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Die äußeren Merkmale der Perspektivfigur

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    [Bootcamp] Die äußeren Merkmale der Perspektivfigur

    Die äußeren Merkmale der Perspektivfigur
    Heute mit Gastdrillsergeant Käsefuß!




    Viele Leser wollen ein Bild der Figur vor Augen haben. Um ihnen dabei zu helfen, sollten wir ihnen also möglichst früh in der Geschichte eine äußere Beschreibung geben, wie sie sich die Figur vorstellen können. Oft begleiten wir den Protagonisten jedoch ganz eng und erleben die Welt dabei durch seine Perspektive. Wie aber erklären wir dem Leser, wie diese Perspektivfigur aussieht, wenn wir in ihr stecken?



    Sgt Käsefuß: Was ist daran so schwer?
    Ankh: Äh, was?
    Sgt Käsefuß: Ich meine, was ist so schwer daran, mich zu beschreiben, wenn du in mir steckst?
    Ankh: Ich meinte eigentlich, wie würdest du dich in einer Geschichte über dich selbst beschreiben?
    Sgt Käsefuß: Na wie schon? Ich würde dem Leser einfach sagen: „Ich bin ’ne coole Socke mit weißen Puschelhaaren und großen Kulleraugen.“
    Ankh: Also auf eine Geschichte mit menschlichen Protagonisten übertragen so etwa?
    Hi, ich bin Elaine, 19 Jahre alt, schlank, mit langen braunen Locken und braunen Augen. Dies ist meine Geschichte.
    Okay. Aber irgendwo haben wir mal gelernt: „show, don‘t tell!“ Anstatt dem Leser zu erzählen, wie Elaine aussieht, sollten wir ihr Aussehen doch lieber irgendwie in die Handlung einbinden.
    Sgt Käsefuß: Na gut. Dann packen wir unsere Protagonistin unter den Armen, schleifen sie vor den nächsten Spiegel und lassen sie sich eingehend betrachten:
    Ich drehe mich vor dem Spiegel. Das Kleid betont meine schlanke Figur, das gelbe Seidentuch passt gut zu meinen schulterlangen braunen Locken, und meine braunen Augen verberge ich unter einer großen Sonnenbrille. Ja, Elaine, so kannst du vor die Tür gehen.
    Ankh: Schon besser. Mal abgesehen davon, dass schon etwa 100.000 andere Autoren vor uns auf die Spiegelidee gekommen sind, und die Sache daher etwas abgelutscht ist.
    Sgt Käsefuß: Also weg mit dem Spiegel, versuchen wir ihre Haare und Augen in einem anderen Kontext vorzustellen:
    Ich beuge mich vor, sauge am Strohhalm meiner Diät-Eisschokolade und drehe verspielt eine meiner braunen Locken um den Finger, während ich ihn mit meinen großen braunen Augen erwartungsvoll ansehe.
    „Elaine ...“, beginnt er verzweifelt.
    Ankh: Halt. Das klingt zwar auf den ersten Blick ganz nett, aber unser Hauptanliegen ist immer noch, dass die Erzählerstimme natürlich klingt. Wer aber denkt wirklich über seine eigene Augenfarbe nach, während er seinem Schwarm tief in die Augen sieht? Diese Information ist immer noch ziemlich künstlich hier herein gezwängt. Versuchen wir es mal anders:
    „Elaine!“ Meine Schwester rupft genervt ein riesiges Knäuel brauner Haare aus ihrer Bürste und hält sie mir anklagend unter die Nase. Das sind definitiv meine, denn Tiffany hat im Gegensatz zu mir ganz glatte kurze blonde Haare.
    Außerdem hat sie die schöneren Augen, klares Kornblumenblau statt meinem langweiligen Braun. Dafür wiegt sie dreißig Kilo mehr als ich, also klaut sie mir wenigstens nicht ständig meine Klamotten.
    Sgt Käsefuß: Die Perspektivfigur sich mit jemandem vergleichen zu lassen, ist eine clevere Idee! Durch die Aufzählung von Unterschieden oder Gemeinsamkeiten erweckst du den Anschein, dass es eigentlich um die andere Figur geht, jubelst dem Leser aber gleichzeitig ganz durchtrieben die Merkmale der Perspektivfigur mit unter.
    Ankh: Ich mag es, wenn du mich durchtrieben nennst ... Aber eine Szene sollte ja eigentlich auch noch einen Zweck erfüllen, wie zum Beispiel die Handlung voranzutreiben. Hier könnten wir sagen, dass die Szene nicht nur Elaines Aussehen vorstellt, sondern auch noch ihre Schwester, und die nicht immer ganz harmonische Beziehung zwischen den beiden. Trotzdem, durch die Aufzählung kann es schnell wirken, als ob wir die Szene nur geschrieben haben, damit Elaines Haare irgendeine tragende, wenn auch kurze Rolle in der Geschichte spielen, um ihre Erwähnung zu rechtfertigen. Vor allem, wenn Elaines Beziehung zu ihrer Schwester in der weiteren Geschichte überhaupt keine Rolle spielt, ist diese Beschreibung noch nicht ideal.
