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Freitagsinfusion #121: Sexy Kuchen

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    Freitagsinfusion #121: Sexy Kuchen

    Ich gebe es zu, die heutige Freitagsinfusion ist komplett geklaut.

    Vor ein paar Tagen bat Gail Simone (die Comic-Autorin) ihre Follower auf Twitter, ein Gebäck in dem Stil zu beschreiben, in dem ein abgerissener Detektiv aus einem 1940er Noir-Roman seine neue sexy Klientin beschreiben würde.
    Über die Antworten lache ich noch immer.
    Wer spicken will: https://twitter.com/GailSimone/statu...22957428039680

    Das kriegen wir auch auf Detusch hin, oder?
    Malteser Falke trifft auf Konditor. Macht was draus. Wie beschreibt Sam Spade einen Schoko-Cheesecake-Muffin?
    Always avoid alliteration.

    #2
    Die Versuchung saß auf seinem Schreibtisch. Sie tat unschuldig, doch sie konnte ihn damit nicht täuschen. Er kannte die Sorte. Dunkel und samtig, umgeben von einem Hauch Vanille, reizte sie ihn, versuchte ihn zu verführen. Eine wie sie bedeutete Ärger. Das wusste er vom Augenblick an, als er sie sah. Und doch konnte er dem süßen Vergnügen nicht widerstehen, das eine Begegnung mit ihr versprach.
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    Ich arbeite dran ...

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    • Jane Doe
      Jane Doe kommentierte
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      Danke

    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Klasse!

    • Jane Doe
      Jane Doe kommentierte
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      Danke Amilyn

    #3
    Als ich mein Büro betrat, war er schon da. Ich hatte auch eine Ahnung, wie er sich an meiner Vorzimmerlady vorbeigemogelt haben konnte, Barbara, sie hatte eine Schwäche für Typen wie ihn. Und er für Ladys wie sie.
    Und das war nur eines der Probleme gewesen, weshalb sich unsere Wege vor sieben Jahren trennten. Wenn er glaubte, so einfach wieder in mein Leben treten zu können, hatte er sich geschnitten. In acht Stücke. Mumm hatte er ja, dass er nach all der Zeit wieder hier aufkreuzte, als wäre nichts gewesen. Er dachte wohl, ich würde ihm vergeben, nur weil er so süß war.
    Ich vergab nie etwas. Ich vergaß höchstens.
    Er saß dort mit dieser selbstgefälligen Gewissheit, die ich hassen gelernt hatte. Die höhnende Erwartung, dass sich die Frauen und die Männer, auch die härtesten Gangster, nach ihm verzehrten, seine fruchtige Füllung über ihre Zunge fließen lassen, seine Wärme in ihrem Mund spüren und ihre Lippen mit seinem Zuckerguss benetzen wollten. Ich erinnerte alles wieder. Die Leidenschaft vor dem Kühlschrank. Auf dem Küchentisch. Und gottverdammt, die Sahne. Und alles, was er im Tausch verlangte, war gemocht zu werden. Nur leider von jeder und von jedem. Und sie mochten ihn. Reihenweise fielen sie auf ihn rein.
    Eines Tages erwischte ich ihn mit meiner Kollegin. Meiner „besten Freundin“. Es war genau das, wonach es aussah.
    Nein, ich vergab nicht nur nie, ich vergaß auch nicht.
    Bevor er mir mit dieser kecken Kirsche, die schief in der Creme auf seiner Mitte thronte, wieder den Mund wäßrig machen konnte, deutete ich zur Tür. „Verkrümel dich!“
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    • Jane Doe
      Jane Doe kommentierte
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      Ich find's großartig.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      "Und gottverdammt, die Sahne." Versauter geht's kaum. LOL

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Honi soit qui mal y pense.

