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    Wenn ich richtig informiert bin, benutzte man im Mittelalter ja eine Art kleine Kanne, um das Siegelwachs für Briefe zu schmelzen und zielgenau auf das Pergament zu träufeln, eine Art Sauciere aus Metall, wie in diesem Bild.

    Weiß jemand, wie das Ding heißt oder wie man das nennen könnte? Wachs-Sauciere (*hüstel*)? Wachskännchen?
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Je nach Form finde ich Schmelzkelle oder Wachskännchen passend. Eine "richtige" Bezeichnung kenne ich nicht, aber ich denke, unter den Begriffen kann man sich gut etwas vorstellen.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Dann nehme ich Schmelzkelle. Das klingt irgendwie ... lebendiger

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ich kenne das auch als Schmelzlöffel. So wird's z.B. auch bei Amazon vertrieben. https://www.amazon.de/gravurART-Schm.../dp/B00IRDIQUS
      Zuletzt geändert von Alys II.; 06.08.2019, 11:41. Grund: Interessanter freud'scher Verdreher, ich hatte Wikipedia statt Amazon geschrieben ...

    Der derzeitige König hat zwei Todesstrafen, also Hinrichtungen verhängt. Am Tag der Ausführung kommt die eigentliche Anwärterin auf den Thron und will die Hinrichtung verhindern, sie wurde bisher für tot gehalten. Wäre sie dazu in der Lage, da ihr vom Geburtsrecht der Thron zusteht, oder würde die Hinrichtung dennoch ausgeführt werden, weil zum Zeitpunkt der Strafe der König rechtmäßig geherrscht hat? Mir gehts darum, das ich will, dass die Prota an den beiden Hinrichtungen nichts ändern kann, obwohl sie danach zur Königin ernannt wird und die Todesstrafe abschafft. Ist das realistisch? Es ist ein Fantasysetting.
    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Ich würde sagen, das hängt von den Gesetzen deines Landes ab. Sollte jemand unrechtmäßig auf dem Thron sitzen und der/die eigentliche Herrscher/in auftauchen, sollten dessen Verfügungen nach einer Legitimation ihrer Ansprüche als nichtig gelten. Was die Hinrichtung angeht, sollte sie idealerweise ausgesetzt werden, bis das geklärt ist. Außer der König hat einen treu ergebenen Henker, der alles tut, um seinen Befehl auszuführen und nicht so lange wartet.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Das hängt von der Staatsform deines Landes ab. In einer absolutistischen Monarchie kann der/die Herrscher/in befehlen, was er/sie will, auch wenn es den vom Vorgänger erlassenen Befehlen entgegensteht.
      In einem Rechtsstaat, in dem auch der/die Herrscher/in an Gesetze gebunden ist, wird das schwieriger. Da müssen dann auch die rechtmäßig vom alten König Verurteilten hingerichtet werden und die neue Königin kann das nicht willkürlich ändern.

      Aber: In einem Fantasy-Setting kannst Du einbauen, was Du willst.
      Vielleicht gibt es die eherne Legende, dass das Land untergeht, wenn der letzte Befehl des alten Königs widerrufen wird.
      Oder Deine Prota gibt zwar den Befehl, die Hinrichtung zu stoppen, aber bis der Bote auf seinem erschöpften Pferd am Hinrichtungsort angekommen ist, wurde diese leider schon vollzogen.
      Oder die Todeskandidaten sind aufgrund von Folter und Kerkerhaft schon so geschwächt, dass sie sowieso sterben, obwohl sie sie begnadigt.
      Oder die Prota muss ihren ungewöhnlichen Befehl, die Todesstrafe abzuschaffen, erstmal durchsetzen bei Hof. Auch wenn sie eine absolute Herrscherin ist wird sie trotzdem Intrigen und politischen Strömungen ausgesetzt sein.
      Zuletzt geändert von Alys II.; 08.08.2019, 10:55. Grund: Tippfehler

    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Danke euch allen für die schnellen und wahnsinnig hilfreichen Antworten! Ihr habt recht, das ist wunderbar! (auch wenn es mein Autorenherz bricht, aber wie heißt es so schön, kill your darlings).

    Weil wir das Thema Badboy Romance im LiRo-Tropes-Therad gerade gestreift haben:

    Kennt jemand eine Geschichte (egal in welcher Form: online, Buch, Film, Serie, Videospiel, deutsch oder englisch ...) in der diese Kostellation mal nicht so aufgelöst wird, dass die Liebe den Badboy von all seinen schlechten Eigenschaften "heilt"?
    Wo das realistisch gehandhabt wird? Also, dass die Prota sich zwar erst in ihn verliebt, dann aber erkennt, was er für ein Psychopath ist, und das Happy Ending daraus besteht, dass sie gerade noch den Absprung schafft, anstatt in eine feste Beziehung mit dem Kerl reinzurutschen.

    Ich suche da schon länger danach und getriggert durch Dodos Therad ist mir das wieder eingefallen. Wäre für Tipps echt dankbar. Geschlechterrollen dürfen natürlich gerne anders aufgeteilt sein, es geht mir nur um das Grundmuster, dass sich jemand in den/die Falsche/n verliebt und dies auch bitter erkennt und entsprechende Konsequenzen zieht.

