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Hirnschädigung, welche Hirnregion ist betroffen?

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    Hirnschädigung, welche Hirnregion ist betroffen?

    Guten Abend,
    diese Frage geht vor allem an die Medizinier unter euch:
    Meine Prota stürzt beim klettern ab und erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma. Sie wird Folgeschäden davontragen, allerdings bin ich mir noch nicht sicher, welche ich ihr andichten soll. Da stellt sich mir die Frage, welche Hirnregion könnte betroffen sein?

    Ich dachte da an folgende Dinge:
    • Konzentrationsschwäche, schnelle Ermüdbarkeit
    • evtl. muss sie das Laufen neu lernen
    • Sprachstörungen
    • retrograde Amnesie die später wieder verschwindet
    • vielleicht ist sie leicher Reizbar

    das sind nur Möglichkeiten, die in Frage kämen und sicher werden ich nicht alle einbauen. Aber die Frage ist halt - wenn es realistisch sein soll - welche Seite ist dann betroffen?

    #2
    Das sind bunt zusammengewürfelte Symptome, die man vielleicht mit einer ausgedehnteren Schädigung im Bereich des Stirn- und Schläfenlappens einigermaßen abdecken könnte. Betonung auf ausgedehnt. Im Sinne von: Das könnte nie wieder weggehen.
    Den Veränderungen der Persönlichkeit liegen oft Schäden am Frontalhirn zugrunde (aber nicht ausschließlich).
    Die Sprachfähigkeit fächert sich in unglaublich viele Facetten auf, für die unterschiedliche Hirnregionen zuständig sind.
    Die Motorik der unteren Extremität ist wiederum anderswo repräsentiert, je nach klinischem Bild können ganz unterschiedliche Bereiche betroffen sein.
    Wahrscheinlich ist der Weg vom Unfallmechanismus über Verletzung zum Symptom einfacher als umgekehrt ... Danach könnte man ein Fein-Tuning betreiben ...

    Kommentar


      #3
      Dodo, danke für deine Antwort. Okay, dann andersrum
      Also: Beim klettern ist sie nicht ausreichend gesichert und stürzt ab, da das Seil nicht hält (normalerweise ist sie gewissenhafter, aber an diesem Tag ist sie wütend). Entweder sie fällt rückwärts auf den Boden. Entweder schlägt sie sich beim Fallen den Kopf an einem Felsvorsprung an oder eben auf dem Boden. Die Verletzungen sollten sich schon etwas zurückbilden, müssen aber nicht komplett verschwinden. Allerdings sollte sie am Ende wenigstens halbwegs am normalen Leben teilnehmen können ...

      Kommentar


        #4
        Vorweg als Einschränkung: Bin kein Neurologe; über das genaue klinische Bild kann ich kein detailfreudiges Bild zeichnen. Ich kann Dir nur etwas über grundlegende Verletzungsmuster am Hirn etwas sagen.
        Die (wenigen) Patienten mit schweren traumatischen SHT, die ich gesehen habe, sind alle daran gestorben (Stichwort: ohne Helm und Epiduralblutung). Ich muss annehmen, deine Prota kommt schnell in eine neurotraumatologische Versorgung, damit der entstehende Hirndruck gesenkt werden kann. Sonst stirbt sie, weil Teile des Hirns mit den lebenswichtigen Zentren an Engstellen am Schädel, vor allem an dem großen Loch, wo die Halswirbelsäule ankommt, eingeklemmt werden. Das Gehirn hat in seiner helmartigen Schädelkapsel keinen anderen Weg. WENN die Raumnot so groß wird. Die medizinische Versorgung kann bedeuten, dass man einen Teil des Schädeldachs öffnet (trepaniert), um Platz zu schaffen und raumfordernde Blutungen im Bereich der Hirnhäute (Epi- und Subduralblutungen) auszuräumen. Eine ähnliche "Entlastung" findet bei offenen SHT statt, allerdings ist dann die Gewalt, die auf den Kopf eingewirkt haben muss, sehr stark gewesen. Wie bei einem Sturz aus großer Höhe. Zudem läge das Hirn frei, die Türen für Infektionen sind geöffnet, und wahrscheinlich sind auch die Schäden in den Hirnregionen unter der Oberfläche stärker.
        Bei (Kopf-)Anprallverletzungen zeigt das Hirn natürlich die meistens führende Verletzung dort in der Nähe, doch durch die Entschleunigung prallt es (von innen) noch an den gegenseitigen Schädel (contre-coup-Verletzungen). So könnte man natürlich unterschiedliche Symptome erklären, die den betroffenen Bereichen entsprechen müssten. An dieser Stelle bin ich zu faul, aber es gibt bestimmt im Netz Angaben, wo genau welche Funktionen des Hirns (z B auch die sensorischen und motorischen "Homunkuli", die beiden Hauptsprachzentren Broca und Wernicke, ... ) zu finden sind. Brodmann-Areale dürfte ein gutes Such-Stichwort sein. Dabei gilt: wenn in der Tiefe des Hirns gelegene Zentren traumatisch geschädigt sein sollen, dann sind es wohl auch die darüber gelegenen Areale, es sei denn, es handelt sich um Schäden durch die Einklemmung infolge des Hirndrucks oder zusätzlich erfolgte Einblutungen in den Hirngewebe, wenn Blutgefässe reißen.
        Über die Wahrscheinlichkeit, wie gut und wie schnell Hirnverletzungen mit oder ohne Folgen ausheilen, kann ich nicht spekulieren. Ich schätze die Chancen eher ... dumpf ein, habe mich damit aber nie wirklich beschäftigt. Die z B Glasgow Coma Scale wird als Prognoseinstrument verwendet. Auf die schnelle fand ich eben dieses - schon ältere - Konsensuspapier https://consensus.nih.gov/1998/1998T...109Program.pdf , vielleicht kannst Du daraus noch etwas verwenden. Bestimmt gibt es auch aktuellere Zusammenfassungen. (Ich war nicht in Pubmed, nur bei Google ).

