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Freitagsinfusion 4/22: Genres

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    Freitagsinfusion 4/22: Genres

    Der Protagonist Eures aktuellen Projekts steht vor drei großen Schränken. Er öffnet nacheinander die Türen. Hinter jeder findet sich ein Abenteuer in unterschiedlichen Genres. Lasst mal lesen, wie er in alle hineinschnüffelt und sich dann für ein Abenteuer nachvollziehbar entscheidet.

    #2
    Ich habe mal eine... äääh... spezielle Figur von mir genommen. Er ist zwar gerade nicht Prota meines aktuellen Projekts, aber er hat sich mir bei dieser Schreibübung aufgezwungen, der Schlingel.
    Mal sehen, ob man die drei Genren herausliest.

    Rasmus stand vor den drei riesigen Schränken und starrte diese an. Was soll denn der Scheiß nun wieder? Er knurrte und legte die rechte Hand an den Griff seines Schwertes, was in einer Lederummantelung an seinem Gürtel steckte.
    Er öffnete die erste Schranktür und nachdem das extrem gleißend, helle Leuchten abgeklungen war, konnte er blinzelnd etwas erkennen. Eine wunderschöne Frau mit langen schokoladbraunen Haar und einem koketten Blick, versuchte ihn mit einer Kusshand zu locken. Rasmus knallte die Tür sofort wieder zu. Du Luder. Kein weiteres Mal, Sorana. Ich bin raus aus der Nummer.
    Ohne jegliche Hoffnung auf was Besseres hinter der zweiten Schranktür zu stoßen, öffnete er diese. Auch hier war er kurz davor, diese sofort wieder zu zu schlagen, als lautes Sirenengeheul sein Trommelfell fast platzen ließ. „Hier spricht die Polizei“, schrie jemand in ein Megaphon. „Bleiben Sie sofort stehen. Sie sind umzingelt.“ Anschließend sah Rasmus etwas an sich vorbeirasen und laute, dröhnende Schüsse waren zu hören, wie er sie nur aus Erzählungen kannte. Ihm gefiel das Chaos, was es zu entdecken gab, aber diese Welt war ihm zu fremd. Er wollte nicht durch kleine Geschosse verletzt werden, sondern seine Gegner mit seinem Schwert vierteilen. Diese Schusswunden waren in seinen Augen lächerlich, denn da konnte er nicht, wie er es sonst gewohnt war, im Blut baden. Es gab doch nichts Besseres, als das warme Blut seiner Gegner auf der Haut zu spüren, wenn man sie erfolgreich mit dem Schwert aufgespießt hatte.
    Rasmus schloss die Schranktür, wenn auch weniger wütend wie bei der ersten und zog sofort die letzte auf. Wieder war da das gleißende Licht und zuerst waren die Geräusche zu hören, die ihm ein zufriedenes Grinsen auf das Gesicht zauberten. Es war das Klirren von Metall, die brünstigen Schreie von Kriegern, die sich selbst und ihre Kameraden anfeuerten. Im nächsten Moment sah Rasmus einen grünen Ork, der so pottenhässlich war, wie er ihn kannte, an der Öffnung vorbei taumeln. Ein Hüne setzte diesem nach, erwischte den Ork mit seinem Schwert tödlich. Grünes Blut sprudelte aus der Kreatur.
    Rasmus zog sein Schwert. Es gab gar keine Frage, ob er sich in dieses Abenteuer stürzte.
    Während sich die beiden gegnerischen Truppen bekämpften, würde er weitere Unruhe stiften, in dem er die Leben beider Seiten nahm. Ihm interessierte nicht, welche Seite die gute war oder welche die stärkeren. Ihm gefiel allein das Chaos, die Zerstörung und die Angst, die er mit seiner Störung und damit den ungewissen Ausgang der Schlacht hervorrufen würde. Es war genau, was der Dämon wollte. Es gab nichts Schöneres für ihn, als Hoffnungen zu zerstören.
    Damit sprang Rasmus mit erhobener Waffe in das Abenteuer und würde als erstes dem Orkschlächter sein Leben nehmen.
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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ich denke, die Genres sind klar; und der Charakter … jo! Klasse gelöst!

