbeitung so hin, wie man es möchte.
      Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

      So nah, so fern.

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        "dass jede Beschreibung lebensnotwendig ist" XDDD

        Ich finde inhaltliche Änderungen anstrengender. *hust* Die können gesamte Plotstränge wie Dominosteine umfallen lassen.

      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
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        Inhaltliche Anmerkungen sind aber auf eine Art und Weise anspruchsvoll, dass ich mich dadurch motiviert fühle. Sprachliche Anmerkungen sind einfach langweilig, die kann man auch auf niedrigstem kreativen Niveau machen - und dementsprechend lasch fühlt es sich für mich an ^^
        Reizt es dich nicht, diese Dominosteine wieder aufzustellen?

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Neeeee. Das bedeutet ja, das man davor nicht ordentlich geplottet hat.

      #6
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Eher Langsamschreiber. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, dass manche Autoren mal eben 10k Wörter am Tag schreiben. Auf der anderen Seite gibt es auch genug Autoren, die wich nur so 1,5 - 2k Wörter pro Tag schreiben. An denen versuche ich mich dann zu orientieren, da alles andere nur frustrierend ist

      Ich habe im NaNo schonmal versucht, viel und schnell zu schreiben. Aber es ist einfach nichts für mich. Meine Geschichten brauchen ihre Zeit, und ich brauche die Zeit, um alles nach und nach zu einem großen Ganzen zu verweben. Allerdings bin ich inzwischen der Meinung, dass die Geschwindigkeit durchaus auch an der Komplexität der Geschichte hängt. Habe ich nur einen PoV mit einem eher linearen Plot, kann man das schneller runterschreiben als z.B. einen mehrbändiger Fantasy-Epos Á  la GRRMartin.

      Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
      Schnell werde ich erst bei der dritten Überarbeitung Davor braucht es seine Zeit, da ich auch noch in der ersten und zweiten Überarbeitung die Geschichte weiter verdichte und verwebe. Ideen kommen leider nicht immer sofort, wenn man sie braucht.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      Siehe eins Vorher: Das Verdichten und Verweben der Geschichte. Das ist nichts, was bei mir "mal eben" funktioniert, da Ideen manchmal einfach Zeit brauchen.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Julestrel
        Selbst bei einer seichten LiRo mit einem PoV und einem Plotstrang funktioniert es bei mir kaum mit dem Schnellschreiben. Irgendwie muss es auch da dieses Webe-Gefühl geben.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        VickieLinn verstehe ich aber ich denke trotzdem, dass es im Schnitt bei einem seichten LiRo einfacher ist als bei einem mehrbändigen Epos. Ist zumindest auch mein Eindruck, wenn ich bei den Autorenkollegen schaue, wer wie viele Wörter schreibt.

      #7
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Oh, ich glaube, diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Wie definiert man "Schnellschreiber"? An hohen Wortcounts in kurzer Zeit? Wenn ich mir so einige Schreiberlinge anschaue, würde ich sagen, ich zähle mich nicht zu den Schnellschreibern. Allerdings kommt es auch auf die Szene an.
      Bis letztes Jahr habe ich nur wenig geplottet, die Szenen einfach runter geschrieben und dann nach etwa 7 Kapiteln den roten Faden verloren ....
      Jetzt plotte ich ausführlich. Ich denke, wenn ich alles detailiert durchgeplottet und alles notwendige recherchiert habe, dann kann ich auch wieder runterschreiben, also eher Schnellschreiben.
      Beim Langsamschreiben, also zwischendurch aufhören und recherchieren oder plotten komme ich anschließend nur schwer in den Text wieder rein, das Schreiben gerät ins Stocken. Klar ist es später mehr zum Überarbeiten (so weit war ich aber noch nie, kann das also schlecht beurteilen) aber ich denke, wenn man einmal einen Text hat, dann ist es einfacher.
      Also, bin ich nun Schnell- oder Langsamschreiber? Ich weiß nicht genau. Vielleicht von beidem etwas?

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
      Ich glaube, meine Schreiberei wäre dann am ehesten noch beim Drehbuch einzuordnen. Ich habe schon von mehreren Seiten gehört, dass sich mein Text zwar flüssig liest, aber das "show don`t tell" klappt noch nicht so richtig, die Figuren sind eher platt und die Umgebung ist kaum beschrieben .... an diesen drei Punkten werde ich noch gewaltig arbeiten müssen, wenn meine Geschichte gut werden soll.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      Diese Frage werde ich wohl noch eine Weile lang nicht beantworten können - weil ich noch nie eine Rohfassung beendet habe. Aber ich hoffe, diese eines Tages beantworten zu können ...

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      • Butterblume
        Butterblume kommentierte
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        Genau so denke ich auch. Einfach mal schreiben, damit es geschrieben ist. Details kann man ja in der Überarbeitung immer noch einbauen ...

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Ich bin gespannt auf deine Rohfassung.