        Ich ging jetzt von einem schwereren Trauma aus. Vielleicht reicht für Deine Geschichte ja such eine leichte Form, die gute alte - auch nicht ungefährliche - Gehirnerschütterung (= SHT 1. Grades) plus Frakturen der unteren Extremitäten, vllt sogar des Beckens? Schlimm genug ...
        Zuletzt geändert von Dodo; 27.03.2017, 08:19.

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        • Butterblume
          Butterblume kommentierte
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          hm, weniger als 15 Minuten? Okay dann muss ich das ganze umdrehen ... Jacob ist ja nicht von Anfang an dabei.
          Wie wäre es damit:
          Jacob findet sie bewusstlos, ruft den Notarzt. Sie kommt langsam zu sich, wird halt durch die Medikamente dann wieder sediert ... das ist glaub besser, oder?

        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Ist auf jeden Fall nachvollziehbarer.

        • Butterblume
          Butterblume kommentierte
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          okay, dann mache ich das wohl so ^^

        #5
        noch eine Frage:
        ist es realistisch, dass sie nach ein paar Tagen in ein Krankenhaus in ihrer Heimat verlegt wird? Das ganze passiert ja im urlaub. Und wie ist das dann: würde sie auf der normalen oder der Intensivstation liegen?

        Ich glaube, eine Gehirnerschütterung reicht nicht. Dann bleibt ja später "nur" die Lähmung zurück ... das reicht aber nicht. Die Amnesie geht ja wieder weg, aber kann sie dann noch sowas wie dauerhaft rasche Ermüdbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten haben? Geht das bei einer Gehirnerschütterung? Oder müssten dann Komplikationen auftreten?
        Zuletzt geändert von Butterblume; 02.04.2017, 00:06.

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        • Ena
          Ena kommentierte
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          Ankh Es ist nur ein gelegentlicher Zweitjob, eigentlich arbeitet er in einem Krankenhaus. Ich weiß den Namen der Organisation nicht, aber DRF ist es, soweit ich weiß, nicht. Könnte Ambu-Trans sein, aber 100% kann ich das gerade nicht sagen ^^"

        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Ah, okay, ich wusste nicht, was es da noch so alles für Organisatiuonen gibt. Ich bin nur seit Ewigkeiten schon Fördermitglied der DRF und als Bonus bekommt man da eben kostenlose Verlegungsflüge aus dem Ausland.

        • Butterblume
          Butterblume kommentierte
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          Ena, danke dir, das hat mir weiter geholfen

        #6
        Ich kenne jemanden, der ein SHT hatte (Verkehrsunfall) und nach mehrwöchigem Koma und einer Gehirn-OP im Rollstuhl landete. Er musste alles (!) wieder von vorne lernen: Essen, Sprechen, Rechnen, Schreiben, ... und natürlich Gehen (und wenn man Letzteres nicht gleich angehen kann, (weil die Ärzte ne Behandlung überflüssig finden o.ä.) dann klappt es erfahrungsgemäß auch nicht mehr gut, heißt: Man bleibt am Rollstuhl kleben. Deshalb: Physiotherapeutische Intervention ganz wichtig.)
        Das ist aber schon ein paar Jahrzehnte her. Dürfte aber im Groben noch immer so ablaufen. (Ohne Gewähr.)

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        • Butterblume
          Butterblume kommentierte
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          Mona, danke für die Info. Allerdings werde ich es jetzt wohl doch anders machen ...

        • Mona
          Mona kommentierte
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