    #3
    Ein Wirbel Staub wehte ihm in die Nase, als Scratch die erste Tür öffnete. Die Landschaft, auf die er blickte, war beige, felsig und überbelichtet. Flötentriller von Ennio Morricone schwebten durch die flimmernde Luft. Ein vertrockneter Busch rollte knapp vor seinen Füßen vorüber. Scratch rollte auch, und zwar mit dem Auge, und schlug die Tür wieder zu. Quotenmexikaner in einem Western? Nein danke.
    Am Knauf der nächsten Schranktür musste er sich festklammern, denn kaum hatte er sie aufgestoßen, neigte sich der ganze Raum zur Seite. Er stützte sich im Rahmen des Schrankes ab und musterte kritisch das Panorama. Salzige Seeluft schrubbte durch seine Kehle, Segel knatterten im Wind, und eine Horde verschwitzter rauer Kerle sang rhythmisch ein Lied, während sie über das Deck des Schiffes stapften und dabei an dicken, knarzenden Tauen zogen. Gegen verschwitzte raue Kerle mit Rhythmusgefühl hätte Scratch ja nichts einzuwenden gehabt, aber die Tatsache, dass diese hier vernarbt und ausgemergelt aussahen statt durchtrainiert und eingeölt, legte die Vermutung nahe, dass es hier eher um Seeschlachten und sinnlose Exkursionen in irgendeinen Bananendschungel gehen würde als um heiße Partys mit feschen Seemännern. Scratch schloss die Tür leise wieder, bevor man ihn noch entdeckte. Vielleicht wäre so ein Segelschiff ja mal ganz interessant zur Abwechslung, aber bevor man ihn schanghaite, wollte er lieber noch seine letzte Option sehen.
    "Achtung. Annährungsalarm an Asteroid Alpha 7046. Raumhülle 74% beschädigt. Druckabfall in Triebwerk 2." Die unterkühlte Frauenstimme wurde untermalt durch pulsierendes rotes Licht, das nur schemenhaft die Umgebung beleuchtete. Scratch erkannte den Umriss eines Sessels, umgeben von hunderten Schaltern, Anzeigen und Lämpchen. Darüber spannte sich ein großes rundes Fenster, das den Blick freigab auf einen schwarzen Nachthimmel sowie ein großes felsiges Objekt, das unausweichlich auf eben jenes Fenster zutrudelte. Unausweichlich? Ohne darüber nachzudenken, glitt Scratch auch schon auf den Cockpitsessel und griff nach dem Steuerknüppel. Seine Finger fanden intuitiv die Kontrollen, die noch ein wenig Schub aus dem beschädigten Triebwerk pressten, während er die Maschine auf einen knappen Ausweichkurs zog. Es nahm nicht mehr zur Kenntnis, wie hinter ihm ihm die Schranktür ins Schloss fiel.
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    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #4
      Kharrox strich über das glatte Holz des ersten Schrankes. Das musste ein Trick sein. Er ließ sich Zeit, wartete darauf, dass sich der Drahtzieher zu erkennen gab. Als sich über lange Zeit nichts regte, öffnete er die erste Tür.
      Er hatte nicht bemerkt, wie still es in dem Raum mit den drei Schränken war, bis die bekannte Geräuschkulisse des Heerlagers an seine Ohren drang. Sein Blick huschte über die Szene und erfasste die Details. Rüstungen, die hastig angelegt wurden. Die Rufe nach Waffen, die Rufe zu den Waffen. Sein Blick glitt weiter in die Ferne, zu den Hügel auf dem die gegnerische Armee wartete. Bitte sagt mir, dass ihr keinen Angriff bergauf plant.
      Als sich knapp außerhalb des Lagers eine grob humanoid wirkende Flammensäule manifestierte, wusste er, dass seine Hoffnung vergebens war. Man sollte glauben, dass ein Kriegsgott etwas von Kriegsführung versteht.
      Er war schon dabei, die Tür zu schließen, als er Yomnith erkannte, die ihn zu sich winkte.
      Er öffnete hastig die zweite Tür.
      Diesmal war die Geräuschkulisse eine andere. Menschen lachten und tanzten. Musik drang durch die Tür und lockte ihn, sich dem Treiben anzuschließen. An Marktständen wurden Köstlichkeiten angeboten und er sah unzählige glückliche Paare, die Arm in Arm über den Festplatz schlenderten. Aber was soll ich hier?
      Wie um die Frage zu beantworten tauchte Reya in seinem Blickfeld auf. Sie hatte sich kein bisschen verändert. Als sie einen schüchternen Blick in seine Richtung warf, begann der die Tür zu schließen. Er sah gerade noch, wie Reya die Hand in seine Richtung streckte, bevor die Tür ins Schloss fiel.
      Kharrox atmete einmal tief durch, dann öffnete er die dritte Tür.
      ​​​​​​Diesmal waren die Geräusche gedämpft. Er blickte auf einen großen Tisch, der über und über mit Büchern und Pergamenten bedeckt war.
      "Wir brauchen mehr Artefakte.", hörte er Thanas Stimme.
      "Wundervoll. Geh auf den Markt und kauf ein paar. Bring Frühstück mit.", antwortete ein Unbekannter. Kharrox schmunzelte. Die Antwort hätte von ihm sein können.
      "Nah. Ich habe einen Plan. Du bringst uns auf den verlorenen Kontinent ..."
      Kharrox lauschte Thanas Ausführungen. Es hörte sich an, als plane sie eine Reise, wie sie sonst nur die Helden alter Geschichten gemeistert hatten.
      Als sie endete, blickte sie in seine Richtung.
      "Begleitest du uns, Kharrox?"
      Er warf die Tür ins Schloss.
      Stille.
      Er betrachtete die drei Türen der Reihe nach. Reya, Yomnith und Thana. Die drei Frauen in seinem Leben und jede lud ihn zu einem Abenteuer ein. Vielleicht war es ein Trick. Aber das war egal.
      Er schloss die Augen und griff nach einer der Türen. Die Wahl fiel erstaunlich leicht.
      Dann verbeugte er sich vor Reya.
      "Schenkst du mir einen Tanz?"
      ​​​​​
      ​​​​



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