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Typografische Absatzgestaltung

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    Poser Typografische Absatzgestaltung

    Während im Artikel Der Rhythmus deiner Geschichte die inhaltliche Absatzgestaltung erklärt wird, geht es hier um typografische Absatzgestaltung und um die Formatierung des Textes. Sie gehört zu dem Bereich des Schriftsatzes, welcher eine eigenständige Arbeit nach dem Lektorat und nach dem Korrektorat ist. Doch sowie der Korrektor für die Rechtschreibung zuständig ist und ihr (vor allem beim Anschreiben!) trotzdem auf die Rechtschreibung achten müsst, gehört es zum Autorendasein, zumindest die Basics der Typografie zu kennen.
    Um zu wissen, was ihr Unsichtbares in dem Weißraum eures Textes geschrieben habt, könnt ihr die Steuerzeichen anschalten. Bei Word, LibreOffice und Scrivener ist es der Button mit dem ¶-Symbol – nur Papyrus ist anders.

    Wenn·ihr·das·getan·habt,·wird·euer·Text·folgend·au ssehen·–·also·furchtbar.·Keine·Angst,·niemand·
    braucht·so·zu·arbeiten,·und·gedruckt·werden·diese· Zeichen·auch·nicht.·Aber·damit·kann·wird·zum·
    Beispiel·deutlich,·ob·ihr·zwei··Leerzeichen·hinter einan dergeschrieben·habt.¶

    Alles klar? Dann fangen wir mal an.

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    Absatz

    Der Absatz ist eine Sinneinheit. Wenn man einen Absatzwechsel machen möchte, drückt man einfach auf die Enter-Taste und erhält das schöne Alinea-Symbol ¶. Der Absatzwechsel wird auch als harter Zeilenumbruch bezeichnet. Mehr braucht ihr für einen Roman auch nicht.
    Dennoch gibt es auch den weichen Zeilenumbruch ↵, den ihr mit Shift + Enter einfügen könnt. Dieser wird benötigt, um z. B. bei Tabellen oder Listen die Formatierung zu behalten (oder wenn ihr beim Facebook-Chat in die neue Zeile wollt, ohne den Text abzuschicken). Wenn ihr keine Listen eurem Roman habt, verbannt den weichen Zeilenumbruch aus eurem Manuskript.
    Was ansonsten passiert?
    Beim Blocksatz wird dem Blocksatz gemäß selbst die letzte Zeile auf die gesamte Länge verteilt. Auch der Einzug am Anfang jedes neuen Absatzes existiert nicht mehr. Klar, denn mit dem weichen Zeilenumbruch gelangt ihr bloß auf die nächste Zeile. Ihr macht keinen neuen Absatz.
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    Zeilenabstand vs. Leerzeile

    Wenn sich der Inhalt der Absätze deutlich unterscheidet, wenn ihr z. B. einen Szenenwechsel machen wollt, ohne ein neues Kapitel zu beginnen, bietet es sich an, die Absätze mit einer Leerzeile zu trennen.
    Manche benutzen auch eine Kombination von Leerzeile-Sternchen-Leerzeile oder ein grafisches Element, um den Bruch im Inhalt stärker zu verdeutlichen, oder einfach, weil es hübsch aussieht. In Büchern von bekannten Verlagen hab ich noch keine Sternchen gefunden. Aber anscheinend existieren sie dennoch.
    Bitte verwechselt die Leerzeile nicht dem Zeilenabstand zwischen den Absätzen.Der Zeilenabstand zwischen den Absätzen ist genauso groß wie der Abstand zwischen den einzelnen Sätzen. Für die Übersichtlichkeit werden bei Onlinetexten, bei manchen fremdländischen Texten und bei den Voreinstellungen mancher Schreibprogramme (hier bitte besonders aufpassen!) der Abstand zwischen den Absätzen vergrößert.

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    Wenn ihr euer Manuskript irgendwo einreicht oder daraus ein Buch machen wollt, solltet ihr den Abstand wieder auf 0 PT stellen.
    Da bei einer Buchveröffentlichung der Abstand mit einer Leerzeile einzeln herausgelöscht werden muss, benutzt diesen bitte nicht! (Außer ihr habt tatsächlich mit jedem Absatzwechsel einen Szenenwechsel.) Wenn ihr Blogtexte oder auf Internetportalen schreibt, wo es keine andere Möglichkeit gibt, sich anders Übersichtlichkeit zu verschaffen, ist es natürlich in Ordnung. Benutzt ansonsten lieber den Einzug.

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    Einzug

    Der Einzug ist der Leerraum am Anfang der ersten Zeile eines neuen Absatzes. Somit kann man besser erkennen, wo ein Absatz beginnt.
    Ihr braucht den Einzug nur, wenn ihr es euren Lesern einfacher machen wollt. Bei der Veröffentlichung solltet ihr es unbedingt tun; wenn ihr mit Testlesern oder Lektoren arbeitet, bleibt es euch überlassen. Bei Normseiten benutzt man normalerweise keinen Einzug.
    Die Einstellungen für den Einzug findet ihr bei eurem Programm unter Absatz/Einzug/Sondereinzug/erste Zeile. Oder ihr verschiebt das obere Dreieck an dem Lineal.
    Kommt nicht in Versuchung diesen Absatz mit Leerzeichen oder der Tabulator-Taste zu machen. Das gibt schreckliche Probleme, wenn man aus eurem Manuskript ein Buch machen will.

