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    Wovor habt Ihr Angst?

    Hallihallo.

    Meine praktischen Erfahrungen mit Horror-Literatur beschränken sich im Moment vor allem auf die Geschichten von H.P. Lovecraft, einige Kurzgeschichten und Passagen mit erhöhtem Horroranteil im Rahmen von anderen Texten, also nicht gerade hochfundiertes Wissen in diesem Bereich.

    Zur Zeit werkel ich an einer neuen Idee und versuche das Konzept auf Machbarkeit zu prüfen. Dabei komme ich an Horror-Elementen nicht vorbei. Ich selbst bin ein eher visueller Typ, Schock- und Horrormomente in Filmen gefallen mir in der Regel ganz gut, nur lassen sich die meisten davon schwer in Schriftform übertragen. Wenn ich entsprechende Texte lese, hält sich das Gruseln dann meist in Grenzen. Bei Lovecraft gab es vereinzelte Stellen, die ich davon ausnehmen muss, aber generell fehlt mir noch die richtige Herangehensweise an dieses Thema.

    Vielleicht ist es ein Anfang, einfach mal bei euch nachzufragen, was euch schockiert, euch Angst macht oder einfach euren Stresslevel hochtreibt, von ganz subtilen Dingen bis hin zum finstersten Splatter, mit Augenmerk auf Verwertbarkeit in geschriebenen Werken, vielleicht sogar Beispiele aus Büchern, die euch besonders im Gedächtnis geblieben sind.

    Viele Grüße und schon mal vielen Dank,
    Theta
    Panta rhei.

    #2
    Ich bin eher ein Freund von subtilem Horror (wie eben Lovecraft, Poe und Konsorten).

    Was ich mittlerweile nur noch schwer verdauen kann, sind Szenen, in denen Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich denke, da geht es den meisten Eltern ähnlich. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich würde so etwas auf keinen Fall (weiter) lesen, da ich diese Art Horror/Splatter verabscheue.

    Vielleicht kein Horror-Autor, aber dennoch in gewissem Maße mit Gruselszenen ausgestattet, ist Dan Simmons. Seine sehr atmosphärisch dargestellten Szenen fand ich schon beeindruckend. Zumindest in den Büchern "Terror" und "Drood".

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      #3
      Hi,

      mich in Büchern zu gruseln, sodass ich echt Angst bekomme, ist verdammt schwer ^^. Selbst bei Filmen ist das nicht ganz so leicht, bis auf den Film "Die vierte Art", weil das teilweise als Doku präsentiert wird.
      Bei Büchern oder generell bei Geschriebenen geht es mir ähnlich: Ich bekomm am ehesten dann das Gruseln, wenn mir irgendeine Verschwörung als Realität verkauft wird. (Ich hab erst letztens zu "Reptiloids" recherchiert. Bin auf Youtube ganz zufällig drauf gestoßen (wie kommt man von einer harmlosen Nachbarschafts-Doku auf sowas??? ) und hab dann interessehalber weitergelesen. Da lief es mir irgendwie eiskalt den Rücken runter und ich hab dann erst mal irgendeine blümchenmäßige Ablenkung gebraucht^^.)

      Jedenfalls wird mein Stresslevel generell bei Stories hochgetrieben, die dir erklären wollen, dass die Welt eigentlich komplett anders ist, als du sie wahrnimmst. So á la Matrix. Wenn dann in sich schlüssige Argumente folgen und du dir dann denkst "Hm, die Theorie klingt für sich recht logisch ...", und du dir dann ausmalst, wie es wäre, wenn z.B. alle Menschen, die du kennst, in Wahrheit schuppige Wesen sind, die dir nur weismachen wollen, Menschen zu sein ... xD
      Und ich finde, am besten klappt so etwas, wenn man sich als Untermauerung solcher Theorien dann irgendwelche Erscheinungen hernimmt, die jeder schon mal gesehen hat oder jeder kennt, und diese dann in seiner Theorie einbaut. Sodass Realität und Absurdes vermischt wird. Übrigens auch eine Methode, die gern von Sekten angewendet wird, um Anhänger in den Wahnsinn zu treiben. Scheint also den Stresslevel tatsächlich recht gut zu erhöhen ^^.

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        #4
        Ich mag auch lieber subtilen Horror, irgendwas, was die Psyche als "falsch" einstuft, aber nicht richtig versteht. Etwas, das erahnen lässt, dass da noch viel mehr und unfassbares dahintersteckt, was man aber nicht erkennen oder erfassen kann, und sich gar nicht sicher ist, ob man es erfassen will. Als Beispiel fällt mir spontan eine Session eines P&P Rollenspiels ein, wo Menschen Schilder mit ihren Namen hatten, und wenn man sie ihnen weggenommen hat und einem anderen gegeben, dann hat der andere die Persönlichkeit des ersten angenommen. Das ganze passierte usprünglich mehr aus Spaß, aber als dann sackte, was da gerade passiert ist, war das echt gruselig, weil man sich plötzlich zu fragen beginnt, was das für Leute sind, und ob einem dasselbe dort auch passieren kann.

        Oder unerwartetes Böses, dass einfach dadurch schockt, dass man es nicht kommen sieht. Im Computerspiel Phantasmagoria sieht man in Rückblenden, wie einer der Reihe nach seine Ehefrauen umbringt, zum Teil sehr brutal, aber das Gruseligste fand ich eine Szene, wo seine Frau ein Glas Wein trinkt, vor sich auf dem Tisch abstellt, und er geht einfach hinter ihr vorbei und haut ihr *zack* den Kopf in das Glas, so dass die Splitter sie durchbohren. Sie hatte überhaupt keine Chance, das kommen zu sehen oder sich zu wehren, und diese Machtlosigkeit ist gruselig, weil sie einem bewusst macht, wie abhängig man doch davon ist, dass andere Menschen um einen eben vernünftige, normale, nette Menschen sind.

        Also ich schätze, ich finde alles gruselig, wo man sich hineinversetzen kann und trotz dem ganzen Wissen, das man als Leser hat, auch nicht wüsste, wie man das Schreckliche, das da passiert, verhindern oder abwehren könnte.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #5
          Das ist mein Thema.

          Am meisten macht mir tiefes Wasser Angst. Bei dem Film "Poseidon" habe ich die ganze zweite Hälfte in Schockstarre verbracht, weil die Charaktere die ganze Zeit durch das Wrack tauchen mussten. Richtig fies fand ich auch eine Szene in dem trashigen Film Dinotopia, wo die Protagonisten mit dem Flugzeug im Meer abgestürzt sind und sich unter ihnen im Wasser plötzlich was bewegt (irgendein Wasser-Saurier oder so.). In dem Videospiel Far Cry 3 gibt es einige Sequenzen, wo man tauchen muss und die habe ich gehasst.
          Ich denke mal so eine Angst ist nicht unnormal, weil man in tiefem Wasser halt nicht sehen kann, was da drin lauert.
          Aber gäbe es in einer Horror-Geschichte zum Beispiel eine Szene, wo jemand in einem U-Boot auf dem Meeresgrund sitzt und aufeinmal bewegt sich was im Wasser, oder irgendwo leuchtet ein Licht auf, ich wäre weg.

          Steile Treppen machen mir auch Angst (warum auch immer) und Zecken. Ich kann die mir nicht mal angucken, ich glaube es sind die Beine. Die sind ekliger als bei Spinnen. Außerdem finde ich es schrecklich, wenn bei der Serie The Strain dauernd irgendwelche Würmer unter der Haut rumkrabbeln.

          Was mir keine Angst macht, sind so die typischen Horror-Tropes, wie Puppen, kleine Kinder oder Clowns. Allgemein finde ich viele aktuelle Horrorfilme nicht sehr unheimlich. Meiner Meinung nach wird da viel zu sehr auf Jump-Scares und Splatter gesetzt und irgendwann schockt das halt nicht mehr.

          Mit Horror-Literatur habe ich auch nicht so viel Erfahrung. Ich erinnere mich gerade nur an "Der Sandmann" von Hoffman und da fand ich, dass einen das Trauma des Protagonisten irgendwie angesteckt hat, sodass ich Coppelius schon ziemlich schaurig fand.
          Zuletzt geändert von after eight; 20.07.2016, 14:24.

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            #6
            Interessantes Thema. Ich glaube Ängste sind in vielerlei Hinsicht universal. Im Grunde dreht es sich doch immer um körperliche Unversehrtheit, oder? Alles was die bedroht löst bei Menschen Angst aus. Angst vor Höhe, Angst vor Spinnen, Angst vor Dunkelheit, Angst vor dem Mörderpsycho mit der Kettensäge.



            Beispiele aus Büchern, die euch besonders im Gedächtnis geblieben sind.
            Tatsächlich kann ich mich nur einmal daran erinnern, in einem Buch wirklich Angst gehabt zu haben. Das Buch war Teil von Brandon Sandersons Mistborn-Serie, weiß aber nicht mehr welcher Band. Die Diener des bösen Overlords sind dort ziemliche creepy Typen, denen Eisenstäbe durch den Körper gerammt werden, um sie sehr stark, schnell etc. zu machen, unter anderem auch durch die Augen (Das ist an und für sich schon mal gruselig genug. Menschen, die statt Augen dicke Metallstäbe in den Augenhöhlen stecken haben, die am Hinterkopf wieder rauskommen.... brr.). Aus vorherigen Begegnungen weiß der Leser, dass normale Menschen gegen diese Typen keine Chance haben und mehr oder weniger in Fetzen gerissen werden.
            Eine der Figuren begibt sich dann in den Tempel, in dem diese Leute ausgebildet wurden. Der Tempel ist ausgestorben und dunkel und der Protagonist muss sich tief hineinwagen (er sucht da nach was) und die ganze Zeit wartete man nur darauf, dass diese Typen da doch noch irgendwo lauern oder vielleicht sogar noch schlimmeres. Das war wirklich ziemlich Angsteinflössend.

            Wenn ich so drüber nachdenke... ich glaube Angst erzeugt man am besten dadurch, dass man den Schrecken nur andeutet, nicht zeigt. Ich glaube, dass Vorausahnen von etwas Schrecklichem ist schlimmer, als das Schreckliche selbst (Das dann eher Ekel, Betroffenheit, Schock auslöst, als Angst).

            Bei Writing Excuses gab es dazu mal ne Folge, wie man durch diese "Technik" eigentlich alles in Horror verwandeln kann. Das Beispiel das sie hatten war Erdnussbutter. An sich nichts furchteinflössendes, aber man stellt sich folgendes Szenario vor.
            Deine Schwester ist mit Neffe und Nicht zu Besuch und du weißt, dass dein Neffe hoch allergisch auf Erdnussbutter reagiert.
            Deine Schwester macht einen Ausflug und du hütest für ein paar Stunden die Kinder.
            Du bist nur kurz im Keller, Kartoffeln holen und dann kommst zurück in die Küche und dir schlägt der würzige Geruch von Erdnussbutter entgegen.
            Du eilst in die Küche und siehst dort ein Glas Erdnussbutter. Offen. Auf dem Küchentresen klebrige braune Schlieren. Am Küchenschrank ein kleiner brauner Handabdruck. Und dann hörst du es...

            Das ist gruselig, weil man ahnt, was passiert sein könnte und mit jedem Satz wird die schreckliche Vorahnung ein bisschen mehr Gewissheit und die an sich harmlose Sitaution ein bisschen bedrohlicher.

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            • after eight
              after eight kommentierte
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              Sind Eisenstäbe in den Augen beim Kämpfen nicht eher hinderlich?

            #7
            Das sind ja schon ein paar interessante Einblicke. Bei knappen Verfolgungen bekomme ich schnell feuchte Handflächen, aber das ist ja eher Spannung, als Horror.

            Eine Szene bei Lovecraft, die bei mir hängen geblieben ist, war bei "Der Fall Charles Dexter Ward" (glaube ich zumindest). Da unternimmt ein Prota eine Erkundung im Keller eines Anwesens und findet dort unter anderem ein Loch, in dem etwas Lebendiges eingesperrt ist. Die Szene wird, soweit ich mich noch erinnern kann, nicht wirklich aufgeklärt. Der Prota lässt die Kreatur zurück und haut ab. Die Beschreibung rund um diesen Keller, dieses Wesen, aber auch das Resultat empfand ich sehr verstörend und beängstigend.

            Sonst mag ich auch eher den subtilen Schrecken, bei Filmen in der Art vom ersten "Paranormal Activity", "Blairwitch Project" oder "The Ring" (wobei der dann am Ende ja weniger subtil ist). Aber da wird wieder viel mit visuellen Effekten gearbeitet, bei denen ich keinen Ansatz hätte, wie sich das als Text transportieren lässt, vor allem ohne dass es vom Leser überlesen oder fehlgedeutet wird.
            Panta rhei.

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              #8
              Also was ich absolut hasse, sind Quallen. (Die haben kein Gehirn und können trotzdem aktiv jagen gehen - Wie creepy ist das denn?) Aber auch im Meer zu Schwimmen und irgendwas berührt mich (es könnte ja eine Qualle oder ein Monster sein). Spinnen finde ich nur ab einer bestimmten Größe schlimm. Und was Höhenangst angeht, kann ich mich unter Kontrolle halten, außer ich bin irgendwo ganz hoch oben und der Boden besteht nur aus Gitter. (Ist mir beim Skifahren passiert, weil alle unbedingt auf den höchsten Berg hoch wollten, extrem windig, alle poltern da mit Skischuhen drüber und dann kann man sehen, wie unter einem der Felsen senkrecht runter geht. Ne, das fand ich nicht mehr lustig. (Die schwarze, enge, komplett vereiste Piste die das erste Stück runter ging ... auch nicht.)

              Was das angeht kann ich Maggi nur zustimmen, etwas, dass mich nicht verletzt, oder wo ich nicht glaube, dass es mir etwas tun kann (Kleine Spinne gegen große Spinne (australische Maße)), da habe ich auch keine Angst vor.

              Das Warten und Wissen darauf, dass gleich etwas passiert ist in Büchern mMn das Einzige, das wirklich funktioniert.


              Zitat von Maggi Beitrag anzeigen

              Bei Writing Excuses gab es dazu mal ne Folge, wie man durch diese "Technik" eigentlich alles in Horror verwandeln kann. Das Beispiel das sie hatten war Erdnussbutter. An sich nichts furchteinflössendes, aber man stellt sich folgendes Szenario vor.
              Deine Schwester ist mit Neffe und Nicht zu Besuch und du weißt, dass dein Neffe hoch allergisch auf Erdnussbutter reagiert.
              Deine Schwester macht einen Ausflug und du hütest für ein paar Stunden die Kinder.
              Du bist nur kurz im Keller, Kartoffeln holen und dann kommst zurück in die Küche und dir schlägt der würzige Geruch von Erdnussbutter entgegen.
              Du eilst in die Küche und siehst dort ein Glas Erdnussbutter. Offen. Auf dem Küchentresen klebrige braune Schlieren. Am Küchenschrank ein kleiner brauner Handabdruck. Und dann hörst du es...

