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Freitagsinfusion #123: Not my style.

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    Freitagsinfusion #123: Not my style.

    Nehmt einen Abschnitt aus einem Eurer Projekte, von dem Ihr meint, dass er Euren Stil besonders widerspiegelt. Und dann schreibt ihn um. So, wie es überhaupt nicht Eurem Verständnis von Eurem Stil entspricht - ohne dass der Text "schlecht" oder lächerlich wird.

    #2
    Der Anfang eines neuen Projekts.

    Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne warfen weiche Schatten über die Blumenwiese, die sich zwischen dem Herrenhaus und den mit Meeresschaum gekrönten Wellenkämmen des Meeres ausbreitete. Zierliche Vögel flogen in einem wilden Zickzack von einer nektargefüllten Blüte zur nächsten. Im goldenen Abendlicht strahlte ihr Gefieder hell auf, nur um kurz darauf im Schatten der Bäume zu verblassen. So fühlte auch ich mich: Blass und vergänglich wie ein Traum, der sehnsüchtig darauf wartete im hellen Licht zu erstrahlen.
    Das dichte Gras erhob sich in der sanften, salzigen Brise, die von Osten her über das Land wehte, und strich - fast schon zärtlich - über die bloße Haut meiner Beine. Die untergehende Sonne verwandelte das Meer in flüssiges Gold, doch ich hatte keinen Blick für die Schönheit, die mich umgab.
    Meine Gedanken wanderten stets zu ihm und der wenigen Zeit, die uns noch verblieb. Sollte die Sonne, wie ein lodernder Feuerball, hinter dem weiten Horizont verschwinden, war die Liebe meines Lebens für immer verloren. Die Tore dieses Landes, dessen Gefangene ich war, würden sich für alle Ewigkeiten schließen, und mein Leben hätte jeglichen Sinn verloren.

    »Meliandre«, hörte ich eine Stimme. Mein Atem stockte. Sollte es noch Wunder geben? Voller Überschwang sprang ich auf und lief der Stimme, die ich unsäglich vermisst hatte, entgegen.
    »Ares«, rief ich, noch bevor ich die Gestalt des Dunkelelf erblickte, die durch das Tor des Herrenhauses schritt. Er hatte sich von seiner todbringenden Familie befreit, unsere Feinde überwunden, und war gekommen, um mich zu erlösen. Nichts konnte mich mehr zurückhalten und ich rannte ihm entgegen, so rasch ich es vermochte.
    Mein Herzschlag setzte für einen Atemzug aus.
    »Du blutest«, rief ich erschrocken. Ohne zu zögern, zog ich ein Tuch aus feinstem Leinen aus der Tasche und tupfte frisches Blut von seiner Schulter.
    »Sie haben versucht, mich von dir fernzuhalten.« Er legte seine Hand auf meine und hielt sie sanft fest. »Doch niemand wird es je schaffen, uns erneut zu trennen. Wir sind füreinander bestimmt.«
    »Lass mich deine Wunde versorgen.«
    »Meine wahre Wunde ist die eisige Kälte, die mein Herz verschlungen hat.« Ares zog meine Hand auf seine Brust. »Du bist die einzige Medizin, die ich brauche. Nie hat eine Frau meine Seele berührt und mein Herz erwärmt, bevor du in mein Leben getreten bist.« Er nahm mich in seine muskulösen Arme und zog mich dicht an sich.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ich ihm zu.
    Als Antwort streckte Ares seine gewaltigen, schwarzen Flügel aus und legte sie um uns, wie eine Schutzmauer, die eine eigene Welt erschuf, die nur uns beiden gehörte.
    Dich an ihn gepresst, spürte ich seinen Herzschlag, wild und ungestüm wie ein galoppierendes Wildpferd, doch im gleichen Takt wie meines. Tränen des Glücks füllten meine Augen.

    Ein Flackern ließ meine Welt erbeben. Ich hob den Kopf und suchte einen letzten Blick in seine dunklen Augen zu werfen. Ich schrak zurück, eine entsetzliche Traurigkeit eroberte seine Miene.
    »Lass mich nicht alleine.« Seine Stimme hatte all ihre Kraft verloren und erreichte mich nur noch, wie ein Echo aus fernen Tagen.
    »Liebster«, rief ich ihm zu.

    »Mathilda«, dröhnte die grelle und zerstörerische Stimme in meinem Ohr. Sie hatte mich entdeckt.

    »Komm zurück, ich brauche dich.« Ein letzter Hauch meines Geliebten verklang und die Welt löste sich um mich herum auf, wie ein morgendlicher Dunst, den der Wind vor sich hertreibt. Ich fasste nach ihm, doch meine Hände strichen nur noch durch Leere.
    Sie hatte mich entdeckt.


    Es klopfte an meiner Tür. »Mathilda, es ist spät. Mach endlich das Licht aus, morgen kannst du weiterlesen.«
    »Ja, Mama«, fauchte ich zurück.
    Sie musste es gehört haben, denn ich hörte ihre Schritte auf dem knarrigen Holzboden, die sich in Richtung ihres Schlafzimmers entfernten.
    Mit einem tiefen Seufzen klappte ich das Buch zu. Ich hauchte einen Kuss auf den Einband. »Bis morgen, mein Liebster.«
    Dann schaltete ich die Nachttischlampe aus und zog die Decke über mich. Bestimmt würde ich heute Nacht von ihm träumen.
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    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Gefällt mir super.
      Und jetzt die Version, die nicht Dein Stil ist

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Dodo

      Ich habe schon befürchtet, dass du das augenblicklich erkennst.

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Meine Korrektorin behauptet, meinen Stil schon an der kreativen Kommasetzung erkennen zu können.

    #3
    Okay, das war echt schwer. Ich hab so einige Dinge eingebaut, die ich so nie einbauen würde, aber irgendwie hab ich trotzdem nicht den Eindruck, dass der Stil sich groß verändert hat. Und der Text ist trotzdem schlechter geworden.

    With a sigh, Lucifer picked up the phone again to call his secretary and swore under his breath as he misdialed several times in a row. His fingers were numb and unwilling to obey him, his heart was hammering against his chest like a jackhammer, and his throat seemed to still be considering whether an allergic shock was, perhaps, an appropriate reaction to the phonecall. He wondered if he would ever get used to these conversations, if he would ever stop getting so upset about them that his traitorous body deemed it necessary to react in such literally breathtaking way.

    With a sigh, Lucifer picked up the phone again to call his secretary, only to misdial several times in a row.
    'Shit!' he exclaimed. His finger were numb and wouldn't obey him, no matter how hard he tried to get the shaking under control. His throat was tight and his heart was racing, and it became harder and harder to breathe. Why did those calls have to be so upsetting every time? He just couldn't understand why he had such an extreme reaction to them, and he hated it.
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    Als Bonus hab ich außerdem noch das hier.
    Ich hoffe ja sehr, dass da deutlich ist, was mein Stil ist und was nicht. XD

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    There are many ways to make music.

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