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Weltenfrage #8 - Rassismus und Xenophobie

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    Weltenfrage #8 - Rassismus und Xenophobie

    Rassismus und Xenophobie

    In meinen Fantasyprojekten (was anderes schreibe ich ja nicht) habe ich rassistische Strömungen bewusst eingebaut, auch xenophobe Wesenheiten patrouillieren an ihren Landesgrenzen entlang oder verriegeln die Türen, wenn ein Fremder am Haus vorbei läuft.
    Wieso? Einfach, damit es Konflikte gibt und auch weil ich denke „Warum sollten die Wesen meiner Welt aufgeklärter sein?“ Immerhin gibt es rassistisch geprägte Gruppenkonflikte seit der frühsten Menschheitsgeschichte (vgl: Imanuel Geiss, Geschichte des Rassismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993) und vermutlich prägt es auch meine Denkstruktur in dem Maße, das es mir unmöglich erscheint eine Welt zu kreieren in dem Gleichwürdigkeit und Toleranz herrschen. Ein Elend.
    Zum einen habe ich den Rassismus direkt zwischen (in meiner Welt) real existierenden (nun ja, in meiner Welt sind es) Rassen. Eine Rasse erhebt sich über alle anderen und spricht deren Existenzberechtigung ab. Gleichzeitig ist das Volk in sich „rassistisch“ bzw. verachtend, indem es Mitglieder dieses Volkes gibt, die mehr Rechte haben und andere, die in Leibeigenschaft leben, aufgrund von Konstitution, Statur und Abstammung – vielleicht trifft der Begriff Andersfeindlichkeit.
    Und auf Xenophobiker stößt man auch des Öfteren. Da wird meinem Prota auch mal aus Angst die o.g. Tür vor der Nase zu geschlagen und sich dann vermutlich bibbernd hinter dem Kamin verkrochen.
    Persönlich ist es für mich eine gute Möglichkeit Missstände in unserer Welt zu verarbeiten.

    Wie haltet Ihr es mit Rassismus und Xenophobie in Euren Romanen?
    Schreibt Ihr R. und X. konkret und im Vollbesitz Eurer schriftstellerischen Fähigkeiten mit rein? Wenn ja, um was zu erreichen? Wenn nein, wieso nicht?
    Ist Euer Prota gar ein Rassist oder Xenophobiker? Ja? Wieso?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Ich gestehe, ich denke wenig darüber nach. Mein Cast besitzt oft Figuren mit Migrationshintergrund oder unterstelltem Migrationshintergrund (müssen mit ihren "fremden" Namen leben), nicht, weil ich das thematisieren möchte, sondern weil es eben so ist. Im wahren Leben ebenso wie in meiner Fiktion.
    In wiefern diese Figuren Alltagsrassismus erleben, muss ich tatsächlich selbst einmal hinterfragen (vielleicht bin ich zu blauäugig, im wahrsten Sinne), da ich das Thema Rassismus eigentlich nicht explizit behandel, eher das Thema Vorurteil mitschwirren lasse. Mein Pathologe wird öfter unnett angegangen, einmal auch der Paläontologe, aber bei anderen Figuren steckt meist noch eine andere Motivation außer Dummtümelei dahinter.

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      #3
      Bisher ist das auch kein Thema in meinen Texten. In meinem LP-Projekt (das in den USA spielt) müsste es auftauchen, aber bisher konnte meine Schreibweise das minimieren. In den Texten zu meinen eigenen Welten ist das Thema bisher noch gar nicht aufgekommen, das liegt allerdings an mir. Ich kann mir diese Denkweise nicht vorstellen. Ich weiß, dass sie existiert und dass entsprechend darunter gelitten wird, aber ich verstehe diese Denkweise nicht. Ich kann sie mit meiner Ratio vielleicht ergründen, aber davon verstehe ich das immer noch nicht. Aber ich verstehe gerne die Dinge, über die ich schreibe.

      Da in meinen Texten viel Homosexualität vorkommt, müsste ich auch Homophobie (artverwandt zu R. & X.) in meinen Texten aufnehmen, aber das stößt auf das gleiche Problem in mir. Ich verstehe solch eine Geisteshaltung nicht. Ich kann mir schlicht und ergreifend nicht vorstellen, wie jemand ernsthaft so denken und glauben und fühlen kann und das auch noch in die Tat umsetzt (was auch immer das heißt). Wenn ich doch versuche, sowas in meinen Texten aufzunehmen, erscheint mir das wie eine Karikatur oder ein Witz über dieses Thema und das finde ich von mir selbst nicht korrekt.

      Ich habe das Glück, nicht selbst Ziel von Rassismus oder Xenophobie zu sein. Das heißt auch, ich kann mir nicht all das Leid vorstellen, dass diese Geisteshaltung auslösen. Öffentlich angefeindet zu werden tut weh, das kenne ich selbst. Das zu schreiben trau ich mir zu. Aber Rassismus löst viel mehr aus als das und betrifft viel mehr Bereiche des Lebens als beleidigend angeschrien zu werden. Aber wie sich das wirklich manifestiert und wie ich das zu Papier bringen könnte, das kann ich mir nicht vorstellen.
      Ich möchte das Leiden der Betroffenen nicht durch den Kakao ziehen, nur weil meine Vorstellungskraft nicht reicht. Das ist auch nicht richtig.
      Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
      to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
      A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
      You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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        #4
        Kommt auf das Genre an, in dem ich mich gerade bewege.

        Meine Liebesgeschichten sind ziemlich harmlos und schwere Themen klammere ich aus. Es gibt Menschen mit unterschiedlichem sozialen Background, aber das ist kein vordergründiges Thema.

        Mein erster Fantasy Roman spielt im Jahr 1095 irgendwo im Rheinland. Hier kommt Rassismus und Vorurteil gegen Fremde zum Tragen. Nicht nur um einen Konflikt zu erhalten, sondern weil es die Gesellschaft widerspiegelte, die zerrissen wird durch den Investiturstreit, den damit verbundenen kriegerischen Auseinandersetzungen, und den Hasspredigten von Urban II.
        Direkte rassistische Übergriffe finden nicht statt, doch die Geschichte bereitet die Geschehnisse des Folgebands vor, der hoffentlich irgendwann mal von mir geschrieben wird. Es verschlägt meinen jungen Protagonisten im Frühjahr 1096 nach Mainz. Gleichzeitig ziehen die ersten 'Pilger' des Armenkreuzzugs durch das Rheinland. Unter Immo von Leiningen kommt es zu den ersten Judenpogromen in den Schum-Städten. Mein Prota gerät in das Mainzer Pogrom.
        Rassismus, religiöses Eiferertum und Furcht vor Menschen, die vermeintlich 'fremd' sind, sind der Kernkonflikte, neben den Fantasy-typischen Konflikten, mit denen sich mein Prota sonst noch rumschlagen muss.

        Offen ausgelebter Rassismus und Fremdenhass eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung des Landes, in dem mein aktuelles Projekt spielt, ist ein integraler Bestandteil der Geschichte. Qualifiziert sich der Bau einer Mauer an der südlichen Grenze des Landes als xenophob?
        Die Kerngruppe ist so ausgewählt, dass durch den heterogenen religiösen, gesellschaftlichen und Migrationshintergrund ein ganz feines Konfliktpotential geschaffen habe, mit dem ich einiges aufbauen kann.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          In meinen Kurzgeschichten habe ich das Thema noch nicht aufgegriffen, einfach weil es zu komplex ist, um auf begrenztem Raum schnell abgefertigt zu werden. (In einer Parodie habe ich es mal angerissen, als ein Drache von zwergischer Baukunst schwärmt und sich dessen völlig bewusst ist, dass er als Drache eigentlich alles zwergische total ablehnen müsste. Aber das waren gerade einmal drei Sätze zu dem Thema.)

          In meinem aktuellen Romanprojekt spielt es schon eine Rolle. Das hat sich eingetlich unbewusst so ergeben, ich denke, aus den gleichen Gründen, die weltatlas auch für sich genannt hat: ich will eine realistische Welt schaffen, deshalb gehören die negativen Aspekte einfach dazu.
          Leute aus dem einen Land misstrauen den Leuten aus dem anderen Land. Je weiter sie von der Grenze weg wohnen, umso stärker ist dieses Misstrauen ausgeprägt. Wer aus den Grenzlanden kommt, der wird von beiden Kulturen als Fremder stigmatisiert.
          Zusätzlich gibt es noch eine Gruppe Magiebegabter, die sich aufgrund ihrer arkanen Fähigkeiten für überlegen halten. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass sich Magiebegabte zu normalen Menschen so verhalten wie Menschen zu Schafen oder Rindern. Will sagen, man behandelt sie im großen und ganzen schon ok, aber so wie der Mensch bei Bedarf ein Schaf schlachtet, so kann der Magier bei Bedarf die Lebenskraft eines Menschen für seine Magie opfern.

          Ich finde, dass Xenophobie und Rassismus - genau wie die von In-Genius genannte Homophobie oder auch andere Ausgrenzungen - für ein Buch sehr bereichernd sein können. Gerade weil es keine schönen Themen sind.
          Aber man muss wirklich, wie oben von In-Genius genannt, dabei auch darauf achten das Leid nicht zu bagatellisieren. Und das finde ich sehr schwierig.
          Wir beschreiben in unseren Büchern zwar viele Situationen, die wir noch nie erlebt haben - aber oft haben auch unsere Leser die noch nie erlebt und merken nicht, wenn wir da Blödsinn schreiben. (Wie man sich fühlt, wenn ein naher Angehöriger ermordet wird, das haben die wenigsten von uns durchgemacht, trotzdem kommt es in 95% der Krimis vor.) Aber Rassismus und Xenophobie ist etwas, das viele Leute aus ihrem Alltag kennen, und da merken sie schnell, wenn ein Autor darüber schreibt ohne wirklich Ahnung davon zu haben.
          Always avoid alliteration.

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          • Milch
            Milch kommentierte
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            Man muss nicht alles selbst erlebt haben, aber dafür gibt es Recherche. Es gibt etliche Bücher, was es bedeutet, was Rassismus bedeutet. Nein, wir streichen keinen fremden Schwarzen ungefragt über das Haar, bei einem Weißen machen wir es meist auch nicht.

          #6
          Ich wüsste nicht, wie man das Leid Betroffener bagatellisiert, indem man in guter Absicht darüber schreibt und sich informiert hat. Und auch ohne selbst Perser zu sein, kann ich mir lebhaft vorstellen, wie unangenehm (Untertreibung) es sein muss, von irgendeinem Schwachmaten als ... sonstwas angesprochen zu werden. Wir sind doch alle Menschen! Ich würde Fremden (die wir selbst woanders auch sind) und sonst Ausgegrenzten da nicht eine weitere Ausgrenzung angedeihen lassen, indem ich sage, dass ich deren Leid und Ärger nicht verstünde.
          Ich kann sogar die idiotische Grundeinstellung rassistischer Vollhonks ergründen, wenn auch nicht teilen, dahinter steckt Angst und Neid bei minimalem Selbstwertgefühl. Bei den entsprechend großschnäuzigen Politikern läuft es auf Machtgefühle hinaus. Das lässt sich doch prima in einem Roman aufarbeiten.
          Recherche und Offener Blick helfen dabei.
          Ich bin auch kein Serienkiller und könnte dennoch eine solche Figur schreiben. Wie gut, hängt eben von meiner Mühe ab.