    (Zwei Beispiele kenne ich, "Portrait of a Lady" von Henry James und den Film "Der Feind in meinem Bett" - aber beides passt nicht so 100%. In "Portrait of a Lady" rutscht Prota zwar in die böse Beziehung rein, trennt sich aber nicht, und in "Der Feind in meinem Bett" flieht Prota aus einer missbräuchlichen Beziehung, aber es wird nicht thematisiert, wie es überhaupt zu der Beziehung kam.)
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Badabumm Ja, das geht auch in die Richtung. Danke!
      Ankh Das hat mich tatsächlich weitergebracht - auf "Dating Catwoman" - und da sind tatsächlich einige brauchbare Beispiele für Verliebtheit in die falsche Person. Danke!

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Ich wusste doch, dass ich da irgendeine Geschichte kenne, wo das sogar ziemlich deutlich aufgearbeitet hat. Nach langem Überlegen fällt es mir jetzt ein: Game of Thrones Die "Liebesgeschichte" zwischen Sansa und Joffrey.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Kelpie, Stimmt, das ist ein gutes Beispiel! Sansa will mit all ihrer dümmlichen Verliebtheit nicht sehen, wer er wirklich ist. Sie kriegt zwar nicht selbständig die Kurve, aus dieser "Beziehung" rauszukommen (denn es war ja nie eine", aber immerhin kapiert sie irgendwann, wer er wirklich ist.

    An die Mediziener und/oder die, die sich damit auskennen:

    Gibt es in Krankenhäusern/Praxen ... blabla ... so ne Art wöchentliche Versammlung/Konferenz, wo aktuelle Fälle besprochen werden? Ich meine ja und wenn ja, wie heißt das offiziell?

    Und, gibt es eine Krankheit, bei der ein Auge was anderes bewegungstechnisch macht, als das andere? D.h. das eine Auge fängt an zu schielen bspw.

    Vielen Dank!
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Wir nennen es sogar in der Praxis Tumorboard. Ist eine QM-Frage ...

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Danke Euch allen für den Input.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Laienwissen von absolut keinem Arzt

      Bezüglich schielen: Meine Schwester wurde mit einer Disfunktion der Augen geboren, bei der die beiden Sehnerven nicht miteinander verbunden sind. Das wurde zwar irgendwie operativ im Kleinkindalter bereinigt, aber noch heute kann sie so schnielen, dass bspw. das eine Auge geradeaus guckt und das andere nach oben geht. Ohne Brille passiert ihr das beim Fixieren von Dingen teilweise sogar unabsichtlich.
      Zwei Dinge fixieren funktioniert da allerdings nicht, sie hat in solchen Momenten ein "sehendes" Auge, während das andere halt aus der Reihe tanzt. Glaube, bin aber nicht sicher, dass das sehende Auge immer dasselbe ist.

      Ob dir das nun für jemanden hilft, der mit beiden Augen fixieren soll, weiß ich nicht

    Ich zapf mal wieder an der Schwarm-Kreativität/Intelligenz:

    Wohin geht eine Frau, die gerade zwei Verehrern (einen, den sie wirklich liebt, und einen, der mit ihr verlobt war) auf einen Streich einen Korb reingedrückt hat?
    Sie soll nicht einfach nach Hause gehen und in ihr Sofakissen schreien, sondern etwas machen. Sie ist ein aktiver Mensch, kennt in dem Örtchen (8000 EW) aber noch nicht sooooo viele Leute, ist dort "neu" als Lehrerin und Zugezogene. Hat keine Beste Freundin bei der Hand.
    Meine Ideen klingen erst einmal langweilig. Restaurant. Fluss. Straßenfest mit Musik ...
    (Gute) Klischees willkommen.

    Kommentar


    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Mein Prota jagt in dem Fall Raser.
      Falsch gelesen, aber ... ICH BIN FÜR RASENMÄHEN. Oder Hecke schneiden, mit Motorsäge. Irgendwas Lautes.

      Egal, was sie tut, irgendwie hängt das ja ein bisschen von ihrer Persönlichkeit ab, oder nicht? Eine schüchterne, naturverbundene Bergsteigerin, die immer Ruhe sucht, wird sich eher nicht in das Schlachtfeld einer Diskothek werfen ...

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ok, Flucht in die nächste größere Stadt fürs WE passt auch!
      Ob sie den Ort mag ... auch eine gute Frage ... kann ich nicht einfach beantworten. Geht ins Figureneingemachte 👍.

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Grad noch eingefallen:
      Einen strammen Spaziergang durch den Ort machen, am Tierheim vorbeikommen, spontan reingehen und einen Hund mitnehmen.

    Gott, ich schreibe nie wieder eine Geschichte, in der jemand im Krankenhaus arbeitet. T__T Ich habe davon einfach keine Ahnung! Äh, ja, also meine Frage: Der nachfolgende Text ist eine Szene in der Notaufnahme und ich wollte wissen, ob das realistisch oder abstrakt genug klingt, dass mein Einviertelwissen nicht so auffällt? Kann der Notfallkontakt (Ruben) überhaupt mit vor dem Schockraum sein? Und mein Charakter ist ziemlich arrogant und hält sich immer für den Tollsten - seht es ihm nach!

    „Dr. Mommsen schickt mich! Er konnte Sie nicht erreichen und braucht Hilfe in der Notaufnahme!“, rasselt Malik herunter. Dr. Mommsen ist ärztliche Leiter der Notaufnahme und ich habe absolut keine Lust, ihm beim Nähen von Arbeitsverletzungen Händchen zu halten.

