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Militärränge bei Frauen

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    Militärränge bei Frauen

    Ich überarbeite gerade eine ältere Fantasy-Geschichte, in der einige militärische Personen eine wichtige Rolle spielen. Bisher waren diese Personen alles Männer, aber ich möchte das ändern. Mein Problem jedoch ist, wie ich die Ränge nennen soll, da Sachen wie "Leutnant", "Hauptmann" oder "General" einfach für Männer gemacht sind. Die Bundeswehr "löst" die Sache, indem sie einfach "Frau" davor hängt. Aber irgendwie gefällt mir das nicht ...

    Habt ihr da Ideen? Hattet ihr schonmal ein ähnliches Problem?
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Also, zu Hauptmann würde mir nur Hauptfrau (ja, mein Ernst) und Generalin einfallen. Beim Leutnant muss ich passen.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
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      Ja, mit dem/der Leutnant habe ich auch die meisten Probleme.

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Mir fällt grad ein, das Titel wie Leutnant, eigentlich Bezeichnungen eines Offiziersrangs sind. Statt Leutnant usw könnte man doch z.B. Unteroffizierin nehmen. Klingt vielleicht nicht so schneidig, aber ich könnte mir vorstellen, das es bei einigen militärischen Titeln diese einfacheren, deutschen Gegenstücke gibt.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Offizier_(Deutschland)

      https://de.wikipedia.org/wiki/Leutnante

    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
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      Ah, das ist eine super Idee, danke! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht ...

    #3
    In der Anrede könnte man natürlich das -in anhängen oder den Hauptmann zur Hauptfrau/-männin ändern. Besser als nichts?
    Du könntest auch eine duale Hierarchie erschaffen, mit "der/die Major", "der/die Feldwebel", "der/die Hauptperson" - in Anlehnung an die Variante, die in Wasteland (aufgetan von Victoria ) verwendet wird, wo von die Boss die Rede ist und was (mir) beim Lesen eigentlich nur einmal auffiel, dann normal erschien.

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    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
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      Das hatte ich auch schon überlegt, aber bei manchen Rängen klang es irgendwie seltsam, während es bei anderen ganz gut funktonierte.

    #4
    Dann würde ich mir eine ganz neue Rangordnung ausdenken, mit neuen Begrifflichkeiten. Keine Ahnung was passen könnte. Interessant wäre auch, woher die Begriffe überhaupt stammen und was ihnen genau zu Grunde liegt. Vielleicht kann man daraus geschlechtsneutrale Varianten ersinnen.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      #5
      Ich kann mich da nur an anderen Büchern orientieren. In den Übersetzungen von Pratchetts Wachen-Romanen ist Feldwebel Angua einfach Feldwebel Angua, da gibt es keinen anderen Begriff, weil sie weiblich ist. Finde ich eigentlich gut gelöst; warum kann ein Leutnant oder General nicht weiblich sein? Das einzige Problem sehe ich bei "Hauptmann", weil da eben der Begriff Mann drinsteckt. Aber auch da kann man sich dran gewöhnen, das einfach als Titel zu betrachten, denke ich (als jemand, der 24 Jahre meines Lebens einen Nachnamen mit -mann trug), oder man nutzt eben die Form Hauptfrau wie es z.B. ja auch Feuerwehrfrauen gibt. Ich finde aber prinzipiell dieselben Bezeichnungen für alle besser als geschlechtsspezifische Bezeichnungen, weil diese dann wiederum nur explizit Männer und Frauen bezeichnen und alles darüber hinaus ausschließen.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Das mit den Wachen-Romanen ist eine gute Inspiration, danke. Da werde ich vielleicht nochmal reinlesen.

      #6
      In Star Trek haben sie das ja so gelöst, dass sie das generische Maskulinum nutzen (was ja im Englischen eh viel verbreiteter ist) und auch ein weiblicher Captain mit "Yes, Sir" angesprochen wird. (Deswegen ist es ja so eine nette Marotte, dass Janeway auf "Yes, Ma'am!" besteht.) Je nachdem, von welcher Kultur und Epoche Du Dich hast inspirieren lassen, könnte ich mir das auch vorstellen. Sprache war nicht immer genderkorrekt.
      Ansonsten, wenn es ein englisch angehauchtes Setting ist, dann kann man auch immer gut ein "Lady" davorsetzen. "Lady General" hat noch einen anderen Klang als "Frau General".
      Oder Du erschaffst völlig eigene Rangbezeichnungen? Angelehnt an irgendwelche Sachen, die in der Welt wichtig sind? "Soundso war nur ein einfacher Stern, während seine Schwester bereits den Rang einer Sonne erreicht hatte"?
      Always avoid alliteration.

