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Freitagsinfusion #52: Mit dem Messer!

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    [Kreativität] Freitagsinfusion #52: Mit dem Messer!

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    "Hau ihm mit dem Messer eine rein!"
    "Der richtige Terminus bei scharfen Gegenständen ist meines Erachtens 'abstechen'."

    Benutze diesen Anfang für deine Szene.

    #2
    Das hat mich doch direkt mal inspiriert

    »Hau ihm mit dem Messer eine rein!«
    »Der richtige Terminus bei scharfen Gegenständen ist meines Erachtens ”ºabstechen‹.«
    »Ist doch wohl scheißegal, wie es heißt! Benutz das verdammte Messer!«
    »Gesunde Sprache entspringt einem gesunden Geist. Und Ihre Wortwahl lässt heute wirklich zu wünschen übrig, Herr Barbieri.«
    »Verdammt, nenn mich nicht beim Namen, du Idiot!«
    Antonio Barbieri fühlte, dass er rot anlief vor Wut.
    »Hau ihn um und dann lass uns verschwinden!«
    »Ich denke, ich soll ihn abstechen? Soll ich jetzt doch die Faust benutzen?«
    »Aaaaahh!«
    Der Wutschrei hallte von den Bäumen wider, die den Sandweg säumten, auf dem sie angehalten hatten und ausgestiegen waren, um die Sache zu erledigen. Antonio verfluchte den Tag, als dieser Kerl sein Partner geworden war. Dass der Anzugträger, an dessen Kehle das Messer ruhte, die ganze Zeit vor sich hin wimmerte, machte es nicht besser. Zumindest konnte er sich dank Gaffa-Tape nicht auch noch an der Diskussion beteiligen.
    »Wie auch immer du es anstellst, kill diesen Typen und dann ab zum Auto. Ich hab keinen Bock, dass uns doch noch irgendjemand sieht, während du mit mir über so einen Scheiß diskutierst!«
    »Aber ich weiß doch gar nicht, ob ein Schnitt durch die Kehle effektiver ist oder ein Stich in den Körper. Und wo in den Körper – Herz, Lunge, Bauch … es gibt so viele Möglichkeiten. Ein wenig Anleitung wäre schon schön, sonst lerne ich ja auch nichts, Herr Barbieri.«
    »Lass endlich den Scheiß mit dem Namen!«
    Antonio trat zu ihm, riss ihm das Messer aus der Hand und zog den am Boden knienden Mann zu sich heran, der durch den Ruck ein ersticktes Wimmern von sich gab. Seine Augen waren schreckgeweitet und schwammen in Tränen, doch Antonio verschwendete keinen Gedanken daran. Für Mitleid waren sie nicht zuständig, sondern für die Erledigung des Auftrags.
    »So so, Herr Neunmalklug hat also keine Ahnung vom Handwerk, nur von Grammatik, ja?« Den gemurmelten Kommentar, dass es sich bei der korrekten Anwendung von Termini nicht zwangsläufig um ein Gebiet der Grammatik handelte, überhörte Antonio geflissentlich. Der Auftrag lautete auf eine Leiche, nicht auf zwei.
    »Wie dem auch sei. Dann schau halt zu.«
    Er setzte das Messer an und zog es blitzschnell über den Hals des Opfers, das gurgelnd zusammenbrach.
    »Bevor du ein paar Mal daneben stichst, weil du weder Herz noch Lunge noch sonst irgendein inneres Organ findest, schneid ihm einfach die Halsschlagader durch. Der Rest erledigt sich von selbst.«
    Das Anschauungsobjekt zuckte noch ein paar Sekunden, dann blieb es reglos inmitten einer roten Lache im Sand liegen. Antonios Begleiter warf einen genauen Blick auf den Körper, nickte bestätigend, zog einen Notizblock samt Stift aus seiner Hosentasche und schrieb sich das Wichtigste auf. Er zeichnete sogar eine kleine Skizze daneben.
    »So. Und jetzt Sack drüber und ab in den Kofferraum. Ich will zu Hause sein, wenn das Spiel heut Abend anfängt.«
    Antonio überließ die Drecksarbeit diesem Taugenichts, der seinen Notizblock wegpackte und die Leiche leidlich gut verpackte. Gut dass Antonios Kofferraum bereits mit einer Plane ausgekleidet war – die Blutflecken, die dieser schlampig verpackte Körper garantiert hinterlassen würde, hätte er seiner Cinzia nicht erklären können.
    Überhaupt fragte er sich, was sich sein Chef dabei gedacht hatte, diesen überheblichen Typen, der für nichts zu gebrauchen war, als Praktikanten einzustellen. Da konnte der Kerl zehnmal an der Uni in Neapel die hohe Kunst der »Tradierten Organisationslehre im familienpolitischen Sektor« studieren und ein Pflichtpraktikum machen müssen – warum gerade in ihrer Familia? Als gäbe es nicht genügend Clans in Neapel selbst.
    Kopfschüttelnd verfolgte er, wie der Typ mit der Leiche hantierte und sie schließlich im Kofferraum verstaute. Dann säuberte er das Messer und verstaute es ebenfalls.
    »Warum müssen wir den überhaupt mitnehmen? Wäre es nicht viel ökonomischer, ihn direkt hier zu lassen?«, fragte der Junge, als sie im Auto saßen und den Wald hinter sich ließen.
    »Sag mal, was bringen sie euch eigentlich bei in eurer Uni, hm?«, fragte Antonio und spielte für einen Moment mit dem Gedanken, ob es auffiele, wenn er allein zurückkäme. »Wenn wir den da liegen lassen, findet den morgen irgendein Waldläufer und bämm – mit den ganzen Spuren am Tatort und einem Commissario, der eins und eins zusammenzählen kann, sind wir am Arsch! Nein, nein, die Leiche lassen wir schön woanders verschwinden und schon sind alle glücklich und zufrieden.«
    »Na ja, bis auf den Toten, nicht wahr?«
    Der Kerl grinste ihn an, während er sich wieder Notizen machte und Antonio unterdrückte den Drang, ihn auch in den Kofferraum zu befördern – mit vorherigem Messer-Reinhauen. Statt einer Antwort verdrehte er nur die Augen und schnaubte. Nur noch zwei Monate, dann war er diesen Idioten wieder los. Und mit ein bisschen Glück heuerte er nach seinem Abschluss in einem verfeindeten Clan in Neapel an und Antonio konnte ihm ohne schlechtes Gewissen die Kehle aufschneiden.
    »Sie wissen schon, dass dieses Grinsen echt gruselig aussieht, ja?«, warf der Kerl vom Beifahrersitz ein, doch Antonio scherte sich nicht darum. Dieser Gedanke würde ihn über die nächsten zwei Monate tragen. Und wenn es hart auf hart kam – nun, dann wusste Antonio immerhin bereits, wie man jemanden spurlos verschwinden lassen konnte.
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    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Und ich will jetzt wissen, wie sie die Leiche spurlos verschwinden lassen wollen ...

