Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Tätowierungen ohne moderne Mittel

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Tätowierungen ohne moderne Mittel

    In meinem Fantasysetting möchte ich gerne die Tätowierung eines Mädchens beschreiben. Nur hab ich keine Ahnung, wie das damals so abgelaufen ist. Okay, heutzutage gibt es diese komischen "Pistolen" ... aber damals? Eine kleine Nadel, die in Farbe getunkt wurde? Woraus bestand diese Farbe? Gab es nur eine Nadel? Wie kann man sich die vorstellen? Und wie haben die es geschafft, nicht ein völlig löchriges Tatoo zu erschaffen, sondern eine angemalte Fläche?

    Es geht um kein kompliziertes Tatoo. Eigentlich nur ein paar ganz banale Linien auf dem Puls, sehr einfach, nicht größer als ein Daumenlang.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

    #2
    Das hängt ein wenig von der Kultur ab und den Möglichkeiten, die es gibt. Im Grunde braucht man etwas spitzes um die Haut zu verletzen und Farbe, die in die entsprechende Hautschicht (Dermis) eingebracht wird.

    Man kann das auf viele Arten machen, vom in die Haut ritzen und Farbe in die Wunde reiben bis hin zu richtigen Tätowiernadeln, nur eben ohne Maschine. Vor allem für Flächen verwendet man dann Nadeln, die vorne ganz viele Spitzen haben, ähnlich eines sehr feinen Kamms. Die dürften heutzutage hauptsächlich aus Metall hergestellt sein, früher auch aus Knochen oder Pflanzenteilen. Man zieht die Haut glatt und sticht dann mit der in Farbe getunkten Nadel schnell und regelmäßig in die Haut. Es gibt glaube ich auch noch eine Technik mit einem Faden, aber da kenn ich mch nicht aus.

    Als Farbe kann ebenfalls alles Mögliche verwendet werden, viele Naturvölker benutzen mit Wasser vemischte Asche oder Pflanzensude. Ich weiß ja nicht, ob es deinen Tätowierern etwas ausmacht oder sie überhaupt wissen wie gesund ihre Farben sind, wenn nicht, kann man da sicher so ziemlich jedes Pigment verwenden, mit dem man auch malen kann.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


      #3
      Also, ich kannte jemanden, der hatte mir das so erklärt: Messer heiß machen ("desinfizieren", muaha^^), in Tinte tauchen und dann vorsichtig in die Haut ritzen. Das Ding hielt ewig.

      Kommentar


        #4
        Mein Mann ist ganz scharf drauf, sich irgendwann mal ein Tattoo stechen zu lassen, wie die Maori es wohl immer noch machen. Irgendwas mit einem Teil, an dem die Nadel oder ein Knochen oder so was befestigt ist und man dann mit einem Stein draufklopft - irgendwie so was, ich höre da immer nicht soooooo genau zu *hust*

        Na, auf jeden Fall, man muss halt einfach nur Tinte unter die Haut kriegen. Ich glaub, mein Mann hat sich in seinem jugendlichen Leichtsinn auch mal mit einer Nadel und ein bisschen Tinte irgendwelche Kleckse auf's Bein gestochen. Ich dachte immer, es wären Pigmentflecken, aber es soll wohl irgendein Sternenbild sein

        (Ach Gott, so viel zum Thema: Professionelle Hilfe nach Mitternacht ).

        Kommentar


          #5
          Wikipedia - Tätowierung bei Berbern:
          Die zu stechenden Muster wurden zunächst vorgezeichnet und anschließend mit einer Nadel in die Haut gestochen. Die blaue Farbe wurde aus der Indigo-Pflanze (nila) gewonnen. Alternativ wurde Ruß oder Holzkohle verwendet. Die gestochenen Stellen wurden anschließend mit einer Pflanze eingerieben, die einen grünen Farbstoff beinhaltet (kheddira).
          Polynesien:
          Bei den Völkern Polynesiens war ein Tätowierkamm gebräuchlich, der aus verschiedenen Pflanzenteilen oder Knochen hergestellt wurde und an einem langen Stab befestigt war. Die Spitzen des Kammes wurden durch rhythmisches Schlagen auf den Griff in die Haut getrieben, wo sie eine Tinte aus Wasser und Asche oder verbrannten Nüssen einbrachten. Diese Kämme gab es in unterschiedlichen Breiten, sie hinterließen aber immer Linien, niemals Punkte.
          Anmerkung: das Verfahren, bei dem mit einem Hammer unaufhörlich auf eine Spitze geschlagen wird, ist äußerst schmerzhaft und nur die Tapfersten hielten die wochenlange Prozedur durch (Ganzkörpertätowierung). Für einige winzige Tatoos am Handgelenk, wie du das vorhast, dürfte eine leichte Methode mit Nade ausreichen. Eine Fundgrube ohne Ende: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...modifikationen

          Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
          Mark Twain

          Kommentar


            #6
            Also doch so einfach *grübel* Ich hab mir da irgendwie mehr Aua-Aua und Effektheischerei vorgestellt. Also einfach Nadel, ein bisschen Farbe und Linie stechen.