    „Warum assentiert ihm kein anderer Arzt? Ich vertrete heute Dr. Parry“, erwidere ich genervt und nippe nochmal an dem Kaffee, da ich offenbar vergessen habe, wie abartig er schmeckt. Bäh!

    „Er hat ausdrücklich nach einem Chirurgen verlangt und Sie sind abkömmlich! Sie sollen sofort kommen!“ Ich bin ein wenig angepisst, weil meine Pause dadurch flöten geht, aber offenbar ist es wirklich wichtig, weil Roman sich sonst auch nicht die Mühe gemacht hätte, Malik zu schicken. Jeden anderen hätte ich wortlos abgekanzelt.

    „Tz, dann soll es wohl so sein“, murmele ich. Ich schütte den Kaffee in die Spüle und schlendere an Malik vorbei Richtung Notaufnahme.
    In der Notfallambulanz ist der Teufel los. Offenbar gab es einen Autounfall mit mehreren Verletzten, die alle versorgt werden müssen. Die wenigen Pflegekräfte laufen geschäftig umher, um die Vitalparameter der Patienten und Triage der Patienten festzustellen. Die dreimannstarke Ärztebesetzung hat alle Hände voll zu tun, die nötige medizinische Hilfeleistung sicherzustellen und ich erfasse schnell den Ernst der Lage. Hochkonzentriert und im Chirurgiemodus melde ich mich bei der Pflegeleitung, die mich in den Schockraum 1 schickt. Offenbar ist der zwei Chirurg vor zwei Tagen drisch von der Universität gekommen und mit bereits mit einer Thorax-Drainage überfordert. Der junge Mann wirkt sichtlich erleichtert, als ich ihn fluchend zur Seite dränge und mit geübten Handgriffen eine Drainage lege. Für die Weiterversorgung schicke ich den Patienten auf die Intensivstation und den unfähigen Absolventen direkt mit. Ich schaue mich nach Dr. Mommsen um und lenke zügig meine Schritte in seine Richtung.

    „Was willst du denn hier?“, blafft mich plötzlich ein Zivilist, der neben dem Schockraum 2 steht, an. Obwohl ich ihn seit neun Jahren nicht gesehen habe, erkenne ich ihn sofort und all die schlechten Gefühle, die ich mit ihm verbinde, brechen sich Bahn. Das hier ist mein Krankenhaus! Hier bin ich in meinem Element und werde mich schon gar nicht von Ruben zurechtweisen lassen! Dieser hohlköpfige Penner!

    „Ich arbeite hier!“, zische ich so verächtlich, wie es geht, aber das scheint Ruben nicht einzuschüchtern. Ganz im Gegenteil macht ihn meine Ansage offenbar ziemlich wütend, denn er schubst mich so kräftig nach hinten, dass ich auf den Boden stürze.

    „Das meine ich nicht, du Arschloch! Was willst du hier?“, fragt er und macht eine den Schockraum umfassende Geste. „Du hast nicht auf ihn aufgepasst! Du tust ihm immer nur weh! Du hast ihn nicht verdient, verdammt!“, schreit Ruben, ist aufgelöst, völlig außer sich, während ich bei seinen Worten völlig starr werde. Eine eiskalte Hand legt sich um mein Herz und ich habe das Gefühl, für einen Moment keine Luft mehr zu bekommen, als mein Blick zu dem Patienten wandert, den einer der anderen Fachärzte gerade versorgt.

    Meine Augen sind bestimmt schockgeweitet, als ich mich mühsam auf die Beine kämpfe und dabei das viele Blut wahrnehme. „Was…was ist mit ihm?“, presse ich mühevoll hervor und versuche vergeblich das Zittern meiner Hände unter Kontrolle zu bekommen.
    „Er wollte nach Hause. Hatte einen Schub. Und da du ihn offenbar nicht abholen konntest oder wolltest“, faucht Ruben mir entgegen, „hat er sich ein Taxi genommen und ist in eine verfickte Massenkarambolage geraten! Verdammte Scheiße! Du bist schuld!“
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    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Soll kein Verriss sein, bitte nicht falsch verstehen. Aber ich hab wirklich jahrelang in einer großen NA gearbeitet.
      Da passen einfach viele ein paar Details vom organisatorischen und strukturellen Aufbau der NA nicht zusammen und es mischen sich Bilder aus Emergency Room, Scrubs und anderen Serien, aber nur wenig aus dem realen Leben. Mich hättest Du damit als Leser verloren.

      Ich spinne jetzt mal wild rum und mache Vorschläge ins Blaue hinein: Du willst doch, dass Dein Prota aus einer Situation, in der er sich wie ein Gott fühlt, herausgerissen wird, oder?
      Dann könnte er z.B. gerade eine schwierige OP erfolgreich abgeschlossen haben - glaub mir, in solchen Momenten schwebt man gefühlsmäßig einen halben Meter über dem Boden. Er kommt aus dem OP, freut sich auf seine wohlverdiente Pause, und ist dann angepisst, dass man ihn zum Schockraum ruft. Für den wäre er nämlich nicht zuständig, wenn er eigentlich gerade im OP-Tag hat. Auf dem Weg zum SR kommt er an dem Raum vorbei, wo die Angehörigen warten, und wird dort von Ruben angequatscht. Würde das für Dich funktionieren? Damit ersparst Du Dir weitestgehend die Schilderung der internen Abläufe der NA.

    • Lyriksoldatin
      Lyriksoldatin kommentierte
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      @Alys II.

      ^^ Mhm, ich weiß ja selber, dass ich keine Ahung habe und leider nicht mal auf das Wissen von Arztserien zurückgreifen kann, also bin ich dankbar für alles, was die Geschichte authentischer macht.
      Ich habe versucht einiges nachzulesen, aber die Informationen für die NA sind sehr rar gesät. Vll hast du recht und ich sollte Schilderung der Notaufnahme ganz weglassen. :/ Und deine Idee klingt schon mal gut.

      Wäre ein Schockraum eigentlich immer in einem abgetrennten Zimmer oder mit Vohang oder kommt das auf die NA an? Und wer würde sie koordinieren? Eine Pflegekraft, ein Arzt oder jemand der irgendwie in Management ausgebildet ist?
      Zuletzt geändert von Lyriksoldatin; 22.08.2019, 17:13.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Lyriksoldatin
      Ein Schockraum ist immer ein abgetrennter Raum. Er enthält alles, was man für die Erstversorgung und Stabilisierung schwerstverletzter Patienten benötigt, also auch Diagnostikgeräte wie Röntgen und Ultraschall, meist sogar ein CT. Schon aus Strahlenschutzgründen muss der Raum also baulich abgetrennt sein. Und die Türe des Raums wird geschlossen in dem Moment, in dem der Patient drin ist. Angehörige und Freunde des Patienten haben dort nichts verloren und werden notfalls energisch abgewimmelt.

      Ein Patient, der über den Schockraum kommt, wird von der Leitstelle vorher angekündigt. Das ist so eine Info wie "männlich, 30 Jahre, Polytrauma nach Verkehrsunfall, in 8 Minuten". Mit dieser Info wird in der Klinik "Schockraumalarm" ausgelöst, d.h., ein bestimmter Personenkreis wird automatisch informiert, und die gehen dann zum Schockraum und erwarten den Patienten dort. Üblicherweise sind das von jeder Fachrichtung 2 Personen, nämlich einer aus dem Ärzteteam und einer aus dem Pflegeteam. Also mindestens 6 Leute: 2x Chirurgie, 2x Anästhesie, 2x Radiologie. Je nach dem, was für ein Patient angekündigt ist, werden noch andere Fachrichtungen dazugezogen (Internisten, Neurochirurgen, Visceralchirurgen, Gynäkologen, Kinderärzte, Neonatologen, HNO, Augenärzte, Urologen ... hier ist die denkbare Liste fast endlos und es kommt natürlich auch darauf an, was für eine Klinik das ist, also welche Versorgungsstufe und welche Fachrichtungen im Haus vertreten sind.)

      Natürlich braucht es, wie Du sagst, einen Koordinator, damit es nicht zu einem Rangordnungshickhack kommt. Bei uns war dieser Schockraumführer üblicherweise der Unfallchirurg; es gibt auch Kliniken, in denen es der Anästhesiest ist. Normalerweise gibt es da aber kein großes Gezicke oder Machtkämpfe. Das sind standardisierte Abläufe zwischen Leuten, die das schon oft gemacht haben. Natürlich kann Dein Prota trotzdem aus seiner Arroganz heraus den Eindruck haben, dass alle anderen unfähig sind. ;-)

    Was geschieht bei einem totalen Stromausfall mit Atomreaktoren, d.h. Atomkraftwerken? Ich meine keinen Stromausfall der eine Stunde dauert, sondern Tage ... Wochen und niemand da wäre, der irgendweche Maßnahmen einleitet.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Ja, in Fukushima gab es keine funktionierende Peripherie zur Kühlung mehr. Das ist einfach dumm gelaufen. Aber wie bei allen menschlichen Errungenschaften muss man mit einem solchen Versagen rechnen.

      Ich stelle mir vor, dass ohne Bemannung der Reaktor automatisch heruntergefahren wird? Vielleicht gibt es ja eine Sifa-Schaltung oder Totmanneinrichtung wie bei der Eisenbahn..? *lol* Sinnvoll wäre es, denn jeder noch so kleine Betrieb erfordert menschliche Überwachung.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Badabumm Ja, Kernreaktoren haben eine automatische Abschaltautomatik, die zur Abschaltung führt, wenn Strom ausfällt. SCRAM. Ohne dass der Mann mit der Axt tatsächlich dastehen muss.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Manche Zombies können auch Tasten drücken... ("The Girl with all the Gifts")

    Ich kenn mich leider nicht besonders mit Autos aus (gar nicht. Reinsetzen - fährt, das ist mein Kenntnisniveau).
    Ich bräuchte für meinen Anta einen Sportwagen, der huiiii aussieht, aber (insgeheim?) einen prolligen Ruf hat. Gern ein amerikanisches Fabrikat ...

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Wenn man draußen in der Pampa wohnt, fährt halt fast jeder so ein Ding, damit sticht man dann auch wieder nicht aus der Masse hervor (okay, mit einer Edelmarke vielleicht schon). Da würde ich an Protzis Stelle eben was nehmen, was garantiert keiner dort fährt, weil voll unpraktisch, aber eben teuer und wrumm.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ja, ist schwierig. Ich nehme auch an, dass er beides besitzt, Eure Argumente und sein Persönlichkeitstyp sprechen dafür. Jetzt muss nur eines der Autos sterben, und ich fürchte, es wird der Edel-SUV. Woher hat er nur das Geld? - Das arme, arme Tierheim.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Mein Wagen ist nicht zu fett. Was kann ich denn dafür, dass Kinder und Rollstuhlfahrersterncheninnen zu klein sind. *knirsch* ... Hö, was war das denn. Hoffentlich kein Kratzer im Lack.

    Ich hab ne Frage zu Schall und Ohrenformen.
    Es geht um die Funktion vom Außenohr.


    Bringt dieser Elfen-Zipfel was?
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    ↑
    Ist im Spoiler geschrieben, weil: nicht mein MS.

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Meinst Du sowas wie einen ausgeprägten Darwinhöcker? Nee, der bringt allein nichts. Es ist eher die Größe und „Trichterung“ des Gesamtaussenohrs, zusätzlich die mimische Muskulatur, mit der das Ohr ausgerichtet werden kann (oder eben nicht). Das alles führt zum Gesamteindruck von Schallsammlung, -weiterleitung und -ortung.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Also wenn da statt "wegen der Spitzen" eher "wegen meiner mächtigen, abstehenden beweglichen Ohren" stünde, wäre es wieder logisch?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ja, und wunderschön wäre es auch. 😆

    Gibt es einen speziellen Namen für eine Riesenhandtasche, in der alles verloren geht?

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    Ein paar Fragen zu Leichen und Verwesung und so.

    Ist es eigentlich realistisch, dass in z. B. Piratenhöhlen vollständige Skelette in Klamotten und Hut und Augenklappen rumsitzen? Was braucht man eigentlich zum Verwesen?
    Wie ist es in Fallgruben mit spitzen Metallspitzen? Ist das Blut, was da klebt, noch dran, wenn alles andere ansonsten weg ist bis auf die Knochen?

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
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      Nur in der Karibik oder bei Indiana Jones. 😀

      Wenn die Weichteile, inkl. Blut der Leiche verwest sind, ist auch das Blut an Metallspitzen weg. Wenn man sich die Waffen aus dem Mittelalter ansieht, die der Witterung preisgegeben waren, hält nur noch der Rost die zusammen. Ich fürchte, rostfreien Edelstahl hatten die Piraten kaum zur Verfügung. Das braune Zeug muesste demnach Rost sein.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Achtung - könnten manche Leute eklig finden:
      Kommt auf das gute Tuch an. Einem Regenmantel trau ich da mehr zu als einem Baumwollunterhemdchen.
      Verwesung ist die bakterielle oder mykotische Zersetzung von totem Gewebe. Mikrobiologie am Werk. Die Keime haben ihr Temperaturoptimum, daher wäre die Höhlentemperatur interessant, sie sollte nicht zu stark schwanken.
      Fäulniskeime haben eigentlich kein Interesse, Klamotten zu verdauen, sonst sähen manche Kleiderschränke fürchterlich aus; da würde ich eher an Insekten (Motten und so) denken, die sich darüber her machen. Flattert da was in der Höhle herum? Vielleicht auch irgendwelche Maden? Das weiß ich aber nicht, ob die Stoffe futtern. Dr. Benecke fragen.
      Ratten fressen sich auch gerne über den Kragen hinein.
      Auf jeden Fall werden die Klamotten im Verlauf klassischer Fäulnis umso unschöner, je näher sie an dem Körper sind. Schimmelpilze könnten da hübsche Muster druffzeichnen, immer der eingesogenen Fäulnisflüssigkeit hinterher.
      Was den Erhalt des Skeletts angeht ... joa. Solange Bänder und Gelenkverbindungen nicht aufgelöst sind, könnte da so ein Goonie-Bild bei rauskommen. Nicht so pittoresk, sondern ... also, lediglich nicht völlig unmöglich.
      Fäulnis (nennen wir es mal feuchte Verwesung) und Mumifikation (trockene Verwesung) sind unterschiedliche Wege, die eine Leiche beschreiten kann, (ähm), und sollte die Höhle trocken, heiß oder sehr kalt und/oder luftig sein, stehen die Chancen auf eine Mumifikation nicht schlecht. Dann rechne ich auch den Klamotten eine gute Chance ein. Mumifikation bedeutet im wesentlichen, dass das Gewebe seinen Wassergehalt verliert. Wo kein Wasser, da kein gutes Keim-Büffet.
      In sehr feuchten, lehmigen Gräbern wiederum kann über Jahrzehnte (und in Ausnahmenfällen sicher noch länger) auch Weichgewebe erhalten bleiben, da findet eine interessante chemische Reaktion vor allem im fettreichen Gewebe statt, im wesentlichen eine Verseifung. Das nennt man Fettwachsbildung (Adipocire). Don't google it wenn der Magen empfindlich ist.
      Wie gut die Knochen bein-ander bleiben, ist eher eine Frage der animalischen Aktivität - gibt es dort Aasfresser oder anderes hungriges Getier, das Stückchen wegtragen könnte, um in Ruhe in der Ecke weiter zu naschen?
      Was das Metall angeht ... Rost ist Eisen, Blut ist Eisen ... wer will das unterscheiden ... Ich würde aber auch eher auf Rost setzen ...
      Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke! Das hilft viel weiter!

    Weiß jemand, ob, wann, wie "Damsel" als Anrede benutzt wird?

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      SaKi
      Deine Reaktion hatte ich auch.

      Ankh
      Ich hab auf die Schnelle auch nichts gefunden, aber ich bin auch nicht gut im Suchen. Da vertraue ich lieber den Leuten im WK.
      Aber wenn es so ungewöhnlich/unbekannt ist, würde ich der Person empfehlen, ein anderes Wort zu nehmen.