              Das ist gruselig, weil man ahnt, was passiert sein könnte und mit jedem Satz wird die schreckliche Vorahnung ein bisschen mehr Gewissheit und die an sich harmlose Sitaution ein bisschen bedrohlicher.
              Ist das aber wirklich Horror? Angst um das Kind, ja, aber in dem Sinne lauert ja auf Einen "Nichts Schlimmeres" als ein sterbendes Kind. (Wohlgemerkt, immer noch schlimm, bitte nicht falsch verstehen.) In der Situation besteht keine Gefahr für mich persönlich oder mein Körperliches Wohlergehen.

              Ich fände es wahrscheinlich schlimmer, wenn Erdnussbutter und Blut überall verschmiert wären und man hört, wie sich das Kind schreiend dagegen wehrt, Erdnussbutter gefüttert zu bekommen. Einfach, weil damit auch eine Gefahr für einen selber besteht. Besonders in einem Buch fänd ich zweiteres wesentlich schlimmer.

              Beispiel: Prota A kommt zurück und findet das röchelnde und sterbende Kind der Schwester und es stirbt. Tragisch, aber Prota A, die mir sympatisch ist, und mit der ich mitfiebere geht es ja noch wunderbar. Klar hinterlässt das Narben und wird ziemlich hässlich werden mit der Schwester, aber sonst besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass ihr Leben einfach weitergeht. Wenn ich von dem Kind als Leser vorher nicht viel mitbekommen habe, dann ist das halt blöd gelaufen und weiter im Text.

              Prota A kommt in die Küche, überall ist Blut (jemand wurde verletzt, Erdnussbutter an sich ist für sie ja nicht gefährlich) und Erdnussbutter, das Kind schreit und wehrt sich wogegen oder gegen jemanden und sofort bin ich beunruhigt, denn der Prota kann ja jetzt wirklich etwas passieren.

              Kann natürlich auch sein, dass ich das nicht einschätzen kann, weil ich keine eigenen Kinder habe noch momentan viel für diese aufbringen kann, aber ich finde es wesentlich gruseliger, wenn etwas mich direkt betrifft und nicht jemand Anderen.

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              • Gast-Avatar
                Gast kommentierte
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                Apropos "Spinne aus Decke". Ist meiner Frau letztens in der Nacht passiert. Dachwohnung, unheimlich warm ... aber irgendwann wollte sie sich doch zudecken. Als sie die Decke zu sich zog, flog eine Spinne aus ebendieser und auf den Schlafzimmerboden. Die Tatsache, dass ich sie nachts und ohne Kontaktlinsen erkennen konnte, verrät einiges über ihre Größe.

              • Amilyn
                Amilyn kommentierte
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                Oh Gott!!
                Ich hab mal eine aus einem Bettlaken geschüttelt, das ich draußen aufgehängt hatte und zusammenlegen wollte. Sowas führt bei mir dann immer dazu, dass ich für unbestimmte Zeit solcherlei Tätigkeiten an andere verteile...

              • ThetaHelion
                ThetaHelion kommentierte
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                Normalerweise bin ich da nicht so empfindlich, aber als es einmal nachts neben meinem Ohr auf dem Kopfkissen ein ganz leises Geräusch gab, musste ich dann doch mal das Licht anschalten und hatte neben mir einen ziemlich stattlichen Achtbeiner sitzen. Wahrscheinlich war der schwer genug, um beim Landen von wo auch immer, Wand, Zimmerdecke, einen hörbaren Laut zu erzeugen. Bei ihr kannte ich keine Gnade.