            Letzte Frage: Wie lange glaubt ihr würde sowas ungefähr dauern? Wie gesagt, etwa daumengroß, sehr einfaches Zeichen (nicht ganz ein G, aber kommt dem Ganzen verhältnismäßig nahe), einfache Nadel: Reicht dafür ne Stunde? Halbe Stunde? Drei Stunden?
            Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

            So nah, so fern.

            Kommentar


              #7
              Wenn der Tätowierer geübt ist und die Utensilien zur Verfügung stehen (Farbe fertig angemischt) dürfte da ne halbe Stunde reichen. Setz dich doch mal hin und mal mit einem Fineliner nur aus Pünktchen das Zeichen, das du vorhast. So lange, wie du da dann tüpfelst, dürfte auch das Stechen ungefähr dauern.
              Poems are never finished.
              Just abandoned.

              Kommentar


              • Kelpie
                Kelpie kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Nicht mal fünf Minuten Das käme mir dann aber übertrieben schnell vor XD

              • Ankh
                Ankh kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Naja, du müsstest noch Zeit dazuzählen für das Eintunken in die Tinte zwischendurch und eben dass die Nadeln wohl kleiner sind als dein Stift, aber bei der Größe halte ich ca. 15 Minuten schon für realistisch. Musst du das überhaupt so genau angeben? Dem Mädchen wirds wohl eher länger vorkommen (immerhin tut das weh), und aus jder anderen perspektive kannst du ja beschreiben, wie der Tätowierer schnell und routiniert arbeitet, sich nicht von den Bewegungen des Mädchens ablenken lässt und sie einfach nur fester hält, am Schluss das Blut und die überschüssige Farbe wegwischt und zufrieden sein Werk betrachtet oder so. Knapp beschrieben wirkt das dann auch wie ne schnelle Aktion.

              • Kelpie
                Kelpie kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Schon, so wollte ich es am Ende auch aussehen lassen. Aber wenn das jetzt ne Stunde gedauert hätte, dann hätte ich das doch ein bisschen in die Länge ziehen müssen. Rein von der Wortwahl her

              #8
              Muss mal wieder mein kürzlich zuende gelesenes Buch zitieren: Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr". Ab Seite 301 beginnt eine Tätowierszene. Kann man ja mal eben in der Buchhandlung querlesen...

              Aber wenn das jetzt ne Stunde gedauert hätte, dann hätte ich das doch ein bisschen in die Länge ziehen müssen.
              Muss man nicht. Moyes schreibt auch bloß "Zwei Stunden später kamen wir aus dem Tätowierstudio", und die Handlung an sich ist ja wie schmerzvolles Warten beim Zahnarzt. Man könnte ebensogut eine Stunde unter der Dauerwellenhaube sitzen und Zeitung lesen. Aber die Gedanken drumherum sind ganz amüsant zu lesen, und hauptsächlich ging es ja in der Handlungs-Beschreibung um ihn und was das Studio schon an Gelähmten gemacht hatte und nicht um sie, obwohl es ihr erstes Tatoo war. Bei ihr stand die Motivwahl und der Ansporn, es überhaupt zu tun, im Vordergrund, also etwas, das nicht die eigentliche Aktion des Tätowierens betraf.

              Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
              Mark Twain

              Kommentar


                #9
                Wenn ich das Buch finde, werde ich da reinschmökern. Seite 301 - ist ins Gehirn gebrannt!

                Mit in die Länge ziehen habe ich weniger die Menge an Absätzen gemeint, als die gefühlte Zeit für den Protagonisten. Eins ist, ob er "nach überraschend kurzer Zeit das Blut abzutupfen begann" oder "ihre Beine eingeschlafen waren, als sie endlich aufstehen durfte" ^^
                Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                So nah, so fern.

                Kommentar

                Lädt...
                X
                Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung