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Weltenfrage #4 - Babel

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    Weltenfrage #4 - Babel

    Die Völker sind entstanden, der Sinn und Zweck dieser durchdacht und eingeplottet. Wie wir, in der 2. Weltenfrage, zusammen erörtert hatten ist ein Kennzeichen von Völkern die gemeinsame Sprache. Sprache ist das Instrument zum Weltverständnis und natürlich das zentrale Mittel zur zwischen"menschlichen" Kommunikation. Oder, wie Wilhelm von Humboldt sagte:

    Medium des Denkens und der Weltauffassung schlechthin


    Meine Völker haben tatsächlich alle verschiedene Sprachen, auch wenn ich sie nicht grammatikalisch durchentwickelt habe. Aber, ich weiß, wie sich die Wörter anhören müssen, je nach Charakter meines Volkes - rau/hart oder weich/rollend u.v.m.. Die paar Wörter die ich mir dazu ausgedacht habe, lasse ich ab und an in meinen Texte einfließen, um die Völker zu unterscheiden und um ihnen etwas mehr eigenes Denken mitzugeben. Aber eine ganze Sprache zu entwickeln ist mir persönlich zu komplex. Wie seht Ihr das?

    Entwickelt Ihr mit Euren Völkern zusammen Sprache?
    Wenn ja, wie geht ihr dabei vor?
    Ist sie auch Sinnbild des Denkens Eurer Völker, Abbild dessen Umwelt, Lebensweise?
    Gibt es ganze Dialoge, die Ihr in fremden Sprachen schreibt, oder lasst Ihr nur hier und da ein paar Wörter einfließen?

    Worin bestand für Euch die Schwierigkeit beim entwickeln einer Sprache?
    Nutzt ihr bereits existierende Sprachen, um Euch Anreize zu holen oder sind sie ganz jungfräulich?

    PS: Aus Zeitgründen musst Amy leider aufhören die Weltenfragen mit zu organisieren. Da ich es alleine auch nicht schaffe zu jedem Thema einen Artikel zu schreiben, suche ich auf diesem Weg nach einem Mitarbeiter. Wer Lust hat, kann sich gern bei mir via PN melden.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Ich entwickele keine Sprachen für meine Welten, aber ich war schon an dem Punkt, wo mir klar wurde, dass ich verschiedene Sprachen für meinen Plot brauche. Meine Protagonistin stößt auf einen Brief, den sie eigentlich nicht lesen kann, weil er mit anderen Zeichen geschrieben ist und damit auch in einer anderen Sprache.
    Insgesamt mache ich es mir aber einfach. Es gibt kaum unterschiedliche Sprachen, nur eine ausgestorbene und zwei die sich daraus entwickelt haben. Dazwischen nur Dialekte, die anders klingen, aber die Charaktere können sich alle sehr gut untereinander verstehen und stoßen deshalb selten auf Sprachbarieren. Das erkläre ich dadurch, dass die Sprachen an einem Punkt geeint wurden. Eigentlich das Gegenteil von Babel.
    Mir ist es nur wichitg kurz klar zu machen, dass auch wenn alle die gleiche Sprache sprechen, nicht alle gleich klingen, weil das realistisch ist. Aber sie müssen sich halt verstehen, weil es sonst sehr kompliziert wird. In jedem Buch gibt es selten mehr als eine Sprache und das ist auch in Ordnung. Es geht ja um die Geschichte.
    Deshalb schreibe ich auch keine Wörter in anderen Sprachen, es sei denn sie sind nicht in die Spache zu übersetzen, die alle Charaktere sprechen. Dann ist es ja ein Eigenwort und damit okay.

    Ich habe einmal eine Schrift entwickelt für meine Welt, aber nur zum Spaß. Verwenden würde ich sie nicht. Wenn sich irgendwo die Gelegenheit zum Worldbuilding ergibt würde ich mal erwähnen, das die eine Schrift anders gebildet wird als die anderen beiden, würde ich das einfließen lassen. Ansonsten ist es egal. Ich weiß nämlich auch zu jeder Sprache, dass sie traditionell mit anderen Zeichen gebildet wird.

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    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Die Schrift würde ich jetzt tatsächlich gern mal sehen.

    • Schneeregen
      Schneeregen kommentierte
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      War nur ein bisschen Rumgekrakel und witzigerweise ziemlich ähnlich zum Hiragana, auch wenn ich damals die Regeln von Hiragana nicht kannte. Grundelage waren die deutschen Buchstaben und Laute. Jedes Zeichen ist ein Laut und die Aprostrophe unterscheiden, wie man sie jeweils ausspricht.

      https://wortkompass.de/filedata/fetch?filedataid=1057

    #3
    Ich habe noch nie eine Sprache erfunden. Es war nie nötig, da in meinen Geschichten keine unterschiedlichen Sprachen gesprochen wurden. Dann ist es egal, ob die Leute Deutsch oder Tarali sprechen. ^^ Allerdings habe ich bestimmte Formulierungen gebastelt, die sich z. B. auf die Religion beziehen. Ein Pendant zu unserem "Gott sei Dank" zum Beispiel. Von daher kann man schon sagen, dass da das Denken meines Volkes bzw. eben deren Religion versinnbildlicht wird. Das fiel mir dann auch relativ leicht, eben weil ich damit nah an meinem Volk blieb.

    Ich habe daher natürlich nie Dialoge in fremden Sprachen geschrieben. Das finde ich beim Lesen auch ziemlich kompliziert. Wenn ich da an den Herrn der Ringe denke, wo öfter mal etwas auf Elbisch dastand ... Das habe ich immer überlesen und gehofft, dass ich bald auf eine Übersetzung stoße. Ich bin nicht der Typ, der ein Buch liest und anschließend die Sprache des darin vorkommenden Volkes spricht.

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      #4
      Sprachen erfinden... jain.

      Eigentlich würde ich gerne, weil ich denke, dass es dem Geschriebenen nur gut tut. Ich habe ja auch großes Verständnis für Leute, die Klingonisch lernen (wichtigster Satz Klingonisch: "nuqDaq yuch Dapol?" - "Wo hast Du meine Schokolade hingetan?"), Rogolan-Wörterbücher entwickeln, oder Brieffreunde haben, mit denen sie sich nur auf Tengwar schreiben. Fremde Sprachen sind immer faszinierend, und Sprache ist ja nunmal unser Handwerk.

      Aber: komplett á la Tolkien eine oder mehrere eigene Sprachen zu entwickeln, nur damit die drei Sätze in der Sprache, die in meinem Buch vorkommen, auch echt klingen - das finde ich übertriebene Liebesmühe. Oder etwas für Leute mit zu viel Freizeit.

      Es ist in meinen Augen wichtig, eine Welt gerade in den Details stimmig zu entwickeln, aber irgendwann verliert man sich auch in der Detailarbeit und verliert dabei den Blick für's Größe, nämlich den verdammten Roman einfach mal zu schreiben. Sonst müsste ich ja auch erstmal 2 Bücher über Webtechniken lesen, präzise vor Augen zu haben, wie die handgewobenen Kleider der Bauern aus dem Osten und der Elfen aus dem Westen sich unterscheiden. Und welche Technik verwenden sie eigentich beim Töpfern? Tonscheibe oder Wulsttechnik? Singen sie bei der Feldarbeit "normal" oder betreiben Kehlgesang? Man kann sich da bei der Suche nach Authentizität komplett verzetteln.