    Sgt Käsefuß: Aber was sollen ich denn machen, wenn Elaines Augenfarbe für die Geschichte nun mal überhaupt keine Rolle spielt?!
    Ankh: Hm. Eine radikale Möglichkeit wäre: Wenn die Augenfarbe für die Geschichte keine Rolle spielt, dann muss sie auch nicht erwähnt werden. Wie wichtig ist es überhaupt, dass Elaine braune Augen hat statt blaue? Wäre es so schlimm, wenn der Leser sich mangels Information einfach vorstellt, sie hätte grüne?
    Sgt Käsefuß: Aber der Leser braucht ein Bild! Hast du selber gesagt.
    Ankh: Mal abgesehen davon, dass das nicht für jeden Leser gilt – ich zum Beispiel brauche das nicht – hast du recht. Im Zweifelsfalle geben wir lieber dem Leser ein Bild mit, der keins braucht, als alle die, die eines wollen, im Nebel stehen zu lassen. Aber dieses Bild muss ja nicht immer generisch aus Haar- und Augenfarbe bestehen. Während hüftlange grüne Haare einen Aufwand erfordern bzw. ein Aufsehen erregen, die sich sicher irgendwo in einen Nebensatz einschmuggeln lassen:
    … Mist, ich muss schon wieder eine Packung Directions Alpine Green bestellen, ich verbrauche bei jedem Färben zwei Töpfchen ...
    lohnt es sich darüber nachzudenken, welche anderen Merkmale an unserer Perspektivfigur auffallen könnten, wenn Augen- und Haarfarbe nicht sonderlich außergewöhnlich sind:
    Endlich habe ich es geschafft, den Plastikfuß in die Sandalette zu zwängen, stehe auf und gehe prüfend ein paar Schritte. Das Sommerkleid verhüllt meine Beinprothese nur bis zum Knie. Bin gespannt, wie er drauf reagiert.
    Und wenn die Figur keine wirklich außergewöhnlichen Merkmale hat, dann gibt es vielleicht irgendetwas, auf das sie sich völlig grundlos fixiert:
    Ich muss auf dem Klassenfoto ganz hinten bei den Jungs stehen, und selbst die überrage ich noch um einen halben Kopf. Ich knicke unauffällig ein bisschen die Knie ein, damit ich später auf dem Bild nicht wieder heraussteche wie eine Giraffe.
    Sgt Käsefuß: Urgh! Aber bitte kein an den Haaren herbeigezogenes Gejammer über die schrecklichen Nachteile, die die Protagonistin aufgrund ihrer von Geburt an regenbogenfarbenen Haarsträhne zu erleiden hat. Erstens kann niemand jammernde Protagonisten ausstehen, und zweitens, wenn es dich so sehr stört, liebe Protagonistin, dann tu was dagegen! So teuer sind diese Haarfärbetöpfchen auch nicht.
    Ankh: Wenn dir auch dazu nichts Erwähnenswertes einfällt, solltest du vielleicht nochmal dein Charakterkonzept zur Hand nehmen. Was ist an dieser Figur überhaupt so interessant, dass ein Leser ihre Geschichte hören will? Was unterscheidet sie auf den ersten Blick von 100.000 anderen Protagonistinnen?
    Ich weiß auch nicht; jedes Mal, wenn ich mich in der Straßenbahn mit meiner Sockenpuppe unterhalte, starren mich alle in der Umgebung entgeistert an. Aber das ist mir egal. Mit Sgt Käsefuß führe ich immer die interessantesten Unterhaltungen.
    Sgt Käsefuß: Siehst du, das Beste sind immer noch Geschichten mit Sockenpuppen. Da kann man nichts falsch machen. Aber falls die Autoren noch nicht bereit dafür sind: Welche unserer anderen Beispiele sind denn nun okay?
    Ankh: Alle der vorgenannten Beispiele sind möglich. Nichts ist verboten. Wenn dir etwas ansprechend vorkommt, dann schreibe es, auch wenn es den 100.001en Spiegel beinhaltet. Es ist deine Geschichte und dein Stil. Aber es gibt eben Wege, den Leser mit der Nase auf etwas zu drücken, und Wege, das Ganze so elegant zu verpacken, dass ihm gar nicht bewusst wird, dass du ihm eben ein paar Details über deine Figur untergejubelt hast. Je weniger dein Leser darüber nachdenkt, wie du etwas machst, desto tiefer hast du ihn bereits in die Geschichte hineingezogen.