              #9
              Passend zu Thetas letztem Kommentar: Ich finde kaum etwas gruseliger und ekliger als Insekten oder wahlweise größere Organismen, die sich in menschlichen Körperöffnungen einnisten. Vorhin erst auf stern.de einen kurzen Film gsehen, wo einem kleinen Mädchen Öl ins Ohr geträufelt wird ... damit ein (gefühlt) eeeellenlanger Tausendfüßler rauskrabbelt. Waaaaah. Da schaudert's mich nicht nur äußerlich, sondern buchstäblich auch innen.
              Die "ausgewachsenste" Version davon sind die Alien Filme. Alles, was unmenschlich ist, sich einen menschlichen Wirt sucht, in diesem wächst und ihn schließlich zerstört.
              and it's not what we think
              rather the opposite
              it's staring at the end of you.

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                #10
                Ich habe eine furchtbare Angst vor Dingen, die es... nicht gibt

                - sich rächende Geister
                - Sachen, die sich von alleine bewegen
                - und natürlich Zombies

                Zombies sind ganz schlimm. Ich liebe zwar The Walking Dead, und ich kann das ganz gut gucken, seit ich mal ein recht nüchternes Making of gesehen habe, aber normalerweise gucke ich eine Folge oder einen Zombiefilm, und nach einer grauenvollen Nacht muss ich morgens erst mal aus dem Fenster gucken, ob alle noch aufrecht gehen. Hört sich dämlich an? Ist es auch

                Das letzte Buch, bei dem ich mir vor Angst fast in die Hose gemacht hab, heißt Geisterfjord von Yrsa Sigudardottir.
                Außer bei Zombiefilmen bin ich noch gut dabei bei z. B. Paranormal Activity, The Ring, The Grudge oder (mein Oberschocker) Blair Witch Project. Bei letzterem sieht man ja praktisch nichts. Es geht alles nur übers Hören, über die eigene Vorstellung, das visuell schlimmste ist ein ausgeschlagener Zahn, aber das ist das, wo ich echt nachts kein Auge zukriege.

                Und was reales: Spinnen. Egal, welche Größe, alle sind furchtbar. Und auch die Bilder von Spinnen.

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                  #11
                  Mir haben es die Spinnen angetan. Egal ob groß oder klein, behaart oder nackt, fett oder grazil. Lustigerweise habe ich auch eine starke Allergie gegen Milben (die ebenfalls zu den Spinnentieren zählen).

                  In Büchern machen mir die Tierchen weniger aus. Da regt sich im Bauch eher etwas, wenn eine Figur auf eine konkrete Weise verwundet wird. Das dürfte daran liegen, dass ich in der Regel mit einer Figur mitfühle und ihre Wahrnehmung teilweise auf mich übertrage. Wenn sie ein Messer in den Bauch gestochen kriegt, dann empfinde ich das als viel mitnehmender denn entstellte Leichenteile, die irgendwo herumliegen.
                  Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.
                  Zuletzt geändert von Flossenschwinge; 20.12.2019, 19:14.

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                    #12
                    Bei all den Arachnophobikern ein Schmankerl am Rande: Es gibt wohl eine Studie, die Insektenforscher näher untersucht hat, die erklärtermaßen eine Spinnenphobie haben. Das Extrapaar Beine, gepaart mit Lautlosigkeit und Geschwindigkeit, scheint den Ausschlag zu geben ...

                    Ich mag Dunkelheit nicht, eng damit verbunden ist wohl die Angst vor Blindheit. Dann habe ich höllischen Respekt vor Höhe (oder eher Tiefe), weil das den Thanatostrieb so unmittelbar anspricht - ein Sprung und no way back ... Brrrr!

                    In Büchern/Visuell geht gar nicht: Sadismus, der den letzten Rest Würde nimmt. Und wie Magico: Haltet realistische Kinder raus. An der Grenze des Erträglichen: True Detektive (Staffel 1) - brillant gemacht, weil man die Reaktionen der Leute sieht, die sehen, was man nicht sieht.

                    Grusel, den ich genieße: die klassische Katze, die ohne Vorwarnung fauchend durchs Bild fliegt; Poe, auch wenn der stark mit Urängsten arbeitet; Gothic Novels, Preston & Child, auch King (aber nicht alles), J. L. Howard (v. a. die Cabal-Shortstories); an Horror darf es gerne Sci Fi sein.