      Ich versuche meist einen Kompromiss zu finden, indem ich versuche, Namen und Bezeichnungen einer Sprachfamilie einigermaßen ähnlich klingen zu lassen. Dabei gehe ich von existierenden Sprachen/Sprachfamilien aus.
      Ich überlege mir ein oder zwei einfache Regeln, z.B. dass Ortsnamen immer mit einer bestimmten Vorsilbe beginnen müssen, oder wie die Pluralbildung funktioniert. Und dann schnappe ich mir eine Namensliste irgendeiner Sprache (solche Seiten wir Babynamen.de oder Vornamen.de finde ich super nützlich) und wandle die Namen daraus ab.
      Also z.B. habe ich eine Liste von Bantu-Namen, die ich dann alle mit der gleichen Vorsilbe verknüpfe und dafür die letzte Silbe streiche. Da kommt meist etwas heraus, dass in sich ziemlich stimmig klingt. Ka'mitso, Ka'okan und Ka'ten sind auf diese Weise gerade spontan entstanden, und könnten ohne weiteres drei benachbarte Dörfer sein.
      Wenn ich noch richtig glänzen will bei der Namensvergabe versuche ich aber auch wieder, diese selbstaufgestellten Regeln zu brechen. Schließlich enden auch im Deutschen nicht alle Namen auf -er, obwohl Müller, Maier, Huber, Schneider, Fischer, Weber, Becker usw. sehr verbreitet sind. Damit es richtig organisch klingt braucht es dazwischen aber eben auch noch einen regelbrechenden Schmidt oder Wolf.
      Always avoid alliteration.

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        #5
        Entwickelt Ihr mit Euren Völkern zusammen Sprache?
        Wenn es sich nicht vermeiden lässt XD
        Im Ernst, ich finde es einen sehr interessanten Aspekt, wenn zwei Kulturen aufeinandertreffen, dass beide Seiten schon eine gewisse Anstrengung vollbringen müssen, mit der anderen Seite überhaupt zu kommunizieren. Es zu versuchen, zeigt Wertschätzung, daran zu scheitern, bietet Stoff für Konflikte. Insofern ist Sprache ein nützliches Plotelement. Ob und wie weit ich diese Sprachen dann auch entwickeln muss, hängt dann damit zusammen, wie ich sie in der Geschichte verwenden will.

        Wenn ja, wie geht ihr dabei vor?
        Ähnlich wie du; ich überlege mir, wie die Sprache wohl klingt; welche Aspekte in der Kultur eine Bedeutung haben, und dementsprechend oft erwähnt werden. Es gibt ja manchmal Konzepte in einer Sprache, für die eine andere überhaupt kein Wort hat. Solche Wörter werden dann natürlich "unübersetzt" gebraucht und fließen direkt in den Text mit ein.

        Mein bisher größtes Lexikon entstand eher ungeplant; das war die Geschichte eines Jungen, der von einem fremden Stamm entführt wird und eben u.a. dessen Sprache lernen muss, und immer, wenn er eine Figur vorgestellt hat, hat er auch erwähnt, was dessen Name bedeutet. So hat sich nach und nach ganz von selbst ein Wörterbuch angesammelt, damit ich mir nicht selbst widerspreche XD

        Ist sie auch Sinnbild des Denkens Eurer Völker, Abbild dessen Umwelt, Lebensweise?
        Ja, siehe oben. Die Namen meines Wüstenstammes hatten viele Elemente von deren Umgebung, einer hieß übersetzt Ziegenschädel, einer Steinchen, einer sandbleiches Haar usw. Ihre Denk- und Lebensweise spiegelte sich dann auch in Begriffen wie "Todbringer" für Mann und "Lebensbringer" für Frau. Ich wollte eine Sprache, die sowohl pragmatisch ist, aber auch eine gewisse Poesie oder Philosophie hat.

        Gibt es ganze Dialoge, die Ihr in fremden Sprachen schreibt, oder lasst Ihr nur hier und da ein paar Wörter einfließen?
        Dialoge finde ich ungünstig, denn man muss dem Leser ja die Chance geben, mitzukommen, und ich will von keinem erwarten, dass er erst einmal den Duolingokurs für Klingonisch absolviert, bevor er meine Geschichte verstehen kann. Wenn sich der Inhalt aus dem Zusammenhang erschließen lässt, gut. Allerdings war ich bisher zu faul, neben Vokabeln auch eine komplette Grammatik zu entwickeln, und wenn nicht ganz, dann lieber gar nicht.