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden

    #3
    VickieLinn ich schreibe dazu hier keine Szene, denn genau dieser Satz wird irgendwo im Buch vorkommen. Das muss ich irgendwo einbauen. Genau so formuliert, das ist 100% Lucan.
    Always avoid alliteration.

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Ich wills lesen.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Irgendwann wirst Du das. Bisher ist der Satzt nur auf der ToDo-Liste gelandet, aber ich denke, ich weiß schon, wo ich ihn einbaue... Das ist wirklich so ein 100% Treffer. Sprachfetischist und Klugscheißer.

    #4
    Ich kann dazu nichts schreiben, obwohl ich sofort auf das Messer angesprungen bin.
    Aber egal wie ... Es läuft anscheinend immer (drei Versuche) auf eine Anleitung für eine Autopsie hinaus, bei der sich der Kripo-Beamte belehren lassen muss.
    Oder für das Truthahntranchieren.

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    • Mona
      Mona kommentierte
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      Hahaha, ja! xD
      Sehr nett finde ich auch die Pressekonferenz nach der missglückten OP vom Gaddafi-Sohn. xDD

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Wie schade. Tranchieren kann ich nämlich nicht.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      VickieLinn "Hau ihm (dem Truthahn?) mit dem Messer eine rein."

      Das richtige Messer und dessen gesamte Klinge benutzen (denn dafür ist sie da). Um (Hühner-)Beine abzupopeln, Gelenkköpfe aus der Gelenkpfanne hebeln, Kettensäge nicht nötig.
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