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Freitagsinfusion 6/22: Charaktertausch

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    Freitagsinfusion 6/22: Charaktertausch

    Schreibe eine Szene, in der Du Deinem Prota die Charakterzüge und Verhaltensweisen Deines Antagonisten verleihst oder umgekehrt. Natürlich nicht die Ziele tauschen, der Prota/Anta soll schon in Motiv und Ziel derselbe bleiben ...

    Bin gespannt, wieviele von Euch den Anta mit Prota-Zügen schreiben. Ich glaube, das wählt niemand ...

    #2
    Zuerst einmal: Hui. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fällt, Charakterzüge und Verhaltensweisen zu tauschen. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, mir daran die Zähne auszubeißen (und ich schiele mal nicht unauffällig auf die angefangenen Szenen, die ich dann wieder verworfen habe).



    CN: Entführung
    “Guten Abend ...”
    Malakh stellte den Korb mit Wein und Brot ab, während sein Blick über sein Gegenüber huschte. “...Thana.”, vervollständigte er die Begrüßung, als er das kleine Bronzeplättchen entdeckte, das andeutete, dass sie sich heute als weiblich identifizierte.
    “Ich verstehe unter einem guten Abend ein volles Gasthaus und Musik.”, erwiderte sie. Sie hielt seinen Blick einen Moment, bevor sie ihn demonstrativ durch den leeren Raum schweifen ließ. “Was muss ich tun, dass Ihr mich aus dieser verfluchten Burg lasst?”
    Malakh spürte, wie sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Eine leise Stimme flüsterte ihm zu, dass das eine schlechte Idee war. Andererseits ... was sollte schon passieren?
    “Ghaersu oder Sharynn?”
    Er genoss ihr ungläubiges Starren einen Moment, bevor er eine Hand in ihre Richtung streckte.
    “Sharynn.” Das Erstaunen in ihren Augen wich Begeisterung, als sie seine Hand ergriff. Unfassbar warm und weich. Er schob den Gedanken beiseite. Es wäre alles andere als angebracht, sie in eine Situation zu bringen, in der sie sich durch das Machtgefälle zwischen ihm und ihr zu etwas gezwungen fühlte. Ein weiterer flüchtiger Gedanke und Magie dämpfte seine sensorischen Nerven. Nur um sicherzugehen.
    Im nächsten Moment zog er sie durch ein Portal.

    Die Ruhe der Burg wich dem wilden Treiben des Blauen Katers. Er hatte vorgehabt, sie sofort loszulassen, stattdessen bemerkte er, wie Thana ihn in Richtung der kleinen Tanzfläche zog.
    Bevor er wusste, was ihm geschah, verharrte ihre andere Hand nahe seinem Oberarm.
    “Tanzt Ihr mit mir?”
    Er hatte sie noch nie so lebhaft gesehen.
    “Wenn du willst.”
    Die nächsten Stunden wirbelten an ihm vorbei, manchmal mit Thana in seinen Armen, manchmal mit anderen Menschen, mal mit einem Becher Wein, mal klatschend und jubelnd, während einzelne Musizierende immer schneller und ungestümer spielten.
    Als er schließlich außer Atem und erschöpft davon, seine Bewegungen zu koordinieren auf eine Eckbank sank, bemerkte er, wie sehr er die ausgelassene Atmosphäre genoss. Es tat gut, sie lachen zu hören. Er hätte sie schon viel früher hierher bringen sollen. Was sollte schon passieren? Ja, sie hatte das Potenzial, ein weiteres Blutimperium oder Schlimmeres zu erschaffen. Aber sie schien sehr viel mehr Interesse daran haben, zu tanzen. Und falls sich das jemals änderte, konnte er sich immer noch damit befassen.
    Er sah ein ihm fremdes Funkeln in ihren Augen, als sie sich schließlich zu ihm setzte, und den Kopf an seinen Oberarm lehnte.
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    Natürlich habe ich den Antagonisten gewählt

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Respekt. Ich muss sagen, dass ich noch immer vor meiner eigenen Aufgabe einknicke, daher kann ich absolut nachvollziehen, dass Du daran gekaut hast. Und den Anta gewählt hast! Um so mehr Respekt! *Applaus*

    • Coira
      Coira kommentierte
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      Ich bin sehr neugierig auf deine Szene!

    #3
    ... und weil es so witzig war, habe ich vom selben Ausgangspunkt aus die Szene nochmal geschrieben - diesmal darf sich meine Protagonistin mit den Charakterzügen meines Antagonisten herumschlagen.

    Auch wenn nur minimal angedeutet: CN: Entführung
    “Guten Abend Thana.”
    Sie drehte sich nicht um, als sie seine Stimme hörte. Er war es, der etwas von ihr wollte.
    “Guten Abend Malakh.”
    Ihr Blick blieb unfokussiert, aber es gab wenig Neues, das sie durch die Fenster der Burg erspähen konnte. Einzig interessant blieb die Sonne, die kurz davor war, hinter einem der Bergkämme zu verschwinden. Ein kleines Stück weiter links als am Tag zuvor. Sie verlängerte die Linie der Sonne bis zu dem metallenen Punkt im Fensterbrett, den sie als Reverenz benutze. Sie hatte ihre einzige Nähnadel dafür geopfert, aber wenn sie dadurch einen Hinweis darauf bekam, wo sie war, war es das wert.
    Hinter sich hörte sie, wie der Magier die täglichen Mitbringsel auf den Tisch stellte. Brot und Wein, wie sie ihn kannte. Einfallslos wie immer. Wenn sie Glück hatte, war vielleicht ein Ohrring oder ein Armreif dabei. Jedes bisschen Metall wäre hilfreich.
    Als die letzten Sonnenstrahlen gerade noch sichtbar waren, kerbte sie eine Markierung in das Fensterbrett und tarnte die Bewegung dadurch, dass sie sich im nächsten Moment umdrehte. Er hatte es sich inzwischen in seinem Sessel bequem gemacht und hielt einen Weinkelch locker in der Hand.
    Die Minuten zogen sich in die Länge, während sie beide sich gegenseitig musterten. Bis auf seine Augen regte er keinen Muskel. Selbst die Hand mit dem Kelch verharrte einfach auf der Stelle. Am Anfang hatte er versucht, seinen Hang zur Regungslosigkeit zu kaschieren, aber inzwischen vergingen teilweise Stunden, bis er seine Haltung änderte oder einen Schluck trank.
    Die Stille, die sich über das Zimmer gesenkt hatte, in jede Ritze drang, sogar das Feuer daran hinderte, zu knistern, ertrug er genauso unbeeindruckt wie sie. Die Frage war, wie lange.
    Thana spürte, wie ihre Gedanken abdrifteten. Sie verglich die Sonnenstände vor ihrem inneren Auge und überschlug die veränderten Tageslängen. Magische Symbole und Ritualkreise drängten sich in ihre Gedanken, wichen Berechnungen, die sie zur Erstellung benötigte, während draußen der Mond aufging und weiterwanderte.

    “In einer Stunde geht die Sonne auf.”, riss Malakh sie aus ihren Gedanken.
    Thana lächelte in sich hinein. Ein weiterer Datenpunkt. Jetzt musste sie nur hoffen, dass ihr Zeitgefühl so gut war, wie sie glaubte.
    “Also gut, ein Deal ist ein Deal. Hört zu ...”
    Sie schloss die Augen, als sie begann zu erzählen.
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