        Worin bestand für Euch die Schwierigkeit beim Entwickeln einer Sprache?
        Dass ich festgestellt habe, dass ich mich aus anderen Sprachen bedient habe, die mit meinem Setting wenig zu tun hatten (z.B. Hraban für Krähe). Das hat mich gestört, und dann begann ich länger und länger über jedes Wort nachzugrübeln, statt einfach intuitiv eines zu nehmen, und das hat mir irgendwann den Spaß verdorben, weil es das Schreiben blockiert hat.

        Nutzt ihr bereits existierende Sprachen, um Euch Anreize zu holen oder sind sie ganz jungfräulich?
        Ja, siehe oben. Wenn ich schon klaue, dann solte es grob geographisch wenigstens passen XD Am liebsten wäre mir eine ganz eigene Sprache, aber bei der Fülle an existierenden Sprachen ist es wohl nicht einfach, da Ähnlichkeiten zu vermeiden.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #6
          Ich finde Sprache hochfaszinierend, deswegen habe ich Sprachwissenschaft studiert. Das kommt mir bei solchen Themen sehr gelegen.


          Entwickelt Ihr mit Euren Völkern zusammen Sprache?

          Bisher habe ich nur für ein Volk Sprachen entwickelt, da kam die Sprache zuerst und die Details des Volkes erst später. Normalerweise spielen meine Geschichten in unserer Welt, sodass ich die Sprachen unserer Welt benutze. Doch für mein Nomadenvolk hatte ich sehr spezielle Vorstellungen, wie die Namen sein sollten - sie sollten sprechen und doch nicht offensichtlich sein. Nomen est omen, wie der Römer sagt. Ich fand aber in den Sprachen/Völkern, die ich benutzt hätte, nicht den richtigen Klang mit der richtigen Bedeutung.
          Mein Linguistenherz wusste, das war mein Moment, meine eigene Sprache zu entwickeln. Mittlerweile sind es drei Sprachen: die Sakralsprache, die als Ursprung des Volkes gilt, und zwei davon abgehende Dialekte, die aber nicht mehr gegenseitig verständlich sind.

          Wenn ja, wie geht ihr dabei vor?
          Ich fange mit der Phonetik an. Ich überlege mir, welche Phoneme soll die Sprache haben, wie sind die Silben aufgebaut und welche Regeln gibt es bei der Zusammensetzung von Silben etc. Dann gehe ich in die Grammatik: Welcher Sprachtypologie gehört die Sprache an, analytisch, agglutinierend, flektierend etc.? Welche Kasus soll die Sprache haben? Welche Informationen kodiert das Verb (Numerus, Tempus etc.) und ist die Sprache rechts- oder linksausstellend? usw. Als großer Grammatikenthusiast kann ich Stunden damit verbringen, mir hierüber Gedanken zu machen. Es gibt so viele Dinge zu beachten.
          Dann gehe ich ins Lexikon und erdenke die ersten ca. 200 Wörter nach der Swadesh-List. Das ist eine Liste von Wörtern, die sich besonders lange halten und zur Erstellung von Sprachenstammbäumen benutzt werden (können). Es handelt sich um so wichtige Wörter wie: Auge, ich, Mutter. Eben Dinge, die jeden Menschen/Wesen immer etwas angehen.

          Ist sie auch Sinnbild des Denkens Eurer Völker, Abbild dessen Umwelt, Lebensweise?
          Beim Erdenken der Grammatik und des Lexikon versuche ich darauf zu achten, dass die Lebenswirklichkeit mit der Sprache zusammenstimmt, soweit es da Berührungspunkte gibt. Beim Nomadenvolk wusste ich immer, dass sie Nomaden sind und eine schamanistische Religion haben, in ihrer Grammatik unterscheiden sie zwischen belebten und unbelebten Nomen (statt maskulinen und femininen).

          Gibt es ganze Dialoge, die Ihr in fremden Sprachen schreibt, oder lasst Ihr nur hier und da ein paar Wörter einfließen?
          Das fände ich übertrieben. Die Namen sind mir wichtig. Und ich überlege, die Kapiteltitel in dieser Sprache zu schreiben.
          Eigentlich ist es nur Spaß für mich, weniger wichtig für die Geschichte, denke ich.