    Sgt Käsefuß: Das klingt doch schon ermutigend. Es gibt aber auch noch ein paar andere Tricks, oder? Zum Beispiel der Perspektivwechsel. Wenn du die Figur nicht aus der Ich-Perspektive beschreiben kannst, dann entdecke sie durch die Augen einer anderen Figur. Klappt natürlich nur, wenn du eine andere Perspektive in der Geschichte hast, die du nicht nur extra dafür erfunden hast, damit jemand Elaine beglotzen kann.
    Ankh: Übertreib es auch nicht mit den Beschreibungen. Niemand möchte zwei Seiten Beschreibung lesen bis hin zum Muster der Socken deiner Figur – sofern deine Figur nicht größtenteils aus einer Socke besteht. Um mit möglichst wenigen Worten ein gutes Bild zu erzeugen, sollte man sich am besten auf Merkmale konzentrieren, die die Figur am deutlichsten von anderen abhebt. Meine Nichte erzählte ihrer Mutter beispielsweise tagelang von ihrer neuen Freundin im Kindergarten: Von der Farbe ihres Kleides, ihrer Frisur, den Haarspängerchen … Ihre Mama hielt jedes Mal beim Abholen Ausschau nach einem Mädchen, auf das diese Beschreibungen passen, fand sie aber im Gewusel nie. Bis ihre Tochter ihr die Freundin endlich vorstellte und sie feststellte, dass sie das einzige dunkelhäutige Mädchen im Kindergarten war.
    Sgt Käsefuß: Hihi! Das hätte sie wirklich einfacher haben können. Gut finde ich auch, wenn nicht das Merkmal selbst beschrieben wird, sondern die Auswirkungen davon, sodass sich der Leser den Grund selbst zusammenpuzzeln muss: Eine Figur, die sich jedes Mal unter Türen duckt, vermittelt dem Leser die Information, dass sie überdurchschnittlich groß ist, ohne dass man es explizit erklären muss.
    Ankh: Genau. Im weiteren Sinne äußere Merkmale sind ja nicht nur Haarfarbe und Beinprothesen, sondern auch typische Angewohnheiten deiner Figur. Da sich Handlungen gut beschreiben lassen, fällt es dir vielleicht leichter, ihren schlurfenden Gang zu beschreiben oder die Art, wie sie sich immer ihren zu langen Pony aus dem Gesicht pustet. Das allein wird den Lesern nicht reichen, denen die Augenfarbe wichtig ist, aber es ist eine gute Ergänzung, um Elaine von den anderen Figuren mit braunen Augen in der Geschichte abzuheben.


    So, und nun seid ihr dran!

    Aufgabe: Poste einen Textabschnitt, in dem du die äußeren Merkmale einer Perspektivfigur vorstellst. Wie hast du sie in die Geschichte eingewoben? Welche Merkmale machen dir noch Schwierigkeiten? Lasst uns gemeinsam überlegen, wie man sie unterbringen könnte.

    Deinen Text kannst du in diesen Thread in der geschlossenen Textwerkstatt posten.
    Zuletzt geändert von Ankh; 08.05.2017, 14:24.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    #2
    Ich liebe euren Dialog XD


    Ich beschreibe meine Charaktere fast nur von außen. Deswegen werden Charaktere, die das alleinige POV-Recht in meinem Roman besitzen kaum beschrieben; ich empfinde das einfach als unnatürlich. Die einzigen Male, wo ich wirklich über mein Äußeres nachdenke, ist beim Blick in den Spiegel (und ich möchte nicht die 100.001ste Szene schreiben) oder wenn ich einen anderen Grund habe, über mich nachzudenken (Eitelkeit. Und wenn mein POV nicht eitel ist, dann lasse ich ihn sich auch nicht beschreiben).

    Ansonsten geht es halt nur über Handlungen. Bart einbauen ist immer am einfachsten: "Er kratzte sich am Bart". Ansonsten habe ich bei meinen Raubrittern eine Szene:

    Salogas Schultern versteiften sich vor Anspannung, er tastete nach der hölzernen Haarklammer an seinem Gürtel.
    „Überfall!”, brüllte jemand, dann ertrank seine Stimme in einem Heulen.
    „Saloga?”, wisperte Golgaton.
    „Still!”, zischte er und bündelte seine langen Haare hinter dem Rücken. Mit der Klammer steckte er sie fest.
    Ziel des Absatzes war nicht mal, seine Haare zu beschreiben, eher die Tatsache, dass er sie offen trägt (Zeichen des freien Mannes), ihn sein Stolz aber nicht zu irgendwelchen Torheiten verleitet (wer sich einmal mit langen Haaren ruckartig bewegt hat, weiß, dass man in einer Schlacht auf Leben und Tod auf so ein Handicap nur zu gerne verzichtet).

