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Freitagsinfusion 03/22: Schlaflos

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    Freitagsinfusion 03/22: Schlaflos

    Schreibe eine kleine Szene, die mit folgendem Satz beginnt:

    [Name deiner Figur] konnte nicht einschlafen.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Das erste, was mir einfiel:

    Tom konnte nicht einschlafen.
    Das war auch gut so, denn sie hatten Chemie. Und er war der Lehrer.
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    Das zweite:
    Tom konnte nicht einschlafen.
    Und er konnte immer schlafen. Im Flugzeug, im Unterricht, im Skilift.
    Natalie.
    Wütend knäulte er sein Kopfkissen zu einer zipfeligen, umbequemen Rolle, lag eine Weile drauf, bis er sich fühlte wie auf einer Pritsche im besten Gefängnis am Ort. Nicht, dass er schon einmal dort gewesen wäre. Sein Kopf dröhnte zudem in der Vorahnung des Katers, den er sich mit einer zu schnell gekippten Flasche zu billigen Weins eingefangen haben musste.
    Er boxte gegen die Federn, die sich vor seiner Nase ungemütlich aufplusterten. Die Decke war auch zu warm. Er strampelte sie weg. Zwei Minuten lang war das cool. Wenn nur nicht das Kissen … Seine Füße wurden kalt.
    Alles Natalies Schuld!
    Er drehte die Bettdecke um, nahm die abgekühlte Außenseite nach innen und wartete, dass es wieder zu heiß wurde. Mit Natalie war das Bett immer wohltemperiert gewesen.
    Als die Unterdeckentemperatur Gesteine schmelzen ließ, setzte er sich auf, blickte auf den dreist tickenden Wecker auf dem Nachtschrank. 2:43 Uhr. A****lochwecker.
    Mit entschlossen zusammengepressten Lippen wackelte Tom mit dem Kopf und traf einen Entschluss. Er griff nach seinem Handy und tippte eine SMS. So.
    Wenn er nicht schlafen konnte, sollte sie es auch nicht.
    Haha. Fump.
    Nachricht abgeschickt.
    Zwei Häkchen. Wurden grün.
    Nachricht gelesen.
    Zufrieden streckte Tom sich wieder aus und schloss die Augen. Jetzt würde er schlafen können.
    Seine Lider sprangen wieder auf.
    Wieso antwortete sie nicht?

    Tom konnte nicht einschlafen.
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    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ich mag beide Versionen, aber v.a. die erste. LOL

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Klasse, ich musste bei beiden lachen Das erste ist schön kurz und beim zweiten konnte ich schön mitleiden. Super gemacht!

    • Coira
      Coira kommentierte
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      Ich grinse immer noch über die erste Geschichte.

      Die Zweite ist dafür sehr nachvollziehbar (Tu es nicht, Tom, schick die Nachricht nicht ab!)

    #3
    Ein Szenario, welches so wirklich in meiner Geschichte vorkommen könnte.

    Philip konnte nicht einschlafen. Wie auch? Vor wenigen Stunden hatte er erfahren, dass sein Bruder umgebracht wurde. Seine Tarnung ist aufgeflogen. Nie wieder würde er das verschmitzte Grinsen von Lothar sehen, mit ihm ein Wort wechseln und vor allem ihre brüderlichen Späße austauschen. Lothar hatte ihm immer aufgezogen, dass er der Jüngere ist und er auf ihn achtgeben müsste. Tja, vielleicht hätte Philip lieber besser auf seinen Bruder achtgeben sollen und ihn zu noch mehr Vorsicht drängen sollen.
    Zudem quälte es ihm, dass er nicht wusste, ob "die Gräfin" etwas damit zu tun hatte. Er wusste zu wenig von ihr und in welcher Beziehung sie zu Lothar stand. Erst hatte er sie auf dem Foto gesehen, dass der Kommissar ihm gezeigt hatte, anschließend war sie nach seinem Zusammenbruch plötzlich vor ihm aufgetaucht. Bis jetzt verstand er nicht, was sie überhaupt von ihm wollte. Sie hatte nett gewirkt, aber Philip wusste zu wenig. Von allem.
    Lothar hatte ihm nie von seiner gefährlichen Arbeit erzählt, um sich selber zu schützen, aber auch weil er seine Familie nicht in Gefahr bringen wollte. Es war daher nur zu vermuten mit welchen üblen Typen sich der sonst im privaten Leben smarte Lothar umgeben musste. Philip hatte das nie gefallen. Diese Geheimnisse hatten ungewollte Spannungen zwischen ihnen gebracht.
    Knurrend drehte er sich auf die Seite und zog die Decke so weit nach oben, dass er darin fast komplett versunken war. Er wollte nicht länger diesen Gedanken nachhängen und sich damit quälen, sondern in einen hoffentlich traumlosen Schlaf versinken.
    Doch Philip konnte nicht einschlafen.
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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Ach Quark Ich hab auch so Sachen, die ich einfach nicht in den Kopf bekomme. Dafür gibt's dann ein zweites Paar Augen (einer anderen Person)

    • Coira
      Coira kommentierte
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      Der Text macht sehr neugierig, was da genau passiert ist und wie Philip weiter damit umgehen wird.