    #4
    Die Berührung jagte wie ein Stoß durch meinen Leib, das Verlangen nässte meinen Mund. Samtig schmiegte sich seine Haut an meine Finger, warm und weich. Die Begierde, zuzudrücken, die zarte Haut zu zerbrechen, wurde übermächtig. Mit einem leisen Schmatzen gab die scheinbar knackige Rundung nach und ein heißer Schokoladenkern floss über meine Finger. Ich leckte sie ab. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Mit zitternden Bewegung zog ich dem Muffin den Papierslip aus und ...

    Das letzte war zu zweideutig, hab ich rausgelöscht. Obwohl ich das anfangs gar nicht zweideutig gemeint habe
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    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Hier gehen wir eindeutig schon in großen Schritten weg vom Noir-Genre und in Richtung Einhandgeschichten für Diabetiker. Aber hey, ich beschwere mich nicht ...

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Einhandgeschichten für Diabetiker?

      *schmeiß mich weg*

    #5
    Ich will auch.

    Es regnete immer noch, als ich den Wagen vor meinem Büro parkte. Die Art von schweren, dunkelgrauen Tropfen, die wie Steinschläge auf deinen Schultern landen und dich an die Vergänglichkeit allen Seins erinnern. Trotz des Regens konnte ich das Diner am Ende der Straße riechen. Fett, Salz und Zucker hingen so dick in der Luft, dass meine Arterien sich beim bloßen Einatmen verstopften.
    Ich hatte Hunger, doch nach dem letzten Fall war mir alleine der Gedanke an menschliche Gesellschaft zuwieder. Schnell ging ich die abgetretene Treppe zu meinem kleinen Büro hinauf. Trotz des hochgeschlagenen Mantelkragens hatten die wenigen Schritte im Regen mich durchweicht und eiskaltes Wasser lief mir den Rücken hinunter. In Gedanken war ich schon bei der halbleeren Flasche Whisky in meiner Schreibtischschublade. Mochte die ganze Welt dort draußen absaufen wie die Ratten in den Kanälen unter der Stadt. Dieser Abend sollte nur mir und der goldenen Flüssigkeit in meinem Glas gehören. Noch ahnte ich nicht, dass ein Geist aus meiner Vergangenheit mich in meinem schäbigen Büro erwartete.

    Als ich hereinkam, sah ich sie vor mir auf dem Schreibtisch. Wie war sie hereingekommen? Egal, Torten wie sie hatten schon immer Wege gefunden, sich wieder in mein Leben zu schleichen.
    Mein Diabetes schrie Nein, aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich dieser Versuchung nicht wiederstehen können würde. Mit zitternden Fingern zog ich den tropfnassen Mantel aus und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen. Dann schloss ich die Bürotüre von innen ab.
    "Was tust du hier, Schwester?", fragte ich in gespielter Gleichmütigkeit, doch wir beide wussten, dass mich längst die Gier beherrschte.

    Natürlich antwortete sie mir nicht. Ihr sattbrauner Schokoladenüberzug glänzte im Licht meiner Schreibtischlampe. Sie war dunkel wie die Sünde selbst. Vorsichtig näherte ich mich ihr mit dem Tortenmesser. Was mochte sich unter diesem glänzenden Kleid verbergen? War sie Sacher, oder Prinzregententorte, oder vielleicht sogar Nougatcreme? Als ich sie aufschnitt, stieg mir der Duft eines flüssigen Schokoladenkerns in die Nase. Lava Cake ... verdammt, sie war pure Leidenschaft. Und war da nicht sogar ein Hauch von Rumaroma? Ich hörte ein wolllüstiges Stöhnen und begriff erst hinterher, das es von mir selbst kam. Mühsam beherrscht aß ich das erste Stückchen.

    Ich wusste, sie würde mein Untergang sein. Mit ihr würde ich zurückkehren auf jeden dunklen Pfad, der mich zunächst zu jeder Konditorei der Stadt führen würde, und dann nachts noch zu den billigen Donuts an den Tankstellen.
    Always avoid alliteration.

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