    Am schwierigsten finde ich es, Augen zu beschreiben, weil man die ja wirklich nie sieht. Persönlich sind mir Augen aber extrem wichtig, nicht so sehr die Farbe als der Ausdruck dahinter. Das ist das erste, was ich bei anderen Menschen wahrnehme, deswegen spielt das auch bei meinen POVs und ihrer Wahrnehmung eine große Rolle. Aber wie nehmen sie ihre eigenen Augen wahr? Meistens lasse ich das Merkmal weg, um es von außen zu erwähnen, im Fall von Saloga habe ich es auch aus seiner Sicht eingebaut, weil er ja weiß, dass sein Blick den Leuten Angst macht.
    Hm, habe gerade nach einer Stelle gesucht, aber keine gefunden. Stattdessen ist mir aufgefallen, dass ich einfach häufiger als bei anderen Bezug darauf nehme, dass "sich seine Augen in die des anderen bohren", "er dem Blick nicht auswich", "seine Augen sich verengten" usw. usf. Ob es so funktioniert wie ich es mir vorstelle, kann mir letztendlich nur ein Probeleser verraten ^^
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Ach stimmt ja. Den Prolog habe ich ganz vergessen. Aber der ist ja wiederum nicht aus Salogas Sicht also gilt die Beschreibung da nicht Die Seelensache habe ich dir sonst nur im TK infodumpig vor den Latz geklatscht

      Du willst eine Flirtszene mit Saloga? Oh Gott XD Irgendwie wäre das lustig, aber ich muss mal überlegen, wo das reinpasst ^^ In seine Jugendzeit oder als Erwachsener? Hm ...

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Hm, wirst du die Seelensache nicht auch im Text erklären? Denn das mit der Augenfarbe im Prolog wirft ja Fragen auf, die du irgendwann beantworten solltest.

      Also wenn, dann entweder in seiner Jugend, bevor er bei allen untendurch ist, oder irgendwann später schmeißt sich eine mehr oder weniger käufliche Dame in einem Gasthaus an ihn ran.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Ich glaube, dass erkläre ich erst kurz vor Ende *kopfkratz* In der Theorie ist es ja etwas, das Saloga auch nicht weiß - er hat ja keine Erfahrungswerte. Und er kann kaum jemandem erzählen "guck mal, siehst du, meine blauen Augen. Als ich ein Säugling war, waren die noch grün!" XD

      Eine Prostituierte?! Okay, DAS wird dann richtig lustig!

    #3
    Ich habe verschiedene Manuskripte nach Perspektivträgerbeschreibung durchgesucht und … ich beschreibe meine Figuren nicht. Zumindest nicht auf einem Fleck.
    Bei dem einen New-Adult-Projekt habe ich n paar Dutzend Nicht-Autoren-Testleser, und die hatten eine Probleme, dass Andeutungen zum Aussehen kapitelweiseweise kommen. Bei einem Young-Adult-Projekt wurde vom Verlag gesagt, dass die Freunde der Protagonistin lebendig sind, sie hingegen schwach. Vielleicht sollte ich in diesem Genre einen Spiegel einführen.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      VickieLinn vielleicht nehme ich doch Chromgelb. Die meisten beschreiben Scratchs Augenfarbe als "Viridian" (auch so ein Klischee, aber bei ihm ist es Absicht), nur er selber weiß, dass die Farbe, die er gekauft hat, Chromoxydgrün sein soll.

      Dodo Safrangelb gefällt mir gut Das passt auch zu ihm, dass er diese Bezeichnung verwenden würde. Der Blick ist stechend.

      Kelpie Ich musste erst mal googlen, was "Schüttelbrot" ist. Hunger hat er in dem Moment aber nicht. "Kirschbaumpech"? Meine Güte Vielleicht "(Baum)harzfarben". Ist aber ein schreckliches Wort. Honig kommt von der Farbe gut hin, aber das Wort ist so .... triefig XD

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Dann nimm doch Propolis XD

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Hab ne Idee. Mal sehen, wie es wirkt *murmel*

    #4
    Ich habe ja auch immer schnell ein Bild vor Augen, sobald ich den Namen gelesen habe. Da hilft oft alles Beschreiben des Autors nichts mehr. Manchmal hat er Glück, wenn er hartnäckig bleibt, dann nähert sich mein Bild und das des Autors von seinem Protagonisten etwas an, wie beispielsweise das eines schicken Wikingers namens Heirik. Wikinger? Blond? Klar, oder??? Nee, die Autorin hatte ihm tiefschwarze Haare angedichtet, und nachdem sie es oft genug geschrieben hat, war ich dann widerwillig auch dabei. Es war aber gut gemacht. Wenn ich das Gefühl habe, ich werde total plump alle 2 Seiten mit Äußerlichkeiten befeuert, hab ich auch keine Lust.