      @Nachtmahr
      Nein, ich hab mich nicht verlesen. Im MS steht deutlich ein D.

      @Julestrel
      Danke auch deiner Leseerfahrung.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Victoria Statt ewig irgendeinen obskuren Beleg zu suchen, ob es nicht vielleicht doch möglich wäre, würde ich es umdrehen und gucken, was die übliche Anrede in der Zeit/Kultur/Kontext der Szene wären. Alternativ den Autor nach einen Beleg für seine Verwendung fragen

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Na ja ... ist Fantasy. Eine deutsche Rangbezeichnung ist auch drin. Bevor ich aber in den Kommentare klugscheiße, will ich noch mal nachfragen. Und selbst wenn es in diesem fiktiven "damals" so war, wenn alle beim Lesen drüber stolpern, ist es eh nicht sinnvoll.

    Äh ... Gibt es eigentlich einen offiziellen Namen für die Hauch-Küsschen-Küsschen-auf die Wangen-Begrüßungen?

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich kenne das als "französische" Begrüßung (dort heißt es schlicht "la bise"). In einem Text würde ich es aber einfach "Küsschen rechts, Küsschen links" nennen, weil das im Rest der Republik nicht jeder gleich mit Frankreich verbindet.

    • SaKi
      SaKi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich wäre auch bei "Küsschen links, Küsschen rechts". Ich hasse das

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      weltatlas Busseln - ist nur zur Begrüßung?

      Ankh Als "französisch" kenn ich es auch, aber wie Du sagst - voraussetzen kann man das wohl nicht.

      SaKi man kann nur eine Tugend aus der Not machen und dabei Zähne zusammenbeißen ...

      Ich hab den Vorgang jetzt in die Zeitlupe aufgedröselt.

      Dank Euch dreien.

    Womit droht man Kindern? (Also in der Zeit, als es noch pädagogisch korrekt war, Kinder durch Drohungen gefügig zu machen ...)

    Ich meine solche klassischen Sachen wie "Wenn Du Deinen Teller nicht aufisst, dann regnet es morgen" oder "Wenn Du Dich nachts aus dem Bett schleichst, dann frisst Dich das Monster unter dem Bett".

    Je düsterer, umso besser.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Victoria

      Das war gar nicht als Rechtfertigung gedacht, sondern eher lautes Denken. Weil mich das Thema beschäftigt hat. Ich habe in meiner Geschiche den Schwarzen Mann doch nicht verwendet, aufgrund Deiner Bedenken. Trotzdem blieb bei mir nach dem Abschicken das nagende Gefühl, hier vielleicht übervorsichtig gewesen zu sein. Und da habe ich mich gefragt, warum. Und es ist mir wichtig, die Wurzel dieses Gedankens zu finden und zu analysieren. Deshalb würde ich gerne darüber reden bzw. schreiben und dabei denken. Wenn Dir das zu viel ist oder Du keine Lust auf etwas hast, dass sich für Dich nur als Rechtfertigungsgeschwafel der weißen Frau liest, dann ist das völlig ok; Du musst da nicht mitspielen. Ich finde es nur für mich gerade einen guten Anlass zur Selbstreflexion und dabei tut es einem ja meist ganz gut, wenn jemand ordentlich Konter gibt.

      Normalerweise gehöre ich nicht zu dieser Fraktion, die solche Sätze schwingt wie "man kann alles negativ interpretieren" und "sollen die Leute sich mal nicht so anstellen, das war doch nicht böse gemeint". Im Gegenteil, diese Einstellung finde ich ganz furchtbar - und ich denke, so kennst Du mich auch. Aber irgendwie ging es mir bei dieser Figur "Schwarzer Mann" doch gegen den Strich, sie nicht verwenden zu können.

      Vielleicht ganz banal deshalb, weil die Geschichte mit dem "Schwarzen Mann" in sich besser funktioniert hätte. Die Rücksicht anderen Menschen gegenüber zwingt mich hier, schlechter zu schreiben - ein lächerlich kleines "Opfer", ich weiß!!! Aber wir sind alle Egoisten und es wäre heuchlerisch, wenn ich diesen kleinen Gedanken nicht ehrlich ansprechen würde.

      Vielleicht auch deshalb, weil für mich hier so eindeutig klar ist, dass der "Schwarze Mann" überhaupt nicht rassistisch gemeint ist. (Das ist natürlich nur für mich eindeutig, jemand anders kann das völlig anders sehen.)

      Vielleicht, weil ich innerlich den Fall damit vergleiche, dass ich in Indien häufig "Snow White" gerufen wurde. Weil sehr helle Haut und dunkle Haare/Augen. Müsste ich in dem Fall nicht auch sagen, die Leute haben mich auf mein Aussehen und meine ethnische Herkunft reduziert, und deshalb war das rassistisch? (Dass es dann wahrscheinlich positiver Rassismus war, spielt keine Rolle. Wir hatten das ja neulich schon, dass positiver Rassismus genauso scheiße ist wie negativer Rassismus.) Oder war es nicht doch einfach nur ein netter Spitzname als Anspielung auf die Märchenfigur? Rassistisch war ganz eindeutig, wenn mich fremde Männer auf der Straße begrapscht oder zu "Parties" eingeladen haben, weil sie davon ausgingen, dass weiße Frauen ja mit jedem schlafen. Aber nur der Spitzname?