          Worin bestand für Euch die Schwierigkeit beim entwickeln einer Sprache?
          Dass ich sie selbst nicht sprechen kann.

          Nutzt ihr bereits existierende Sprachen, um Euch Anreize zu holen oder sind sie ganz jungfräulich?
          Definitiv! Andere Sprachen haben solch interessante Eigenschaften, ich könnte Stunden darüber reden. Auf allen Ebenen und in jedem Detail lasse ich mich von existierenden Sprachen inspirieren. Für die Sakralsprache der Nomaden habe ich beispielsweise festgelegt, mich an Khmer, Tibetisch und Vietnamesisch zu orientieren, was den Klang angeht, die Grammatik, aber auch das Lexikon.
          Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
          to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
          A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
          You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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          • In-Genius
            In-Genius kommentierte
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            weltatlas Die Sprache soweit zu erstellen, dass erste Sätze möglich sind bzw. sie meinen Zweck erfüllt, dauert vllt nen Monat, wenn ich jeden Abend ein paar Stunden dransitze. Am längsten dauert die Phonetik und das Lexikon, die Grammatik dagegen geht recht fix. Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich eine Unmenge an Grammar-Fun-Facts üver allerhand Sprachen und Grammatik im Allgemeinen im Kopf habe und ich so wenig recherchieren muss.

          • weltatlas
            weltatlas kommentierte
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            Cool, dann geht es dir mit Sprachen so, wie mir mit dem ganzen Geobla im Weltenbau.

          • In-Genius
            In-Genius kommentierte
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            weltatlas Denk ich mal. Ich hab meinen Master in Sprachwissenschaft ja aus Spaß gemacht und das fließt stark in meine Geschichten ein. Selbst dort, wo ich mir keine eigene Sprache ausdenke. Ich kann ebe nicht anders

          #7
          Entwickelt Ihr mit Euren Völkern zusammen Sprache?
          Zumindest für eins meiner Völker. Vielleicht wird es für das eine oder andere Volk noch einzelne Wörter geben.

          Wenn ja, wie geht ihr dabei vor?
          Ich stelle mir vor, wie etwas in dieser Sprache heißen könnte. Zum Beispiel, wie würden sie Feuer nennen? Wie würde das klingen?

          Ist sie auch Sinnbild des Denkens Eurer Völker, Abbild dessen Umwelt, Lebensweise?
          In gewisser Weise. Weil die Sprache kraftvoll, schön und geheimnisvoll klingt.

          Gibt es ganze Dialoge, die Ihr in fremden Sprachen schreibt, oder lasst Ihr nur hier und da ein paar Wörter einfließen?
          Vorerst nur Wörter, aber ich bin auch noch lange nicht am Ende meiner Geschichte und besagtes Volk hatte seinen großen Auftritt noch nicht.

          Worin bestand für Euch die Schwierigkeit beim entwickeln einer Sprache?
          Ehrlich gesagt, war das für mich keine harte Nuss (auch weil ich nicht alles auf Tolkiensche Art bis ins kleinste Detail ausarbeite und kein Wörterbuch herausbringen will), weil ich schon immer ein Faible für Sprachen und keine Probleme mit der Aussprache hatte und sie gut erlernen konnte.

          Nutzt ihr bereits existierende Sprachen, um Euch Anreize zu holen oder sind sie ganz jungfräulich?
          Nein, in diesem Fall ist sie frei erfunden.
          "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
          "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
          "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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            #8
            Ich habe mich als Teenager mal daran versucht, und es endete genauso wie die meisten meiner Schreibprojekte damals: Unfertig und unausgereift

            Sprachen entwickeln ist nichts für mich, obwohl ich Sprachen liebe und auch gerne lerne. Der Aufwand ist mir da einfach zu groß und der Nutzen zu klein.
            Stattdessen überlege ich mir, was mit der Sprache in der Welt wohl passiert ist, wie die Kulturen zu ihrer Prache stehen, wie sie sich austauschen. Und ich bastle mir unheimlich gerne Slang.

