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Freitagsinfusion #67: Geschlechterwechsel

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    Freitagsinfusion #67: Geschlechterwechsel

    Was würde passieren, wenn du das Geschlecht deines Protagonisten / deiner Protagonistin änderst? Funktioniert deine Geschichte noch? Bricht sie zusammen? Gibt es neue, vielleicht interessantere Konflikte?
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Interessanterweise habe ich während des NaNoPloMo genau diese Frage gründlichst analysiert.

    Bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht möglich wäre, wegen des Romanzen-Subplots. Mein Prota ist männlich, und sein Love Interest weiblich. Sie ist deutlich älter, mächtiger, und seine Vorgesetzte. Das gibt der ganzen Romanze eine spannende Dynamik, bei umgekehrten Geschlechtern (oder bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung) einfach nicht da wäre.

    Allerdings hadere ich immer noch mit dem Gedanken, ob ich nicht meinen männlichen Antagonisten in einen weiblichen Antagonisten umwandeln sollte.
    Für und Wider halten sich hier ziemlich die Waage. Und da Anta relativ lange kaum Screen Time hat könnte ich die entsprechenden Abschnitte erstaunlich leicht anpassen. Schwierig...
    Always avoid alliteration.

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      #3
      Interessante Überlegung! Genderbending heißt das doch im Fachjargon des Internets 😉
      Tatsächlich würde eigentlich fast alles gleich bleiben. Die Geschichte wäre dann etwas freudianisch, da die Protagonistin eine ambivalente Beziehung zu ihrer Mutter hat. Männliche Charaktere mit einer intensiven Mutter-Sohn-Beziehungen werden ja gerne so gedeutet 😉

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        #4
        Was sich ändern würde ... eigentlich nur, das ich eine Frau mehr in meinem Cast hätte und das sie auf Frauen stehen würde, sollte ich alles andere so beibehalten.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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          #5
          Zwar nicht die Protagonisten betreffend, aber wenn ich bei einigen Nebenfiguren genderbenderte, entstünden zum einen heftige Klischees, zum anderen zeigt's mir, wo ich mit Klischee-Umkehr gearbeitet habe.
          Aber ein cooles Mittel, um zu sehen, über welcher Figur ich den Sexisten ausgewrungen habe. Holla. Zumindest eine Figur habe ich "unabsichtlich" mit Klischee beladen. Schande! Geht aber nicht anders. So! (= Kümmere ich mich später drum ).
          Die Stories selbst würden weiterhin funktionieren.

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            #6
            Ist das jetzt einfach nur ne Frage oder eine Aufgabe (weil wegen Freitagsinfusion)?

            Ich habe das schon mal bei allen meinen Figuren durchgedacht. Bei mir würden sich die Figurenbeziehungen verändern, und die Art, wie sie miteinander umgehen. Und man würde die Figuren und ihr Verhalten wohl auch als Leser anders wahrnehmen bzw. bewerten.

            Die Geschichte würde sich definitiv ändern; funktionieren würde sie wohl noch, wenn ich entsprechende Love Interests und/oder sexuelle Vorlieben ebenfalls ändere, aber ich müsste sie trotzdem teilweise umschreiben. Da gäbe es sicher Potential für neue Konflikte, aber das müsste ich dann erst einmal entwickeln, so auf Anhieb kann ich das nicht sagen. Hängt natürlich auch davon ab, wie viele Figuren und welche ich umwandle.

            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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            • Julestrel
              Julestrel kommentierte
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              Die Frage war als Anregung für das eigene Projekt gedacht, vielleicht mal die eine oder andere Sache zu überlegen oder zu hinterfragen

            #7
            Mein aktuelles Projekt ist eine Paranormal Romance. An sich würde dementsprechend der romantische Plot zusammenbrechen, sofern Herr Love Interest nicht doch bisexuell ist (und irgendwie reizt mich das gerade ein wenig, nur ein bisschen darüber nachzudenken, wie das aussehen könnte, Shit.).