      • Butterblume
        Butterblume kommentierte
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        VickieLinn, oh je ... das wird wohl noch ein paar Jährchen dauern
        Nee, Spaß beiseite. Ich bin immer noch am Plotten. Aber ich hoffe, dass ich bis Ende des Jahres ein gutes Stück weiter gekommen bin.

      #8
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Ich versteh die Frage nicht ganz. Mein Schreibtempo hat wenig damit zu tun, wie weit mein Gesamtplot gediehen ist, sondern nur damit, ob ich eine Ahnung habe, was in der aktuellen Szene passieren soll, und auch Lust darauf habe, es zu schreiben. Die Szene wird dann allerdings schon vollgepackt mit Beschreibungen und Nebensächlichkeiten, auch wenn ich noch keine Ahnung habe, ob und wie die mal relevant werden. Kann man ja hinterher wieder streichen, oder eben aufgreifen. Entscheiden, ob ich schnell oder langsam schreibe, kann ich jedenfalls nicht. Wenn keine Idee da ist, gibt es auch nix zu schreiben.

      Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
      Wenn ich genug solcher Szenen habe, dann fang ich von ganz allein an, das Bild in einer groben Skizze zu vollenden und mir ein Exposé zu schreiben, wie das alles zusammenhängt. Daraus ergeben sich dann wieder Szenen, die die Lücken füllen sollen. So grob könnte man sagen, ich schreib aus dem Bauch raus ne Enzyklopedie und guck erst hinterher, wie ich dann alles irgendwie in eine alphabetische Reihenfolge kriege

      Wie schnell das geht ist unterschiedlich. Wenn ich Lust zu schreiben habe geht das schnell, wenn ich nicht recht warm werde mit der Figur oder der Situation ist es eine Quälerei. Ich hab auch immer Angst, das merkt man, aber bisher kommen auch die Quälszenen gut an, was mich sehr erleichtert, weil es bedeutet, ich muss nicht auf diesen Schreibflash warten ... Das Überarbeiten dauert natürlich entsprechend lange, je größer und komplexer der Plot, desto mehr Zeit muss ich investieren, um die verhedderten Stränge zu ordnen.

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
      Meine Rohfassung ist eine Art Quilt mit einzelnen ausgearbeiteten Szenen wild drauf verteilt, und einer Menge noch leeren Flicken, die ich nach und nach fülle, sobald ich mich entschieden habe, wie das Gesamtbild am Ende ungefähr aussehen soll. Wenn dann alle Flicken gestickt sind, kann es sein, dass ich alles auseinander trenne und neu zusammensetze und einige Flicken neu sticke.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      In dem, was ich geschrieben habe, ein Muster erkennen, und dieses Muster dann auch in andere Szenen einzufügen. Überprüfen, ob jede einzelne Figur konsequent ihren Bogen durchläuft (sobald ich erkannt habe, worin dieser Bogen besteht) und diesen Weg deutlicher herausheben. Daran stecke ich gerade. kann sein, dass danach nochmal ne mühsame Runde kommt, in der ich mehr Atmosphäre einflechte, davor graut es mir ein bisschen, aber es kann ja sein, dass das Vorhandene schon genügt und ich mir den Schritt sparen kann.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

      Kommentar


      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Quilt ist auch ein cooles Muster. (hihi. zweideutig.)

      #9
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?
      Weder noch. Ich bin gutes Mittelmaß xD Ich habe Tage, da bin ich echt stolz wenn ich 500 Worte schaffe. Dann habe ich Tage, da schaffe ich problemlos 3k, 4k und könnte theoretisch noch weiterscheiben.

      Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?
      Nun... ehm... wie immer? *panisch umherguck* Also, ich nehme meine Szene, schreibe sie aus, gehe zur nächsten Szene, schreibe sie aus.....

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?
      Die haben immer eine Struktur, es ist alles drin, was reinmuss und ist immer um die 15k - 17k lang, wenn ich Glück habe. Aber ansonsten sieht sie eigentlich schon aus wie ein Roman, der mal groß werden will.

      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?
      Dem besch....bescheidenem "Info-Dump". Ja, ich weiß, Leute wissen gerne wie Charaktere aussehen und was in ihnen vorgeht und yadda yadda yadda. Für mich ist das weiterhin alles nur unglaublicher Infodump, wenn es nicht DIREKT mit der Handlung zu tun hat. Dementsprechend ist der erste Durchgang nebst Rechtschreibung auch immer das "Füllen" von Szenen. Dann habe ich hinterher schon einmal oft mehr als 10k. Dann kommen Testleser und sagen mir "Wieso erfahre ich nicht welche Hautfarbe Roksana hat? Die ist bestimmt blond" und ich denk mir "Alter, wieso ist das wichtig ob die Blond, Blau, Grün oder Schwarz ist?" und bin noch einmal damit beschäftigt ganz viel Infos reinzudumpen. Aber hey, dadurch hab ich dann hinterher immerhin um die 49k!