      Eine Anmerkung: Bei 'Seine Tarnung ist aufgeflogen' ist nicht ganz klar, wessen Tarnung gemeint ist. Ist tippe auf Lothar, wenn es aber Philips Tarnung wäre, käme noch eine zusätzliche Bedrohung für ihn ins Spiel.

    • zickzack
      zickzack kommentierte
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      SaKi Zum Glück hat da jeder so seine Sachen, die er nicht kann. Irgendwie beruhigend. XD Und das ist ja eine Sache, die man leicht beheben kann, durch eine andere Person oder meistens weist mich Word schon darauf hin, dass da was nicht stimmt. Aber den obigen Text habe ich direkt hier geschrieben.

      Coira Stimmt. Der Satz könnte missverstanden werden, aber wenn man den gesamten Kontext kennt und nicht nur diese Szene, ist er eigentlich ziemlich deutlich. Ja, es handelt sich um Lothars Tarnung.

    #4
    Update: Den Text als Spoiler gekennzeichnet. (Ich übe noch 😉)

    Thana konnte nicht einschlafen.
    Sie hatte einen Ausweg. Endlich. Und nicht nur das, das Wissen der gesamten Menschheitsgeschichte wartete nur darauf, von ihr erforscht zu werden.
    Sie schlug die Bettdecke zurück und war schon dabei die Tür zu öffnen, bevor sie bemerkte, dass es das vierte Mal diese Nacht war, dass sie kurz davor war, Kharrox zu wecken. Er würde wahrscheinlich nicht einmal seine Tür öffnen.
    Wie schon die letzten Male ließ sie sich wieder in die Laken fallen. Sie sollte schlafen. Sie musste morgen erholt sein, wenn sie ihre Grenzen testen wollte.
    Thana schloss die Augen und atmete bewusst ein und aus. Einschlafen. Sie musste einfach schlafen. Nicht daran denken, was für Möglichkeiten ihr plötzlich offenstanden. Nicht daran denken, dass sie Magie lernen ... Moment, sie könnte sogar alte Magie lernen!
    Thana grinste in die Dunkelheit und war wieder hellwach.
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    Zuletzt geändert von Coira; 12.02.2022, 20:47.

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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Oh, wunderbar! Mal aus freudiger Erwartung keinen Schlaf gefunden. Jetzt frage ich mich natürlich, wie sie an das Wissen der Menschheitsgeschichte und die Fähigkeit, Magie zu lernen, gekommen ist.

    • Coira
      Coira kommentierte
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      @SaKi: Möglicherweise habe ich die Szene leicht übermüdet geschrieben, nachdem ich in der Nacht zuvor auch nicht schlafen konnte. Leider ohne das gesamte Wissen der Menschheit in Reichweite, aber irgendwie brauchen die Figuren auch ein Alleinstellungsmerkmal.
      Ich arbeite gerade noch an den Szenen, wie sie nach und nach auf Wissen und Magie stößt. Das Ziel ist klar und ich hab drei, vier mögliche Wege um es zu erreichen, aber es wird noch etwas dauern, bis sich herauskristallisiert, welchen genauen Weg sie wählt.

    #5

    Scratch konnte nicht schlafen. Und es lag nicht einmal daran, dass die Bassline von "Sweet Child o'Mine" durchs Gebäude wummerte und jemand als Antwort darauf mit einem Baseballschläger gegen die Strukturstreben hämmerte. Vermutlich würden sich diese Probleme gegenseitig lösen, sobald der Baseballschlägerbesitzer die Wohneinheit des Bassbesitzers ausfindig machte. Es lag auch nicht an der drei Stockwerke hohen Trideowand am Club gegenüber, deren Werbung für Blackjack und Nutten Scratchs Zimmerwände in stroboskopischer Geschwindigkeit durchs Farbspektrum jagte.
    Es war das Fischbrötchen. Er hätte wissen müssen, dass man bei den Straßenhändlern auf dem Werderplatz nichts angeblich Essbares kaufen durfte, und schon gar keine Meeresfrüchte 400 Kilometer vom nächsten Meer entfernt. Mit einer Alpenüberquerung dazwischen. Und zwei Wochen im Zoll.
    Dem Fisch ging es hervorragend. Er tanzte zur Bassline von "Sweet Child o'Mine", wand sich im stroboskopischen Regenbogenlicht und tanzte Limbo unter allen Baseballschlägern, die sich gerade durch Scratchs Magen knüppelten. Für einen Moment schloss er das Auge und hoffte, dass er doch noch einschlafen möge und der Fisch sich bis zum Morgen tottanzen würde. Aber dann begann der Bassist "Number of the Beast" zu spielen und der Fisch bekam Lust auf Headbangen. Scratch rutschte aus dem Bett, fing sich gerade noch rechtzeitig ab, um nicht auf dem Bauch zu landen, und stolperte Richtung Klo.
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    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Ha! Ich wusste es. Oder vielmehr hatte ich es gehofft. Dass deine Szene mit „Scratch konnte nicht einschlafen.“ beginnt. Wie immer klasse geschrieben und sehr plastisch. Armer Scratch. Hätte er mal auf sein Bauchgefühl gehört (badumm tss).

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      SaKi Ich dachte, ich schreibe mal eine andere Art von innerer Aufgewühltheit

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Sehr gut! Und das hat sich auch gelohnt
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