            Bei meiner Protagonistin wäre das noch mal eine Spur interessanter. Im Setting kommt es immer wieder vor, dass Opfer eines Gewaltverbrechens als Geister zurückkehren und um die loszuwerden, muss man den Grund ihrer Rückkehr gut verstehen. Meine Protagonistin ist in der Lage, die Todesgeschehen zu sehen oder sogar zu erleben, wenn sie möchte (Spoiler: sie möchte das niemals, aber sie fragt ja niemand, also wird sie gezwungen, wenn es anders keine Antworten gibt). Unter anderem sind dort eben auch immer wieder sexuelle Verbrechen an Frauen dabei gewesen, neben einem anderen ungelösten inneren Konflikt, der auch in diese Richtung geht. Zu erkunden, wie also ein männlicher Protagonist mit solchen Erfahrungen umgeht, wäre schon sehr interessant, da es meine Protagonistin stark beeinflusst.
            Und der Plot würde um einiges interessanter werden, da böser Typ nicht mehr die Protagonistin als Tochterersatz haben wollen würde, sondern eben Mister Protagonist. Wie alle damit umgehen, hätte schon seinen Reiz. Und der versteckte Antagonist hätte sehr, sehr viel Spaß an der Sache.

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              #8
              Wenn meine Prota ein Mann wäre... jaaa, er könnte sich rein körpertechnisch vielleicht besser gegen meinen Anta durchsetzen, wenn er denn körperlich trainiert wäre. Andererseits würde es ihm auch nicht viel nützen, da mein Anta ja nicht nur sie bedroht, sondern auch ihren Freund. Er wäre dann in der gleichen Zwickmühle im Prinzip, aber vielleicht würde er sich andere Möglichkeiten suchen, um da rauszukommen. Außerdem müsste mein Anta sich andere Methoden einfallen lassen, um ihn zu einem psychischen Frack zu machen. Hmmm, interessante Überlegung.

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              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
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                Ein psychischer Frack? So a la des Kaisers neue Kleider

                Den Zusatz "wenn er denn körperlich trainiert wäre" finde ich gut, das gleiche gilt auch für weibliche Körper. Eine gut trainierte Frau gegen einen untrainierten Mann hat auch einen körperlichen Vorteil.

              • zickzack
                zickzack kommentierte
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                Öööh upsi. Ja, so a la Kaisers neue Kleider. Wird schon passen. XD

                Stimmt. Darum hat meine Prota körperlich keine Chance, da mein Anta recht gut trainiert ist, sie eher... nicht. Daher müsste ein männlicher Prota trainiert sein, um seine Situation in dieser Hinsicht zu verbessern. ^^

              #9
              Hab mich letztens erst gefragt, ob drei der vier wichtigen Figuren in meinem PloMo-Projekt männlich sein müssen. Antwort: natürlich nicht.

              Es gibt zwei Eltern-Figuren und zwei Teenager-Figuren. Bei der einen Teenager-Figur hab ich das Geschlecht dann geändert und es funktioniert jetzt sehr viel besser als vorher. Die andere Teenager-Figur … dort das Geschlecht zu ändern, würde die Naivität in ein anderes Licht rücken und die Konflikte auf einen ganz bestimmten Punkt - nämlich das Geschlecht - begrenzen. Dann müsste ich den Flat Character Arc ändern, obwohl der so gut zu der Naivität und der lebensfrohen Grundhaltung passt. Ich denke, aufgrund der Gesellschaftsstruktur würde die Geschichte dieser Figur eine andere werden und sehr viel mehr von dem restlichen Geschehen ablenken.
              Außerdem würde das mit der anderen Teenager-Figur kollidieren, welche bereits Geschlecht als Konflikt mit sich trägt. Einmal reicht für mein Fantasy-Abenteuer, wenn ich ehrlich bin.