    Jetzt habe ich das Problem, dass für meine Protagonistin das Äußere sehr wichtig ist - Gothic-Style und so. Ich kann mir ja nicht so eine Frau ausdenken und ihr Aussehen dem Leser überlassen. In dem Fall ist es einfach auch ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit, also muss die Beschreibung gleich an den Anfang, und den erzählt sie selbst ... schwierig. Ich hab das in einer früheren Version schon mal probiert, wahrscheinlich nicht besonders gut gelungen. Aber ich kann die Übung mal als Anreiz nehmen und ... na ja, üben halt Ich überlege mir da mal was und stelle es rein.

    Grundsätzlich bin ich kein Freund von zu detaillierten Beschreibungen, aber meine Protagonistin schreit nun mal förmlich danach. Ansonsten reicht es mir, wenn jemand "aussieht, als hätte er die Hälfte seines Lebens gesoffen" (so eine hab ich auch noch, und mehr wird da auch an Beschreibung nicht kommen ).

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Für mich ist es wichtig, dem Leser ein Blid zu geben, für den Fall, dass er eines braucht. Wenn er sich selbst ein anderes macht und daran festhalten will, ist das für mich als Autor auch okay. Wäre ich der Autor der Wikinger-Figur wäre es mir also egal, ob du ihn dir letztendlich blond oder schwarzhaarig vorstellst, solange seine schwarzen Haare nicht plotrelevant sind. Deshalb würde ich auch später im Buch nicht immer wieder darauf herumreiten. Ich sehe eine solche Beschreibung als Angebot an den Leser, zumal ich eine Figur sowieso nie so gründlich beschreiben kann, dass dein Bild mit meinem übereinstimmt.

      Wenn der Gothic-Style plotrelevant ist bzw stark verantwortlich ist für die Charakterisierung der Figur, dann solltest du den schon deutlich machen. Aber das kann auch über Kleinigkeiten passieren, die du immer einstreust, Schmuck, den sie trägt, Blicke und Kommentare von Mitmenschen ... Ich wurde zum Besipiel schon von Leuten angesprochen, ob ich Satanist sei, weil ich immer schwarz gekleidet bin. Oder von einem wildfremden Menschen in der Straßenbahn, dass ich meinem Kind (das im Tragegurt vor meinem Bauch hing und selig schlummerte) Angst machen würde, wenn ich mir die Augen so schminke. In deiner irischen Kleinstadt dürfte das erst recht so passieren. Ein auffälliger Stil ruft Reaktionen hervor, gewollt oder ungewollt, und die kannst du gut beschreiben.

      "aussieht, als hätte er die Hälfte seines Lebens gesoffen" ruft bei mir auf jeden Fall ein Bild hervor. Ob das auch Leuten reicht, die generell mehr Beschreibung wünschen, kann ich nicht beurteilen. Es hängt auch davon ab, wie wichtig die Figur innerhalb der Geschichte ist, denke ich. Bei einer kurzen Begegnung reicht so ein einzelner Eindruck vielleicht schon völlig aus.

    #5
    Ich habe so meine Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Figuren - gerade bei meinen Perspektivträgern spare ich an Details und gebe dem Leser Raum für eigene Interpretationen. Es sei denn, es gibt ein wichtiges Merkmal, dass in der Geschichte auftauchen muss; etwa die Ähnlichkeit zu einer anderen Figur, eine charakteristische Narbe, die dafür sorgt, dass man erkannt wird ...

    Bei Nebenfiguren mache ich das ähnlich, wie Amilyn es schon mit dem Beispiel ihres Trinkers gemacht hat.
    • Variante A:
      Frida war durch ihr hohes Alter gebeugt und stützte sich schwer auf den krummen Gehstock. Ihre Kleidung war ausgewaschen und ausgefranst und ihr weißes Haar hing in ungepflegen Strähnen über der langen, nach unten gekrümmten Nase, die ihr das Aussehen eines Raubvogels verpassten. Blassbraune Augen durchbohrten Hanna mit einem stechenden Blick.
    • Variante B:
      Wie ein Habicht auf Beutefang durchbohrte die knorrige Alte Hanna mit ihrem Blick.
    Variante A geht natürlich viel deutlicher auf das äußere Erscheinungsbild der Figur "Frida" ein. Aber an dieser Stelle frage ich mich, ob es einen Unterschied macht, wie ihre Kleidung aussieht, welche Haarfarbe und Frisur sie trägt und welche Augenfarbe sie hat. Wichtig in der Beschreibung ist allein der Kontrast zwischen ihrer körperlichen Statur und dem aggressiven Auftreten.
    Und genau dies greift auch die deutlich kürzere Variante B auf. "Knorrige Alte" impliziert, dass die Figur nicht besonders stark ist. "Habicht auf Beutefang" und "durchbohren" zeugen von ihrer Aggressivität.