      Kommentar


      • Mona
        Mona kommentierte
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        Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man es mit Infos (die nicht unbedingt gleich Infodump sein müssen!) eh kaum wem recht machen kann. Es gibt Szenen, wo ich bewusst nicht allzu sehr ins Detail gehe.
        Leser A: "Ich kann mir darunter viel zu wenig vorstellen! Bitte bau das noch aus!"
        Leser B: "Wen interessierts? Etwas weniger hätte auch gereicht!"
        Ähm, ja. (PS: Nichts gegen Feedback jeglicher Art, ich mag das! Nur muss Leser B nicht unbedingt genau so denken wie Leser A. Dann änderst Du alles und dann kommt Leser C und ... Du kannst es theoretisch noch mal ändern.)

        Also: Wenns für Dich nicht wichtig ist,welche Hautfarbe Roksana hat, dann kannst Du es mMn auch dabei belassen. Oder noch mal in Dich zu gehen und Dich fragen, was Deiner Story weshalb nun zuträglicher ist.

      • Ankh
        Ankh kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Da stimme ich Mona voll zu. Generell würde ich da auch nach den eigenen Vorlieben gehen, wenn man gerne ohne detaillierte äußere Beschreibungen schreibt, dann gewöhnen sich die Leser auch an diesen Stil. Besser, als irgendwas hinzuwürgen und alle finden's Scheiße, weil es einfach so aufgesetzt wirkt.

      • DreamBell
        DreamBell kommentierte
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        @Ankh: Nee, in meinem Kopf war die immer schwarz xD Das hab ich auch gut erklärt und Lob gekriegt und so Aber mittlerweile stehe ich da drüber. Wem die Beschreibung nicht passt, die einfließt, kann sie ja überlesen ^^

      #10
      Seid ihr Langsam- oder Schnellschreiber? Habt ihr mal die andere Variante probiert? Wenn nicht, wollt ihr es mal versuchen?

      Das kommt relativ stark darauf an, was das aktuelle Ziel beim Schreiben ist. Wenn ich vernünftig geplottet habe, komme ich beim Runterrattern einer Rohfassung gut und gerne mal auf 1.200-1.500 Wörtern pro halbe Stunde. Das Ergebnis ist dann allerdings auch nicht wirklich viel mehr als das - eine Rohfassung, die ich in der Regel nochmal komplett neu schreiben muss. Warum ich das mache? Weil ich ein gutes Gerüst brauche, an dem ich mich festhalten kann. Und weil das ominöse weiße Blatt Papier mich so sehr beeinträchtigt, dass es mir lieber ist, eine Szene fünfmal zu schreiben, als gleich beim ersten Mal die perfekte Formulierung zu finden.
      Erfahrungsgemäß ist das Ergebnis dann eh ein Puzzle aus den verschiedenen Versionen.

      Wenn ich dann die Zweit- oder Drittfassung schreibe, bin ich echt langsam. Da schaffe ich mit viel Mühe ein Zehntel meines Schnellschreib-Pensums. Aber die Zeit brauche ich dann auch, um vernünftige Formulierungen hinzubekommen.


      Wenn ihr eine Mischung aus beidem seid, wie sieht euer Schreibprozess aus?

      Siehe oben.

      Wenn ihr eine Rohfassung schreibt, welchem Muster ähnelt sie? Oder habt ihr bei euch noch etwas anderes entdeckt?

      Ich glaube, mein Muster ist das Tagebuch. Wie oben schon erwähnt, schreibe ich viele Szenen mehrfach, weil die Figuren mich einfach leiten und ich mit ihnen zusammen herausfinden muss, wie sie tatsächlich reagieren und was sie wollen. Das passiert weniger auf der Ebene des Gesamtplots - ich plotte detailliert genug, um die Figuren nicht plötzlich einen ganz anderen Weg einschlagen zu lassen -, sondern eher auf Szenenebene. Ich weiß, was ich von einer Szene will und wo ich mit ihr starte - also sind Anfang und Ziel fix. Nur das Verhalten der Charaktere, der spezielle Weg zum Ziel und vor allem die Emotionen, die müssen erst noch justiert werden.
      Dementsprechend kann es vorkommen, dass eine Figur in einer Version der Szene total emotional ist und kurz vorm Heulen steht, in einer anderen aber total auf taff macht und dann im Geheimen zusammenbricht.


      Wo steckt ihr bei der Überarbeitung am meisten Energie rein?

      Unfreiwillig ins Verheddern. Ich hab so viele verschiedene Versionen, die Handlung bewegt sich auf Mikroebene in tausend Richtungen und die Figuren zerren mich so hin und her, dass mir meistens der richtige Ansatzpunkt fehlt, um eine Korrektur vernünftig durchzuziehen. Ich fürchte, dass ich da dutzende Stunden mit verbrate, immer wieder an verschiedenen Punkten anzusetzen, nur um nachher wieder den Faden zu verlieren und dann ganz woanders neu zu starten.
      "Alles, was wir brauchen, ist Glaube, Vertrauen und Feenstaub."
      (Peter Pan)

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