            In meinem letzten Fantasy Projekt sprechen beispielsweise alle Menschen mehr oder weniger die gleiche Sprache, was zwar zunächst als Faulheit angefangen hat, später aber ein wichtiger Teil des Weltenbaus wurde, denn hinter dieser gemeinsamen Sprache steckt viel (blutige und vergessene) Geschichte. Außerdem werden Götter nicht aus Angst oder Ärger angerufen (ala "Oh mein Gott"), weil Religion in den Gegenden, in der der Roman spielt, misstrauisch betrachtet wird.

            Mein aktuelles Projekt spielt im Gegensatz dazu in Frankfurt, Deutschland, nach der Apokalypse. Ich habe Latein als Slang eingebaut, einerseits weil ich gerade eh Latein lernen musste - andererseits weil sich die Überlebenden in dieser Welt damit rühmten dem Tod entronnen zu sein, und auf dabei die Idee kamen, gleich noch eine tote Sprache zu beleben. Und ein paar Jahrzehnte später sind Teile davon durch alle Schichten gesickert. Somit zeigt der Slang ein bisschen die Einstellung der Leute, und ich habe eine bereits existierende Sprache, mit der ich spielen kann.

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            • Alvias
              Alvias kommentierte
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              Ah, diese Art von Zweideutigkeit hast du gemeint, ok.
              Dir dann viel Glück noch!

            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Unsere Alphabetbuchstaben kommen von den Römern, die sie wiederum von den Griechen haben. Die Griechen allerdings haben aus den Konsonantenzeichen der Phönizier erst ein Alphabet gemacht. Die Griechen haben aus den phönizischen Zeichen ein System zum Aufschreiben von Konsonaten UND Vokalen gemacht - ein riesiger Schritt für die Schrift.
              Die Römer haben einfach die Erfindung des echten Alphabets von den Griechen übernommen und ein paar Zeichen weggelassen. Römer sind mehr Mitläufer als Trendsetter, sozusagend.

            • Nachtmahr
              Nachtmahr kommentierte
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              @Verwendung antiker Sprachen in der heutigen Zeit
              Es hat eine Weile gedauert, bis ich das Stück gefunden habe, aber hier ist es.

              https://www.youtube.com/watch?v=vxyrNfjUFdY

              Vor ein paar Tagen bin ich bei der Suche nach neuer Schreibmusik darüber gestolpert und hab festgestellt, das für den Liedtext ein akkadischer Dialekt verwendet wurde. Im ersten Beitrag äußert sich die Sängerin und Texterin dazu.

            #9
            Ich habe einmal versucht eine eigene Sprache zu erfinden, hab das dann aber ziemlich schnell wieder aufgegeben. Diese Entwicklung ist einfach zu komplex, vor allem wenn man auch noch eine eigene Schrift dazu erfinden möchte.

            In meinen Geschichten existieren zwar verschiedene Sprachen, ich schreibe aber alles auf deutsch. Da gibt es (aus meiner Sichtweise) für den Prota eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
            1. Er versteht die Sprache: kein Problem, er spricht sie, sein Gegenüber spricht sie, keine Verständigungsprobleme und keine Notwendigkeit eine Sprache zu erfinden.
            2. Er versteht die Sprache nicht: auch kein Problem. Er versteht sie nicht, dann hat der Leser diese Sprache auch nicht zu verstehen. Verschriftlicht wird diese Sprache nicht, denn der Text ist immer aus der Sichtweise des Protagonisten, und so weiß er nicht, wo die Wörter beginnen, enden, etc. Wenn man im echten Leben eine fremde Sprache hört, weiß man das auch nicht. (Ich hoffe es ist klar was ich meine). Ergo: keine Notwendigkeit eine Sprache zu erfinden.

            Anders schaut es bei den Ortsnamen aus: Ich versuche es klar erkenntlich zu machen, zu welchem Land eine Stadt, ein Wald etc. gehört und diese sprachlich abzugrenzen. Dort, wo mein Protagonist lebt, sind es hauptsächlich deutschsprachige Namen wie "Steinberg", in nördlicheren Ländern sind die Ortsnamen an das Skandinavische angelehnt und im Süden an, was-weiß-ich, altpersische Namen. Es ist mir wichtig, dass man klar erkennt, wohin ein Ort gehört und, dass er zu einer bestimmten Sprachfamilie gehört, auch wenn man nicht weiß zu welcher (was ja eigentlich auch unwichtig ist.)

            Ich habe großen Respekt vor Menschen, die es sich antun eine eigene Sprache zu erfinden. Ich weiß, wie viel Arbeit das ist, und wie viel Zeit man da hineinstecken muss. Was ich aber auch dazusagen sollte ist, dass ich es etwas störend finde, wenn in einem Roman plötzlich etwas in einer anderen Sprache steht. Bei Tolkien finde ich es komischerweise stimmig, wo anders stört es oft einfach nur den Lesefluss. (Wie in "Eragon": mitten drinnen tauchen ein paar Fremde Wörter oder gar Sätze auf, und man muss sofort (man kann gar nicht anders) hinten nachsehen, was diese Wörter bedeutet. Finde ich persönlich unnötig, vor allem da man aus dem Lesefluss gerissen wird.)

            Lg Alvias
            Man sagt, dass ein Buch Einblick in das Innerste des Autors gibt ... wenn das stimmt, möchte ich mit mir nichts mehr zu tun haben.

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            • Julestrel
              Julestrel kommentierte
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              2. Er versteht die Sprache nicht: auch kein Problem. Er versteht sie nicht, dann hat der Leser diese Sprache auch nicht zu verstehen. Verschriftlicht wird diese Sprache nicht, denn der Text ist immer aus der Sichtweise des Protagonisten, und so weiß er nicht, wo die Wörter beginnen, enden, etc. Wenn man im echten Leben eine fremde Sprache hört, weiß man das auch nicht. (Ich hoffe es ist klar was ich meine). Ergo: keine Notwendigkeit eine Sprache zu erfinden.
              Das ist der Gedanke, der mir auch schon oft durch den Kopf gegangen ist und weswegen ich es meist unnötig finde, Sprachen zu entwickeln.

            #10
            In den letzten Projekten habe ich irgendwie keine fremden Sprachen gebraucht, da die Geschichten in einer Stadt spielen, wo alle die eine Sprache sprechen. Auch wenn ich versuche, einen kulturellen Schmelztiegel zu kreiieren, waren da andere Sprachen bisher irgendwie nicht nötig.

            Mein erstes großes Projekt zur Schulzeit hatte dagegen mehrere Sprachen. Da hatte ich damals für jede Sprache einen festgelegten Pool aus Buchstaben sowie einen bestimmten Silbenklang und hab dann einfach solange rumprobiert, bis ich die "richtigen" Wörter hatte. Allerdings hatte ich nie eine ganze Sprache entwickelt, sondern vor allem die Wörter, Sätze und Namen, die ich gebraucht habe oder meinte noch zu brauchen.

            Bei der Namensfindung gehe ich übrigens ähnlich vor. Da versuche ich schon, dass die meisten aus einem passenden "Pool" stammen. Sobald ich andere Nationalitäten oder Kulturen dazu mische, nehme ich dann Namen, die sich anders anhören. Beim aktuellen Projekt hat mein Hauptvolk z.B. keine Namen mit s oder z, da das typisch für ein anderes Volk ist. Und eine dritte Gruppierung hat dafür das "sh" im Namen.

            Keine Ahnung, ob ein Leser diese Dinge merkt, aber für mich sind .. hm ... sprach-logische Namen wichtiger als eine ganze Sprache entwickeln. Ich mag es als Leser irgendwie nicht so wirklich, wenn man das Gefühl hat, dass der Autor halt irgendwelche Namen genommen hat, die er cool findet, die aber absolut nicht zusammenpassen und es dafür auch keinen Grund, wie z.B. andere Herkunfit, gibt.
            »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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