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      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Ja, im englischen wäre das alles etwas einfacher, da da viel neutral ist, aber meine Geschichte baut ein bisschen auf dem deutschen 19. Jahrhundert auf.

        Neue Rangbezeichnungen hatte ich auch schon überlegt, allerdings muss ich die dem Leser erst erklären und hoffen, dass die Rangreihenfolge wenigens etwas hängen bleibt ... müsste ich mal drüber nachdenken, aber derzeit gefällt es mir als Lösung noch nicht so arg.

      • Alys II.
        Alys II. kommentierte
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        Hm, für 19. Jahrhundert in Deutschland fallen mir noch zwei Sachen ein:
        - Im frühen 19. Jahrhundert galt in Dtl. Französisch noch als schick und unter napoleonischem Einfluss sind ja eine ganze Menge französische Wörter ins Deutsche geschwappt. Du könntest entsprechend einfach französische Rangbezeichnungen nehmen. Die sind genauso neutral wie die englischen, und falls Du eine Frau richtig herausstellen willst - also ich finde, Madame Lieutenant klingt nicht so schlecht.
        - Oder Du erfindest eben doch eigene Begriffe, die wie Deutsch klingen, aber nicht Deutsch sind. Ich hab da gerade mal wild rumgesucht und finde z.B. die Ränge der norwegischen Streitkräfte eine ganz gute Inspiration - die versteht man als deutscher Leser intuitiv. Klingt "germanisch", und mit einem a oder e am Ende könnte man auch immer noch eine weibliche Variante basteln.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Alys II. cool, danke für die Ideen. Dann werde ich da mal wohl gucken gehen

      #7
      Es ist schon ein paar Monate her, hast du bereits eine Lösung gefunden, Julestrel?

      Wenn nicht, lasse ich gerne noch ein paar Worte (und etwas eigene Meinung) da.
      Soweit ich weiß, gibt es in keiner Armee spezielle weibliche Dienstgrade. Selbst die englischen Rangbezeichnungen sind bei Männern und Frauen identisch, und sogar den deutschen Dienstgraden recht ähnlich. Ich persönlich finde das englische Lieutnant nicht neutraler als das deutsche Leutnant. Und ich als Frau fühle mich auch nicht "diskriminiert" von neutralen Dienstgraden, im Gegenteil. Viele Soldatinnen wollen keine Verweiblichung ihres Dienstgrades. "Frau Hauptfrau" oder "Frau Generalin" klingt, da spreche ich natürlich nur für mich, nicht schön. Und wenn ich "Frau General" höre, habe ich mehr das Gefühl, dass ein weiblicher General genauso hoch steht wie ein männlicher General und das Geschlecht bei dem Dienstgrad keine Rolle spielt. Ein General ist schlichtweg ein General, und entweder ein Herr General oder eine Frau General. Demnach würde ich gar nicht meinen, dass die militärischen Dienstgrade für Männer gemacht sind, es sind schlichtweg Ränge und das Herr/Frau davor bestimmt das Geschlecht. Bei "Hauptmann" steckt das Mann natürlich drin, aber wenn es dir nicht gefällt, kannst du diesen Dienstgrad auch einfach weglassen und dein eigenes System vereinfachen. Die Bundeswehr hat fünf Mannschaftsdienstgrade, zehn Unteroffiziersdienstgrade, sieben Offiziersdienstgrade und vier Generaldienstgrade. So viel kann und möchte ein mililtär-unerfahrener Leser gar nicht aufnehmen. Lass das Hauptmann einfach weg und ersetze es durch einen neutraleren Begriff, der dir besser zusagt.

      Ich persönlich würde darauf verzichten, die bestehenden Dienstgrade zu verweiblichen, sprich aus dem Hauptmann ein Hauptfrau zu machen oder aus einem Gefreiten eine Gefreitin. Ich finde Alys II. Einwurf mit "Madame Lieutnant" ansprechend, was man natürlich auch verdeutschen kann mit "Madam Leutnant" oder "Madam Korporal". Generell kannst du die englischen Begriffe wie "Lieutnant, Corporal, Brigadier" auch einfach übernehmen/verdeutschen. Das klingt etwas schöner als "Frau" und ziemlich respektabel.

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      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Danke für deinen Input, Alaska Ich hatte mich bisher auf keine Lösung festgelegt und das Projekt ist derzeit pausiert, aber ich werde es im Hinterkopf behalten, für den Fall, dass ich daran weiterarbeite.
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