                    Doch unübertroffen bedrohlich: "Das Schweigen der Lämmer" - vor allem und auch der Film. Da gibt es halt alles: die begründet irren Killer, die ihre Opfer entmenschlichen, das klassische "Steig nie zu einem Fremden ins Auto", Dunkelheit, Verfremdungseffekte, Alpträume, Abgründe in jedem Haus ... Angst. (Und ein Kino kann verdammt dunkel sein).


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                      #13
                      Mich gruselt im Grunde wenig, tatsächliche Ängste oder konkrete Dinge, die mir Angst machen (Spinnen, Höhe, Wasser) habe ich kaum.
                      Das, was ich unheimlich finde, ist, wenn sich die "gesunde" Psyche langsam verabschiedet, wenn man irgendwelche Wahrnehmungen hat, die so nicht sein können. Das kann erst ganz subtiel sein, bspw. eine sich 1:1 wiederholdende kurze Begebenheit (jemand stellt dir einen Becher Kaffee hin und eine Minute später ist der Kaffeebecher weg und es passiert haar genau das Gleiche noch mal).
                      Das Gleich betrifft Stimmen, die man plötzlich hört, Menschen/Wesen/Tiere die man plötzlich sieht, obwohl sie nicht da sein können usw. Alles andere gruslet mich nicht.

                      Und, ich kann mich Magico anschließen, Bücher in denen Kinder Misshandelt werden, um Horror zu erzeugen, lege ich weg.
                      Zuletzt geändert von weltatlas; 20.07.2016, 19:50.
                      Nein das war ich nicht.
                      Ach so, das!
                      Ja, das war ich.

                      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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                      • Gast-Avatar
                        Gast kommentierte
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                        Mir machen solche (Wahn)Vorstellungen keine Angst, aber ich finde sie faszinierend. Die heftigsten hatte ich jeweils bei absolut extremer Übermüdung. Man sieht und hört tatsächlich Dinge, die nicht da sind. Wirklich krass ...

                      • weltatlas
                        weltatlas kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Wenn ich weiß, was sie verursacht, habe ich auch keine Angst. Habe auch schon mal einen silbernen Porsche mitten im Wald auf mich zufahren sehen.
                        Aber, wenn es keine ersichtliche Ursache gibt, dann finde ich es beängstigend.

                      #14
                      Sind Eisenstäbe in den Augen beim Kämpfen nicht eher hinderlich?
                      Das war ja das gruselige. Die konnten trotzdem sehen. Sogar durch Wände glaube ich.

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                      • after eight
                        after eight kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Stimmt, das ist wirklich gruselig.

                      • Gast-Avatar
                        Gast kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Das ist nicht gruselig, sondern viel zu weit hergeholt.

                      • Ankh
                        Ankh kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        @magico: Das kommt auf den Kontext an. Ich fand z.B. das Vieh mit den Augen auf den Handflächen in Pans Labyrinth auch gruselig, aber auf eine märchenhafte Art. Die "realen" Szenen mit dem Hauptmann dagegen fand ich gruselig gerade wegen ihrer Realität.

                      #15
                      Zwar habe ich die Befürchtung, dass es als Werbung aufgefasst werden könnte, auch wenn es so nicht geplant ist, aber bei der KSS-Blog-Parade hatte ich die glorreiche Aufgabe einen Artikel zum Thema "Horror" in Literatur (Mit Bezug auf anderen Medien) zu verfassen. Vielleicht hilft es dir, Theta: https://lyrblog.wordpress.com/2016/0...rror-schreibt/

                      Kommentar


                      • ThetaHelion
                        ThetaHelion kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Oha, sieht ja ziemlich umfangreich aus. Schaue ich mir heute Abend mal an. Besten Dank für den Link.
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