    Klar, auch die Beispiele kann man sicherlich verbessern und Vergleiche mit Tieren sind jetzt auch nicht die Lösung schlechthin - vor allem, wenn man sie inflationär gebraucht. Aber was ich sagen will, ist, dass es auf die Wirkung ankommt, die eine Figur hat, und nicht auf die exakten körperlichen Details.
    "Alles, was wir brauchen, ist Glaube, Vertrauen und Feenstaub."
    (Peter Pan)

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Ich finde spontan Variante B besser. Ein Vergleich erzeugt auch ein Bild, durch seine Überzeichnung sogar oft ein deutlicheres als eine ellenlange Beschreibung.

      Bei B geht allerdings unter, dass die Alte ungepflegt und schäbig aussieht. Das hat den mildernden Effekt, dass man vielleicht Mitleid mit ihr hat, weil sie arm sein könnte oder einfach nicht mehr in der Lage, ihren Haushalt zu stemmen. Es ergibt ein anderes Bild als das des Habichts. An diesem Punkt musst du dir überlegen, welchen Eindruck du dem Leser vermitteln willst: Eine stark überzeichnete Figur, die auf einen Aspekt konzentriert ist, oder ein Gesamtbild, über das sich der Leser selbst ein Urteil bilden kann? Ich würde diese Entscheidung danach treffen, welche Rolle die Figur in deiner Geschichte spielen soll, und wie groß und komplex diese ist.

    • Sophie
      Sophie kommentierte
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      Okay, dass die Ungepflegtheit auch Mitleid erwecken könnte, ist mir jetzt spontan gar nicht gekommen ^^
      Es stimmt, diese Überzeichnungen bei besonders wichtigen Personen alleine dastehen zu lassen, kann auch gefährlich sein. Aber ich glaube, für einen ersten Eindruck reicht so etwas oft aus, alles weitere kommt dann im Verlauf der Handlung quasi "unter der Hand".

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Du kannst das natürlich auch abhängig machen von der Perspektivfigur und dem Bild, das sie sich von der Person macht. Wenn die Alte das erste Mal die Tür aufreißt, ist der Habicht ein passender Eindruck, der sie vielleicht zurückschrecken lässt. Wenn sie sich länger mit Frida unterhält, fallen ihr dann vielleicht die zerschlissenen Kleider auf, und ihr eigener Bild mildert sich ein wenig ab, gewinnt mehr Sympathie. Auf diese Weise kannst du auch das Urteil des Lesers über Frida im Laufe der Handlung steuern.

    #6
    Ich kann mir meine Charaktere eh nie bildlich vorstellen und scheitere deshalb glaube ich auch oft daran sie zu beschreiben. Aber ich gebe mir Mühe und probiere viel rum. Bei Perspektivfiguren ist das natürlich extra schwer. Da verzichte ich auch oft darauf oder beschreibe erst später, einige Merkmale.

    Von vielen Romantasylesern höre ich auch immer, dass sie direkt am Anfang eine Beschreibung wollen und schaut man sich die entsprechende Literatur an, findet man das dort auch oft. Die Perspektivfigur ist dabei aber glaube ich auch weniger wichtig, als der Rest von Fest, da sie oft auch eine Projektionsfläche bieten soll.

    Bei mir ist zumindest wichtig, dass die Haarfarbe stimmt. Also nicht haselnussbraun mit hellen Stähnchen, sondern zumindest blond, braun oder dunkel, weil das einfach ne Typfrage ist. Die Haarfarbe hat bei mir schon Bedeutung auf den Charakter. Blonde Charaktere sind bei mir eher naiv, weich und Charaktere mit brauen oder dunkeln Haaren sind eher in sich gekehrt. Und die rothaarigen Charaktere sind natürlich temperamentvoll. Charaktere die von anderen als schön empfunden werden, sind bei mir immer blond, weil Klischee.
    Eine Perspektivfigur bekommt also zumindest eine Haarfarbe. Augenfarbe weiß ich auch immer, aber die kommt meist irgendwann später vor, wenn sie wichitg ist.

    Der Rest des Aussehens der Perspektivfigur kommt glaube ich dann dadurch, wie andere Charaktere auf sie reagieren und wie sie sich selbst verhält. Ich habe meist Charaktersterotypen im Kopf anhand der Erzählstimme einer Figur. Andere Charaktere können dieses Bild dann bestätigen.

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    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      @Haarfarben über die man auf die Charaktereigenschaften rückschließen "soll". Das funktioniert aber nur, wenn der Lese das auch so sieht. Blond ist für mich nicht naiv und weich. Es kann sehr gut auch kalt, berechnend sein (Basic Instinct). Genauso wie Braun temperamentvoll sein kann.
      Die Handlungen der Figuren führen für mich zu einem Bild der Figur, nicht anders rum.
      Aber, wenn mir bspw. gesagt wird das Prota A ihre rehbraunen Haare zu einem straffen Zopf zurück gebunden hat, so dass Ihre Stirnhaut wie glattgebügelt aussieht, könnte ich sie als Leser als besonders akkurat oder Masochist einordnen, d.h. sie macht was damit und wenn es in die Geschichte eingebunden ist ergibt es für den Leser Sinn und Zusammenhang. Eine einfach Haarfarbe sagt mir nichts, vor allem dann nicht, wenn sie einfach "nur" da steht.