      Vielleicht auch, weil ich denke, auch beim Thema Rassismus gibt es nicht nur die eine Wahrheit, sondern Grauzonen. Nämlich dann, wenn sich die Betroffenen selbst nicht einig sind, ob etwas rassistisch ist oder nicht. Für ein Beispiel dazu muss ich mal weiter ausholen:

      Bei uns in der Klinik arbeiten viele Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, und das Thema Umgang mit Rassismus kommt immer wieder hoch. (Hauptsächlich deshalb, weil viele unserer Patienten zu einer Altersgruppe gehören, in der der Vorname Adolf noch weit verbreitet war. Nicht wenige unser Patienten sind Rassisten, und einem fortgeschritten demenzkranken Menschen kann man diese Einstellung leider auch nicht mehr aberziehen. Also wird vor allem das Personal immer sehr darauf sensibilisiert, wie wir mir diesem Alltagsrassismus umgehen sollen.) Es gibt da zwei Damen, die all das managen und als Anlaufstelle dienen, und die beiden sind absolut sowohl Betroffene als auch Expertinnen bzgl. Rassismus.
      Wir haben neulich mit ihnen über Kinderbücher gesprochen, den unsäglichen N-König in "Pippi Langstrumpf" und so. Lustigerweise zeigte sich beim Beispiel "Jim Knopf", dass die beiden das Buch vollkommen unterschiedlich wahrnehmen. Die eine findet es furchbar. Es verbreite rassistische Stereotypen der schlimmsten Sorte und am liebsten würde sie es verbieten lassen. Die andere liebt das Buch. Weil es zeige, dass man auf Fremdes erstmal unvoreingenommen zugehen soll. Und weil der Underdog, nämlich der dunkelhäutige Analphabet Jim, am Schluss eine mega Karriere macht und die Prinzessin heiratet. Jim sei damit also eine Vorbildfigur für Kinder jeglicher Hautfarbe.
      Die Frage ist jetzt, welche der beiden Rassismus-Expertinnen hat nun Recht mit ihrer Interpretation? Ist das Buch schlimmster Rassismus oder positives Vorbild? Für mich ist es wegen dieser Meinungsdivergenz erstmal ein Beilspiel dafür, dass es auch beim Thema Rassismus Grauzonen gibt.

      Und ich finde diese Grauzonen hervorragend geeignet, um Menschen für Rassismus zu sensibilisieren. Besser geeignet als Verbote.
      Ich kann meinen Nichten eintrichtern, das N-Wort nicht zu verwenden. Wahrscheinlich halten sie sich sogar auch daran, aber ich bezweifle, dass sie wirklich kapieren, worum es dabei geht und was "das sagen wir nicht, weil es herabwürdigend ist" bedeutet.
      Ich kann aber auch mit ihnen Asterix lesen, weil es echt gute Geschichten sind. Und dann beim Lesen mit ihnen besprechen, dass es nach unserem heutigen Standpunkt nicht ok ist, wie der dunkelhäutige Pirat dargestellt wird - aber warum das damals so gezeichnet wurde etc. Die Kinder erleben das dabei und können sich vorstellen, wie es sich für sie anfühlen würde, so gezeichnet zu werden.
      Solche Leseaktionen kann ich mit den Kindern aber nur machen, so lange diese Passagen aus den Asterix-Heften nicht gestrichen werden - wie es ja manche Leute fordern. Die rassistische Grauzone regt hier zum Nachdenken an und hilft, zu sensibilisieren.

      Jede potentiell offensive Formulierung oder Darstellung zu verbieten mag dazu führen, dass oberflächlich eine Verbesserung im Umgang der Menschen miteinander eintritt. Was auch schon viel wert ist! Aber das wäre eben nur eine Veränderung an der Oberfläche. Echtes Verstehen und ein Umdenken in den Köpfen und Herzen ist etwas anderes.
      Deshalb ist für mich der Kontext so wichtig. Würden meine Nichten auf der Straße "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?" spielen, dann würde ich ihnen das sofort verbieten. Diesen Spruch unreflektiert herauszukrähen, das geht gar nicht. Aber die Figur "Schwarzer Mann" in einer Kurzgeschichte mit eindeutigem Zusammenhang mit Märchen und typischen Schauergeschichte zu verwenden fühlt sich für mich nach etwas anderem an. Ist das für Dich nachvollziehbar oder bleibt es Rechtfertigungsgeschwafel meinerseits?

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Als Erstes: Es ist nachvollziehbar, was du meinst.

      Und aus persönlichem Standpunkt: Es ist ermüdend, immer wieder auf "Autsch, du hasst mir auf den Fuß getreten" zu hören, dass die Tanzfläche halt so klein ist und die Füße halt zu groß sind und man sei ja auch schon anderen auf die Füße getreten und diese haben sich nicht so angestellt … Aber wenn ich der Meinung bin, dass eine Diskussion unnütz ist, lass ich mich nicht darauf ein. : )


      Generell ist es mir wichtig, Rassismus zu benennen. Denn wenn man es nicht als solches (an)erkennt, bleibt es unterschwellig in der Gesellschaft und wird weiter reproduziert und festigt sich noch mehr.

      Wichtig ist mir auch zu Gedanken und Handlungsweisen zu hinterfragen. Warum denkt man so, wie man denkt; woher kommt die (scheinbare) Verteidigungshaltung usw.