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    Wenn ihr euch für den Einzug entscheidet, achtet auch darauf, dass in modernen Büchern der erste Absatz nach einer Überschrift oder einer Leerzeile – bei Kapiteln oder Szenen – keinen Einzug besitzt.


    Seitenumbruch
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    Den Seitenumbruch braucht ihr, wenn ihr ein neues Kapitel beginnt. Misshandelt dafür nicht eure Enter-Taste, bis ihr auf der neuen Seite ankommt, sondern benutzt den manuellen Seitenumbruch. Dafür gibt eine Schaltfläche, die bei jedem Schreibprogramm woanders liegt. Zum Glück gibt es ein schickes Tastenkürzel, das bei jedem Programm funktioniert: Strg + Enter.
    Wenn ihr einen Seitenumbruch benutzt, fängt das folgende Wort auf einer neuen Seite an. Bei der Enter-Misshandlung-Variante wird lediglich vorgegeben, wie viel Abstand zwischen der letzten Zeile und dem neuen Kapitel besteht. Wenn ihr noch zwei Zeilen hinzuschreibt, verrutscht dieser Abstand.

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    Mit manuellem Seitenumbruch
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    Mit Enter
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    Wenn ihr in einem 300-Seiten-Manuskript mal hier und da ein paar Zeilen und Absätzen hinzufügt oder löscht, habt ihr am Ende einen zerfetzten Text. Mit dem manuellen Seitenumbruch wird garantiert, dass der Text nach dem Umbruch immer und immer und immer auf einer neuen Seite beginnt.
    Zuletzt geändert von Victoria; 30.01.2017, 12:09.

    #2
    Ich hab noch eine Frage zu den Leerzeilen.

    Ich mache je eine Leerzeile bei einem Szenenwechsel innerhalb eines Kapitels. Wenn ich da nur einen Absatz mache, wird ja nicht sofort klar, dass da ein Orts- oder Zeitsprung dazwischenliegen könnte und die Handlung nicht einfach weitergeht. Einen Seitenwechsel will ich aber auch nicht gleich machen. Ist in so einem Fall eine Leerzeile okay? Oder sollte ich da noch Sternchen reinmachen oder so etwas?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Ankh
      Es bleibt dir überlassen, ob dir diese Leerzeile reicht, um den großen inhaltlichen Bruch zu verdeutlichen. Sternchen oder Grafik wären auch möglich, wobei ich auf Anhieb kein Verlagsbuch mit Sternchen gefunden. Ich hab gehört, dass die Sternchen dazu daseien, damit man bei der Überarbeitung die Leerzeile, falls sie zwischen zwei Seiten ist, nicht übersieht.
      Eine Szene kommt nicht auf eine neue Seite, nur die Kapitel.

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        #4
        Ich verwende bisher immer nur eine schlichte Leerzeile, um Szenen im Gesamtmanuskript abzugrenzen. Allerdings habe ich inzwischen gemerkt, dass es da zu Verwirrungen kommen kann, wenn ein Szenenwechsel genau auf mit einer neuen Seite zusammenfällt. Wenn man den Text dem Verlag bzw. einer Agentur einreicht, ist das noch nicht wirklich schlimm, da denen klar ist, dass das Manuskript ohne großartige Formatierungen geliefert wird. Wenn man aber das Buch für den Druck setzt, sollte man auf so etwas achten.

        Wie das bei E-Books ist, bin ich momentan echt überfragt, denn ich kann mich nicht erinnern, dass ich da mal beim Lesen das Problem hatte, dass mit der neuen Seite auch eine neue Szene begann. Da müsste man mal drauf achten, da ja auch in E-Books die einfache Leerzeile eigentlich geläufiger ist.
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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          #5
          wobei ich auf Anhieb kein Verlagsbuch mit Sternchen gefunden
          Bei Brandon Sandersons "Kinder des Nebels" werden einzelne Szenen mit Leerzeile-(1)Sternchen-Leerzeile abgegrenzt. Allerdings geht damit auch immer ein Perspektivwechsel einher.
          "You only cry for help if you believe there's help to cry for." - Wentwort Miller

          "How do I know what I think, until I see what I say?" - Howard Tayler

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          • Victoria
            Victoria kommentierte
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            Danke. Gut zu wissen.

          #6
          Zitat von Julestrel Beitrag anzeigen
          Allerdings habe ich inzwischen gemerkt, dass es da zu Verwirrungen kommen kann, wenn ein Szenenwechsel genau auf mit einer neuen Seite zusammenfällt.
          […]
          Wie das bei E-Books ist, bin ich momentan echt überfragt, denn ich kann mich nicht erinnern, dass ich da mal beim Lesen das Problem hatte, dass mit der neuen Seite auch eine neue Szene begann. Da müsste man mal drauf achten, da ja auch in E-Books die einfache Leerzeile eigentlich geläufiger ist.
          Bei einem Printmedium können die Schriftsetzer darauf achten, dass dies nicht geschieht, bei einem E-Book ist das nicht möglich, weil je nach Gerät und Schriftart- und größenvorlieben des Lesers diese Leerzeilen sich verschieben.

          Eine Lektorin einer E-Book-Abteilung eines Publikumsverlag verriet mir, dass bei ihnen aus diesem Grund Sterne hinmüssen.

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