              Bei den beiden Eltern-Figuren wird es schwierig, einmal männlich und einmal weiblich. In vielen Bereichen spiegeln die beiden sich wieder, handeln ähnlich (wenn auch anders begründet) und haben in den beiden Teil-Plots je eine ähnliche Rolle. Eben weil sie sich stark spiegeln und sehr ähnliche Elemente abstecken, sind hier zwei Geschlechter bereits vertreten.
              Von der weiblichen Figur das Geschlecht zu ändern, würde gar nichts an der Handlung ändern und auch die Interaktion mit den anderen Figuren wenig beeinflussen. Die Figur wäre nur weniger herausragend und weniger mutig. Als Frau in der Position des Klanführers hat die Figur viel Aussagekraft und bringt ein anderes Bild von Führung in die Geschichte. Sie zu einem Mann zu ändern, würde also nichts zusätzliches bringen, höchstens Dinge wegnehmen.
              Die männliche Figur zu gender swappen, wäre theoretisch möglich … Würde allerdings eher den Trope der bösen Stiefmutter a la Schneewittchen bedienen und so unangenehme Dinge hervorrufen. Die Ziele und Bemühungen würden vermutlich wesentlich negativer und wesentlich mehr auf die Persönlichkeit zurückgeführt, statt auf die Umstände. Dann wäre die Figur böse, weil sie böse ist; und nicht weil schlimme Dinge geschehen, die das Weltbild erschüttern. Ich müsste also die ganze Persönlichkeit umschreiben und den Plot anpassen, wollte ich den unangenehmen Tropes für Frauen aus dem Weg gehen. Generell möglich, aber nicht, was ich möchte.

              Mit meiner jetzigen Aufteilung der Geschlechter stehe ich schon ganz okay da. Wie gesagt, hatte ich mir dazu bereits eingängige Gedanken gemacht.

              -----

              Für meine Ghul-Geschichte wäre das irgendwie lustig und merkwürdig und … ungünstig. Mit dem männlichen Ghul verarbeite ich das Verhalten sexuell übergriffiger Männer. Wenn ich das Geschlecht ändern würde, wäre die Botschaft natürlich eine komplett andere. Vermutlich würde ich dann die komplette Geschichte ändern, um sexuelle Gewalt an Männern ins Licht zu rücken. Auch eine gute Sache, aber das würde meinen Text komplett über den Haufen werfen, denke ich.
              Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
              to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
              A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
              You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                #10
                Meine Geschichte ist eine Lovestory, und würde auch so funktionieren, Liebe bleibt ja schließlich Liebe.
                Das eine oder Andere müsste ich dann umschreiben, aber der Kern der Geschichte würde sich nicht verändern.

                Trotzdem ist es für mich persönlich unmöglich, weil ich meine Figuren unheimlich gut kenne, und sie mir sehr ans Herz gewachsen sind, genauso wie sie sind.
                Es wäre mir absolut unvorstellbar, sie derart zu verändern.
                Ich arbeite dran ...

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                  #11
                  Bei meinem Urban Fantasy/ Mystery Projekt und bei meiner Fantasy-Comedy Story würde das noch sehr gut funktionieren.

                  Bei meinem aktuellen hätten wir dann eine innige Freundschaft zwischen Mann und Frau, aber Álvaro bzw Álvine müsste außerhalb der Diebesgilde aus anderen Gründen um Respekt kämpfen. Und klar, bei meinem aktuellen Projekt gibt es nun mal Klischees -die gehören dazu. Aber "Frau macht etwas zu der damaligen Zeit untypisches für ihr Geschlecht"-Geschichten gibt es gerade filmisch gesehen genug - auch im Fanfiction Bereich. Das sich aber jemand, der die Kombination Ethnizität-Kein Name- Kein Besitz- Stand nicht definierbar ist mir noch nicht untergekommen.

                  Ich möchte lieber bei meinen Kerlen bleiben und nicht auf biegen und brechen einen weiblichen Charakter nehmen oder zusätzlich einfügen - denn das merkt man und diese Charaktere sind mir oft unsympathisch.
                  ~ We know the songs the sirens sang
                  See us dream every tale true ~

                  T. Holopainen

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