      Die Rücksicht anderen Menschen gegenüber zwingt mich hier, schlechter zu schreiben
      Wer definiert "besser" oder "schlechter"?
      Autor*innen sind kreativ und wortgewandt. Spricht es nicht von besser, wenn man es schafft, eine Welt zu bauen, nicht nicht auf kolonialem Denken basiert? Wenn ich mir die ganzen Projekte WK anschauen – sie sind so unglaublich komplex. Wieso Rassismen oder andere Diskriminierung beibehalten wollen?

      "Rassismus" beschreibt systematische, institutionelle Diskriminierung/Unterdrückung/(Neo-)Kolonialisierung in Verbindung mit Macht.
      Was dir passiert ist, ist scheiße. Aber das nennt man nicht Rassismus. Dadurch dass Weiße Menschen (Weiß großgeschrieben, weil es sich nicht um die Hautfarbe handelt, sondern um die Position) die Machtposition innehaben, gibt es keinen Rassismus gegen Weiße; auch wenn man als hellhäutiger Mensch allen möglichen Scheiß erleben kann.

      Und ja, es gibt viele Grauzonen.
      Sind Südländer PoC? Als ehemalige Kolonialmacht? Was ist mit Osteurpäern, die Rassismus erleben, aber in manchen Kontexten wiederum nicht? Ist es empowernd für Schwarze Kinder Jim Knopf als aktiven Protagonisten zu sehen? Und was ist dann mit diese Verniedlungen (also klein machen) von dem chinesisch gelesenen Volk Pipapo?

      Nein, man kann es nicht allen "recht machen", aber man kann sich überlegen, weshalb man was Bestimmtes schreiben möchte. Und wenn "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann" am besten in eine Geschichte passt, dann kann man es mit Handwerk und Sensibilität und Kreativität so umsetzen, dass es reflektiert rüberkommt.

      Wie du sagst, das ist besser geeignet als Verbote. Ich verbiete meinem eigenen Kind auch nichts. Auch Vierjährigen verstehen schon Zusammenhänge, auch wenn sie es von sich selbst aus nicht benennen können. Ich bin mir sicher, wenn du deinen Nichten es erklärst, verzichten sie auch ohne Verbot darauf.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Das stimmt. Ich kann auch gut nachvollziehen, dass das Thema einfach auch mal ermüdend sein kann. Wenn man den Eindruck hat, zum tausendsten Mal immer das gleich erklären zu müssen.

      Wie gesagt, es wundert mich selbst, dass mir der der Gedanke nicht gefiel, den "Schwarzen Mann" zu löschen. Deshalb wollte ich dem ein bisschen nachgehen und meine eigene Denke erforschen. Manchmal wundert man sich ja selbst, was für Dinge dabei zu Tage kommen. Danke für's Mit-Denken.

    Eine Frage an unsere Mediziner

    Folgende Situation (ich hoffe, dass ich es halbwegs verständlich hinkriege)
    Protagonist und Charakter A sind nachts in der Stadt unterwegs. Charakter A ist ziemlich betrunken und torkelt/stolpert plötzlich auf die Straße. Ein Taxi o.ä. Auto kommt angefahren. Protagonist scheut nichts mehr als Berührungen, wirft aber in dieser Situation alle Ängste über Bord und will Charakter A unbedingt retten. Ich stelle mir vor, dass er keine Zeit zum Nachdenken hat und die Arme ausstreckt und sich reflexartig mit seinem ganzen Körpergewicht gegen Charakter A wirft. Sie gehen so beide zu Boden und werden verletzt, aber das Auto überfährt sie nicht.

    Ich hätte gern, dass aus dieser Situation resultiert, dass BEIDE ins Krankenhaus kommen. Protagonist sehr gern mit einem Armbruch oder einer anderen Verletzung, die seine Tätigkeit als Maler (nicht dauerhaft) beeinflusst. Also bitte nicht zu schwer verletzen, aber schwer genug, dass er möglichst die Nacht im KH verbringen muss. Charakter A soll schwerer verletzt werden, aber keine dauerhaften krassen Schäden davontragen. Narben gern. Vielleicht trifft ihn das Auto irgendwie, bevor beide zu Boden gehen und er entkommt dem Schlimmsten knapp. Jedenfalls sollte er möglichst etwas länger im KH bleiben müssen. Meine Wunschvorstellung: Eigentlich muss er ein paar Tage zur Behandlung/Kontrolle im KH bleiben, aber er entlässt sich so bald wie möglich selbst und flüchtet sich nach Hause.

    Was könnte den beiden jeweils passieren? Wie könnten sie zu den entsprechenden Verletzungen kommen? Ich klebe nicht an meiner Vorstellung, dass Charakter A vom Protagonisten umarmt und zu Boden gerissen wird. Wenn es eine andere Art gibt, wie beide im angestrebten Schweregrad verletzt werden, dann bin ich da offen. Ich habe einfach überhaupt keine Vorstellung, was wann wie behandelt werden müsste und von Abläufen in Krankenhäusern habe ich auch nicht die leiseste Ahnung.

    Danke schon mal im Voraus!
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Danke sehr, Alys II. ^_^ Und es eilt nicht, also kein Stress!

      Und natürlich ein großes Danke schön schon mal an Dodo bis hierher

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Meine Angaben zum klinischen Vorgehen sind mit Vorbehalt zu genießen; so würde ich es lösen. Coole Details, die den "Profi" verraten, oder eine noch schlüssigere Lösung kommen dann von Alys II.
      Also, gern geschehen.

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Alys II. hättest du noch einmal Zeit hierfür? Ich will keineswegs drängeln, aber mich interessiert deine Expertensicht sehr!
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