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          • Alys II.
            Alys II. kommentierte
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            Ich denke auch, dass ein guter Autor es hinkriegt, sich da rein zu versetzen.
            Ich meine nur: als weißer, privilegierter Mitteleuropäer kann ich ganz gut so lässig aus dem Handgelenk schildern, wie es sich anfühlt, im BMW mit 200 Sachen über die Autobahn zu rasen, weil ich das Gefühl kenne.
            Aber wenn ich schildern will, wie es sich anfühlt, als unterdrückter Flüchtling mit dunkler Hautfarbe in der Fußgängerzone böse angestarrt zu werden, dann muss ich da sehr viel mehr Mühe reinstecken, um die Szene gut zu machen.

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Klar, wir sind derselben Ansicht.
            Nur schreiben wir alle nicht permanent über das, was wir kennen.
            Mit guter Vorbereitung kann man glaubhaft auch in komplexere Bereiche vordringen, ohne gleich Wallraff-Journalismus betreiben zu müssen (das würde vielleicht helfen, wäre aber auch nur n=1. Dann frage ich lieber mehrere Betroffene nach ihren Erfahrungen).

          #7
          Ich habe in meiner Welt praktisch beide Arten von Rassismus: Es gibt einerseits Migranten (oder Mihigrus), mit fremden Namen und dunkleren Hauttönen und manche mit ein paar Sprachschwierigkeiten. Die sind in meiner Geschichte so verbreitet, dass sich die allermeisten Figuren darüber keine Gedanken machen. In einer globalisierten Welt, die mehrere große Kriege und zusammengebrochenen Gesellschaften hinter sich hat, ist es einfach so normal, dass sich nur Hardcore-Nationalisten noch darüber aufregen, dass jemand nicht da lebt, wo seine Vorfahren mal gelebt haben. Das habe ich bewusst so gemacht, weil ich zeigen wollte, das so eine Gesellschaft funktioniert. Dass die Angst vor "Überfremdung" unnötig ist, weil alle, die da kommen, genauso Menschen sind wie die, die schon da sind. Meine Mihigrus sind auch keine übertrieben positiven Figuren, die irgendwie besser wären als die Deutschen, da gibt es alles vom iranischen Arzt bis zum senegalesischen Drogendealer, vom türkischen Türsteher bis zum türkischen Polizeichef. Ein Querschnitt eben, durchaus mit Klischees, weil die nun einmal in Wirklichkeit auch so vorkommen.

          Tja, und dann gibt es doch noch Rassismus, denn in meiner Welt leben eben auch Elfen, Zwerge, Orks und Trolle. Und ein Ork hat es hier nicht so leicht wie ein Elf oder Mensch, einen Job am Empfangstresen zu bekommen. Die Welt an sich ist genauso oberflächlich und rassistisch wie unsere heutige. Man hat sich nur von der Herkunft auf die Rasse verlagert, die anders genug ist, um in den Augen der Rassisten Vorurteile zu rechtfertigen. Diese Art von Rassismus ist auch ein Thema, das im Plot verarbeitet ist. Denn ohne dieses Handeln verteidigen zu wollen, ist diese Ablehnung des Fremden in uns angelegt, und man muss es sich bewusst machen, um es überwinden zu können. Viele machen sich diese Mühe nicht und lassen ihren Vorurteilen freien Lauf, und ich glaube, eine Welt ohne Rassismus wäre zwar traumhaft, wird aber nur möglich sein, wenn diese Leute noch etwas "Fremderes" finden, das sie ablehnen und bekämpfen können, eine Alieninvasion oder so etwas ...
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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            #8
            Rassismus (bzw. Antisemitismus) spielt eine tragende, wenn nicht gar DIE tragende Rolle in meinem historischen Kriminalroman. Bei meinem anderen Projekt spielt Xenophobie eine wichtige Rolle. In beiden Fällen aber hauptsächlich, weil es der Geschichte dienlich ist und nicht, weil ich mit dem erhobenen Zeigefinger die Leser belehren will.

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              #9

              Wie haltet Ihr es mit Rassismus und Xenophobie in Euren Romanen?

              Das ist eines der großen Themen. Es gibt einige Rassen, die einen hassen sich mehr, die anderen weniger. Meine "edle Rasse" verachtet alle anderen, weil sie nicht so elegant sich, die Nordländer hassen diese "edle Rasse" wegen ihrer Arroganz. Ich halte Rassismus für ein sehr natürliches, eingeborenes Prinzip, das bei Völkern, die sich philosophisch und menschenrechtlerisch nicht so sehr damit befasst haben wie unsere Gesellschaft, sicher stark zutage tritt.

              Schreibt Ihr R. und X. konkret und im Vollbesitz Eurer schriftstellerischen Fähigkeiten mit rein? Wenn ja, um was zu erreichen? Wenn nein, wieso nicht?

              Ja, es kommt ständig vor. Irgendwelche verächtlichen Wortschöpfungen wie "Nivengesocks" oder "Waldgnome" auf der einen Seite, Bemerkungen über die Dummheit der Nordländer auf der anderen Seite. Es geht mir um die Spannungen, die dadurch entstehen, diese Art Machtlosigkeit dagegen. Wenn jemand verachtet wird, weil er sich schlecht benimmt, kann er sein Benehmen ändern. Seine Rasse kann er nicht ändern.

              Ist Euer Prota gar ein Rassist oder Xenophobiker? Ja? Wieso?

              Mein eigentlicher Protagonist, Saloga, hat zwar durchaus gefestigte Einstellungen zu den einzelnen Rassen, hasst aber mittlerweile mehr seine eigene als die andere. Seine Feindlichkeit richtet sich eher gegen Charakteristika.
              Mein zweiter Protagonist Tenar ist ziemlicher Rassist. Er kommt mit Leuten fremder Rasse gut aus, aber es dringt bei ihm ziemlich durch, dass er sich für den eigentlichen Privilegierten hält, die anderen fehlgeleitet sind. Sein Rassimus leitet sich aber nicht von Rasse und Blut ab, sondern von Kultur und Glaube.
              Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

              So nah, so fern.

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                #10
                Bei mir spielt Rassismus auch eine große Rolle, dieser ist aus der Angst vor Andersartigkeit entstanden. Die Menschen verstehen die Alben nicht und ihre Fähigkeiten machen ihnen Angst, da sie sie schon oft am eigenen Leib gespürt haben. Die Alben wiederum halten die Menschen für schwach und fühlen sich erhaben.

                Mein Ziel ist es ehrlich gesagt, am Ende eine Lösung zu präsentieren, wie diese Konflikte gelöst werden, sodass man in Zukunft darauf hoffen kann, dass auch unterschiedliche Völker friedlich und verständnisvoll miteinander leben können.

                Meine Protagonistin fühlt sich in einem wichtigen Teil ihrer Entwicklung in den Romanen den Menschen überlegen. Das entsteht durch ihr eigenes Unwissen und soll sich so entwickeln, dass durch Wissen und Erfahrungen, sie die Menschen aufhört zu hassen und sie soweit zu akzeptieren, dass sie zumindest nicht mehr vorschnell ermordet. Alle Menschen lieben wird glaube aber nicht klappen.

                Meine andere Protagonistin hasst die Alben, bis auf ihre Freundin und leider wird sich das auch nicht ändern, weil ihre Angst zu groß ist, jemanden zu verlieren. Doch sie wird durch ihre Handlungen zumindest andere zum Nachdenken anregen, zu was Menschen fähig sind, wenn sie hassen.


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                  #11
                  Da diese vor zwei Jahren gepostete Frage wiederhochgeholt wurde, kommt mir eine Frage über die Begrifflichkeit auf. Der Begriff "Rasse" wird meines Wissens nach auch in der Biologie vermieden (vielleicht noch bei Tierzucht), und im Zusammenhang mit Menschen sowieso. Und wenn man in Fantasy-Genres über Elfen und Meermenschen und und Pixies spricht, sind es ja auch nur Menschen-plus (oder Menschen-minus). Wie nennt man sie dann? Volk? Das hat auch eine … Konnotation. Art? Ethnie? Spezies?


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                    #12
                    In meinem Projekt spreche ich von Rasse, weil das Wort "deutscher" ist als "Spezies" (ich vermeide im Roman Wörter mit deutlicher Herkunft aus anderen Sprachen) und m.E. weniger abwertend als "Art".

                    Der Unterschied zu Volk und Ethnie liegt darin, dass meine "Rassen" unterschiedliche DNA in dem Sinne haben, dass sie alle von unterschiedlichen Götterfamilien geschaffen wurden. Sie können also nicht wie die Menschen unserer Welt auf eine gemeinsame Wurzel zurückblicken.
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

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                    • Alys II.
                      Alys II. kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Das empfinde ich mit "Rasse" und "Art" genau umgekehrt.
                      "Rasse" hat für mich den unangenehmen historischen Subtext der nationalsozialistischen "Rassenlehre" und klingt auch nach abgesehen von diesem historischen Kontext nach gezieltem Zuchtprogramm wie bei Rassehunden, Rassepferden etc. Solche biologistischen (ja, biologistisch und nicht biologisch!) Bezeichnunge mag ich bezogen auf Menschen oder andere Humanoide gar nicht lesen.
                      "Art" ist dagegen ein biologischer Begriff, Synonym für Spezies, und klingt neutraler, weil sowohl auf Flora als auch Fauna anwendbar.

                    • In-Genius
                      In-Genius kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ich empfinde das ähnlich wie Alys II. und mag persönlich "Rasse" gar nicht anwenden. Auch im Englischen finde ich das ständige reden von "race" als unangenehm. "Art" find ich zwar immer noch nicht schön, aber besser, einfach weil man "Art" auch in anderen Zusammenhängen als nur Biologie/Evolution hört. Wie in "diese Art von Musik" um ein Genre zu beschreiben oder "seine Art zu Reden" um jemandes Verhalten zu beschreiben. Da ist die Konnotation nicht so zwingend eng, find ich.

                      Ich hab aber eine funktionelle Frage: Wenn deine unterschiedlichen Wesen nicht die gleiche Ursprungswurzel haben, wie können sie dann als "Rasse" zueinander fungieren? Im Bezug auf Hunderassen und ähnliches, gehen sie ja alle auf eine gemeinsame Wurzel zurück. Die Unterschiede zwischen den Hunderassen gehen ja auf Züchtung und künstliche Selektion zurück, nicht darauf dass die eine Hunderasse vom Wolf abstammt und die andere vom Kojoten und die dritte vom Fuchs oder so. Zumal sich Hunderassen ja alle sehr nahe stehen und alle "Hund" sind, egal wie immens die Unterschiede scheinbar sein mögen.
                      Wäre also daher von dieser Wortbedeutung her, das Wort nicht sowieso falsch? Wenn sie keine gemeinsame Wurzel haben und ihre DNA scheinbar unterschiedlicher ist als bei uns Menschen, dann wären sie in dieser Klassifikation doch gar keine Rassen, oder?

                    • Kelpie
                      Kelpie kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Hm, ich glaube, meine Wahl kommt von dem Wortpaar "Rasse Mensch", das in Metalkreisen sehr häufig genannt wird. Dadurch hat Rasse in Bezug auf Mensch keinerlei negative Konnotation.
                      Ich weiß gerade gar nicht, ob ich innerhalb des Romans jemals von Rasse spreche. Müsste ich mal überprüfen, insbesondere da hier vermehrt negative Stimmen auftreten.