      Und bei übermäßigem beschreiben der Haarfarben fühle ich mich schnell wie in einem Friseursalon .

    • Schneeregen
      Schneeregen kommentierte
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      weltatlas Es sind keine Rückschlüsse die der Leser ziehen soll, sondern nur meine Assoziationen. Ich wollte es nur aufführen, weil mir aufgefallen ist, dass ich in meiner Vorstellung da ein System habe.
      Dem Leser kann das egal sein. Ich möchte nur den Lesern, die Beschreibungen brauchen und wünschen etwas mehr von meinem Bild mitgeben.
      Klar wirkt es komisch, wenn fünf neue Charaktere auftauchen und alle erstmal ne Frisur bekommen.

      Aber ich neige auch so oft dazu, Menschen danach zu beschreiben. Ich scheitere dann immer, weil der andere die Haarfarbe dann nicht mehr kennt und keine Ahnung hat, von wem ich rede.
      Ich kann mir einfach keine Details zu Gesichtern merken, geschweige denn vorstellen. Also kategorisiere ich nach offensichtlichen Merkmalen.
      Bei Charakteren muss ich dann so tun, als könnte ich das, um Charakteren irgendwie ein Gesicht zu geben. Eben weil ich in Genres schreibe, wo ein Großteil der Leserschaft zumindest Hinweise braucht.

    #7
    Die Beschreibungen nebenbei in den Szenen überliest man häufig und man erinnert sich nicht daran.
    Ich habe nichts dagegen, wenn sich eine Figur beschreibt, wenn dabei eine Geschichte erzählt wird oder man dabei etwas über die Denke der Figur erfährt.
    Mir herrscht hier zu sehr eine Infoallergie.

    Kommentar


    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Ja, das sehe ich genauso. Es geht ja darum, wie man es schafft Informationen in einen Text einzubauen, das es nicht wie Infodump wirkt, sondern das der Leser sich dennoch ein Bild machen kann und das hat nichts mit Infoallergie zu tun. Wir überlegen gemeinsam, was wir wirkt.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Hier anscheinend nicht, wenn ich manchen Kommentar lese.
      Nur weil jemand sich am Anfang selbst beschreibt, heißt es nicht, dass dabei kein Gefühl entsteht. Vielleicht benutzt der Erzähler eine ironische Sprache. Oder unterschwellig spürt man eine Traurigkeit. Oder ist gewitzt. Oder er ist phantasievoll. Oder er ist naiv.
      Langweilig ist das auch nur, wenn es nach Schema F vorgeht, sprich keine Persönlichkeit entsteht.

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Milch, wo?

    #8
    Ich habe nichts dagegen, wenn die Perspektivfigur genau beschrieben wird, wie auch immer. Wenn es passt.
    Bei einem Teenager fände ich sogar den Blick in den Spiegel angemessen, mit Beschreibung jeden kleinen Accessoires, der Frisur inclusive Haarfarben oder auch der Lippenstiftnuance XY. Bei einem GSG-9-Mann, der sich gerade das Gewehr umschnallt, um ein gekapertes Flugzeug zu befreien, wäre das nicht glaubhaft. Natürlich könnte ein POV, der zurückbliebe, sich an einem persönlichen Detail aufhalten. Aber bitte keine Moden- und Pickelschau.
    Wirklich daneben finde ich, wenn sich jemand erblödet zu schreiben: "Er sah aus wie (beliebigen Promi-Namen einfügen)". Das können nur wenige, und selbst da finde ich es faul.

    Kommentar


      #9
      Natürlich muss man auswählen, was man beschreibt, also sollte es keine Moden- und Pickelshow werden.
      Mich stört es nicht, wenn man eine Figur mit einem Promi vergleicht, es kommt immer auf die Geschichte an.

      Kommentar


        #10
        Ich wollte gerade einen Text schreiben und habe mir voll einen angekrampft. Es ist schwieriger als ich dachte ... Allerdings lese ich auch gerade so einen New Adult-Schinken, und alles, was ich schreibe, hört sich oberflächlich an. Wenn es ernsthaft ans Schreiben geht, sollte ich Donna Tartt oder Justin Cronin lesen

        Vergleiche mit einem Promi finde ich übrigens auch dämlich, weil es einfach oft sehr den Geschmack des Autors wiederspiegelt. Ich mag es nicht, wenn ich das Gefühl habe, ich lese die Gedanken des Autors und nicht die des Protagonisten. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass viele Promis oft nicht massentauglich sind.

        "Hach, er sah aus wie Theo James.", "Oh, seine Augen leuchteten genauso tiefgründig wie die von Harry Stiles." - Wat? Wer??

        oder es wird peinlich: "Sein Körper war genauso drahtig wie der des erwachsenen Justin Bieber." (Herrje, keine Ahnung, ob der drahtig ist )

        Klar kann so was gut gemacht sein, aber in den allermeisten Fällen mag ich es gar nicht.

        Ach, Moment, wir sind ja bei der Perspetivfigur! Noch schlimmer: "Alle sagten immer, ich sähe genauso aus wie Ansel Elgort." Phantastisch!

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        • Victoria
          Victoria kommentierte
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          Vergleiche mit Stars riechen ziemlich nach Autorengeschmack. Ich habe es zum Glück nur einmal gelesen, wenn ich fand es schrecklich.
          Der Autor kann ja nichts dafür, dass ich die meisten Promis gar nicht beim Namen kenne. Ich habe auch kein Problem zu googeln. Aber es traf so überhaupt nicht mein Geschmack und der Roman war für mich auch hin.
          Gerade bei Liebesschnulzen soll sich die Leserin ihren Traumtyp selbst vorstellen dürfen. "Schöner Mann" reicht. Da hab ich ein Bild.

        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Oh je, das "sieht aus wie XY" mag ich auch nicht. Ebenfalls, weil ich die meisten Promis überhaupt nicht kenne; dann guck ich nach, und fünf Minuten später hab ich eh wieder vergessen, wie der aussah, und immer noch kein Bild. Oder ich kenne den Promi, aber dann kommt es mir vor wie eine faule Abkürzung des Autors, der keine Beschreibung schreiben will und mir stattdessen eben ein Foto vor den Latz klatscht. Und wie Vickie schon sagt, die Chance, dass man genau den Schwarm des Lesers trifft ist auch eher gering.

          Noch schlimmer sind dann diese Frankenstein-Beschreibungen, wo der Charakter aus Promiteilen zusammengebastelt wird: "Er sieht aus wie Brad Pitt, aber mit der Nase von Tom Hiddleston" - iiiiih!

        #11
        So, ich habe mal folgendes Experiment gemacht und meine Testleser (einen Teil) befragt, wie sie sich meinen Prota vorstellen würden. Es gibt bisher im Text keine eindeutigen Beschreibungen seines Äußeren, nur Indizien (Zockt PC-Spiele, trägt Bundeswehrbadelatschen, ist übermüdet). Interessanterweise entstand ein recht einheitliches Bild. Was bei mir jetzt tatsächlich die Frage aufwirft, wieviel tatsächlich Beschreibung muss tatsächlich sein? Wie ist das eigentlich, wenn ich meinen Prota nicht beschreibe, sich die Leser Ihr Bild von ihm machen und dann auf Seite 1076 bringe ich an, das er rote Haare hat. (Mal abgesehen davon, dass die Haarfarbe nichts mit der Geschichte zu tun hat, hat er tatsächlich keine roten Haare.) Das Bild der Testleser deckt sich nicht mit dem, denn laut Ihnen hat er dunkel-dunkel Blond bis braune Haare.
        Grumpf.
        DAS ist vielleicht verwirrend.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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        • Amilyn
          Amilyn kommentierte
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          Ich finde es großartig, wenn durch Deine Nicht-Beschreibung des Aussehens ein so sich so stark ähnelndes Bild bei Deinen Testlesern aufkommt. Das ist doch perfekt. Wenn sich die Leute den Super-Nerd vorstellen, warum sollte man sie nicht lassen? Selbst, wenn er aussieht wie ein kalifornischer Surfer-Boy, würde die Beschreibung vermutlich an den Lesern vollkommen abprallen (ich sag nur: schwarzhaariger Wikinger, also echt!). Wenn man ein bisschen mit den Klischees spielt und den Leuten so ein Bild in den Kopf setzt, finde ich das echt richtig gut.
          (Ich lese, wie gesagt, gerade New Adult, und da wird bis zum Erbrechen beschrieben, jedes Muttermal kommt da an die richtige Position, und ich meine, das mich das gerade ziemlich nervt, also: weiter so! )

        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
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          Ich glaube, früher oder später machen sich die Leser ohnehin ein Bild. Entweder man reicht es ihnen als Autor relativ bald mit oder man tut es nicht und darf dann aber auch später nicht mit irgendwelchen detaillierten Beschreibungen kommen. In deinem speziellen Experiment spricht m.E. alles dafür, auch Beschreibungen auch weiterhin zu verzichten - es sei denn, du stellst ihn dir völlig anders vor und dich stört diese Interpretation.
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