                      @In-Genius
                      Ich habe mich ehrlich gesagt nicht damit auseinander gesetzt, ob die Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Entstehungsgeschichte z.B. so unterschiedlich sind, dass sie sich nicht mit anderen Arten fortpflanzen könnten, im Gegenteil kommt das häufig und vollkommen unproblematisch vor.
                      Ich habe es mir einigermaßen offengehalten, ob diese Göttertheorie nur Glaubenstheorie oder auch wissenschaftliche Wahrheit ist. Bisher gibt es nur die erstere Variante, daher behandle ich das so. Aber ich gehe nicht so weit in die Naturwissenschaft, dass ich über mögliche Evolutionstheorien o.Ä. nachdenke.

                    #13
                    Also … Ich schreib meistens von "Volk" oder "Ethnie", weil ich die Kultur und Geschichte der Wesen immer mitmeine. Dabei sag ich auf Deutsch recht häufig "Volk", habe aber selbst keine negativen Konnotationen damit. (Bei "völkisch" hingegen schon.) Allerdings weiß ich gar nicht, ob ich das viel in die Geschichten selbst hineinschreibe bzw. hineinschreiben würde. Es ist ja doch ein recht spezieller Kontext, in dem man über Völker oder Ethnien explizit spricht und in der Regel ist das nicht das Thema meiner Geschichte. Aber bei den relevanten Geschichten bin ich auch noch nicht an einem Punkt im Manuskript, wo das überhaupt eine Frage ist, welches der beiden Wörter die Figuren und Erzähler nutzen.
                    Auf Englisch schreib ich "ethnicity" und die meisten meiner Notizen sind in Englisch mittlerweile.
                    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
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                    • Milch
                      Milch kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Und welchen Begriff schlägst du für Fantasyrasse vor, die wir nicht mehr verwenden wollen? das war ja die Frage.
                      Volk geht nicht, weil das kulturell bedingt ist. Und ein Volk muss sich nicht aus nur einer Fantasygestalt zusammensetzen. Und Fantasygestalten wie die Elben, es können auch andere Gestalten sein, müssen nicht alle dem gleichen Volk angehören, man kann sich bei den Elben unterschiedliche Völker mit unterschiedlicher Tradition ausdenken, das wird leider nur selten gemacht.
                      Warum das Volk der Elben? Warum das Volk der Zwergen? Warum das Volk der Hobbits?
                      Fantasywesen werden ja durch ein bestimmtes Aussehen und Fähigkeiten definitiert, in moderner Sprache der Genetik. Die Genetik erzeugt keine einheitliche Kultur, noch nicht mal eine einheitliche Sprache.

                    • In-Genius
                      In-Genius kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Milch Mich interessiert Genetik nicht. Ich schreibe über Persönlichkeiten, Kulturen und Sprachen und dafür ist Volk ein besserer Begriff. Warum nicht über Elben schreiben, die kulturelle Unterschiede zueinander haben? Warum nicht über einen Zwerg schreiben, der mit Hobbits und ihrer Kultur aufwächst und ob/welche Auswirkungen das hat? Das ist doch viel spannender als eine Studie über ihre Chromosome zu lesen.

                    • Alys II.
                      Alys II. kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ich habe irgendwie auch den Eindruck, dass Ihr hier aneinander vorbeiredet. Beide sind der Meinung, dass es Schwachsinn ist, wenn es verschiedene Menschenvölker, aber je nur ein Volk der Zwerge und ein Volk der Elfen etc. gibt. Beide verwenden den Begriff "Volk" im kulturellen Sinn und nicht als biologisch basierende Definition.

                    #14
                    Ich schreibe von Volk und in meinem High-Fantasy Projekt von Wesenheiten.
                    Nein das war ich nicht.
                    Ach so, das!
                    Ja, das war ich.

                    Kontakt: administrator@wortkompass.de

                    Kommentar


                      #15
                      Ich verwende den Ausdruck dafür, Elben, Zentauren oder was eben passt.

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